Übernahme der Weltanschauung des Doms in der Subrolle

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      Wenn man sich jemandem freiwillig unterwirft besteht meiner Ansicht nach, zumindest bei einer auch nur leichten psychischen Instabilität, immer die Gefahr als Sub manipuliert zu werden. Hier ist Sozialkompetenz des dominanten Parts gefragt.

      Obwohl Sub sicherlich Verantwortung abgeben kann und situationsbedingt sogar sollte, muss immer eine gewisse Portion Eigenverantwortung beibehalten werden. Ein eigenes Ego ist unabdingbar und sollte vom dominanten Part gefördert werden.

      Finde einfach hier gilt, wie im realen Leben, mit Argumenten überzeugen nicht überreden und sich als Dom/Herrin seiner Verantwortung bewusst sein.

      Da ich selber ab und an dieser Problematik unterliege, ist z.B. für mich ein Auswahlkriterium welches ich an meine Herrin stelle, dass sie Tiere mag. Ich übernehme gerne Vorstellungen von einer Herrin, aber diese sollten zumindest weitestgehend mit meiner Welteinstellung im Einklang sein. Nur eine Herrin zu haben, damit ich eine habe würde mich nicht zufriedenstellen und ich hätte Mühe Vertrauen zu generieren.
      Kann ich für mich mit einem klaren nein beantworten, schon alleine deshalb weil es für mich Grundvoraussetzung für eine Beziehung ist das die Weltanschauung eine ähnliche ist. Wären da die Anschauungen zu konträr würde es für mich an der Basis einer Beziehung fehlen.

      Grundsätzlich gehören solche Gespräche auch für mich immer in die Kategorie Augenhöhe.

      So sehr ich auch sub bin, ich bin auch eine eigenständige Persönlichkeit und möchte als solche auch von meinem Dom gesehen werden.
      Diskutieren gerne und ich bin auch gerne bereit mich und meine Anschauung bei überzeugenden Argumenten zu hinterfragen eine Manipulation in einem solchen Bereich hingegen empfinde ich als respektlos dem Partner gegenüber. Einen Versuch der Manipulation in einem solchen Bereich würde schon mein Freigeist nicht zulassen. Und schlussendlich stellt sich mir die Frage ob ich solch ein Verhalten eines Doms verantwortungsvoll finden würde ... auch da nein.
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall
      Physisch und psychisch würde ich mich ganz und gar nicht labil bezeichnen. Dazu musste ich mich im realen Leben oft genug sehr dominant um viele Dinge des realen Lebens durchsetzen.

      Meine Unterwerfung habe ich sehr bewusst und wohlüberlegt und in diesem Fall sehr gerne zu verstehen gegeben.

      Sonst bin ich da ganz bei @Hera.
      Teufelchen im Blut, Engelchen im Herzen
      und ein bisschen Wahnsinn im Kopf 8)
      Natürlich habe ich Dinge und Meinung von ihm übernommen . Er ist politisch interessiert ich eher nicht aber dadurch das er gerne darüber redete informiere ich mich mehr haben wir immer die gleicher Meinung nein .

      Er hat durch mich einen neuen Blick auch Tierschutz regionale Produkte und bio bekommen .

      Wichtig ist das unser fair und unfaire Gedanke sehr ähnlich ist .

      Hinzu kommt uns ist wichtig das mein Kopf weiter benutze :D
      Er will meine Meinung hören .
      Kann sie nicht immer verstehen aber ändern würde er meine Meinung nicht .
      Träume nicht dein Leben
      Lebe deinen Traum
      So sehr ich hinter dem Konzept des Unterwerfens stehe, so sehr bin ich mir doch meiner eigenen Individualität und damit meiner Persönlichkeit bewusst. Ich würde mich aber dennoch als jemanden bezeichnen, der durchaus beeinflussbar ist, gerade dann, wenn eine große emotionale Nähe besteht.
      Daher kann ich die Umstände, wie es zu der Situation der TE kommt, verstehen. Allerdings halte ich es für essensiell, auch als Sub den eigenen Kopf zu gebrauchen und ich relektiere auch als Sub mein Verhalten immer wieder. Mir ist eine Sache ganz wichtig: Ich bin Sub, ja- das bin ich. Aber ich bin auch Frau, Mutter...usw. In all diesem "Rollen" habe ich eine Verantwortung, zuallererst mir selbst und dann auch anderen gegenüber.

