Über Macht und wie diese einen verändert

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      Über Macht und wie diese einen verändert

      Auf Xing bin ich über einen lesenswerten Artikel gestoßen der sich um das Thema Macht und wie sie Menschen verändert dreht.

      .xing.com/news/insiders/articles/ist-macht-eher-gut-oder-bose-1331759
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Guten Morgen,

      interessanter Artikel! Mit Macht umzugehen will gelernt sein, nicht jeder kann das. Und das trifft eben nicht nur die geschäftliche Welt sondern eben auch den privaten Bereich, u.a. auch den sexuellen - BDSM, Stichwort Gerne-Doms.
      Während im geschäftlichen Bereich Kritik immerhin sei es z.B. durch Betriebsräte noch entgegengebracht werden kann, sieht es im privaten Bereich schlecht aus. Gerade diejenigen, die die Unterwerfung ihrer Subs mißbrauchen - wer soll da bitte Kritik äußern? Sehr schwierig, und für Außenstehenden auch nicht immer erkennbar, außer Sub würde sich mitteilen.


      Viele Grüße
      Soultouch

      Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht.
      - Abraham Lincoln
      Sehr interessant, danke dafür.

      Da werd ich mir doch gleich was rausziehen.
      Bisher habe ich meine Mitarbeiter selten gefragt, was sie von meinen Ideen halten, bevor ich sie umsetze, hinterher dagegen oft.

      Allerdings tue ich nie etwas, ohne mir nicht über die Konsequenzen Gedanken gemacht zu haben und begründe auch stets meine Entscheidungen.
      Und essen, ohne zu krümeln, kann ich in der Regel auch ;)

      Auch mein Dom gibt mir auf Nachfragen eine Antwort und Begründungen, selbst wenn es nur das Wort "Machtgefälle" ist. :D
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      In dem ganzen Artikel kommt das Wort Verantwortung nicht vor, nur in einem Absatz wird andeutungsweise davon gesprochen, Damit ist in meinen Augen das Thema verfehlt, aber vielleicht ist es auch ein (allerdings alarmierendes) Zeichen der Zeit. Hier im Forum ist das ja ganz anders, da schwingt es ja geradezu in der Luft, die das Forum atmet: Verantwortung und Vertrauen. Deshalb habe ich auch die Vermutung, dass Menschen, die sich mit dem Machtgefälle intensiv beschäftigen, insbesondere, wenn sie es von ihren Subs geschenkt bekommen, vielleicht eher auf die Idee kommen, über Verantwortung nachzudenken. Anstand wäre auch ein wichtiges Wort in diesem Zusammenhang, und das kommt im Artikel auch nicht vor. Weder wörtlich noch dem Sinn nach.
      It's a sad and beautiful world.
      Angst davor die Macht wieder zu verlieren ist Interessantes Thema, aber mehr als 4 Sätze dazu stehn leider nicht im Artikel :P

      Denke es ist logisch, das man wenn man ständig alle Strippen zieht, nichtmehr mit seinen Untergebenen eine normale Beziehung führen kann, die auf Vertrauen und was halt sonst noch so dazugehört beruht. Da red ich nun von dem Multimillionärs Sohn, der vom Vater in den Chefsessel gesetzt wurde und nichts anderes kennt oder gelernt hat, als das Leute für ihn arbeiten.


      Deswegen sin meiner Meinung nach auch nur solche Menschen Problematisch, die nur eine Seite kennen und die andere als Wertlos oder eben nur als mögliche Bedrohung ansehen.

