Die Zuckersteuer, wäre diese sinnvoll?

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      Wir sind alle mündige Bürgerinnen und Bürger. Jeder sollte für sich selbst entscheiden, was gut für ihn ist und was nicht. Steuern und Abgaben auf jedes einzelne Risiko zu erheben, spült zwar vielleicht Geld in die Kassen, wird aber immer ungerecht sein. Es gibt immer Nahrungsmittel, die vermeintlich gesünder bzw ungesünder sind genauso wie "gefährlichere" und "ungefährlichere" Sportarten oder was auch immer. Aufklärung ist gut und schön, wird aber meist nur von der falschen Zielgruppe wahrgenommen.

      Provokativ kann man auch sagen: Nahrungsmittel werden vom Staat hergestellt und er bestimmt, welche Zutaten verwendet werden. Dann wäre diese Diskussion unnötig und wir würden uns über anderes beschweren.
      Ich bin gegen zuviel Reglementierung.
      Die Argumente, warum der Staat Steuern erheben oder die Bürger erziehen soll (Lebensmittelampel) für eine vermeintlich gute Sache kann ich zwar verstehen, aber leider ist das ein offenes Scheunentor für Bevormundung, Fremdbestimmung und zum Schluss totalitäre Unterdrückung. Wer glaubt, er kennt die gute Sache, ist ersten ein Dummkopf und zweitens ein Tyrann. Wenn man Menschen nicht mehr zutraut, sich um ihr eigenes Wohlergehen zu kümmern, dann ist das auf jeden Fall eine böse Sache. Wir sind doch keine Deppen, auch die nicht, die Übergewicht haben. Die Lebensmittel-Ampel finde ich in etwa so eklig wie die Bilder auf den Zigarettenpackungen (bin Nichtraucher mit Übergewicht), weil mir beides mitteilt: Wir müssen uns um Dich kümmern, damit Du lernst, was gut für Dich ist. Allein bist Du zu dumm dazu. Und ich bin täglich draußen, ich sehe sie einfach nicht, die Legionen von fetten Monster, die unsere Gesellschaft in den finanziellen Ruin treiben, weil die Krankenkassen unter ihrem Gewicht zusammenbrechen. Das scheint mir auch ein bisschen übertrieben zu sein.
      It's a sad and beautiful world.
      Ich glaube grundsätzlich nicht daran fehlendes Wissen,durch Verschärfung von Gesetzen ausgleichen zu können. Solch eine Steuer würde aber auch vor dem Hintergrund der Sorge um die Volksgesundheit keinen Sinn machen. Das Kristallzucker ab einer gewissen Menge schädlich ist,vor allem bei regelmäßigem Konsum,kann heute nicht mehr bestritten werden. Aber warum ist das so? In erster Linie liegt dies an der Eigenschaft,das raffinierter Zucker den Blutzuckerspiegel schnell in die Höhe schießen lässt,und folglich auch den Insulinspiegel entsprechend beeinflusst.Wird die Bauchspeicheldrüse häufig,und kontinuierlich dazu genötigt,Unmengen Insulin auszuschütten,wird sie bei den meisten Menschen früher oder später schlechter bis gar nicht mehr funktionieren. Ferner kann Kristallzucker auch die Darmflora negativ beeinflussen und Karies hervorrufen. Das Hauptproblem von Kristallzucker ist aber wie og.,sein negativer Einfluss ,auf unsere Bauchspeicheldrüse,bzw. der Insulinausschüttung.Einige unter euch,die sich privat oder wie ich,beruflich mit Ernährung beschäftigen,werden wissen,das uns der Glykämische oder auch Glyx Index (GI), als Norm dient,nach welcher Lebensmittel entsprechend ihrem Einfluss auf Blutzuckerspiegel bzw. der Insulinproduktion bewertet bzw. eingestuft werden. Weniger bekannt ist,das als Gradmesser um Lebensmittel entsprechend genau bewerten zu können,auch die Glykämische Last (GL) zu berücksichtigen ist,welche uns die Kohlenhydratdichte in einem Lebensmittel verrät. Um es kurz zu machen,Kristallzucker zählt natürlich zu den Lebensmitteln,die im Glyx Index,und der Berücksichtigung der Glykämischen Last,entsprechend schlecht bewertet werden,bzw. eine hohe Punktzahl aufweisen. Es fällt aber auch auf,das Kristallzucker nur ein alltägliches Lebensmittel neben vielen ist,welche im GI negativ auffallen.Weißer Zucker kommt dabei noch besser weg,als Traubenzucker. Raffinade Zucker in der täglichen Ernährung zu reduzieren,mag ein Schritt in die richtige Richtung sein,ist bei weitem aber nicht ausreichend.Es kommt hinzu,das die Industrie sicher ganz schnell entsprechende Lücken im Gesetzt nutzt,um die zuckersüchtigen Verbraucher zu versorgen. Ich halte zum Beispiel für sehr wahrscheinlich,das die Zuckersteuer zb. mit Getränkesirup und Pulver durch die Industrie umgangen wird.In diesem Szenario müsste die Industrie einfach nur vorhandene Produktsortimente erweitern, bzw. verändern,und bringt dann zb. Cola&Co als Sirup an den Endverbraucher,wie er schon heute in der Systemgastronomie weit verbreitet ist.Begleitet von entsprechenden Werbekampagnen,wird natürlich auch sichergestellt,das trotz Sondersteuer, kein Gramm Zucker weniger den Weg in die Münder der Endverbraucher findet.Und die Volksgesundheit,kann man durch eine Zuckersteuer nun wirklich nicht verbessern,solange das Volk ,neben Kristallzucker, auch Unmengen von anderen billigen und raffinierten Industrie Kohlenhydrate verzehrt, wie zb. Weizenmehl,welches in Sachen Schädlichkeit,dem Zucker ebenbürtig ist,weil diese Mehl,eine fast identisch negative Wirkung auf die Insulinspiegel hat,und wissenschaftlich bewiesen,unsere Gesundheit gefährdet, beinträchtigt , und leider viel zu oft zerstört.Alleine vor dem Hintergrund,dieser Kohlehydratmast welche zb.durch Nudeln,Weissbrot,Teigwaren erfolgt,und Zucker nur einer der Haupttäter ist,wirkt es völlig unbegründet, Zucker in eine Sonderstatus zu erheben.