      Meine eigenen Überzeugungen ganz aufgeben und mich ihm komplett anpassen, nur weil er das so will würde bedeuten, ich werde dieser Verantwortung nicht mehr gerecht, weil ich aufhöre, zu reflektieren und meine Eindrücke mit meinen bisherigen Erfahrungen in Relation zu setzen. Dann werde ich mir selbst untreu.
      Mal abgesehen davon, dass ich es für fragwürdig halte, sollte ein Dom das Ziel haben, seine Sub in dieser Art zu beeinflussen. Aber da mag es durchaus unterschiedliche Sichtweisen geben.
      Für mich jedenfalls gilt bei allem was ich tue der Grundsatz: Ich möchte mir selbst treu bleiben. Und unreflektiert seine Ansichten zu übernehmen, würde dem entgegenstehen.
      "Ama et fac quod vis!" Augustinus

      Wenn jemand zu dir sagt, das geht nicht,
      dann sind das seine Grenzen - nicht deine.
      Was ich noch loswerden wollte:

      Ich bin so froh, dass ich hier keine(n) Sub mit ähnlichen Erfahrungen finde, wie sie der oder die Verfasser(in) des Postings gemacht hat.
      Meiner Meinung nach klingt das schon nach einer Gehirnwäsche.

      Leider habe ich ein total beklemmendes Gefühl, wenn ich die Zeilen lese. Besonders den letzten Absatz.
      Sorry, vielleicht klingt das jetzt zu drastisch, aber

      Gentledom schrieb:

      Was ist nur aus mir geworden?
      ist ein Satz, bei dem sich bei mir alle Haare aufstellen und ich erst mal tief durchatmen muss.
      Schade, dass man mit der Person nicht kommunizieren kann.
      Ich wünsche ihr aber alles Gute.
      Das Leben ist schön. Von einfach war nie die Rede.

      trytofly schrieb:

      Meiner Meinung nach klingt das schon nach einer Gehirnwäsche.
      Das dachte ich auch beim Lesen, weil ich leider weiß, wie sowas mental funktioniert.
      Ich denke - und hoffe - das solche Erfahrungen die Ausnahme sind und bleiben.

      Naiv ist man deshalb nicht. Im Gegenteil. Oft gibt es einen Faktor der Faszination daran. Es ist einfach schwer, die Folgen abzusehen. Wenn man die Systeme nicht kennt, kann man sie nicht schnell genug durchschauen.

      Gentledom schrieb:

      - Seine politischen Ansichten sind nun auch die meinen. Es ist mir ein Mysterium wie er dies geschafft hat. Vielleicht bin ich auch nur dumm. Ein naiver Papagei.

      - Übernehmen Subs oft die politischen Ansichten der Doms? Diktieren Doms diese vielleicht sogar auf?
      Ich möchte nicht verletzend wirken, aber ehrlich sein: such den Grund für deine Veränderung bitte nicht komplett außen. Es ist ok wenn man manchmal verwirrt ist - Hormone tanzen und sämtliche Layer sind runter. Das passiert und es verschwindet wieder und danach müssen wir die Verantwortung wieder übernehmen und unser eigenes Leben auf die Reihe bekommen.

      Sektenführer gibt es überall, Demagogen auch, Männer die einem die Welt erklären an jeder Ecke. Die wenigen Doms die ich kenne sind kluge, reife Persönlichkeiten. Also nein, aber ich bin introvertiert und gehe "Fans" von was auch immer aus dem Weg. Ich verstehe die so wenig wie Herrenwitze.

      Meine Therapie ... jeden Morgen drei Seiten schreiben; alles was mir gerade einfällt, egal ob ich Lust drauf hab oder nicht. Das Ganze verbrenne ich später oder es kommt in de Schredder. Ist Abfall aus meinem Kopf, nichts das ich je wieder lesen will. Alte Freunde treffen, Abstand gewinnen, eigene Projekte, alleine reisen.

      Mein Vorschlag: wenn du wirklich denkst, es käme durch deinen Partner und du würdest dich langsam auflösen, lies vielleicht einmal etwas über gaslightning und schau nach ob da etwas dran ist.
      Ich hoffe die anonyme Fragestellerin bekommt Hilfe, wenn auch in Form dieses Feedbacks von Vielen hier!

      Nein, es ist nicht "normal" oder gängig, dass die passiven Parts 1:1 die Weltanschauungen ihres Tops übernehmen. Nein, nein und nochmals nein.
      Das mag es geben, weil a) bereits beim Kennenlernen ähnliche Weltanschauungen vorliegen, b) freiwillige Offenheit zum Austausch und zur Veränderung der eigenen Perspektiven gegeben ist und eventuell auch c) Menschen dazu "erzogen" (mir gefiele manipuliert besser) werden, weil sie generell leicht beeinflussbar sind und/oder eine falsche, romantisierte Vorstellung von ihrer passiven Rolle haben.

