Unterworfen sein vs. Unterworfen werden

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      Igraine schrieb:

      Und wo sortiert ihr Euch ein?
      Keine Ahnung, hab ich mir noch nie wirklich Gedanken drüber gemacht, weil es mir egal ist
      ich sortiere mich selber gar nicht ein, das können von mir aus andere machen mich einsortieren wenn es ihnen hilft, kann aber sein dass sie mich falsch einsortieren

      Ich brauch für mich keine Schublade in die ich mich sortiere
      Ich mag beides bei meiner Sub. In welchem Verhältnis und in welcher Intensität ist mitunter unterschiedlich. Zum einen hängt es von meiner Sub ab was Sie bevorzugt. Ein Stück weit passe ich mich da an.

      Mit jemanden zu rangeln mit dem rangeln Spaß macht, wo es einen geistig, wie vielleicht auch körperlich herausfordert und man trotzdem immer gewinnt. Da kann die Menge an Rangeleien steigen.

      Ich genieße es, aber genauso, wenn Sub sich mir unterwirft. Weil es ihr ein Bedürfnis ist sich zu unterwerfen. Mir keine Gegenwehr zu leisten. Brav, gehorsam und gefügig mir gegenüber ist.

      Es sollte authentisch sein. Es sollte Rangeln sein und kein Krieg. Genauso wie es kein blinder Gehorsam sein sollte.

      Die Stärke eines Menschen bemisst sich für mich nicht daran wieviel beim Rangeln ausgeteilt werden kann oder wieviel jemand am Boden liegend einstecken kann.
      Sondern daran wie sehr er sich zurückhält mit den Schlägen, die er austeilt und daran wie sehr er seine verwundbarsten Stellen ungeschützt lässt.
      In unserer hektischen Welt muss man gelegentlich innehalten,
      um sich in aller Ruhe etwas Unanständiges auszudenken.
      :coffee:
      B. Traven
      Rangeln ist für mich nur ein Aspekt des "Unterworfen werden". Es geht dabei für mich nicht nur um blanke Widerworte oder körperlichen Widerstand, der gebrochen werden sollte.
      Das kann ein Aspekt sein...

      Es kann sich durchaus so gestalten, dass Doms Dominanz und Macht sich von Anfang so stark verhält, dass man als Sub keine Wahl hat, als zu folgen. Und das nicht durch Androhung von Gewalt.

      Zofe schrieb:




      Für alles, was darüber hinausgeht, also speziellere Wünsche, Lust, Befriedigung usw. brauche ich es manchmal aber auch, aktiv von ihm unterworfen zu werden. Meine Devotion und mein Wunsch zu dienen sind zwar immer in mir - ich mache es in jedem Falle freiwillig und 'Kämpfe' brauche ich dafür nicht -aber ich wünsche mir da ein deutliches Machtgefälle, um zu wissen und zu spüren, dass meine Unterwürfigkeit gewollt ist und er diese Dinge auch wirklich von mir erwartet. Manchmal hängt es wohl von meiner Stimmung und seelischen Verfassung ab, wie sehr ich das gerade brauche. Wenn ich mich insgesamt nicht so gut fühle oder mich etwas gedanklich sehr beschäftigt und dann das Gefühl habe, dass seine Einstellung ist 'Es wäre schön, wenn... Aber wenn du gerade nicht möchtest, musst du es nicht tun -das ist dann natürlich auch ok.'...nun ja, dann neige ich wohl dazu, es einfach sein zu lassen.

      Ich glaube es ist das Gefühl, dass er es wirklich will, tut, erwartet, auslebt. Dass es ihm wichtig ist. Dass er die Macht tatsächlich vollzieht. Und sie nutzt. Dass er das Potential ausschöpft, ausschöpfen kann. Und dass dieser Prozess auch erlebt wird.
      Ein Machtverhältnis, dass so klar ist, dass es nicht immer wieder hergestellt werden muss, erlebe ich als langweilig.

      Es muss aber nicht explizit gerangelt werden. Obwohl ich das gut verstehen kann. Ich bleibe bei mir und wenn es sich nicht so anfühlt zu folgen, dann folge ich nicht. Es muss sich einfach so anfühlen. Und manchmal muss er da einfach etwas mehr die Waagschale werfen...
      Ich sehe das eher wie Feuerpferd und Bastet: Das ist keine Frage von Stärke. Ich habe gehorsame Subs erlebt, die dad aus Schwäche heraus waren, aber vielmehr solche, die sehr starke Persönlichkeiten sind.

