Was kommt nach dem Outing?

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      Was kommt nach dem Outing?

      Es habe sich schon manche geoutet.
      Mich würde interessieren, wie und ob sich danach sich was verändert hat. Also nicht die direkte Reaktion sondern "Was kam danach". Haben euch eure Freunde oder Eltern/Familie danach "komisch" angeschaut? Gibt es Bemerkungen als Witze getarnt?
      Oder ist alles noch so, wie es vorher war.

      Dann eher allgemein, meint Ihr, dass es ein Dom leichter oder schwerer (als ein/e Sub) hat wenn er vor Freunden oder Fam geoutet ist?
      Oder wie sieht es bei Sub aus? Wird Sub anders behandelt, wenn er/sie geoutet ist?

      Ich weiß nicht, ob ich den Mut besitzen würde um mich vor meiner Fam zu outen, also erstmal Respekt davor, dass es einige getan haben!

      Gruß
      Angua
      Hallo Angua,

      ein interessantes Thema, das du hier aufwirfst. Ich versuche mal zu beschreiben, wie es bei mir war. Ganz einfach war es nämlich nicht.

      Am schwierigsten war das Outing vor meinem Partner. Ich hatte mir ernsthaft Sorgen gemacht, wie er wohl reagieren würde und ob ich damit evt unsere Beziehung aufs Spiel setze. Wie sich herausgestellt hat, war die Sorge unbegründet. Mittlerweile gefällt es ihm sogar. :)

      Der nächste Schritt war das Outing vor der Familie. Meine Veränderung blieb ihnen "leider" nicht verborgen, also entschied ich mich dafür reinen Tisch zu machen. Auch hier wurde es eher positiv aufgenommen. Natürlich kommen immer wieder Warnungen, dass es gefährlich ist und ich doch bitte nicht zu weit gehen soll. Eltern eben. ;) Aber sie sagen auch, wenn es das ist, was mich glücklich macht, dann soll es halt so sein. Verblüfft hat mich aber die Frage meiner Mutter, ob ich auch ein Halsband habe und ob sie sich dieses mal anschauen dürfe.

      Kommt das bisher letzte Outing...das vor den Kollegen. Da bei mir auf Arbeit immer wieder Gerüchte aufkamen, hab ich mich für die Flucht nach vorn entschlossen. Es wurde immer wieder versucht, mich in eine Ecke zu drängen - ohne Rücksicht auf Verluste. Als es plötzlich hieß, ich lasse mich in meiner Freizeit auspeitschen, hab ich denen gegeben was sie wollten und bin mit Halsband zur Arbeit gegangen. Dieser Schritt war alles andere als einfach, aber er hat sich gelohnt. Seitdem ist nämlich Ruhe. Die Reaktionen haben mich allerdings überrascht. Viele nahmen es positiv auf und einer hält mich seitdem für eine Domina. :lach: Was mich wirklich überrascht hat, war die Tatsache, dass seitdem einige meiner Kollegen mit mir das Gespräch suchen und mich sogar darum beneiden. Plötzlich wollen sie von mir Ratschläge, wie sie ihre Partner dafür gewinnen können oder wo sie Informationen zum Thema bekommen. Allerdings kommt auch oft die Frage auf, wie man so etwas als Frau mich sich machen lassen kann. Ganz klare Antwort - weil ich es so möchte.

      Du siehst, verändert hat sich nicht viel, aber eigentlich doch alles. Ich bin viel offener, stärker und selbstbewusster geworden, aber auch viel emotionaler. Ob es ein Dom leichter bzw schwerer hat, wenn er geoutet ist, weiß ich nicht. Ich kann mir aber vorstellen, dass da schnell mal so Sprüche kommen wie: wer Frauen schlägt, ist echt das letzte...! Aus eigener Erfahrung kann ich jedoch sagen, dass es schon ein himmelweiter Unterschied ist, ob man geschlagen werden will oder nicht.