      DeepSanguin schrieb:

      In dem ganzen Artikel kommt das Wort Verantwortung nicht vor, nur in einem Absatz wird andeutungsweise davon gesprochen, Damit ist in meinen Augen das Thema verfehlt, aber vielleicht ist es auch ein (allerdings alarmierendes) Zeichen der Zeit.
      Der Artikel beleuchtet das Thema Macht, ist diese eher gut oder böse. Ich sehe keinen Grund bei dieser Fragestellung nun auf den Punkt Verantwortung abzustellen. Wir sollten nicht überall unsere BDSM Sicht erwarten, besonders wenn es eben gar nicht um diese geht, sondern vielmehr eine Analyse erfolgt, die sich um die Eigenheiten der Macht dreht. In meinen Augen ist der Text gelungen und ich fände in jenem Kontext eine Abhandlungen über Verantwortung falsch. Nicht, dass Macht auch immer mit Verantwortung verbunden sein sollte, aber darum geht es eben nicht. Die Frage wie kommt es zu Fehlentwicklungen ist eine die viel zu selten erörtert wird und genau an dem Punkt setzt der Artikel an. Für mich ist der Artikel alles andere als verfehlt, sondern greift genau die Fragestellung auf um die er sich beschäftigen will, dass nun nicht ein bdsm-plakatives typisches Statement kommt (wie in den meisten FB Gruppen wo man dazu mal etwas liest) ist keine Verfehlung sondern zeigt einfach, dass die Autorin verstanden hat, worüber sie schreibt.

      DeepSanguin schrieb:

      Hier im Forum ist das ja ganz anders, da schwingt es ja geradezu in der Luft, die das Forum atmet: Verantwortung und Vertrauen. Deshalb habe ich auch die Vermutung, dass Menschen, die sich mit dem Machtgefälle intensiv beschäftigen, insbesondere, wenn sie es von ihren Subs geschenkt bekommen, vielleicht eher auf die Idee kommen, über Verantwortung nachzudenken.
      Das eine ist was man liest, das andere was gelebt wird. Nicht alles was glänzt ist wirklich so wie es scheint. Als Betreiber bekomme ich sicher mehr mit, als die meisten hier. Ich will damit sicher nicht sagen, das Forum ist ein Ort den man meiden sollte, ganz im Gegenteil. Dennoch haben auch wir hier oft genug Fälle gehabt bei denen es zu Verantwortungslosigkeiten, Vertrauensbrüchen und anderem kam. Nur weil ich BDSMler bin und mich mit Gleichgesinnten austausche, werde ich kein besserer Mensch. Schwächen hat jeder und wir sollten uns nicht auf ein Podest heben, von dem zu oft Leute runtergefallen sind. Das Forum hat Niveau, es gibt kritische, lustige und anspruchsvolle Geister, mitunter sogar alles in einer Person vereint. Wenn wir uns als BDSMler nicht auf ein Podest heben sollten, sollten wir dies auch mit dem Forum nicht tun.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Ich finde, der Artikel ist treffend und gut geschrieben!

      Macht zu haben, ist eine Gratwanderung. Gerade auch im Arbeitsleben.

      Ich selbst hatte eine Führungsposition, hätte auch ein eigenes Büro bekommen können. Wollte ich aber nicht, sondern habe mir meinen Schreibtisch ins Großraumbüro setzen lassen.

      Auch mein oberster Chef ist jeden Morgen und manchmal auch noch tagsüber durch die Büros gegangen und hat jeden Mitarbeiter begrüßt oder sich Zeit für einen kurzen Plausch genommen.
      Und das in einer Arbeitsstelle, wo 140 Mitarbeiter gearbeitet haben.

      Zitat aus dem Artikel:

      "Vor allem schwache Chefs, die Angst um ihren Status haben, brauchen „Lametta“. Sie müssen andere herabwürdigen, um ihre eigene Kleinheit zu übertünchen. Dabei ist doch eines ganz klar: Wer seine Mitarbeiter klein macht und erniedrigt, wird von ihnen nichts Großes erwarten können! Und wer nicht loben kann, wird feststellen, dass es in seinem Bereich bald keine lobenswerten Leistungen mehr gibt. Denn Menschen verstärken Verhalten, für das sie Aufmerksamkeit, Anerkennung und Wertschätzung erhalten. Was nicht gewürdigt wird, stellen sie unengagiert ein."