      Gentledom schrieb:

      Wenn etwas der Bevölkerung sehr schadet, ist es sinnvoll dieses zu unterbinden oder es zu verteuern, sofern der Gesellschaft dadurch ein echter Schaden ensteht.
      Hört sich eigentlich gut an,hat aber nach meinem Wissen nie wirklich funktioniert,sondern vielfach bereits vorhandene Schaden vergrößert,wie zb. in der Drogenpolitik.Wie die Geschichte zeigt waren Menschen aller Rassen und Klassen,immer sehr kreativ,um Verbote zu umgehen bzw. auszuhebeln.Vor allem jedoch dann, wenn die geliebten Rausch bzw. Genussmittel oder Waffen durch entsprechende Gesetze beschränkt,bekämpft oder verboten wurden. Viele Bräuche,Gruppen,Gewohnheiten,Wörter etc. bis hin zu Kampfkünsten,verdanken ihre Existenz allein einem Verbot oder rechtlicher Einschränkung ,auch, wenn viele Menschen das heute gar nicht mehr wissen. Pastis in Frankreich oder Kobudo und Karate auf Okinawa sind kleine Beispiele,die wir jeweils einem Verbot(Absinthverbot 1915 und Waffenverbot von 1609,auch als Shimazugesetzt bekannt),bzw. der Reaktion darauf, zu verdanken haben. Auch das die Mafia in Amerika erst in der Prohibition zur Millionenschweren Organisation anwuchs,scheint heute keinem mehr Warnung zu sein,obwohl es überdeutlich aufzeigt,wer im Regelfall von Verboten profitiert,- die Kriminalität.Es mag von eine Zuckersteuer in Deutschland zwar keine Mafiastruktur profitieren,aber die Konzerne zb. werden bestimmt ihren Vorteil davon haben,indem sich zb. die Kosten für Lager und Logistik reduzieren.......