      LG sweet
      Mich gib's nicht in lieb :evildevil:
      Ich habe mich vor meiner Familie nicht geoutet, meine Eltern sind stockverbohrt was sowas angeht. Sex hat man, aber man spricht nicht darüber. Außer zu Aufklärungszwecken wenn die Kinder 13 sind. Danach ist das Thema wieder vom Tisch. Meine Freunde wissen es oder können es sich denken. Die sind da wertfrei oder sogar auf der gleichen Schiene.

      Ich denke es ist ziemlich egal ob man sich als Dom oder Sub outet. Der/Die/Das Dom wird für krank gehalten weil er/sie/es gerne seine Frau/Mann/Ding schlägt, der/die/das Sub wird für krank gehalten weil er/sie/es sich von seinem/ihrem Mann/Frau/Ding verschlagen lässt. Vor allem in Zeiten wo jeder Fall von häuslicher Gewalt durch die Medien geschleift und breit getreten wird lernen doch viel zu wenige einen objektiven Umgang mit etwas dass sie als PERVERS eingeimpft bekommen haben.

      Auch meinen Respekt an jeden der sich geoutet hat.
      Sex ohne mich ist möglich, aber vollkommen Sinnlos!
      also ich bin so halb geoutet würde ich mal sagen...meine Mutter ahnt ein bisschen, hat mich mal gefragt ob mein Liebster denn wohl auf Lack und Leder stehen würde weil ich mich kleidungstechnisch verändert hatte und da habe ich halt ja gesagt...mehr Fragen kamen nicht, auch als ich mit Halsband rumlief. Ich rede nicht von mir aus über mein Sexualleben deshalb wars das dann. Sonst gabs bisher nix.

      Mein Liebster hatte früher wohl eine besondere Form des Outings gegenüber seiner Mutter aber das soll er mal besser selbst erzählen wenn er Lust dazu hat...
      @ sweet wow und tiefen Respekt, dass du es getan hast. Das sich kaum was verändert hat macht mir Mut.

      Ich glaube es lässt sich bei mir nicht all zu lange verbergen, weil wir mit Elter/Schwiegereltern und Brüdern recht eng aufeinander wohnen.

      Ich würde das Gespräch nicht von alleine suchen, wenn es mich aber findet bin ich ehrlich!

      @ Herbstblume, hat deine Mama danach je etwas gesagt oder angedeutet? Oder kam mal ein besorgter Blick?
      Bei mir war das eigentlich ganz lustig.
      Meiner Partnerin gegenüber gab's nichts zu outen - die hat mich erst drauf gebracht, das was mir schon ewig im Kopf rumspukte, wo ich aber dachte "Das machen Leute doch nicht im echten Leben - das macht man nur in Pornos!". Also eine Problemzone ausgeklammert.
      Meine Mom hat's mal durch nen dummen Zufall mitbekommen, weil mein Liebling mit uns auf der Terrasse saß und ca 10mm Zeltschnüre für die Saison vorbereitet hat und dann gedankenversunken meinte "Hmm... Für Bondage taugen die aber nicht, die tun zu sehr weh." (Gedrehte Synthetik-Hanf-Seile). Meine Mutter schaute da etwas verdutzt, fasste sich als Ex-Hippie bei solchen Sachen aber schnell und meinte sinngemäß "Das hätte ich von dir jetzt aber nicht gedacht, mein Sohn" (ich weiß bis heute nicht, ob sie Bondage allgemein meinte oder ob sie nun denk, mein Liebling würde mich verschnüren und sie mir das nicht zutraut). Da kam dann erst mal nichts mehr, bis auf ein mal ein paar Tage später, wo sie es ansprach und sich vergewisserte, dass wir nichts wirklich gefährliches machen und auf einander acht geben. Dann war gut.
      Der einzige quere Spruch der noch kam war nach ein paar Wochen als sie etwas in einem engen Winkel im Dachstuhl desinfizierte und ich dachte, dass der Geruch von den dort gelagerten Alkoholika käme und meinte "Wow, das riecht aber gut". Da schaute sie mich an und wollte wissen, ob mein Liebling in Krankenschwester-Klamotte rumlaufen müsse oder ich sonst wie nen Klinikfetisch entwickeln würde. Konnte ich aber seelenruhig verneinen.

