Wie weit würdet ihr gehen?

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      Ich kann nicht mit Sicherheit vorhersagen, wie ich mich in einer bestimmten Situation verhalten würde. Besonders in Krisen- oder Extremsituationen neigen Menschen ja öfter mal dazu, so zu handeln, wie sie es selbst von sich nicht erwartet hätten. Im Positiven wie im Negativen.

      Hr. Irrlicht und @Eiskalter Engel kennen mich im Alltag und in Ausnahmesituationen. Haben mich in guten und in schwierigen Zeiten erlebt. Wahrnscheinlich können sie ahnen, was ich in Zukunft für sie bereit sein werde zu geben. Darüber reden mag ich nicht. Ich schweige lieber, als dass ich vielleicht falsche Versprechungen mache. Meine Liebe/Devotion versuche ich langfristig und auch in schwierigen Zeiten durch mein Verhalten zu zeigen. So weit es mir eben möglich ist. Für mein Empfinden schafft das, wenn es gelingt, eine tiefere Verbundenheit als jedes Lippenbekenntnis.

      Snowflake schrieb:

      es ist doch so, dass ich als Sub diesen Schritt in so eine Beziehung mit gehe, wenn Dom vertrauensvoll und empathisch ist. Den Schritt in eine Beziehung ohne richtige Ausstiegsmöglichkeit geht man nicht leichtfertig. Auch wenn meine Denkweise die genannte ist, so weiß ich dass mein Dom mich nie gegen meinen Willen an ihn binden würde.
      Ist dir bewusst, @Snowflake, wie fragil menschliche Gehirne sind? Leider gibt es Krankheiten, Verletzungen, Stoffwechselstörungen und Vergiftungen, die zu gravierenden Veränderungen im Verhalten, Denken und Fühlen führen können.
      @Frl. Irrlicht diese "Erkrankungen" (ich kürze es so ab) können passieren, müssen aber nicht. Nun nehmen wir Mal die wahrscheinlichste Möglichkeit: Demenz. Ist es angemessen seinen Partner dann zu verlassen? Wenn ich mich an jemanden binde, dann doch in guten wie auch schlechten Zeiten.
      Hätte ich gesagt: Ich bin gläubig und empfinde eine Ehe als nicht scheinbar. Würden die wenigsten sich beschweren. Sage ich aber als Sub: ich gehe in eine Beziehung ohne Ausstiegsmöglichkeiten, wird der Aufschrei groß. Dort ist aus meiner Sicht kein Unterschied.
      Natürlich kann jemand krank werden, aber was bin ich für ein Mensch wenn ich dann gehe?

      Snowflake schrieb:

      @Frl. Irrlicht diese "Erkrankungen" (ich kürze es so ab) können passieren, müssen aber nicht. Nun nehmen wir Mal die wahrscheinlichste Möglichkeit: Demenz. Ist es angemessen seinen Partner dann zu verlassen? Wenn ich mich an jemanden binde, dann doch in guten wie auch schlechten Zeiten.
      Hätte ich gesagt: Ich bin gläubig und empfinde eine Ehe als nicht scheinbar. Würden die wenigsten sich beschweren. Sage ich aber als Sub: ich gehe in eine Beziehung ohne Ausstiegsmöglichkeiten, wird der Aufschrei groß. Dort ist aus meiner Sicht kein Unterschied.
      Natürlich kann jemand krank werden, aber was bin ich für ein Mensch wenn ich dann gehe?
      Natürlich darf man gehen, wenn man die Krankheit eines Partner wirklich nicht mehr aushält. Alkoholismus (auch ohne Gewalt) wäre so ein Beispiel, aber ja, auch Demenz bindet einen nicht zwangsläufig an den Partner. Es gibt außerdem noch die dritte Möglichkeit: Man kann ja als Mensch und Freund für den ehemaligen Partner da sein, aber ist nicht mehr gezwungen, mit ihm als Partner, denn das heißt auch: als Sexualpartner intim zu leben. Denn das ist doch auch ein Aspekt von Ehe, den man nicht weiter gegen eigenen Willen durchziehen muss, nur weil der Partner krank ist - auch nicht aus religiösen Gründen :-o
      @Freudenschwalbe das kann für andere Menschen so gelten - für mich aber nicht. Ich möchte diese Option des Gehens nicht haben. Sie ist auch kein Wunsch für eine Beziehung. Wenn ich gehen könnte, würde es sich für mich nicht richtig anfühlen. So wie es sich für andere richtig anfühlt gehen zu können, so fühlt es sich für mich richtig und gut an nicht gehen zu können.