      Gentledom schrieb:


      Dennoch bin ich aktuell gegen eine Zuckersteuer. Bevor man diesen Schritt geht sollte man erst einmal in Aufklärung investieren und vor allem endlich eine Lebensmittelampel einführen, bei der der Verbraucher auf einen Blick sieht, von welchen Stoffen die schädlich sind, wovon zu viel drin ist. Das ist nicht nur bei Zucker sinnvoll sondern auch bei anderen Stoffen. Dann kann der Verbraucher selbst entscheiden ob er den roten Warnhinweispunkt bei der Cola ignoriert oder eben zu einer Alternative greift. Bevor man den Schritt Lenkung durch Verteuerung geht, sollte man eben zuerst einmal sanftere Methoden wählen.
      Ich bin voll bei Dir,wenn es um Aufklärung und dem Vermitteln von Wissen über Nahrung und Lebensmitteln geht.Ich glaube aber,das von Staatlicher Seite kein großes Interesse besteht,entsprechendes Wissen im Volk zu verbreiten.Es sind einfach zu viele wirtschaftliche Interessen bedroht,wenn im Volk zuviel Wissen über Ernährung und Zubereitung vorhanden ist. Selbst wenn man die Absicht hätte,echtes Wissen und Kenntnisse in der Masse zu etablieren,müsste zu diesem Zweck als erstes eine neue Institution oder Organisation gegründet werden,welche die Erfüllung diese Aufgabe anvertraut werden kann.Von der DGE,und den anderen Pseudowissenschaftlichen Ernährungsinstitutionen,die vom Mainstream als Seriös und unfehlbar angesehen werden,ist sicher keine Hilfe zu erwarten,wenn man beabsichtigt,den Deutschen Bürgern Wissen anzueignen welches Ernährung einfach bewusster und transparenter macht. Diese Organisationen nehmen viel Geld von verschiedensten Zweigen der Nahrungsmittelindustrie,und sind letztlich nichts weiter als Interessenvertreter von Großkonzernen. Somit wird sich wohl weiterhin jeder einzelne um Wissen über Ernährung bemühen müssen.In der Welt der Ernährung,findet man selten Wahrheiten,die für alle,oder meisten Gültigkeit besitzen ,weil wir als Menschen einfach zu unterschiedlich sind.Das Kristallzucker und Weizenmehl regelmäßig in Mengen Verzehrt,die Gesundheit gefährden und zertören können,zählt ziemlich sicher zu den wenigen Dogmen in der Ernährungswissenschaft,welche für die breite Masse gültig ist.Ganz sicher,lässt sich durch lesen und sammeln von theoretischem Wissen,alleine nicht die beste eigene Ernährungsform ermitteln.Testen,Probieren bzw. praktizieren ermöglichen erst,einzelne Theorien auf Gültigkeit beim entsprechendem Individuum zu beurteilen. Vielen ist Ernährung schlicht egal.Ich schaue gerne Leuten in den Einkaufswagen,und nicht selten stellt sich mir die Frage,ob man sich zumindest ein wenig bewusst ist,was der Einkauf so an Nährstoffen enthält,oder warum nur stark verarbeitete Lebensmittel im Wagen liegen.Hier im Duisburger Norden,wohnen in den günstigen Siedlungen sehr viele Familien,die komplett Fettleibig sind,Kinder wie Eltern.Schaue ich solchen Leuten in den Einkaufswagen,wird klar,warum einige so enorm fett sind,wobei die Kinder mir dabei besonders Leid tun.Dabei kann man schwer den Eltern die Schuld zuweisen,die ja nun sicher nicht mit Absicht die eigene, sowie die Gesundheit des Kindes ruinieren.Ich will mich hier echt nicht über andere Leute Stellen,ich bin weder Akademiker,oder besonders schlau. Ich denke,das die eigentliche Ursache für solche Umstände,im Versagen des Staates zu finden sind.Es kann einfach nicht sein,das es üblich ist,unser Bildungssystem ohne Grundwissen über Ernährung erfolgreich durchlaufen zu können.Wie auch immer,eine Verbesserung der Volksgesundheit,durch gesündere Ernährung,ist nicht abzusehen.Meiner Einschätzung nach,bringt eine Zuckersteuer der Gesundheit rein gar nix,und wird sehr schnell von der Industrie Umgangen. Evtl. ist reiner Aktionismus das Motiv,für solch eine Steuer,ich halte aber auch für denkbar,das der Impuls für diese Besteuerung von den Getränkekonzernen ausgegangen ist,um zb. Lager und Transportkosten einzusparen. Das der Focus ausgerechnet auf zuckerlastige Getränke liegt,erscheint nur vor diesem Hintergrund Sin zu ergeben.Denn eigentlich ist ja schon die Beschränkung auf Zucker unlogisch.Das wäre so ziemlich das gleiche,als wenn alle Opiate frei erhältlich sind,man Codein aber mit Begründung der Suchtgefahr verbietet,obwohl alle Opiaten hochgradig abhängig machen können..... Mfg. Scaramanga
      Der Mensch ist nichts anderes als ein Entwurf, er existiert nur in dem Maß in dem er sich entfaltet.
      Jean-Paul Sartre
      Nachdem ich eine Zeitlang mitgelesen habe, werde ich auch meinen Beitrag geben. Schade daß dieser thread in allgemeine Unzufriedenheit mit dem Staat und weitere andere Themen ausgeartet ist.