      Seit dem ist was das Thema betrifft Funkstille, da sie sich sagt "Ich will über euer Sexleben genausowenig was wissen, wie ihr über unsers."
      Im Bekanntenkreis gibt es ein paar bekennende BDSMler, die mit sicherheit was ahnen, aber noch nichts gesagt haben und ansonsten kenne ich noch den Händler wo wir unser 2. Halsband her haben, welcher auch sehr offen (manchmal zu sehr) mit uns über das Thema spricht. Da war von vorn herein klar, wie die Sache gelagert ist. Eigentlich wusste er das schon vor uns :mrgreen:
      Experience is what you get, when you didn't get what you wanted.
      - Randy Pausch
      @Angua: nein, weiter kam da nichts. Ich gehe auch mal schwer davon aus, dass Eltern genauso wenig über unser Sexualleben wissen wollen wie wir über ihres. Sie wollen nur wissen, dass es einem gut geht. Und da fragt sie schon mal allgemein nach, das wars dann aber auch.
      Nachtrag: Vorhin war meine Mutter bei uns zu Besuch. Sie wollte das Stahlhalsband näher betrachten, welches in einem Regal über dem TV dekorativ abgelegt ist. Ihr war es viel zu schwer, aber sie fand es schick. Über diese Szene kam das Thema auf bdsm und ob man das den Leuten ansieht. Auf den Kommentar von meinem Liebling "Naja, uns hättest du es auch nicht angesehen." hat sie absolut lässig reagiert mit einem leisen Lächeln.
      Sprich sie hat es wohl voll präsent und findet es ok.
      Experience is what you get, when you didn't get what you wanted.
      - Randy Pausch
      Hallo Angua,

      ich weiß, "Outing" ist momentan "in"... aber hast du dir schon mal Gedanken darüber gemacht, welchen Sinn es überhaupt haben soll?

      Manche wirst du damit schockieren, manche geglaubten Freunde werden sich von dir abwenden, andere wiederum werden dich bewundern oder gar neidig sein... und wieder andere werden es mt einem Achselzucken quittieren in der belanglosen Art "wer's mag..."


      Kurz, ich sehe asolut keinen Sinn darin, mich wem auch immer gegenüber zu outen, jemand ungefragt meine Neigung "auf's Auge" zu drücken... wozu???

      Jeder der mich konkret fragt, bekommt auch eine offen und ehrliche Antwort. Aber im Grunde frägt mich (fast) niemand nach meinen sexuellen Vorlieben im realen Leben... es interessiert schlicht kaum jemanden... wer immer wirklich nachgefragt hat, weiß es...

      Klar, in einem "einschlägigen" Forum ist das etwas anderes... da kann und soll man so offen, wie man es nur kann, sein... auch, wenn's darum geht, jemanden als Partner/-in kennen zu lernen... aber ich sähe es völlig sinnlos, mich "Irgendwem" gegenüber zu outen.

      Wenn du irgendeinen Sinn, über die erwähnten Beispiele hinaus siehst, lass es mich wissen. Ich überdenke dann gerne nochmal meine Einstellung zum Thema.

      LG,
      Gast 123

      outing Ja oder Nein

      ...leider habe ich keine Eltern mehr um mich vor ihnen zu outen.

      Da ich der Meinung bin, dass mein Sexleben nicht in die Öffentlichkeit gehört halte ich mich deshalb zurück. Enge Freunde wissen selbstverständlich was für eine Neigung ich habe aber ansonsten sehe ich keinen Sinn mich zu outen. Ich sag immer BDSM ist eine Erweiterung meines Sexlebens und nichts was man outen muss.
      Klar die Reaktionen meiner Freunde waren unterschiedlich. Die einen belächln es die anderen zeigen sogar Intersse. Aber ich hab bisher keine schlechte Erfahrung gemacht und bin froh über die Tolleranz meiner wirklichen Freunde.
      Ich kann mich Gast 123 nur anschließen. Ich sehe keinen Sinn darin meiner Familie zu sagen auf was ich sexuell stehe.