      Und genau das habe ich viel zu häufig erlebt, um den gleichen Fehler auch zu machen!
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.
      Ich finde, der Artikel strotzt nur so von nicht zu Ende gedachten Behauptungen.

      Wenn Macht nämlich weder gut noch böse ist, und es darauf ankommt, wie man sie nutzt, verändert Macht auch keine Persönlichkeit. Denn Macht macht nämlich gar nichts. WIR machen was mit Macht.
      Macht gibt es nicht isoliert, denn sielebt von dem, was die ermächtigte Person mitbringt, z. B. Verantwortungsgefühl.
      Wer lange mächtig ist und dadurch bekommt, was er will, verliert wohl den Boden unter den Füßen und wird vermessen.
      Das aber deshalb, weil er offensichtlich nicht die Fähigkeit besitzt, sein Tun zu hinterfragen. Und weil die Anderen, also WIR den Machtmissbrauch zulassen.
      Auch hier macht die Macht nichts, sondern derKontext, in dem sie steht, z. B. das politische System.

      Im übrigen finde ich es durchaus legitim, Bezüge zwischen einem HIER eingestellten Artikel und BDSM herzustellen.
      Nachdem ich über meine Bewertungen noch einmal nachgedacht habe, bin ich mir sicher, dass da einiges an Euphorie mitgeschrieben hat, und ich glaube gern, dass mir ein Blick in die Realität der Einzelnen, die ich nicht kenne, auch zu einer realistischeren Einschätzung verhelfen würde (brauche ich ja auch nur auf mich selbst gucken). Und es stimmt, ich habe die Neigung, uns und damit mich in einem besonders positiven Licht zu sehen. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass ich glaube, durch meine intensive Auseinandersetzung mit meiner Neigung ein ausgeglichenerer, offenerer und gelassenerer Mensch geworden zu sein, aber es stimmt, das heißt nicht, dass ich besser als andere bin. Und diesem Fehlschluss kann man leicht aufsitzen, und ich glaube, ich bin es in meinem Text auch ein bisschen.

      Gentledom schrieb:

      Nicht, dass Macht auch immer mit Verantwortung verbunden sein sollte, aber darum geht es eben nicht. Die Frage wie kommt es zu Fehlentwicklungen ist eine die viel zu selten erörtert wird und genau an dem Punkt setzt der Artikel an.
      Was die Frage nach der Macht in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik angeht, möchte ich mich nicht korrigieren. Ich finde ich es unmöglich, darüber nachzudenken ohne auch an Verantwortung zu denken. Ein bisschen provokativ gesagt: Macht ohne Verantwortung ist schlecht, Macht mit Verantwortung hat die Chance, gut zu sein. Das ist ja zum Beispiel der viel zitierte Unterschied zwischen dem Manager, der für seine Fehlentscheidungen nicht eintreten muss und dem Unternehmer, der das muss. In der Politik sind wesentliche Fehlentwicklungen darin begründet, dass gewählte Volksvertreter ihr Mandat als Profession begreifen und nicht mehr gewillt sind, die Verantwortung gegenüber dem Wähler zu tragen, die sie gerne vergessen, sobald die Parteiräson anklopft und mit Listenplatzverlust droht (in allen Parteien). Ich persönlich glaube, dass Macht, die ohne Verantwortung verliehen wird, verdirbt. Es gibt sicher Ausnahme-Naturen, die damit umgehen können, aber - kann ich natürlich nicht belegen, ist aber mein Weltbild - wahrscheinlich, weil sie die Verantwortung in Ihrem Mandat spüren, und das könnte man dann Anstand nennen. Und - um den Bogen zu schließen - ein Dom, der seine Verantwortung nicht spürt, ist ein schlechter, weil er schlechte Macht ausübt.
      It's a sad and beautiful world.
      Ich finde den Artikel furchtbar.
      Ich tue mich sogar schwer, dass als Artikel zu bezeichnen. Ich kenne Xing aber auch nicht wirklich. Für mich liest sich das eher wie ein Blogbeitrag. Passend dazu wäre auch, dass keinerlei Quellen zu den "medizinischen Fakten" angegeben sind (oder ich habe sie nur nicht gefunden :) )

