Echte Dominanz

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      Miss_M schrieb:

      Bis ich zu der Erkenntnis kam, dass Geld oft auch Macht bedeutet. Ein machtvoller Job und ein gut gefülltes Bankkonto können machtvoll sein/wirken.
      Ich sehe das ähnlich, auch wenn ich es nicht gerne schreibe, weil es einen arroganten Beigeschmack hat.
      Wie sagte einer meiner Schutzbefohlenen letztens?
      "Geld macht Macht."
      Den Spruch kannte ich bis dato noch nicht und ich musste die Aussage erst einmal so stehenlassen, um darüber nachzudenken :gruebel: .

      Miss_M schrieb:

      Meine Erklärung ist dabei, dass evtl. das Selbstbewusstsein durch Autorität und Macht noch mehr gepushed werden kann und auch das Vertrauen in das eigene Wirken und Können.
      Ja, es kann zusätzlichen Aufschwung geben.
      In der Regel ist man ja auch nicht durch 'Zufall' in eine solche Position geraten und wenn doch, ist sie bei mangelhafter Autorität nicht zu halten.
      Habe ich weder geerbt oder bin auf anderem Wege enorm beschenkt worden, habe ich mir normalerweise meine Position erarbeitet und/oder auch hart erkämpft.
      Führung ohne Fähigkeiten fällt in sich zusammen; ich sehe da schon einen Zusammenhang.
      Woraus aber nicht zu schließen ist, dass nur erfolgreiche Menschen in Führungspositionen dominant sind ;) .

      Miss_M schrieb:

      Ich selbst finde die Vorstellung von gänzlicher Autorität zwar in meinem Kopf geil, allerdings alltäglich doch eher ansträngend.
      Aus der Sicht von Autoritäten sieht das - glaube ich - anders aus.
      Man ist doch einfach so und gibt seiner 'Natürlichkeit' nach.
      Daran kann ich nichts Anstrengendes, sondern vielmehr etwas sehr Erfüllendes finden.

      kara schrieb:

      Miss_M schrieb:

      Bis ich zu der Erkenntnis kam, dass Geld oft auch Macht bedeutet. Ein machtvoller Job und ein gut gefülltes Bankkonto können machtvoll sein/wirken.
      Ich sehe das ähnlich, auch wenn ich es nicht gerne schreibe, weil es einen arroganten Beigeschmack hat.Wie sagte einer meiner Schutzbefohlenen letztens?
      "Geld macht Macht."
      Den Spruch kannte ich bis dato noch nicht und ich musste die Aussage erst einmal so stehenlassen, um darüber nachzudenken :gruebel:


      Ja, dass kann ich genauso unterschreiben.

      Miss_M schrieb:

      Meine Erklärung ist dabei, dass evtl. das Selbstbewusstsein durch Autorität und Macht noch mehr gepushed werden kann und auch das Vertrauen in das eigene Wirken und Können.
      Ja, es kann zusätzlichen Aufschwung geben.In der Regel ist man ja auch nicht durch 'Zufall' in eine solche Position geraten und wenn doch, ist sie bei mangelhafter Autorität nicht zu halten.
      Habe ich weder geerbt oder bin auf anderem Wege enorm beschenkt worden, habe ich mir normalerweise meine Position erarbeitet und/oder auch hart erkämpft.
      Führung ohne Fähigkeiten fällt in sich zusammen; ich sehe da schon einen Zusammenhang.
      Woraus aber nicht zu schließen ist, dass nur erfolgreiche Menschen in Führungspositionen dominant sind ;) .

      Miss_M schrieb:

      Ich selbst finde die Vorstellung von gänzlicher Autorität zwar in meinem Kopf geil, allerdings alltäglich doch eher ansträngend.
      Aus der Sicht von Autoritäten sieht das - glaube ich - anders aus.Man ist doch einfach so und gibt seiner 'Natürlichkeit' nach.
      Daran kann ich nichts Anstrengendes, sondern vielmehr etwas sehr Erfüllendes finden.