      Ich kann nachvollziehen, dass dieses Unterworfenwerden kickt, aber ich persönlich finde daran gar nichts.
      Ich mag es, dass es erstmal meine prinzipielle Entscheidung ist, ob ich jemandem gehorche oder nicht. Dabei würde ich noch nicht mal sagen, dass ich mich diesem Mann dann " unterwerfe". Unterwerfen ist für mich mit von sich aus mehr Macht haben verbunden, und das sehe ich so nicht. Ich räume einem Mann, wenn es passt, sehr viel Macht ein, aber nicht weil er überlegener wäre, sondern weil mir das so gefällt und es diese Art von Beziehung ist, die mich befriedigt.

      Was aber alles nicht heißt, dass es bei mir nicht auch Grenzen gibt, zu deren Überwindung ein energischer Dom, der weiß was er will und entsprechend beharrlich ist, sehr wohl beitragen kann :D

      Bin ich eigentlich devot?
      Eine Frage, mit der ich auch kämpfe.
      Wenn ich lese, wie reibungslos offenbar oft das Machtverhältnis läuft, werde ich nachdenklich.

      Genau aus diesem Grund wird kein Schuh draus und einige Leute sind verusichert:

      In einem Machtgefälle tun sich dominante und submissive Menschen leichter - Devotion hilft da nur bedingt und (vielleicht) auf der falschen Basis.
      <<<Toleranz sollte nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.>>>
      Johann Wolfgang von Goethe
      Momentan bin ich mehr Sub als Femdom, aber deshalb geht meine dominante Seite nicht verloren.

      Mein SM ist wild und manchmal auch sehr hart, wenn die Situation passt fordere ich den Dom auch schon mal heraus was auch zu einem Gerangel führen kann.

      Das hat nichts mit Respektlosigkeit zu tun, vor manchen Doms habe ich großen Respekt aber damit ich mich jemand unterwerfe, muss er mich bezwingen, mir zeigen daß er mächtiger ist als ich und dann zolle ich ihm meinen Respekt.

      Ich kann mich keinem Herrn hingeben, der meint er muss nur mit dem Finger schnippen damit ich mache, was er will.
      Mir wäre das zu langweilig.

      Abgesehen davon daß solche Situationen auch sehr spaßig, für beide Seiten werden können. :D Und das ist für mich das wichtigste, das beide Spaß haben.


      LG Adriane

      Lady Adriane schrieb:

      Ich kann mich keinem Herrn hingeben, der meint er muss nur mit dem Finger schnippen damit ich mache, was er will.
      Oh, ich glaube, da muss ich als wirklich extrem brave Sub wohl ein Mißverständnis aufklären.
      Auch bei mir muss sich Dom meinen Respekt verdienen. Ich unterwerfe mich nicht jedem, der mit den Fingern schnippt!
      Nur muss diese Unterwerfung bei mir nicht körperlich sein, sondern es geht anders vonstatten. Die Ausstrahlung muss eine ganz bestimmte sein, die Bewegungen, die Mimik, der Tonfall in der Stimme... das gewisse Extra muss einfach da sein.
      Ich kann das schwer beschreiben... :gruebel: .
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud

      Feuerpferd schrieb:

      Lady Adriane schrieb:

      Ich kann mich keinem Herrn hingeben, der meint er muss nur mit dem Finger schnippen damit ich mache, was er will.
      Oh, ich glaube, da muss ich als wirklich extrem brave Sub wohl ein Mißverständnis aufklären.Auch bei mir muss sich Dom meinen Respekt verdienen. Ich unterwerfe mich nicht jedem, der mit den Fingern schnippt!
      Nur muss diese Unterwerfung bei mir nicht körperlich sein, sondern es geht anders vonstatten. Die Ausstrahlung muss eine ganz bestimmte sein, die Bewegungen, die Mimik, der Tonfall in der Stimme... das gewisse Extra muss einfach da sein.
      Ich kann das schwer beschreiben... :gruebel: .
      Das hat nichts mit einem Missverständnis zu tun, meine Liebe :blumen:
      Das war einfach nur meine Sicht der Dinge, so wie es für mich ist und keine Verallgemeinerung.