      Viel verallgemeinert, unklar, wo spekuliert wird und wofür wissenschaftliche Daten herangezogen wurden, verallgemeinert, falsch/irreführend dargestellt (man wird durch Macht zum Psychopathen oder Narzissten?) usw.

      Ich lese solche Texte nur ungern, weil ich immer von der Sorge begleitet bin, dass mein Hirn irgendwas "aufschnappt" und sich merkt, was sich möglicherweise der Autor aus den Fingern gesogen hat oder mal gehört hat. Von mir gibt es keine Leseempfehlung für den Artikel ^^
      Da der Artikel in dem Kontext Mitarbeiterführung im Business verfasst wurde finde ich ihn sehr lesenswert. Wer heute das Potenzial seiner Mitarbeiter nicht mehr erkennt wird diese nicht zu Botschaftern des Unternehmens machen und dadurch neue “gute“ Mitarbeiter gewinnen.

      Im weitesten Sinne kann man dies auch auf die Dom-Sub Beziehung übertragen. Geht es nicht in vielen Themen darum, dass es im zwischen menschlichen Bereich hinkt? Die Empathie seitens des Doms eingefordert/vorausgesetzt wird. Das er erkennen soll/muss wann Sub gerade erhöhten Gesprächsbedarf hat, es ihr nicht gut geht etc.? Dies kann er nicht, wenn er nur in seinem “Büro“ sitzt und man/Sub sich erst einen Gesprächstermin (mal sehen wann noch ein Termin im Kalender in den nächsten Wochen frei ist) holen muss.

      Macht und Verantwortung sehe ich differenziert. Macht bekommt man auf Grund seiner Position, Verantwortung kann delegiert werden.

      Macht kann aber muss eine Person nicht verändern, es kommt darauf an, wie diese Person seine “Macht-“ bzw. Führungsposition definiert und lebt.
      Ich finde den Artikel nicht wirklich gut als Informationsquelle. Mir sind einige rhetorische Mittel und Strategien, um den Artikel glaubhaft zu machen aufgefallen.

      Schon direkt zu Anfang wird kontrastiert "eher gut - oder böse" und "helle und eine dunkle Seite der Macht" - Muss Macht denn überhaupt das eine oder das andere sein? :gruebel: Der Einstieg ist sehr darauf fokussiert diese beiden Seiten miteinander zu vergleichen. "Die" Macht ist sicherlich weder gut noch böse, sondern einfach neutral, sie wird eben das, was Menschen aus ihr machen. Demnach glaube ich auch nicht, dass Macht einen Menschen verändert, Potenziale sind schon vorher da. Aber gut vs. böse ist eben einfacher und macht sich gut als Überschrift.

      Weitergemacht wird dann mit "Höllisch aufpassen muss also jeder, der Macht erlangt", höllisch gleich? Absolut jeder? Was heißt denn überhaupt Macht? "Die Gefahr, mit Macht schlecht umzugehen, ist groß - besonders für die von Natur aus Dominanten." Wer ist denn von Natur aus dominant? Sind alle Leute in Führungspositionen von Natur aus dominant? :gruebel: Auf Bdsm bezogen: Doms, passt ja auf :lesen: ! Ihr lauft Gefahr, schlecht mit eurer Macht umzugehen, ganz einfach weil ihr von Natur aus dominant seid! :P
      Dann werden noch Situationen angesprochen, die wahrscheinlich einige der Leser kennen ("Was sich die Mitarbeiter niemals erlauben dürften, etwa zu spät zum Meeting zu kommen, nimmt sich der Boss ganz selbstverständlich heraus." oder "Dieses Phänomen kennen wir auch vom Fußball. Auf eigenem Platz hat die Gastgeber-Mannschaft den so genannten Heimvorteil. Das macht sie siegesgewiss – und schwächt den Gegner."), dies soll dann die Position des Autors unterstützen und dem Leser das beschriebene besser veranschaulichen. Weiterhin wird die These durch ein Experiment unterstützt, aber danach heißt es nur "Hirnforscher" und es wird keine konkrete Person mehr genannt, was das Ganze für mich irgendwie unglaubwürdig erscheinen lässt.