      Und der Aspekt im religiösen ist doch "in guten wie in schlechten Zeiten, bis das der Tod euch scheidet". Heutzutage mag eine Scheidung okay sein, dennoch dürfen sich geschiedene nicht kirchlich wiederverheiraten. Scheidungen sind zwar gesellschaftlich akzeptiert, aber wenn man die älteren Generationen fragt, ist es für viele dort noch immer eine Sünde.
      Danke für deine Antwort, @Snowflake. Ich finde deine Entschiedenheit schön. :blumen:

      Meine Nachfrage war anders gemeint, als du sie anscheinend verstanden hast.
      Du hattest geschrieben, dass du weißt, dass dein Dom dich nie gegen deinen Willen an sich binden würde. Begründet hast du diese subjektive Gewissheit mit seiner Empathiefähigkeit. Aber die kann einem, leider, abhanden kommen. Darum kann ich deine Argumentation nicht ganz nachvollziehen.


      Snowflake schrieb:

      Heutzutage mag eine Scheidung okay sein, dennoch dürfen sich geschiedene nicht kirchlich wiederverheiraten. Scheidungen sind zwar gesellschaftlich akzeptiert, aber wenn man die älteren Generationen fragt, ist es für viele dort noch immer eine Sünde.
      Schon, aber was hat das mit dem Thema zu tun?


      Snowflake schrieb:

      Sage ich aber als Sub: ich gehe in eine Beziehung ohne Ausstiegsmöglichkeiten, wird der Aufschrei groß.
      Ich habe von einem diesbezüglichen Aufschrei bisher nichts mitbekommen. Weder in diesemThread, wo ich nur vorsichtige, interessierte Nachfragen bzw. Stellungnahmen dazu lese, noch an anderer Stelle im Forum. Aber ich habe auch noch nicht das ganze Forum durchgelesen.
      Ich denke wir sehen Punkte anders @Frl. Irrlicht wodurch es schwer wird es so auf einen gemeinsamen Punkt zu bringen. Aber ich versuche es irgendwie nochmals zu erläutern. Ob ich dem Punkt näher komme, sehen wir dann: ansonsten frag erneut. Ich versuche es alles aus meiner Sicht zu erklären. Wie ich denke und fühle und Dinge erlebe.

      Als ich den Schritt ging mich auf diesen Weg des No Returns zu gehen, habe ich viele Gedanken gehabt. Dazu auch deinen Gedanken "was wäre wenn sich mein Herr verändert und es mir missfällt?". "Was wenn ich das nicht mehr beeinflussen kann?" Manche Dinge kann man auch als Sub noch ein wenig lenken, wenn die Empathie aber durch eine Erkrankung sich verändert wird es schwieriger. Dann stellt sich erstmal die Frage: behebbar oder nicht? Und ja ich werde dann in den sauren Apfel beißen. Einmal Sub immer Sub. Dazu gehören auch solche Konsequenzen. Ich werde dann persönlich Wege finden müssen um damit umzugehen. An seiner Seite.


      Das mit der Religion mag hier nicht gefallen sein, aber es kam mir schon oft so entgegen bzw der Aufschrei bzgl. keiner Ausstiegschance. Kurzum viel Missverständnis für meine Art zu leben, während es nicht viel anders ist wie unsere Vorfahren gelebt haben.
      Auch in unserer Beziehung gehöre ich meinem Herrn so lange, bis er mich frei gibt. Ich hoffe so schnell wird das nicht geschehen :rot: .

      Mit meinem Herrn habe ich begonnen meine Neigung zu leben. Er hat mich Stück für Stück an das BDSM, das wir leben, heran geführt. Er war und ist stets darauf bedacht, mich nicht zu überfordern.

      Angefangen habe ich als seine Sub. Anfang 2018 habe ich darum gebeten seine Sklavin sein zu dürfen... er hat meiner Bitte entsprochen :love: .