      Und ich meinte auch nicht das sich eine brave Sub jeden hingibt, sondern anders als ich.

      Jedes SM ist anders, jeden macht anderes glücklich und jeder soll es so leben wie er will.

      Das gilt auch für die Definition von Brav sein.

      Für mich ist es brav wenn ich möglichst viel für meinen Herrn aushalte, für andere wenn sie devot sind.....

      Jedem das seine! :thumbsup:
      Hi du ,

      Ich sehe das ähnlich wie @Feuerpferd.
      Auch bei mir muss sich der Dom meinen Respekt und mein Vertrauen erarbeiten.

      Dies geschieht hier aber fast ausschließlich auf der menschlichen bzw. DS Ebene.
      Die körperliche oder SM Ebene kann ich mit ihm ohne dass er mich schon auf der DS Ebene gewonnen hat gar nicht erst beschreiten.

      Ich denke für mich ist das Gewonnen ein gutes Wort ... es bedarf dann keiner Unterwerfung.

      Vielleicht dann und wann des erhobenen Zeigefingers.... Ermahnung ... oder eine in den SM Bereich führende Konsequenz.....
      wenn ich z.B. mit dem großen Zeh Grenzen teste.......

      Das ist aber dann kein Aufbegehren gegen das Machtverhältnis... das bleibt davon gänzlich unberührt...... Es ist zu jeder Zeit klar wer der Herr ist.

      Ein vergleichbares Bild wären vielleicht die 20 Ausreden .... die Kinder haben wenn es ins Bett gehen soll. ... Da geht es nicht um ein Aufbegehren gegen die Eltern .... sondern darum Wachbleibzeit zu schinden.

      Und wenn man es damit übertreibt .... Naja. .. dann ... gibt es eben eine entsprechende Reaktion.


      Ich denke das ist aber schlichtweg ein anderer Zugang und etwas anders geartete Neigung.
      Bei dir ist es eher wie in den alten Sagen ... wo der Held erst die Frau im Kampf besiegen muss... bevor sie sich ihm zur Frau gibt.......Ein körperlicher Mannbarkeitsbeweis... wenn du so willst..... den er vielleicht immer wieder erbringen muss ... wenn du dir seiner Stärke unsicher bist.
      Das letzte ist aber nur eine sehr waghalsige Vermutung
      Da wir unsere Neigung ja noch nicht soooo lange bewusst ausleben, aber andererseits ja schon seit Langem zusammen sind (23 Jahre), hilft mir ein Unterworfen-Werden manchmal, den Anfang zu finden. Es ist möglich, dass sich das mal ändert, aber zumindest momentan ist es hilfreich.

      Rangeln ist dabei bei uns eh immer nur spielerisch. Mir ist dabei völlig klar, dass ich eh unterlegen bin, aber ich mag es einfach sehr, seine körperliche Überlegenheit zu fühlen. Er findet es "süß"... und beendet es meist recht zügig...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Rike ()

      Nun schleiche ich schon einige Zeit um diesen Thread herum.
      Fakt ist, sub sucht sich , bzw wählt den Dom, dem sie sich unterwerfen will? :ironie:
      Schlussendlich schenkt sie ihm sich und ihre Devotion. Rangelei hin oder her.

      Habe ich mich unterworfen, gehorche ich nach bestem Wissen und Gewissen.
      Natürlich müssen manche Dinge nachhaltig "besprochen" werden. :D Bis es dann wieder heisst, "alles gut".

      Aber, wer unterwirft sich nun wem? Sub Dom, oder Dom sub? Schliesslich will Er sub Gutes tun und sub ihren Herrn stolz sehen :LA2:
      Teufelchen im Blut, Engelchen im Herzen
      und ein bisschen Wahnsinn im Kopf 8)
      Interessantes Thema - gerade in der Malesub/Femdom Konstellation gar nicht mal so einfach, da ich meiner Herrin rein physisch überlegen bin. Von daher ist es schon nötig, dass sie mir vorher die Hände und Beine fixiert. Da geht es dann mehr um den Versuch der Befreiung und was sie dann alles unternimmt um mich gefügig zu machen.