      Diese Geschichte mit dem Testosteron finde ich auch kein bisschen glaubhaft. Sobald der Testosteronspiegel gesteigert ist, läuft man Gefahr, zum Psychopathen zu werden? Steigt der nicht auch z B bei Sport? :gruebel: Sind Sportler Psychopathen? :golly: Weiter erklärt wird die Biochemie aber nicht - ich mutmaße mal: Zu uninteressant für die breite Leserschaft. Dabei wäre doch gerade das interessant, um komische Rückschlüsse (s.o.) zu vermeiden.

      "Machtdroge Testosteron", "Porsche-Hormon" Ich sag da mal nichts weiter zu... Sonderlich wissenschaftlich oder überzeugend klingts nicht :whistling: "Doch in den falschen Hirnen ist es ein Teufelszeug." Wieder eine Übertreibung: Teufelszeug :evilfire: Ich dachte Testosteron ist ein Hormon, was wir alle in uns tragen (auch die Frauen in geringen Mengen). Ist Macht dann nur für Männer gefährlich oder auch für Frauen? Es scheint, als seien nur Männer gefährdet, denn es folgt ein Abschnitt über Diskriminierung von Frauen durch Männer in Machtpositionen und es wirkt so, als sei Macht der Ursprung der Diskriminierung. Ich halte das für eine steile These. (Übertragbar auf Bdsm? :gruebel: Alle männlichen Doms diskriminieren Frauen? :yes: Bestimmt richtig! :P )

      Weitere rhetorische Mittel wie beispielsweise die Klimax (stufenartige Steigerung von Ausdrücken) sollen dafür sorgen, dass die Gesamtaussage verstärkt wird ("Der zunehmend sorglose Umgang mit Machtbefugnissen führt zur blinden Selbstüberschätzung, zu Gewissenlosigkeit, zu pathologischem Größenwahn und womöglich in die Kriminalität."). Klingt super, aber wo sind da Beweise? Die wenigen Superbosse mit Dreck am Stecken, von denen man immer mal wieder in den Medien hört? Ist das etwa repräsentativ für alle Personen in Führungspositionen?

      "Autoritätshörigkeit verbietet Widerworte." Ich glaube, das lässt sich sehr gut auf Bdsm beziehen. Die Situation, wenn Sub sich nicht traut, nein zu sagen, ein Safeword zu verwenden oder ähnliches.

      Es ist wohl klar geworden, dass und warum ich nicht so viel von dem Artikel insgesamt halte, aber die Message, man soll mit seinen Mitarbeitern bzw. mit seiner Sub gut umgehen und sie nicht im Machtrausch vernachlässigen, weil sie für das Gesamtkonstrukt (Firma / Beziehung) sehr wichtig sind, gefällt mir. Natürlich handelt es sich nicht um einen wissenschaftlichen Beitrag, aber mir missfällt die Art der Darstellung / Argumentation, sofern man davon denn sprechen kann.
      There will be a time when we must choose between what is easy and what is right.
      @LittleSub, wie @Viva schrieb, handelt es sich nicht um eine wissenschaftliche Studie, sondern um eine Art Blog.
      In so einem muss ich nicht alles belegen können, denn es kommt klar auch die eigene Ansicht der Schreiberin zum Tragen.
      Natürlich kann ich so etwas zerpflücken! Macht "Gott sei Dank" aber auch niemand in meinen Blogbeiträgen hier.