      Ich lebe seit fast einer Ewigkeit in England und meine Arbeit war größtenteils in Krankenhäusser und seit geraumer Zeit in Schulen und Universitäten. Ich bin sozusagen eine Lehrkraft. In dieser Funktion sehe ich täglich den Konsum an zuckerhaltigen Getränken und proportional den Anstieg von Karies und besonders das Problem der 'Obesity' (Uebergewicht) bei Kindern und Jugendlichen. Auf die Frage warum zuckerhaltige Getränke den Kindern ins Pausenbrot eingepackt werden, anstelle von ungesüßtem Apfel-oder Orangensaft war oft als Antwort, der Preis der Getränke.

      Zu den Fakten.. Die Steuer auf die Getränke kam nicht in die Wege auf Anlaß einer Regierungsmassnahme. Sie wurde von Konsumergruppen, prominenten Personen (Jamie Oliver einer davon), Schulinitiativen usw hervorgerufen. Die Regierung hat nur reaktiv (auf Druck) gehandelt.

      Die Erlöse aus dieser Steuer werden direkt an Grundschulen weitergegeben, um Informationen, Lehrmaterial und auch Sportunterricht zu finanzieren. In diesem Kontext befürworte ich die Steuer als positiv (quasi eine Luxussteuer, die den Konsum nicht verbietet, aber die
      Erträge dazu verwendet um positiv auf die Auswirkungen eingehen zu koennen. Mir Erziehung und Information.

      Als Erzieher und auch als Eltern sehe ich das Ganze als ein guter Anfang. Noch ist nicht alles ideal; der Anteil an Süßstoff wurde schon
      erwähnt, und die Steuer (2016 auf £500m geschätzt) hat nicht den gewünschten Ertrag eingebracht, aber der Weg geht in die richtige Richtung.

      Ich sehe keine Bevormundung und keinen Zwang an dem Ganzen.

      Greetings aus GB
      Ich finde eine Steuer vollkommen daneben.Es ist eine weitere Bevormundung des Bürgers und die die den Mist verursachen,
      nämlich die Industrie , kommen fröhlich lachend davon. Bestes Beispiel der Diesel Skandal. Die Industrie verbockt es,
      der Bürger zahlt. Zum einen brauchen die Menschen mehr Geld für Lebensmittel, gerade die Sozialschwachen meine ich da,
      und es muss generell viel mehr Bewusstsein für das Ungesunde geschaffen werden in den Köpfen.
      Jeder soll aber auch die Freiheit haben ungesund zu essen . Obs der Burger is , obs die Schokolade ist oder die Cola.
      Kurz Off Topic, aber wichtig.
      Über den Tellerrand heißt jedoch auch Fakten und Aussagen zu prüfen und nicht alles direkt zu glauben, was in einer Zeitung steht.