      LG
      Shawaan
      Noch bevor wir wirklich zusammen waren hat mein Freund mir gestanden, dass er Machochist ist, weil ich ihn an einem Nachmittag doch - unabsichtlich- etwas aufgegeilt habe.
      Es hat mich nicht davon abgehalten weiterzumachen :D
      Der nähere Freundeskreis weiß es, besonders zwei Freunde die öfter bei ihm sind wenn wir telefonieren (Fernbeziehung)
      Die anderen näheren Freunde ahnen es zum Teil, aber da die Gruppierung an sich schon seit längerem besteht hat es an für sich nichts geändert.
      Die restlichen Bekannten wissen nichts davon, allerdings sind diese Kontakte auch viel zu lose als das ich mit ihnen über mein Sexleben reden würde.
      Bei meinen Eltern bin ich mir wiederum nicht so sicher, da wir doch des öfteren - noch bei mir zu hause spielen. Wenn sie fragen würde, würde ich es ihnen wohl erklären, aber solange sie diesbezüglich nichts sagen spreche ich das Thema nicht an obwohl ich von meiner Mutter weiß, dass sie alles toleriert solange es im beidseitigem Einverständnis passiert.
      Zumindest hat sie mir das mal vor einigen Jahren in einem anderen Zusammenhang so gesagt
      @ Gast 123
      Ich habe nicht vor mich zu outen! Ich würde jederzeit gezielte Fragen ehrlich beantworten. Von mir aus würde ich es nur tun, wenn jemand "häusliche Gewalt" vermutet. Das einfach aus dem Grund, dass Vetinari dann geschützt wird.
      Genauso wie du sehe ich die Notwendigkeit nicht meine Fam in meinem Wohnzimmer zu versammeln und ihnen zu sagen, dass ich "anders" bin.
      Was mich sehr interessiert ist, hat es Reaktionen nach der ersten Reaktion gegeben? Also, haben "eingeweihte" erst gesagt " wenn dir gefällt" und später kamen die besorgten Blicke oder blöde Sprüche.

      Und dann interessiert mich die Frage: Geht die Gesellschaft anders mit geouteten Doms als mit Subs um?

      Gruß
      Angua
      ich lese diesen thread von anfang an mit und stelle mir immer wieder die frage ob ich mich outen würde wollen? und die antwort ist: Nein

      ich hab zwar keine familie mehr, die ich damit schockieren könnte, wobei meine eltern wahrscheinlich gar nicht schockiert wären. zwei meiner freunde wissen bescheid aber einfach deshalb, weil ich mit ihnen schon immer über sex geredet hatte und speziell beim entdecken meiner neigung unbedingt mit jemanden darüber reden musste. meine freundin meinte damals, wenn es mir gut tun würde, solle ich mich doch ausleben, für sie wäre das nichts und mein bester freund fragte mir löcher in den bauch, tut er heute noch, weil er bei sich ebenfalls eine solche neigung vermutete.

      bei allen anderen käme ich nicht auf die idee, details über meine neigungen zu "veröffentlichen".
      ich habe kein bedürfnis mich zu outen. und das obwohl in meinem freundeskreis schon sehr offen darüber geredet wird, wir diskutierten kürzlich über die wünschenswerte größe des besten stücks oder die lieblingsstellung, solche dinge halt aber deswegen muss ich ja nicht einwerfen: " ah und übrigens, ich steh drauf, wenn er mir ordentlich den hintern versohlt und ich vor ihm knien darf" ;)
      was ich aber schon sage, ist, dass ich noch nie so ein tolles sex-leben hatte wie jetzt ;)