      Du hast mich zum Nachdenken gebracht. Ich gehe von mir aus. Bin selbst im Alltag recht dominant und will in vielen Lebensbereichen meinen Willen durchsetzten. Da ist es meist etwas kompliziert, wenn ein dominanter Part diese Bereiche beeinflussen mag. ;)
      Vor kurzem habe ich in einem Lehrskript aus der Tierwelt folgenden Satz gefunden:
      „Dominanz ist kein Charakterzug, sondern äußert sich situationsbedingt.“

      Den Ansatz finde ich interessant. Jetzt könnte man natürlich sagen: Nur wer generell dominante Züge hat, reagiert auch situationsbedingt dominant.

      Persönlich würde ich noch differenzieren und sagen: Wer „souverän“ ist, muss Dominanz nicht permanent zeigen, sondern kann situationsbedingt darauf zurück greifen.

      Wer permanent „Dominanz-Gesten“ zeigt, dem unterstelle ich persönlich schnell, dass es sich um eine Art von Schutzmechanismus handelt und dass die Dominanz nur gespielt ist.

      Mein persönliches Fazit: Echte Dominanz geht für mich Hand in Hand mit Souveränität und äußert sich situationsbedingt.
      Mich würde mal interessieren warum so oft Dominanz, die oft oder dauernd gezeigt wird meist negativ wahrgenommen wird ( wie in dem Beitrag von @Charley00) aber andererseits natürliche (whatever that means) Dominanz erstrebenswert sei. Wie kann etwas, was erstrebenswert und natürlich sein soll gleichzeitig so negativ sein?
      @Viva Ich differenziere da noch etwas genauer. Und zwar zwischen Dominanz/Souveränität und „Dominanz-Gesten“ (zB Niederstarren, Individual-Abstand unterschreiten, „bedrohliche Körperhaltung“ - mir fiele in diesem Zusammenhang ein bestimmter Amerikaner ein...)
      Bei einem souveränen Menschen reicht es mE aus, wenn er situationsbedingt auf diese Gesten zurück greift. Dann reicht zB ein kurzer Blick, eine kurze Körper-Anspannung, ein kurzer Körperkontakt.

      Ein souveräner Mensch ist für mich jemand, der diese Gesten/Dominanz ganz dosiert einsetzen kann. So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Ansonsten ist das Ganze auch irgendwie inflationär und wird nicht mehr entsprechend wahrgenommen.

      Bei jemandem der permanent Dominanz-Gesten zeigt, denke ich schnell: Is‘ ja gut. Nimm Dir 'nen Keks und beruhig Dich mal wieder.
      Bei jemandem der Dominanz nur situationsbedingt zeigt, merke ich sofort auf und bin grundsätzlich geneigt mich zu entspannen, gleichzeitig aber auf ihn zu achten - bzw mich ggfs an seinem Verhalten zu orientieren.

      Charley00 schrieb:



      Bei jemandem der permanent Dominanz-Gesten zeigt, denke ich schnell: Is‘ ja gut. Nimm Dir 'nen Keks und beruhig Dich mal wieder.

      da bin ich wieder bei meiner Differnzierung zwischen positiver und negativer Dominanz "darstellung" für die Umwelt. Das oben zitierte ist für mich dann negativ aber im Zweifel immer ncoh natürliche/"echte" Dominanz.

      Viva schrieb:

      Charley00 schrieb:

      Bei jemandem der permanent Dominanz-Gesten zeigt, denke ich schnell: Is‘ ja gut. Nimm Dir 'nen Keks und beruhig Dich mal wieder.
      da bin ich wieder bei meiner Differnzierung zwischen positiver und negativer Dominanz "darstellung" für die Umwelt. Das oben zitierte ist für mich dann negativ aber im Zweifel immer ncoh natürliche/"echte" Dominanz.