      Xing ist ja keine BDSM-Seite, sondern bezieht sich rein auf die Arbeitswelt.
      Und nach 30 Jahren Berufserfahrung kann ich vielen Aussagen der Autorin nur anschließen.

      Da Macht aber eben nicht "neutral" im Raum schwebt, sondern von Menschen genutzt wird, ist sie eben gut oder böse und selten neutral.

      Und "Macht ausüben" im negativen Sinne ist sicher für beide Geschlechter von Relevanz. Im Arbeitsleben, wo Männer immer noch prozentual in Führungspositionen die Mehrheit darstellen, zeigt sich aber deutlich, das sie diese gerne auch ausnutzen. Gerade Frauen gegenüber, die ihnen scheinbar Positionen abstreitig machen wollen.

      Ich komme aus der Versicherungsbranche. Gerade dort ist der Anteil an Männern in Führungspositionen immer noch sehr hoch.
      Glaub mir, es kann zermürbend sein, dagegen anzukämpfen.
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.
      @Viva
      Danke für den Hinweis. Ja, ich hatte bereits bemerkt, dass es sich nicht um eine wissenschaftliche Forschungsarbeit handelt ;)

      Aber auch bei unwissenschaftlichen Artikeln/Blogs kann man erwarten, dass, wer wissenschaftliche Untersuchungen heranzieht um seine Argumentation zu untermauern, auf diese entsprechend verweist.
      Oder mindestens kenntlich macht, wo Datenerhebungen in welcher Form auch immer dahinter stehen und was durch das persönliche Bauchgefühl fundiert ist. Auch wenn es das gleiche Bauchgefühl wie das von @topaz ist. Es ist ja auch okay, sich nur aufs eigene Empfinden zu verlassen und darüber Artikel zu schreiben, aber gerade wenn dann so steile Thesen aufgestellt werden, wäre sowas doch praktisch das als Leser erkennen zu können woher diese Infos stammen. (Ich glaube Böhmermann wars, der dafür den Begriff Bauchipedia eingeführt hat, fand ich eine putzige treffende Beschreibung)

      Mich zumindest interessiert das. Ich gehe davon aus, dass auch andere Leute Erfahrungen einer einzelnen Person als nicht gleichwertig fundiert betrachten wie Datenerhebungen. Und bei denen ist es dann noch echt cool, wenn man gucken kann, wer diese wie gemacht hat mit wie vielen Personen usw.

      Und dann missfällt mir persönlich die einseitige Beleuchtung von z.B. dem Hormon Testosteron und die Umschreibungen (Machtdroge, soso) davon. Auch hatte ich genau wie @LittleSub den Eindruck, dass der Artikel/Blogeintrag sehr viele manipulative Sprachmittel einsetzt und sowas lese ich einfach nicht gerne. Darf man machen, muss mir aber nicht gefallen.
      In diesem Sinne finde ich es auch vollkommen legitim, auf manipulative Sprachnutzung und falsche oder irreführende Aussagen hinzuweisen. Auch in Blogs oder sogar Facebook- oder Twitternachrichten. Und auch im Forum habe ich auf sowas schon das ein oder andere Mal hingewiesen.

      @LittleSub
      Ich halte eine Veränderung des Hormonspiegels in Folge eines veränderten sozialen Status oder auch allgemein Veränderungen der Außenwelt für durchaus realistisch. Natürlich wäre es da spannend wie groß die indivuellen Veränderungen sind und und und...
      Tja, wäre cool, wenn man nachsehen könnte welche Studie sie herangezogen hat und welche Ergebnisse bei dieser tatsächlich herausgekommen sind :icon_lol:

      PS: Ich musste ziemlich schmunzeln, als ich LittleSubs "Textanalyse" gelesen hab. Endlich mal ne praktische Anwendung von den ständigen Textanalysen in der Schule :thumbup:
      @Rehlein @topaz