      Ich vertraue ihm sehr, vielleicht liegt es auch daran, dass wir uns schon vorher jahrelang kannten.
      Wie weit ich gehen würde, ist schwierig zu sagen. Schulden würde ich keine machen für ihn, mein familiäres und freundschaftliches Umfeld würde ich auch nicht aufgeben.

      Aber sonst? Ich habe Schokolade für ihn aufgegeben :dash: ...

      Im Ernst, ich stelle mehr und mehr fest, dass ich mir vorstellen könnte, was mir zuvor völlig unvorstellbar war... Tracking zum Beispiel. Ich würde mich soweit kontrollieren lassen, wenn er es wollen würde.
      Er hat letztens gesagt, ich könne froh sein, dass er nicht meine FB Login Daten haben möchte. Das wäre gar kein Thema für mich...
      Ich hätte mir nie vorstellen können, um Erlaubnis zu bitten, wenn ich mich selbst befriedigen möchte, nun genieße ich es und bin sogar manchmal enttäuscht, wenn er es mir erlaubt :rot: :gruebel: :pillepalle: ...

      Ich bitte um Erlaubnis, wenn ich mich verabreden möchte auch etwas was vorher nie zur Debatte stand...

      Warum das alles? Ich vertraue ihm und bin sicher, er entscheidet nicht willkürlich sondern mit Blick auf mich und uns.

      Aus diesem tiefen Vertrauen, würde ich noch viel weiter gehen...
      ich bin fasziniert von den vielen verschiednen Beziehungskonstellationen und Formen von bdsm, die ich hier im forum kennenlernen. ich schätze das sehr.
      bei mir gibt es ganz klare Grenzen, aber wie überall sind auch die relativ. Es gibt dinge, die ich mir niemals vorstellen kann, und diese Grenze würde mein Partner auch nie überschreiten oder auch nur damit spielen. dazu zählt alles was in die Toilette gehört und Blut .
      Andere dinge, wie z.B. Analverkehr waren für mich immer tabu, doch hier hat er meinen Wiederstand Schritt für Schritt gebrochen, das war für mich eine absolute Grenzerfahrung, und ich bin ihm dankbar dass er diesen Weg mit mir gegangen ist und konsequent blieb. Aber auch hier war mein Einvertändniss voraussetzung. Die Grenze wurde überschritten, weil ich es zuließ.

      Also gehe ich für meinen Partner zwar auf Wege, die ich ohne die bdsm komponente in unserer Beziehung nie gegangen wäre aber welche Tabus verhandelbar sind und welche nicht ist immer noch meine Entscheidung.
      Analverkehr diente ihm als Lustgewinn.Mein Lustgewinn liegt hier nicht im Akt selbst, sondern in der Unterwerfung und im Gehorsam ihm gegenüber.

      Der Gedanke, alle Tabus abzuschaffen und ihm alleine die Entscheidung zu überlassen was geht uns nicht geht, im Sinne einer Vertrauensbasis, klingt als Fantasie zwar wunderschön und der Gedanke reizt mich auch sehr. Aber in der Praxis, in der Realität wüsste ich, dass ich beim ersten Tabubruch komplett ausrasten würde, weshalb das für mich schlicht und einfach nicht praktikabel ist. Ich gehe für meinen partner also so weit, wie ich es für mich vertreten kann. Boa ich bin so ein Wunschzettel-Sub :rot:
      Lass es Liebe sein.
      Wir gehen soweit wie ich es für richtig halte.
      Keine Tabus, keine Grenzen, kein Abbruch.
      Riesige Verantwortung für mich ;)
      Aber ich gehe gerne ins Extrem und habe darauf hingearbeitet das es keine Tabus mehr gibt. Ich lasse mich ungern beschränken, will meine Freude ausleben.
      Habe es ganz gut getroffen mit einem Jungen, der genauso das auch will ^^
      Nie gezählte Tage liegen hinter dir,
      in denen der Moment, so oft,
      so wichtig für dich war.
      Es ist doch dein Traum,
      mit dem du diesen Weg gegangen bist,
      deine Gefühle, die dich haben glauben lassen
      und deine Sehnsucht, die dich noch immer
      nicht zu Ruhe kommen lässt.
      Es ist noch immer dein Weg,
      der zu dir gehört.
      Fang dir deine Träume - Staubkind.