      Das sehe ich insofern anders, als für mich „echte Dominanz“ auch dementsprechend bei dem Gegenüber ankommen sollte.
      Dh, „echte Dominanz“ sollte für mich auch in direkter Verbindung mit einer entsprechenden Reaktion stehen. Während „Dominanz-Gesten“ ohne Souveränität in den meisten Fällen ohne entsprechende Reaktion verpuffen.

      Letztendlich ist es natürlich eine persönliche Wahrnehmung. Aber - überspitzt dargestellt -jemanden, der mit Rasierklingen unter den Oberarmen rumspaziert, den finde ich besten Fall albern, im schlimmsten Fall bedrohlich.

      Wir neigen doch - meistens - dazu zu reflektieren. Dh wir schauen auch darauf, welche Umstände zu welchen Aktionen oder Reaktionen führen und versuchen dies entsprechend zuzuordnen.

      Jemand der immer (!) Dominanzgesten zeigt - egal ob eine Situation im Grunde gerade entspannt ist oder nicht - macht auf mich nicht den Eindruck, dass er Situationen/Menschen entsprechend richtig bewerten kann. So einem Menschen spreche ich - evtl zu Unrecht(?) - keine echten Führungsqualitäten/Echte Dominanz zu

      Charley00 schrieb:

      Das sehe ich insofern anders, als für mich „echte Dominanz“ auch dementsprechend bei dem Gegenüber ankommen sollte.
      Aber da wir ja wahrscheinlich auch wissen, dass vermutlich kein Mensch von jedem anderen Menschen als dominant wahrgenommen wird, muss man dann auch sagen ,es gibt keine natürliche/echte Dominanz, bzw jeder der von irgendjemandem als dominant wahrgenommen wird ist dann auch natürlich dominant egal,wie peinlich aufgesetzt etc. es jemand anders findet.

      Btw. ich verstehe Deinen Ansatz und will ihn Dir auch nicht absprechen, ich finde es nur spannend das weiter oder anders zu durch denken

      Viva schrieb:

      Mich würde mal interessieren warum so oft Dominanz, die oft oder dauernd gezeigt wird meist negativ wahrgenommen wird ( wie in dem Beitrag von @Charley00) aber andererseits natürliche (whatever that means) Dominanz erstrebenswert sei. Wie kann etwas, was erstrebenswert und natürlich sein soll gleichzeitig so negativ sein?
      Ich persönlich mag keine narzisstischen Menschen, die arrogant, herrisch und selbstverliebt sind
      und ständig Bestätigung benötigen für das, was sie tun, möglichst noch mit der Frage "Wie war ich?" oder "Wie fanden Sie mich?"
      Zur Schau gestellte Dominanz hatte ich, bevor ich in die BDSM-Szene eingetaucht bin, nur bei solchen Menschen erlebt.

      Da ich authentische und ehrliche Menschen liebe, habe ich das o.g. Verhalten gekoppelt mit: unehrlich, weil nicht authentisch.
      Natürliche Dominanz hatte ich bis dato überhaupt nicht mit Dominanz in Verbindung gebracht, sondern mit Charisma :pardon:
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      "Echte" ( nicht vordergründige) Dominanz ist für mich subjektiv, weil individuell und damit verbunden, dass ein dominanter Gegenpart in mir submissives Verhalten/ Resonanz erzeugt z.B. den Wunsch mich " klein" zu machen oder zu dienen und dies beständig und nicht in Form eines Stohfeuers ;)

      Da gibt es kein fertiges Rezept. Die Mischung aus Ausstahlung und Charakter macht's ^^
      Echte Dominanz ?

      Für mich hat ein Dom dann echte Dominanz, wenn er von innen heraus eine solche Souveränität ausstrahlt, dass er es nie nötig hat seine Stellung als Dom zu betonen, wenn es darum geht dass Sub ihm gehorchen oder unterwerfen soll.
      Er sich seiner selbst gegenüber seiner Sub so sicher ist, dass er ohne Probleme vollkommen selbstsicher auch zu Unsicherheiten (z.B. zu einer neuen Spielart... oder dem empfinden von Sub bzgl. der Handlung) stehen kann.
      Er seine Dominanz nicht dadurch beschnitten sieht wenn Sub in einem passendem Moment Kritik oder Wünsche äußert, sondern über den Dingen steht und das gesagte nüchtern auswerten und bedenken kann.