      Ich hatte mich auch bis vor kurzem immer von einen völlig unterwürfigen und hingebungsvollen Sub gehalten. Bis mir durch einen Selbsttest bewusst wurde, dass ich auch hin und wieder erst mal gefügig gemacht werden muss bzw. will. Und da ging das Kopfkino los. Ich sehe das so ein wenig wie eine Wartungsarbeit von Dom an Sub. Wo man hin und wieder mal die Spur einstellen muss, damit das Spielgerät auch weiterhin ordentlich funktioniert. ;)
      Jetzt buddel ich den Thread doch auch nochmal aus.

      Ich hab das Thema von Anfang hier mitverfolgt - und wusste anfangs gar nicht, wo ich mich einordnen würde. Fehlten mir die realen Erfahrungen in diesem Zusammenhang. Rein vom Kopfkino her hatte es schon immer einen Reiz, dass ich - vor allem körperlich - unterworfen werde. Aber genauso war im Kopfkino das Unterworfen sein präsent.

      Als ich mich endlich getraut habe meine Neigungen auszuleben im Laufe des Jahres, habe ich mich eher bewusst unterworfen, ohne dieses "Unterworfen werden" gehabt haben zu müssen. Wie alle hier betonen: nicht willkürlich bei jedem, aber die Positionen waren direkt klar und bis auf hin und wieder einen provokanten Blick oder einen frechen Spruch, der mir von den Lippen gehüpft ist - also schlichtweg hier und da im Rahmen ein paar nette Neckereien, die ich mir einfach nicht verkneifen konnte, würde ich mich als ziemlich brav einschätzen :gruebel: Das war definitiv ein unterworfen sein.

      Warum mich das Thema gerade beschäftigt:
      Anderer Dom, andere Dynamik, andere Erfahrungen. Und bevor das jemand irgendwie vermuten mag: Das lag absolut nicht an mangelnder Dominanz. Damit hatte das tatsächlich gar nichts zu tun - es war einfach eine andere Dynamik miteinander. Das war durch und durch ein Unterworfen werden.. und ich habe es auch wirklich provoziert und genossen, bewusst das Niedergerungen werden fokussiert. Vor allem das Körperliche hat für mich den Reiz ausgemacht. In der Rangelei einfach nicht gegen ihn anzukommen und zu merken, dass es keine Chance, keinen Ausweg gibt. Diese Machtlosigkeit und das Ausgeliefert sein dabei war ein tolles Gefühl - völlig andere Welt als die, die ich vorher mit meiner eher braven Seite kennengelernt habe. Verbale Erniedrigung hat das dann irgendwie ziemlich rund gemacht.

      Vorhin beim Durchlesen, ist mir das hier noch ins Auge gestochen:

      Vinterbarn schrieb:

      Gleichzeitig verleiht ein Unterworfen werden dem Schmerz so eine Unausweichlichkeit, durch die der Schmerz viel intensiver erlebt werden kann. Durch das Gefühl der Hilflosigkeit/Ausweglosigkeit wird der Fokus vollkommen auf den Schmerz gelegt.
      Das ging mir ganz genauso. :yes: Wobei ich das bei mir abmildern würde. Der Fokus lag nicht vollkommen auf dem Schmerz, aber doch deutlich intensiver. Mag aber auch noch an den zusätzlichen verbalen Erniedrigungen liegen.

      Was mich jetzt unglaublich beschäftigt: Ich habe wohl beide Seiten und genieße beide Seiten auch ganz offensichtlich. Für mich sortiere ich da nun irgendwie noch, dass das völlig in Ordnung ist, dass ich beides mag und mich nicht auf eine Seite festlegen muss. Kann auch gar nicht sagen, warum mich das so beschäftigt, dass ich nicht nur das eine oder nur das andere mag.
      Letzten Endes gehört beides zu mir und je nach Dynamik (sei es je nach Partner oder einfach nur je nach Tagesform) kommt eben die eine oder andere Seite in mir zum Tragen. BDSM ist bunt, wird hier so oft geschrieben.. warum soll ich selbst nicht auch bunt sein dürfen :) (Das muss ich mir jetzt selbst mal so sagen und zugestehen.)
      »Auch der weiteste Weg beginnt mit dem ersten Schritt.«
      Konfuzius