      Das plakative Beispiel mit den Rauchern ist schlichtweg nicht haltbar.
      Lt. Statista ist der relative Anteil an Rauchern seit 1990 stabil (+/- 1% Schwankung) und bei einer kaum veränderten Einwohnerzahl daher auch unmerklich verändert.
      Schaut man dazu auf die Altersverteilung, so ist sowohl in Daten auf Statista wie dem statistischen Bundesamt und dem Mikrozensus 2013, der Anteil bei den Altersgruppen 20-25 >30%, 26-30 >35%
      Der Knick, dass minderjährige weniger rauchen, beginnt deutlich im 2002, dort wurden Chipkarten notwendig, um an Automaten den Packungen zu bekommen und der Handel reagierte auch und setzte Kontrollen ein.
      Wenn aber die Gesamtzahl der Raucher relativ und absolut stabil seit 1990 ist (weil eben kein signifikante Wachstum in der Bevölkerung stattfand) dann gab es lediglich eine Verschiebung.

      Nimmt man dazu jetzt noch die Entwicklung der Krankheitsfälle der Nichtraucher und die Krankheitsfälle der Raucher, so haben sie "statistisch" einen nahezu gleichen Verlauf.
      Quelle hierzu:statistisches Bundesamt.

      Weiter lohnt es sich die Studie von Florian Steidl und Berthold Wigger anzusehen, es ist die einzige Studie ihrer Art bisher in Deutschland, die auf das Thema Rauchen und deren Kosten im Gesundheitswesen auf die Spur geht.
      In den Niederlanden gab es eine ähnliche Untersuchung, die ein vergleichbares Ergebnis unabhängig aufzeigte.

      Daher, es lohnt wirklich über den Tellerrand zu schauen und sich von validen Quellen Input zu holen um dann qualitativ diskutieren zu können.

      Und weiter, sollten Steuern in diesem Fall zu "Gebühren" werden und damit zweckgebunden dafür, wo es ursprünglich nutzen soll. Damit würde der Staat nicht nur den guten Willen nach außen als Fassade aufstellen, sondern ihn auch real zeigen.

      Gute Nacht
      PA
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      Gegen eine Zuckersteuer ist nichts zusagen, kommt natürlich auf die Höhe an. Irgendwo muss das Geld ja auch herkommen für Vater Staat. :/ Das man gleichzeitig versucht das verhalten seiner Bürger zu lenken, fühlt sich zwar nicht so toll an, aber das der Zucker auch kosten verursacht z.b.: im Gesundheitssystem wird auch keiner bestreiten wollen. Außerdem hab ich mal eine Doku gesehen wo bei einem Jogurt 30% vom Zucker einfach weg gelassen wurde und keinem ist es aufgefallen.

      Man muss natürlich auch berücksichtigen das solch eine Steuer Sozial nicht gerecht sein wird und mit Menschen geringen Einkommen verhältnismäßig stärker belasten wird. :whistling:

      Mir fallen in diesem Zusammenhang noch zwei weitere Dinge ein, die man besteuern sollte und wofür ich mich an dieser stelle gerne ein setzte. :D Erstens eine Finanztransaktionssteuer, bei der Finanzkrise viel diskutiert, aber doch nicht eingeführt. Zweitens eine Düngemittelsteuer um der steigenden Nitratbelastung im Grundwasser herzu werden. ^^
      Sic semper tyrannis
      Mein erster Gedanke zum Thema "Typisch deutsch".
      Als wäre es der sinnvolle Ansatz Steuern auf etwas zu erheben, dass durchaus (unter anderem) viel gravierendere Ursachen hat.
      Produkte mit Zucker sind schlichtweg billiger.
      Gerade für Geringverdiener mit Kindern kommen diese Produkte häufig zum Einsatz, hier kommen dann auch die Fertigprodukte häufiger zum Einsatz.
      Und das nicht zwingend und ausschliesslich,weil sich diese Menschen nicht für Ernährung interessieren.
      Es mangelt oftmals einfach am Geld und an der Zeit ausgewogene Mahlzeiten zuzubereiten.
      In Deutschland wird prozentual generell sehr wenig Geld für vernünftige Ernährung ausgegeben.
      Man legt hier einfach nicht soviel Wert darauf.
      Dazu kommt dann aber für mich persönlich noch, einer Regierung die eh in den letzten Jahren sozialpolitisch so ziemlich alles hat vermissen lassen was den Bürgern hilft hier bei diesem
      viel zu kurz betrachteten Thema entgegen zu kommen.
      Von den Ersatzstoffen, die die Industrie dann untermischen wird mal ganz abgesehen.
      Und wie bereits erwähnt wurde, warum nicht einfach die Lebensmittelampel einführen?
      Der übermäßige Konsum von Zucker, Fleisch,etc. ist natürlich ein Problem dem man sich annehmen muss, dann aber bitte ganzheitlich und nicht einfach wieder mal Steuern erheben die im Endeffekt wohl wieder nicht denen zugute kommen die sie benötigen.
      Obs sinnvoll ist, glaube ist ein Kampf gegen Windmühlen. Ist der Zucker weg, kommt sicher das nächste problem, irgendwelche künstlichen Zusatzstoffe die wieder gezielt das Gehirn ansprechen. Mit den Zucker sollen die Produkte ja gut "schmecken", und eben nich bitter. Wenn coca cola dann den zucker runterdreht, wer sollte das dann noch kaufen. Das Zeug schmeck widerlich :P aber es manipuliert das Gehirn sehr gut. Aber bei uns ist der Zuckeranteil eh relativ gering, im Gegensatz zu Amerika und England.