      Wann die Sub das empfindet ist natürlich subjektiv.....

      Als aufgesetzt erscheint mir die Dominanz insbesondere dann, wenn deutlich zu spüren ist, dass er mit dem Ausspielen und Erleben von Dominanz, hier etwas kompensieren muss. (Z.B. Minderwertigkeitskomlpexe, generelle Unsicherheit, Ich will auch mal der Chef sein und was zu sagen haben)

      Deutliche Anzeichen für aufgesetzte Dominanz sind für mich z.B.:
      Wenn Dom ständig betonen muss, dass er der Dom ist. …. und sich im Zweifel auch noch aufwertend darüber definiert.
      Er ständig Sub sagen muss, sie müsse ihm gehorchen weil sie die Sub sei. Und außerdem sei sie ansonsten eine schlechte Sub.
      Generelles abwerten seiner Sub oder von Subs im Allgemeinen um sich selbst aufzuwerten…. und vielleicht noch im gleichen Atemzug noch erzählen wie toll er doch ist.
      Beim Kennenlernen gleich mal gegenüber Sub einen respektlosen Ton anschlagen, damit sie auch gleich informiert ist wohin die Reise gehen soll (die er dann allein macht)
      Ständige Machtgesten, pausenloses Dominazgehabe…
      .… und die Erwartung, dass ihm Unterwerfung, Gehorsam ohne weiteres Zutun einfach zufallen. ….. weil er ja der …..ist

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Euanthe ()

      Für mich ist echte Dominanz insbesondere geprägt durch Offenheit und Ehrlichkeit sowie natürlich der Ausstrahlung einer gewissen Selbstsicherheit und Souveränität.
      Allerdings bleibt mein Herr immer noch mein Partner, und auch außerhalb einer Liebesbeziehung muss ein Dom mMn nicht zu einem fehlerlosen Übermenschen mutieren und kann und soll auch mit Sub über Unsicherheiten sprechen.
      Denke aber, dass das alles sehr subjektiv ist.
      Für mich persönlich ist es sehr undominant, wenn man seine Machtposition in allen möglichen Momenten betonen muss. Wirkt auf mich, als müsste man sich das selbst einreden.
      ich entstaube diesen wunderbaren Thread mal kurz :fegen: Denn mir ist noch ein weiterer Gedanken gekommen, insbesondere wenn Dom und Sub zusammenleben....

      Wie sieht es mit dieser These aus: echte Dominanz = gute Manieren???

      Ist es so, dass sich echte Dominanz darin äußert, dass der / die Dom mit seiner Sub grundsätzlich freundlich, ruhig, im besten Sinne angemessen umgeht? Zeichnet es einen guten Dom aus, dass er auch bei Konflikten besonnen bleibt, Weitblick und Güte behält, bei begründetem Anlass selbst um Verzeihung bitten kann? Dass sein Verhalten der Sub zugewandt, selbstreflektiert, gerecht und ja - auch höflich bleibt. Selbst wenn der Dom straft, ermahnt, erzieht?

      Oder kann das kein Mensch / Dom leisten? Gerade im Rahmen einer Partnerschaft oder Ehe?
      Denn da gibt es bestimmt auch Doms, die oft genug launisch, genervt, unhöflich auf dem Sofa lümmeln, lieber Computerspielen oder Zeitung lesen, als mit ihrer Sub über deren Seelenqualen zu sprechen, die sich selten bedanken, kaum loben, grießgrämig und maulfaul auf Fragen oder Bitten reagieren. Solche, die im Alltagsstress auch mal den Rüpel geben, zu spät kommen, Vereinbarungen aus Bequemlichkeit nicht einhalten, absichtlich unordentlich sind, ihrer Sub die ungeliebten Arbeiten im Haushalt oder bei der Kindererziehung übrig lassen. Kurz gesagt: normale Menschen eben, die reichlich schlechte Angewohnheiten haben.