      Mein Beitrag war nicht so bierernst gemeint, wie manche ihn anscheinend gelesen haben. Meine "Textanalyse" war bewusst übertrieben und mit Spuren von Ironie.Trotz Humor hat sie einen wahren Kern: Ich bin kein Fan von dieser Art Argumentation, (dafür könnten auch die ständigen Textanalysen verantwortlich sein. :whistling: Es verändert doch sehr die Art, wie man etwas liest.) Damit wollte ich mal bewusst spielen und nebenher auch ein bisschen aufmerksam machen auf manipulative Sprachmittel. Dazu habe ich auch wieder ein Stilmittel verwendet: Übertreibung :P

      Mein Fazit war aber durchaus ernst gemeint. Es lässt sich am Ende nicht nur auf die Arbeitswelt, sondern auch auf Bdsm übertragen. Augenhöhe kann helfen, besser mit Macht umzugehen mithilfe von klaren Rückmeldungen und wenn dies gegeben ist, denke ich minimieren sich die (negativen) Veränderungen durch die erworbene Macht.
      There will be a time when we must choose between what is easy and what is right.
      Ob Macht jemanden verändert ?
      Bestimmt ! Dennoch habe ich bisher damit keine Probleme gehabt.
      Jedoch sollte man vielleicht in dem Zusammenhang auch sagen das dies von der Persönlichkeit
      des Menschen durchaus abhängen kann.
      Geschichtlich gibt es da ja so manche negativ Beispiele wie Macht jemand verändern kann.
      Josef Stahlin wäre diesbezüglich so ein Beispiel.
      Es gibt aber auch immer Mittel und Wege so etwas zu verhindern, sofern man bestimmte Fähigkeiten mitbringt.
      Beispielsweise das man eben nicht zum Egozentriker wird.
      Da kann Selbstreflektion ; sich eben selbst zu hinterfragen eine schöne Alternative darstellen.
      So frage ich mich auch immer ob die Entscheidungen die ich durch Machtbefugnisse Umsetze
      eben einem gemeinsamen Ziel dienen oder nur meinem Eigennutzen dienen sollen.
      Wer in eigener Selbstbeherrschung sich üben kann läuft oft weniger Gefahr sich an der Macht
      zu berauschen.
      Daher bedeutet für mich zu einem gewissen Teil des Dom seins auch,
      es zu beherrschen sich selbst beherrschen zu können.
      Wobei dies nur ein Teil einer facette ausmacht die ich am Dom sein genieße.
      Ich hörte Sie sagen, die Macht ist mit dir !

      decorum schrieb:

      Macht bekommt man auf Grund seiner Position, Verantwortung kann delegiert werden.
      Eigentlich wollte ich mich aus der weiteren Diskussion raushalten, aber dieser Satz geht mir so gegen den Strich, da muss ich doch meinen Senf zugeben: Wenn man das zu ende denkt, ist es eine totalitäre Aussage. Die Macht bleibt oben, per Position zugewiesen, die Verantwortung wird an die delegiert, die keine Macht haben. Das zu trennen ist extrem unfair: Ich treffe eine Entscheidung, die Du hinnehmen musst, aber die Verantwortung habe ich Dir ja delegiert, viel Spaß mit den Folgen. Das es das gibt, weiß ich aus Erfahrung, aber es ist doch genau nicht wünschenswert.
      Meiner Meinung nach kann man Aufgaben delegieren, dann aber mit der dafür nötigen Befugnis und der Verantwortung.
      It's a sad and beautiful world.

      Rehlein schrieb:

      Ich gehe davon aus, dass auch andere Leute Erfahrungen einer einzelnen Person als nicht gleichwertig fundiert betrachten wie Datenerhebungen. Und bei denen ist es dann noch echt cool, wenn man gucken kann, wer diese wie gemacht hat mit wie vielen Personen usw.