      Davon war ich auch nicht ganz frei. Als ich vor 3,5 Jahren anfing meine Neigung auszuleben hatte ich auch einen Dom, der mich gut zu beeinflussen wusste, sodass mir die Übernahme seiner Werte und Weltanschauungen freiwillig vorkam. Ich rutschte nach und nach in sein negatives Weltbild mit rein, einfach weil ich ihm gefallen wollte.

      Mittlerweile hat sich da durch Austausch mit anderen Aktiven und durch Arbeit an mir selbst Einiges geändert. Ich lehne es zunehmend auch ab mit Leuten zu spielen, mit denen ich in grundlegenden Wertvorstellungen und Weltanschauungen nicht übereinstimme oder die mit meinen Werten/meiner Weltanschauung nicht kompatibel sind.
      Das "gemeinsame Hobby" in einem Bereich, hier BDSM, reicht mir nicht mehr aus, damit ich mit Menschen dahingehend Kontakt pflege. Nicht mal für lockere Spieltreffen. Und schon gar nicht mehr in langfristigen Beziehungen.

      Das heißt nicht, dass es nie Meinungsverschiedenheiten und Wertediskussionen über Facetten gibt, aber das Grundgerüst bringe ich selber mit, der*die andere eben auch und dann wird geschaut wo sind Schnittmengen und wo Unterschiede.
      Wenn mir jemand heute versuchen würde, ohne vernünftige Argumente, seine*ihre Weltanschauung aufzudrängen und mir das als "Zeichen von Unterwerfung/Gehorsam" verkaufen wollen würde, würde ich wohl den berühmten Vogel zeigen und wäre schneller Weg als der*diejenige "Piep" sagen könnte.

      Ich habe aber auch schmerzlich merken müssen, welche Konsequenzen leichte Beeinflussbarkeit und die damit verknüpfte falsche Vorstellung der eigenen passiven Rolle haben können. Sich einzugestehen, dass man leicht beeinflussbar ist tat weh, war aber heilsam.
      Zur Arbeit daran würde ich immer zur therapeutischen Beratung/Begleitung raten!
      “Everything has been figured out, except how to live.” (Jean-Paul Sartre)
      Moin,

      Jede Partnerschaft - auch eine BDSM-Beziehung - fängt damit an, dass sich zwei Menschen zunächst einmal auf Augenhöhe kennen (und lieben) lernen. Und jeder bringt seine Lebenserfahrungen, Überzeugungen und damit auch seine eigene Weltanschauung mit als ein Spiegel seiner Vergangenheit, seiner Erlebnisse und Erfahrungen. Das macht die Persönlichkeit eines jeden aus. Übereinstimmungen in der Weltanschuung erleichtern dabei das Zusammenkommen selbstverständlich ungemein.

      Mit zunehemnder Dauer der Partnerschaft werden die gemeinsamen Erlebnisse natürlich auch das Weltbild des jeweiligen Partners verändern - und zwar gegenseitig - sowohl bei dem dominanten als auch bei dem submissiven Teil. Es ist Ausdruck dessen, dass man sich auf seinen Partner einlässt und gemeinsame Erlebnisse und Gespräche refklektiert, mit seinem eigenen Leben abgleicht und in seine Anschauungen einfließen lässt. Wenn dies nicht gegenseitig erfolgt, ist das für mich Ausdruck mangelnder Empathie und mangelnder Bereitschaft, seinen Partner als Mensch zu respektieren.

      Insofern sehe das, was Anonyma schreibt, als Ausdruck einer krankhaften und in meinen Augen fehlerhaften Entwicklung in der Beziehung, es handelt sich für mich um Manipulation. "Es gibt kein Zurück mehr." Doch, solange Sub dies noch selbst erkennen kann, kann Sub noch gegensteuern und diese Beziehung gegenenfalls verlassen, ehe die eigene Persönlichkeit (zu der eben auch das eigene Weltbild gehört) verloren gegangen ist.

      Auch als Sub gebe ich meine Persönlichkeit und meine Weltanschuung nicht auf, ich bin schließlich nach wie vor für mich und mein Handeln selbst verantwortlich. Und als Dom wollte ich auch nur eine Sub, die sich ihrer Persönlichkeit bewusst ist und eine eigene Weltanschuung besitzt, und die kein Klon von mir ist.

      So weit meine Meinung zu diesem Thema
      Wiking
      Ich kann die Frage, ob Doms oft in diese Richtung manipulieren, nicht beantworten, sondern nur beschreiben, wie es bei mir bisher war. Zuerst habe ich bisher die dominanten Partner als Menschen und nicht als (meinen) Dom kennengelernt. Und wenn ich mich näher und intensiver mit Menschen befasse, dann sind für mich auch einige wesentliche Grundeinstellungen wichtig. Und wenn da jemand zu kontrovers zu meinen Einstellungen ist, kommt es auch nicht zu einer intensiveren Beziehung, welcher Art auch immer.