3 Tage Fesseln in Berlin

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      3 Tage Fesseln in Berlin

      So, zurück aus der Hauptstadt will ich euch meine Erfahrungen auch nicht vorenthalten....

      Wie einige von euch ja wissen, waren mein Mann @Chris83 und ich am letzten Wochenende in Berlin zu einem 3-tägigen Bondage Workshop mit Matthias Grimme und seiner Partnerin Nicole.

      Es war für uns der dritte Workshop dieser Art, wir waren schon zweimal in Hamburg, einmal zum Anfänger workshop und einmal zum Fortgeschrittenen workshop. Da wir dieses Jahr am Termin des Fortgeschrittenen workshops aber leider nicht teilnehmen können, haben Matthias und Nicole uns angeboten, nach Berlin zum Anfängerkurs zu kommen.

      Im Vorfeld hatte ich ein Hotel knappe 200 m von der Location entfernt gefunden, das nicht nur recht günstig war, sondern auf den Bildern im Internet einen ganz guten Eindruck machte. Die ICE-Tickets waren auch gebucht (1. Klasse, wenn man schon mal ICE fährt, dann auch richtig :D ) und so ging es dann Freitag Morgen nach Köln zum Bahnhof. Meine Eltern waren so freundlich uns zu nachtschlafender Zeit dort hin zu fahren.


      In Berlin angekommen, nahmen wir uns ein Taxi zum Hotel und bezogen erst einmal unser Zimmer. Das Hotel war genau so wie im Internet auf den Bildern. Das Zimmer war gemütlich, schön geräumig und obwohl mitten in Kreuzberg gelegen, total ruhig.

      Da mittlerweile Mittag war, gingen wir erst einmal zum Vietnamesen um die Ecke (Jaja, das Landei in der großen Stadt.... Vietnamese, Inder, Südamerikaner, alles um Eck. Bei uns auf dem Land ist man froh, wenn man nen Italiener, nen Chinesen und vielleicht noch nen Jugoslawen hat.... :icon_lol: )

      Nachdem wir uns dann den Checkpoint Charlie angesehen haben und einen kleinen Bummel durch Kreuzberg gemacht hatten, wurde es auch so langsam Zeit fürs Abendessen. Bloß nicht zuviel Essen, ich muss ja gleich hängen. Das wäre sonst sehr kontraproduktiv, mit vollem Magen in den Seilen zu hängen <X


      Pünktlich um kurz vor 8 trudelten dann auch alle ein. Wir waren insgesamt 5 Paare.

      Das erste Pärchen war ein reines Vanilla-Pärchen und hatte mit SM oder Bondage bisher noch gar nichts zu tun. Die beiden waren 25 Jahre verheiratet, die Kinder waren erwachsen und sie wollten etwas Pep ins Bett bringen. Dazu hat sie ihm dann diesen Bondage-Kurs geschenkt. Total nett die beiden ^^

      Bei dem zweiten Pärchen hatte er schon länger Lust auf Bondage, aber bisher nicht die richtige Partnerin gefunden, bis er sie getroffen hat, mit der er dann jetzt auch im Kurs war.

      Das dritte Pärchen war total klasse. Sie war ungefähr Mitte 50, er war ungefähr Ende 30 bis Anfang 40. Sie war die dominante in der Partnerschaft, wollte aber auch unbedingt mal in den Seilen hängen. Die beiden hatten eine tolle Art, miteinander umzugehen. So liebevoll, es war einfach schön, den beiden zuzuschauen :love:

      Das vierte Pärchen war ein sehr nettes, typisches, BDSM-Pärchen, wie man es sich so vorstellt. Er dominant, sie devot mit dickem (nagelneuem?) Lederhalsband (zumindest sah es so aus und war auch noch ziemlich steif)


      Nach der Vorstellungsrunde ging es dann los mit etwas Theroie. Was darf man, was darf man nicht, wo laufen welche Nerven her, was sollte man tunlichst vermeiden, was ist eine Fallhand und wie entsteht sie. Dann kam Theorie zum Thema Seil, welches Seil, welche Länge, wie wird es vorbereitet / bearbeitet.

      Im Anschluß daran durften die Anfänger die ersten Knoten knüpfen und die erste Oberrkörperfesselung in Angriff nehmen. Da wir, mein Mann und ich, ja schon fortgeschritten waren, haben wir dann unseren eigenen Hängepunkt bekommen und ich durfte schon ein paar Mal in die Luft. Dabei haben wir dann Nicole und Matthias gezeigt, woran wir gerade Arbeiten, und wo da unsere Probleme liegen und was wir auf dem Workshop gerne lernen würden. (Wir arbeiten gerade an Lageveränderungen und starten damit, daß ich nur an einem Fußgelenk hänge (ja, das geht, und ja, man darf dafür auch deutlich mehr als 40 kg wiegen...) dann gehen wir über die facedown-suspension in die Seitenlage)

      Nicole hatte dann auch direkt ein paar Ideen, die sie dann mit uns dann am Samstag zeigen wollte.

      Freitag Abend um kurz nach 11 war dann der erste Abend zu Ende und wir sind totmüde ins Bett gefallen.


      Am nächsten Morgen, nach einem tollen Frühstück, ging es um 10:00 Uhr weiter. Matthias wollte erst einmal von allen wissen, wie es ihnen geht, wie sie geschlafen haben und was sie so vom vergangenen Abend mitgenommen haben, ob sie noch etwas beschäftigt und wie es emotional geht.