      Wisst ihr, was ich meine? Darf eine Sub vom "perfekten" Dom träumen, der allezeit ruhig, anständig, großherzig und dennoch bestimmt und konsequent ist? Dem eine Sub einfach zu Füßen liegen MUSS, weil er diese ganz besondere Aura von guten Manieren, reifer Persönlichkeit und tadellosem Verhalten ausstrahlt.....
      Oder ist das unmöglich und kann man / frau das von niemandem erwarten? ?(
      Du gibst meinem Suchen ein Finden, meiner Liebe schenkst du fruchtbaren Boden, meinen Ungehorsam bezwingst du mit Güte, mein Lachen findet sich wieder in deinen Augen, und meiner Sehnsucht, Herr, gibst du Heimat.
      Hm... Dann wäre der Umkehrschluss: Jeder mit guten Manieren ist dominant? :gruebel:

      Deinen Ansatz kann ich nachvollziehen. Ich finde allerdings, das eine schließt das andere nicht aus. Denn ein "in sich ruhen", ausgeglichen und trotzdem konsequent sein usw. unterstreicht natürlich die vorhandene Dominanz :yes:
      Jemand der wie ein kleines Rumpelstilzchen vor mir rum schreien und stampfen würde oder nur faul auf dem Hintern rumsitzen würde, da könnt ich wahrlich nicht ernst bleiben, auch wenn er sich noch so dominant nennen würde ;)

      Grundsätzlich erwarte ich von einem Gegenüber natürlich schon gewisse Grund-Umgangsformen, egal ob Dom oder nicht. Und gerade beim Zusammenleben besteht schon eine "Gefahr", dass Hemmungen sich "gehen zu lassen" sinken (auf beide Seiten bezogen), wobei ich bisher nur zusammen leben ohne BDSM-Bezug beurteilen kann.... :gruebel:

      Und auch Dom/Sub dürfen ja mal einen schlechten Tag haben, an dem nicht alles nach Stil und Form läuft

      Von "perfekt" brauch Sub auch nicht bloß träumen :yes:
      "Perfekt" ist es doch dann, wenn es für einen selbst passt und stimmig ist :thumbsup:
      Optimismus heißt rückwärts sumsi mit po :yes: :saint:
      @Black Velvet
      Ein schöner Gedanke. Einen Dom zu haben der das immer so schafft wie von dir beschrieben.
      Aber...Auch ein Dom unterliegt Stimmungslagen die nicht zu 100 Prozent kompatibel mit dem Wunsch sind.
      Ja, auch ein Dom macht mal Fehler und bittet um Verzeihung und Verständnis.
      Genau so wie Sub das auch kann.
      Mit Leidenschaft - Leiden schafft :popo_versohlen:
      @Black Velvet ein schöner Gedanke und Ansatz.
      Allerdings würde ich persönlich Gute Manieren nicht unbedingt automatisch mit Dominanz in Zusammenhang setzen. Aber das Zusammenspiel aus beidem...
      träumen kann man auf jeden Fall davon. Und auch davon, dass man selbst die perfekte Sub ist - ohne Fehl und Tadel.

      Aber ich persönlich nehme lieber den „menschlichen Menschen“ - soll heißen - jemanden mit Ecken, Kanten und Fehlern.

      Denn nur das macht mich entspannt und frei dahingehend, dass ich mir auch selbst Fehler zugestehen kann. Alles andere wäre für mich persönlich zuviel Druck.
      Ich bin in erster Linie mit einem Menschen zusammen, nicht mit einer Idee.

      Der Mensch, den ich liebe, der ist auch manchmal müde, hungrig, krank oder schlecht gelaunt. Genau wie ich selbst.