      Der Ruf nach der Datengrundlage wird hier im Forum öfter mal laut. Er suggeriert, dass jeder in Forschungsmethodik geschulte Akademiker oder zumindest jeder Fachkollege eine solide erstellte Studie ganz einfach von einer schlechten unterscheiden kann. Dem ist leider nicht so. Aus meiner Sicht ist es eine Scheinsicherheit, in der sich viele wiegen und die ich sehr kritisch sehe. Denn je mehr Leute von sich glauben, ganz einfach mal so nebenbei an einem Nachmittag eine Studie niet- und nagelfest auf ihre Qualität hin überprüfen zu können, umso leichter gelingt echter Wissenschaftsbetrug. Dieser gibt sich nicht so leicht zu erkennen und glänzt nach außen hin mit allen gängigen Qualitätsstandards. Sogar für Kollegen vom Fach ist es sehr schwer und oft unmöglich, einen Forschungsbetrug bei einem Kollegen zu erkennen und nachzuweisen. Einer Studie wirklich auf den Zahn zu fühlen ist enorm zeitaufwendig, manchmal sogar unmöglich (im Fall bewusster und gekonnter Verschleierung). Aus den oben genannten Gründen sehe ich es sehr kritisch, dass hier im Forum regelmäßig etwas anderes suggeriert wird.

      Ich nehme mir das Recht heraus, in Foren auf Studienergebnisse hinzuweisen und sogar damit zu argumentieren, bei denen nicht sichergestellt ist (und wohl auch von keinem der Mitlesenden sichergestellt werden kann), dass die Ergebnisse tatsächlich auf astreinem Weg zustande gekommen sind*. Das tu ich u.a., weil ich Spaß daran habe, und weil ich glaube, dass bestimmte Studienergebnisse trotzdem eine Bereicherung für die Diskussion sein können. Ich wähle dafür nur Quellen bzw. Studien, denen ich bis auf Weiteres vertraue.

      Den oben eingestellten Artikel ordne ich für mich so ein: Klar, ich weiß nicht, ob die angerissenen Ergebnisse redlich zustande gekommen sind - und da könnte ich mir auch nicht 100%ig sicher sein, wenn ich die Datengrundlage einsehen könnte und die Foschungsmethodik mal eben nebenbei prüfen würde (s.o.). Aber sie regen mein Denken an. Für mich erfüllt der Artikel deswegen seinen Zweck, und ich hab ihn gern gelesen, genauso wie die Kommentare hier (auch wenn ich nicht derselben Meinung bin).


      *das könnte ich nur garantieren, wenn ich die Studie selbst geleitet hätte

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      Willst du den Charakter eines Menschen erkennen,dann gib ihm macht. das Zitat stammt wie og., von Abraham Lincoln,und trifft die Sache ganz gut,wie ich finde. Macht ist doch auch vor allem eine Erweiterung der Möglichkeiten bzw. des Handelns. Ob die Macht an sich das Potenzial hat, einen Menschen zu verändern,lässt sich denke ich schwer sagen,schon gar nicht pauschalisieren. Macht bringt Dinge,die im Menschen angelegt sind halt nur zum Vorschein,gute,wie schlechte... wichtig ist sicher,Macht nicht mit Allmacht zu verwechseln,diese ist den Menschen Gott sei Dank,nicht gegeben Das Streben nach Macht,vermag meiner Meinung sehr wohl,einen Menschen im höchsten Maße zu verändern. Beispiele gibt es nun reichlich dafür, zb. der Wunsch des Verfolgten durch Zugewinn an Macht nicht mehr verfolgt zu werden, hat ihn letztlich zum Verfolger werden lassen,obwohl er doch eigentlich nur nicht mehr Verfolgter sein wollte... Der Weg zur Macht hat ihn vergiftet. mfg. Tobias
      Der Mensch ist nichts anderes als ein Entwurf, er existiert nur in dem Maß in dem er sich entfaltet.
      Jean-Paul Sartre