      MoMo schrieb:

      Aber bei uns ist der Zuckeranteil eh relativ gering, im Gegensatz zu Amerika und England.
      Das stimmt meines Wissens so nicht. In D. wurden 2017 35 kg pro Kopf konsumiert, damit haben wir die Amerikaner mit 33,8 kg definitiv überholt. Für UK habe ich so schnell keine aktuellen Zahlen gefunden.
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.
      Die ersten Details der Untersuchungen wurden veröffentlicht.

      Bei der für die noch voluntåre Herabsetzung von Zuckergehalt in Lebensmittel wurde nur bei Joghurt ein 5% Rückgang am Konsum verzeichnet. Das Ziel, die freiwillige Vorgabe, war eine 20%ige Verminderung bis 2020, und 5% im ersten Jahr wurde verfehlt.

      Der Konsum von zuckerhaltigen soft drinks die von der Steuer betroffen sind ist dagegen durch die Steuer bedingt um 11% vermindert. Mehr Käufer greifen zu Alternativen, die unter 5g pro 100ml Zuckeranteil liegen (welche steuerfrei sind)

      Laut Public Health UK

      Sourcetext


      By contrast with the voluntary 5% sugar reduction in foods, the tough measure taken against sugary drinks in the form of the sugar tax is getting results. The PHE report said that sugar has been reduced by 11% in soft drinks and the average calories in single drink are down by 6%.
      The data also shows that people are buying more drinks with less sugar – below the 5g per 100ml where the tax kicks in. That could be a result of publicity around high-sugar drinks or because of price.
      Eine kurze Frage dazu, wurde bei den Zahlen auch berücksichtigt. Ob sich der gesamte Konsum verändert hat?
      Bzw. wo genau die Verlagerung hin gegangen ist?
      Soll heißen, würden Konzentrate oder Instant-Getränke berücksichtigt?
      Nur dann wäre so eine Auswertung auch sinnvoll und nützlich, wenn sie umfassend diese Thematik betrachtet.

      Was den relativen Verbrauch angeht, der von @MoMo angeschrieben wurde, so ist die Empfindung von Amerikas Verbrauch pro Kopf sehr medial beeinflusst. Dort gibt es viele andere Ansätze die dort für deren Übergewicht verantwortlich sind, der Zucker ist wohl eher ein geringeres.
      Schaut man sich aber mal Auswertungen weltweit an (Beisoielsweise Statista)
      Dann ist dort Deutschland im hinteren Drittel zu finden, was es nicht besser macht. Doch auch aufzeigt, dass es auch bildungsorientierte Länder wie Australien (fast der doppelte Konsum pro Kopf) oder die Schweiz (ca. 50/51kg pro Kopf) vor uns liegen.
      Indien hingegen liegt mit 20/21kg pro Kopf ziemlich am Ende der Skalen, jedoch ist die Rate an Diabeteserkrankungen (5-7%%, Quelle: Bundeszentrum für Ernährung) im Mittelfeld der Länder, bei Herzerkrankungen sogar auf Platz drei der Welt (Quelle ebd)
      Zudem hat auch Indien, obwohl der Konsum nur 2/3 und damit einen der letzten Plätze belegt, ein großes Problem mit Übergewicht im Land.