      Der Umgangston bei uns ist aber auch dann so respektvoll wie möglich. Das hat in meinen Augen weniger mit Manieren oder Dominanz/Submissivität zu tun als mit tiefer gegenseitiger Achtung.
      Ich bin völlig bei euch ^^ Eine leicht verklärte Vorstellung vom perfekten Dom ist sicherlich nicht realitätsnah.
      Und natürlich liebe ich ganz konkret meinen Mann auch für seine Ecken, Kanten und Eigenheiten.

      Aber irgendwie beschäftigt es mich doch, dass man von Büchern, Filmen oder aus Erzählungen bestimmte Idealbilder im Kopf hat, die man scheinbar auch im wirklichen Leben sucht oder denen man nahe kommen will.

      Kennt ihr eigentlich einen Dom, der diese besondere Ausstrahlung von ausgezeichneten Manieren, Überlegenheit und Großzügigkeit hat?
      Ich muss ganz ehrlich sagen, in meinem Umfeld gibt es niemanden :rolleyes:
      Du gibst meinem Suchen ein Finden, meiner Liebe schenkst du fruchtbaren Boden, meinen Ungehorsam bezwingst du mit Güte, mein Lachen findet sich wieder in deinen Augen, und meiner Sehnsucht, Herr, gibst du Heimat.

      Black Velvet schrieb:

      Eine leicht verklärte Vorstellung vom perfekten Dom ist sicherlich nicht realitätsnah.
      Aber gegen einen leicht verklärten Blick auf Dom dann und wann finde ich persönlich gar nichts einzuwenden, vor allem, wenn er sich gerade mal gut benimmt (soll's ja auch geben).
      Ich glaube ja, dass wirklich echte Dominanz im Auge von Sub liegt. Wenn sie sie nicht erkennen kann, gibt es sie nicht. Es braucht halt beide dafür. Das trifft wohl auch auf echte Submission zu. Wenn Dom sie nicht sieht, gibt es sie nicht.
      Es solllte schon Gelegenheiten, wo sich beides schön ergänzt und jeder im anderen genau das sieht, was er sucht. Wenn das nie passiert, stimmt was nicht, würde ich sagen.
      Und Idealbilder aus Medien gibt es glücklicherweise nur in Filmen. Wahrscheinlich wären sie in echt unerträglich.
      It's a sad and beautiful world.
      Einige Beiträge in diesem Thread erwecken auf mich den Eindruck, dass "echte Dominanz" für manche Menschen, überspitzt gesagt, so aussieht:

      Echte Dominanz: Dom fühlt und agiert immer genau so und strahlt immer genau das aus, wie Sub es sich von einem "echt dominanten" Gegenpart vorstellt. Die Tagesform von Dom ist dabei egal (hat bestenfalls keine eigene, sonst ist es ja nicht mehr authentisch), aber Dom passt sich natürlich der Tagesform von Sub an.
      Deshalb kann Sub die Verantwortung komplett abgeben, da automatisch genau das Richtige für beide geschieht.

      Das Gegenstück wäre:

      Echte Submissivität: Sub fühlt und reagiert auf Dom (innerlich und äußerlich) immer so und strahlt immer genau das aus, wie Dom sich das bei einem "echt submissiven" Gegenpart so vorstellt. Sub hat dabei keine eigene Tagesform, reagiert aber der Tagesform von Dom entsprechend.
      Deshalb muss Dom nicht an seine/ihre Verantwortung für Sub denken, da automatisch genau das Richtige für beide geschieht.

      Meiner bescheidenen Meinung nach ignoriert dies, dass Dom und Sub zuallererst Menschen wie alle anderen sind und ist:
      - als Erwartungshaltung: weltfremd
      - als Wunschdenken: Enttäuschung vorprogrammierend
      - in Filmen oder als Kopfkino ohne Realitätsanspruch(!): nett
      - wenn in einzelnen Augenblicken erlebt (diese magischen Momente gibt es natürlich): wundervoll
      - wäre es (dauerhaft) real: stinklangweilig

      Grüße,

      Pygmalion
      Werde, der du bist. (Pindar)