Die Angst des Doms die Sub zu überlasten

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Die Angst des Doms die Sub zu überlasten

      Hallo Zusammen,

      gibt es bei Doms die Angst die Sub zu überlasten. Im speziellen Fall bei einer gesundheitlichen Einschränkung der Wirbelsäule?
      Ich erlebe derzeit eine Rückzug mit dieser Begründung und bin ratlos wie ich ihm diese Angst nehmen kann. Ich vermisse Alles und um die Frage
      der Beziehung zu klären. Innerhalb einer Liebesbeziehung, keine reine Spielbeziehung.

      Danke für Eure Antworten.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Metallica ()

      Schwierig.

      Eine "Angst", meine Partnerin zu überlasten, ist für mich schwer vorstellbar. Eine Sorge in diese Richtung halte ich hingegen für ganz normal und gesund. Sprich, ich achte darauf, sorge mich darum (und damit dafür), es nicht zu tun. Und damit ist für eine solche Angst kein Raum, weil ich ja weiß, dass ich es in der Hand habe, achtsam zu sein.

      Dass ich mir auf Grund dieser Sorge die eine oder andere Spielart mal verkneife oder vorsichtig an die Sache rangehe, das kann passieren. Und auch das halte ich für ganz normal.

      Aber ganz ehrlich: als Begründung für einen Rückzug aus einer Beziehung halte ich es für eine Ausrede, und zwar für eine schlechte.

      Wer zwingt mich, meine Partnerin zu überlasten, ihre gesundheitlichen Einschränkungen nicht zu berücksichtigen?

      Jede Idee, jede Vorliebe, kann man an gesundheitliche Einschränkungen anpassen, wenn man das denn möchte. Und wenn man sich liebt, halte ich es für selbstverständlich, dass man das möchte...

      Wäre keine Liebe im Spiel, könnte das (vielleicht) anders sein. Dann mag es sein (wenngleich ich das für mich persönlich als keinen sympathischen Zug einschätzen würde), dass man sagt, ich möchte unbedingt xy machen, habe aber Bedenken wegen Deiner gesundheitlichen Einschränkungen, daher macht es für mich keinen Sinn (mehr).

      Von einer Liebesbeziehung würde ich aber definitiv Anderes erwarten. Da würde ich dringenden Redebedarf sehen und das Bemühen vom Partner erwarten, wie er sich trotz eigener Bedenken um die Gesundheit des Partners an das herantasten kann, was man gemeinsam möchte. Wenn man es denn gemeinsam möchte. Und genau dort sehe ich, ohne den Teufel an die Wand malen zu wollen, das Problem, wenn die "Angst vor Überlastung" als Ausrede herhalten muss...
      Wer lächelt, statt zu toben, ist immer der Stärkere. Laotse
      Herzlichen Dank für Deine stimmige Antwort. Er zieht sich momentan nicht aus der Beziehung zurück, sondern aus der von mir ersehnten Art unseres sexuellen Umgangs. Vor allem ist seine Sorge unbegründet. Er wird bzw. kann es nicht schlimmer machen.
      Ist das jetzt falsche Fürsorge? Wie kann ich ihm diese Angst nehmen? Er sagt er hat die Befürchtung das er mir gesundheitlichen Schaden mit seinen Handlungen zufügt und damit meinen Heilungsprozess herauszögert bzw. hemmt.

      Er behauptet er sei ungezügelt .... ich behaupte das ist er nicht ;)
      Hallo Metallica,

      erst einmal möchte ich gerne ausführen, welches Verständnis ich von dem Wort Angst habe. Für mich bedeutet Angst vor etwas zu haben, dass eine bestimmte Situation eintreten könnte. Beim Zahnarzt könnte beispielsweise das Setzen der Spritze weh tun. Ebenso könnte ich im Straßenverkehr in einen Unfall verwickelt werden.

      Mein Modell der Angst sähe so aus:
      - Aktuelle Situation: Die ist erst einmal gegeben.
      - Mögliche Situationen, die sich durch mein Tun ergeben können: Bewertung der Eintrittswahrscheinlichkeiten.
      - Mögliche Situationen, die sich ohne mein Zutun ergeben könnten: Bewertung der Eintrittswahrscheinlichkeiten.
      - Angst: Mögliche Situationen, die ich vermeiden möchte.

      Gegen die Angst kann also erst einmal durch Aufklärung etwas getan werden. Wenn auszuschließen ist, dass eine Angst Wirklichkeit wird, sollte sie sich normalerweise auflösen. Selbst wenn das nicht gänzlich auszuschließen ist, kann man sich noch im Detail die Bewertungen der Eintrittswahrscheinlichkeiten ansehen. Wir gehen alle regelmäßig vor die Türe, weil wir es als extrem unwahrscheinlich erachten, dass uns jemand einfach grundlos erschießt oder ersticht. Auszuschließen ist das jedoch nicht gänzlich. Durch die sehr unwahrscheinliche Bewertung ist das jedoch nichts, wovor wir tatsächlich eine Angst hätten, die Einfluss auf unsere Entscheidungen nimmt.