      Und man darf auch nicht vergessen, der Zuckerkonsum berücksichtigt alles, was aufgenommen wird, auch aus Obst und Gemüse, nicht nur aus Zusätzen in Lebensmitteln.
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      Die Zuckersteuer wäre einzig rein rechnerisch sinnvoll fürs Staatssäckel. Da dies aber bekanntlich ein schwarzes Loch ist selbst dafür also nicht.
      Der Zucker würde sicher durch unbesteuerten 'Kunstzucker' ersetzt. Statt weniger zu verwenden.
      Gesünder ist das sicherlich nicht.
      Manches Zeug kann man heutzutage schon garnicht mehr essen/trinken soviel wird da reingeschüttet. Das ist teilweise schon wiederlich.
      Schwierig. Mein erster Impuls war: ja klar.
      Nur wie schon Viele schrieben: die Hersteller würden sich was anderes überlegen. Und letztendlich bestraft eine Steuer nicht die Hersteller, sondern wie üblich den Verbraucher. Es ist ziemlich schwer, Produkte ohne Zucker zu kaufen, wenn man nicht nur Unverarbeitetes kaufen will, somit werden dann fast alle verarbeiteten Lebensmittel teurer.

      Was ich als das Problem am Zucker sehe: er ist wie oben geschrieben so gut wie überall drin, und er macht süchtig.
      Ich höre schon den Aufschrei ;) und natürlich ist Zucker erst mal nicht mit Alkohol oder sonstigen harten Drogen vergleichbar.
      Trotzdem: wer schon mal zuckerfrei gelebt hat, weiß, dass man ne Art Entzug hat (haben kann), mit 2-3 Tagen Schlappheit, Kopfschmerzen und Unwohlsein.
      Ich habe mal im Studium ein Jahr zuckerfrei und kohlehydratarm gelebt und es ging mir nie besser als zu dieser Zeit. Da war ich allerdings Single und brauchte nur für mich selber einkaufen - hatte also auch nur die passenden Dinge im Haus.
      Da war es auch nichts mit "Packung aufreißen und essen", sondern es brauchte immer Zubereitungszeit. Und ich koche nicht sonderlich gerne.

      Inzwischen mit Mann und Kind will ich das nicht so durchziehen - ich will dem Kind nicht vorleben, dass man keinen Zucker essen soll, sondern wie man vernünftig damit umgeht.
      Zugegeben, es fällt mir verdammt schwer selber das richtige Maß zu finden bzw. für mich habe ich es nicht im Griff, meine größte Sorge ist, dass Tochterkind nach mir kommt und das würde ich ihr sehr gerne ersparen.

      Ich glaube nicht, dass eine Zuckersteuer dabei helfen würde. Sinnvoller wäre vielleicht eine Einschränkung, wo überall kein Zucker drin sein darf, z.B. Wurst/Salami - aber wenn die Hersteller keinen Zucker mehr verwenden dürfen, wird ja nicht die Wurst besser, sondern es kommt anderer Schrott da rein. Also doch lieber Zucker lassen? Oder noch besser: keine Wurst essen?

      Ein Schritt in die richtige Richtung, nicht nur was Lebensmittel betrifft, könnte die Abschaffung unseres Lobbysystems sein, damit unsere tollen Abgeordneten mal Entscheidungen treffen, die auf Fakten beruhen und nicht auf Lobbyarbeit.
      Aber das wird wohl eher auch nichts.

      Insofern bleibt es mal wieder am Einzelnen hängen, was er draus macht. Wie üblich gilt: jeder muss für sich selber sorgen.
      Leider ist es grade mit dem Essen halt nicht so einfach - blödes Steinzeitzuckerbelohnungssystemwohlfühlhirn...


      @Scaramanga es wäre toll, wenn du nächstes Mal ein paar Absätze einbauen würdest :)
      "wenn wir einmal irrtümlich verschiedener Meinung sind, haben wir uns besonders lieb"