      Eine Teilnehmerin war leider gesundheitlich etwas angeschlagen. Das hat sich im Laufe des Tages verschlimmert und die beiden haben sich dann auch am Nachmittag verabschiedet (das zweite Pärchen)

      Anschließend hat Nicole uns eine neue Art der Oberkörperfesselung gezeigt, ähnlich einer Karada, in der man ganz toll hängen kann. Der Druck ist zwar an anderen Stellen und etwas gewöhnungsbedürftig, aber nachdem mein Schatz das zwei- dreimal gefesselt hatte und ich darin hängen durfte, fühlte es sich total toll an. Ich hänge darin wesentlich besser und angenehmer als in dem Standard-TK und es sieht (meiner bescheidenen Meinung nach) auch noch viel besser aus.

      So verging der Samstag, ich habe gefühlt mehr Zeit in der Luft verbracht, als auf dem Boden, mein Schatz hat total toll gefesselt und seine Techniken verfeinern können und am Abend war ich einfach nur noch todmüde.

      Der Rest des Kurses hat am Samstag den TK und einen Unterkörperharness gelernt und nachdem das alle zu Matthias Zufriedenheit fesseln konnten, auch die ersten Hängeerfahrungen sammeln können, so daß jeder, der wollte, den Kontakt zum Erdboden verloren hat. ^^



      Die nächste Nacht war dann eine Stunde kürzer (wer hat diese blöde Uhrumstellerei nochmal erfunden? :huntsman: ), so daß wir ziemlich müde am Sonntag morgen wieder im Keller saßen und die morgendliche Fragerunde "wie geht es euch" meistens mit "müde" beantwortet wurde. :sleeping:

      Matthias obligatorische Frage am Sonntag Morgen (der Wunschkonzert-Tag): "Was wollt ihr denn heute machen?" wurde damit beantwortet, daß alle mal nur an einem Fuß hängen wollten (was sie bei mir ja ausgiebigst gesehen hatten) und der Wunsch nach einer Self-Suspension, wo man nur an einem Hüftseil hängt war groß.

      Matthias und Nicole haben uns dann gebeten, das doch mal vorzumachen 8o Uns!! 8o 8o Also haben wir gezeigt, wie die Fesselung für das Fußgelenk geht und worauf man achten muß. Anschließend haben wir dann noch die Fesselung mit dem Hüft- bzw. Taillenseil gezeigt und erklärt, worauf es da ankommt.

      Matthias und Nicole hatten nichts anzumerken oder auszusetzen ^^ und wir durften dann anschließend, als die anderen Paare das nachgefesselt haben, sogar als Co-Trainer (Nicole hat uns so genannt ^^ ) fungieren und korrigieren ^^

      Das war schon ein tolles Erlebnis :rolleyes:


      Zum Abschluß haben wir, also mein Schatz und ich, nochmals unser Programm mit den Lageänderungen komplett von vorne bis hinten gemacht und es hat total toll geklappt :thumbsup:


      Ich mag die Art von Matthias und Nicole zu fesseln, bzw. gefesselt zu werden, weil das Fesseln selbst eigentlich im Hintergrund steht (natürlich muss es sicher und korrekt sein), aber im Vordergrund steht das Zwischenmenschliche. Matthias legt großen Wert darauf, daß der Fessler den Kontakt zu seinem Modell nicht verliert und sich beispielsweise nur auf die Seile und Knoten konzentriert. Deshalb macht er in seinen Workshops auch immer Übungen zu diesem Thema.


      Der Workshop war dann Sonntag Nachmittag zu Ende, wir haben noch etwas Zeit in Berlin verbracht und das Standard-Touri-Programm durchgezogen mit Reichstag und Brandenburger Tor und was man halt so gesehen haben muss. Montag Nachmittag ging es mit dem ICE zurück in die Heimat.


      Ich bin jetzt total verkatert, kann mich vor lauter Muskelkater nicht mehr schmerzfrei bewegen, bin total erledigt, aber super glücklich, froh und entspannt :love:
      It´s the blackness of the night
      teaches us how to see the light
      Danke für Deinen schönen Bericht! :blumen:
      :D wir scheinen bei den Workshops ein wenig parallel zu laufen @Shayleigh

      Wir waren vorletztes Wochenende auch beim Wochenendworkshop aber in HH, auch nachdem wir bereits zwei Abendworkshops gemacht hatten. Unser Ziel war die Suspension zum ersten mal auszuprobieren (leider hab ich zuhause keine Möglichkeit ihn hinzuhängen ;( )
      Die Truppe war toll und Matthias und Nicole sind einfach wirklich gute und versierte Trainer, die auch den sinnlichen Aspekt schön rüber bringen.
      Wir durften am Samstag nachmittag dann das erste Mal eine Suspension ausprobieren (natürlich nach sehr sorgfältiger Einführung und mit Begleitung).

      Ich wusste ja vorher schon, dass ich es als Riggerin geniesse mit dem Seilen zu arbeiten und die Interaktion mit meinem Partner. Aber die Suspension hat mich total geflasht 8o Ich war komplett unvorbereitet auf den Endorphin Schub den es bei mir ausgelöst hat. Dieser Vertrauensbeweis in meine Sorgfältigkeit und die totale Auslieferung :love:

      (einziger Wemutstropfen ist, dass ich jetzt noch stärker eine Hängemöglichkeit haben möchte)
      @Shayleigh
      Danke für den tollen Bericht. Ich kann mir Vorstellen das dies sehr spannend war.
      Ich persönlich hätte mir zwar lieber die Museumsinsel in Berlin angesehen, aber
      der Checkpoint ist ja auch sehr Geschichtsträchtig.
      Ich hoffe das die Stimmung auch toll war. Vielleicht bekommen wir ja dann bald wieder von
      Euch beiden was tolles zu sehen :rot: !
      Ich hörte Sie sagen, die Macht ist mit dir !