      An Deiner Stelle würde ich mit ihm im Detail besprechen, welche Probleme bei Dir vorliegen. Ihr könntet euch dann gemeinsam, sofern er diese Unterstützung benötigt, auf medizinischer Ebene schlau machen. Sorge zu haben, Schaden zu verursachen ist sicher nicht schlecht. Sofern diese Sorge jedoch zu einer unbegründeten und lähmenden Angst wird, hat man erst einmal ein Problem.

      Ist er bereit sich mit Dir und auf dieser Ebene mit der Problematik auseinander zu setzen?

      Als hilfreich hat sich bei der Auseinandersetzung mit der Angst auch für mich die Frage erwiesen: "Was ist das Schlimmste, was passieren könnte?"

      Grüße
      Arx
      Das ist ja schon mal gut, dass er sich nicht aus der Beziehung zurückziehen will.

      Bei der Art des sexuellem Umgangs wirst Du geduldig sein müssen: wenn er da vorsichtig sein will, ist das sein gutes Recht. Denn es ist natürlich zu einem guten Teil seine Verantwortung, Dir nicht zu schaden. Also nein, FALSCHE Fürsorge ist das sicher nicht, denn Fürsorge kann nie falsch sein.

      Wenn Du Dir sicher bist, dass er nichts schlimmer machen kann, und Du dafür eine plausible Erklärung hast, teile sie mit ihm. Wenn er sie versteht (und Deine Meinung teilt), kann Euch das sicher helfen. Das wäre wohl der einfachste Weg, ihm die Angst zu nehmen. Dazu: ermutige ihn, sich genau über das zu erkundigen, was ihr machen wollt. Je besser er darüber und über potenzielle Folgen Bescheid weiß, desto geringer (und weniger diffus) wird die Angst sein.

      Wenn es um einen Heilungsprozess geht, kannst Du auch Deinen Arzt einbeziehen (musst ihm ja nicht frontal von Bdsm erzählen. Es gibt für Jede Art der Belastung auch ein nicht bdsm-lastiges Beispiel...). Vielleicht schenkt Dein Partner der Auskunft eines Arztes mehr Vertrauen als Deiner (wenn auch allenfalls plausiblen) bloßen Erklärung.

      Und: wenn es Euch beiden ein Bedürfnis ist und er es alleine nicht hinbekommt: redet darüber, wie Ihr Euch langsam herantasten könnt. Auch durch vorsichtige Tun und Herantasten kann man (Selbst-) vertrauen tanken.

      Auch Eure unterschiedliche Ansicht über den Grad seiner Ungezügeltheit wäre vielleicht ein Gespräch wert. Sag ihm, wie Du ihn siehst und warum Du auf seine Beherrschtheit vertraust und lass Dir genau erklären, warum er das anders sieht. Hör ihm dabei genauso unvoreingenommen zu wie er das hoffentlich auch bei Dir tut. Dann seid ihr wahrscheinlich gemeinsam schon einen Schritt weiter.
      Wer lächelt, statt zu toben, ist immer der Stärkere. Laotse
      Wie schon von den Vorschreibern beschrieben, kann es gut sein, dass er sich einfach mit der Art des sexuellen Umgangs unwohl fühlt. Sprecht darüber, ob diese Art der Sexualität wirklich die richtige ist, oder ob seine Angst einfach eine Überforderung darstellt, weil es nicht seine Welt ist.

      Angst kann sich auch daraus speisen, dass er nicht genug Informationen zur Verfügung hat. Wenn er genug anatomische und medizinische Kenntnisse hat, um deine körperliche Verfassung, die Auswirkungen seines Handels und mögliche Konsequenzen abschätzen und erkennen zu können, dann wird die Angst einer Souveränität weichen.

      Und zu guter Letzt: Gib ihm das Gefühl, dass du dich sofort bei ihm melden würdest, wenn du merkst, dass etwas aus dem Ruder läuft.
      Ein Bottom, der diese Art von Eigenverantwortung zeigt, der auf sich selbst achtet, der nicht alle Verantwortung auf den Top ablagert - ist für einen Top Gold wert und gibt Top die Sicherheit, dass es eben nicht zur Überlastung kommt. Sub wird sich eben schon vorher melden, wenn sie merkt, dass die Überlastung bevorsteht. Das benötigt natürlich Vertrauen und eine eingespielte Kommunikation zwischen Top und Bottom. Zeig ihm an dieser Stelle, dass du dieses Problem erkannt hast, und dass du bereit und fähig bist, Eigenverantwortung zu übernehmen und Rückmeldung zu geben.
      Wahrscheinlichkeitsfaktor 1 zu 1. Wir haben Normalität erreicht, ich wiederhole, wir haben Normalität erreicht. Alles, womit Sie jetzt noch immer nicht fertig werden, ist folglich Ihr Problem.
      ______________________________________________________________________________________________________________
      Multiple exclamation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure sign of a diseased mind.'