      ob in der gesellschaft doms oder subs eher akzeptiert werden, würde mich auch interessieren. als ich meine neigung entdeckte, dachte ich jedenfalls, dass ich eher dazu stehen könnte, wenn ich Dom wäre. das erschien mir gesellschaftstauglicher ;)
      nur tote fische schwimmen immer mit dem strom :engel:
      Die Frage der Gesellschaftsfähigkeit habe ich mir auch schon sehr oft gestellt.
      Ich denke auch, dass Dom es leichter hat. Klar wird gesagt "man darf niemand schlagen" aber, wenn man jemanden sagt "ich lass mich gerne schlagen" dann entgleisen dem gegenüber oftmals die Gesichtszüge.
      Tja ...
      Also dass Dom es leichter hat, wenn er sich erstmal geoutet hat, das halte ich für ein Gerücht. Es gibt immer noch genug Leute, die BDSM für eine krankhafte Neigung halten und die Praktizierenden folglich für psychisch gestört. Als Kindergärtner oder Lehrer wäre das wohl eher das Aus für den beruflichen Werdegang.
      Was sich im privaten Bereich ändert, nun ja, das hängt von dem Betroffenen selbst ab. Bei mir hat sich kaum was geändert. Liegt aber auch daran, dass mir grundsätzlich schon mal egal ist, was andere von mir halten oder ob sie mich leiden können. Ein Teil der Frauen, der mitbekommen hat wie ich ticke, hat sich erheblich von mir distanziert. Ich würde sogar so weit gehen und behaupten, dass sie Angst vor mir haben. Klar köchelt die Gerüchteküche, aber das hat durchaus auch seine Vorteile. Denn wenn man im Gespräch ist, kommen auch immer wieder unbekannte Gesichter auf einen zu und zeigen eindeutiges Interesse, weil sie irgendwo aufgeschnappt haben, was für ein Typ man ist. Man polarisiert eben mehr als vorher.
      Wer mit mir spielt, ist selber schuld.
      Also, dass der Dom es einfacher hat im Outing ( wenn es denn unbedingt sein muss) glaube ich nicht.
      Eine Art Mitteilungsbedürfnis an jedermann halte ich auch heute noch für sehr gefährlich.
      Beim letzten Abendessen mit den Nachbarn, kam das Thema Shades of Grey auf... Alles coole Leute die Nachbarn... Aber Schweinskram war noch das netteste was ich hörte.
      Nun gut, verstecken tue ich das nicht besonders... Also meine Facebook Seite ( mit Echt Namen ) hat durch diese Forum deutlich an Kontakten gewonnen und dadurch steigt natürlich auch implizit die Gefahr eines unfreiwilligen Outings.... Auch tragen meine Mannschettenknöpfe teilweise ein Symbol, dass uns allen wohl bekannt ist. Generell würde auch jeder der mich fragt, eine ehrlich Antwort bekommen...
      .... Aber... Ich hätte auf der anderen Seite auch ein berufliches Problem wenn bei Google mein Name mit einschlägigen Begriffen verknüpft wäre... Dazu hantiere ich beruflich zuviel mit Marketing und Presse rum als dass das gut gehen würde ;(
      Also... Irgendwie ist es zu kompliziert als dass ich mir ernsthaft Gedanken machen müsste was nach einem Outing kommt... Was mich wieder zur Frage zurück bringt....

      Warum überhaupt Outing ?

      Cheers

      Giz
      Interessante Überlegung. Ich dachte ehrlich gesagt auch, dass es für einen Dom gesellschaftlich "vertretbarer" ist, halt vor allem im Job, eben weil solche Eigenschaften wie Stärke, Durchsetzungsvermögen und die Sache mit der Macht einfach nicht nur akzeptiert sondern auch gewollt und angestrebt werden. Hingegen jemand, der sich freiwillig unterordnet, die Macht abgibt, "Schwäche" zeigt? Im Job ja wohl selten ein positiver Aspekt.

      Und Lehrer oder Erzieher, die sich schlagen lassen, hätten bei Bekanntgabe dieser Neigung ja wohl auch nur noch wenig Freude im Alltag: "Heinz-Peter, hör auf Lieselotte zu ärgern, sonst komm ich!" - "Komm doch, dann hau ich dich!" :hmm: Ich würde immer noch eher vermuten, dass es schwieriger würde, da als Sub die berufliche Autorität zu wahren als umgekehrt.

      Generell ist es bei mir auch so, dass gute Freunde es wissen, weil sie den einen oder anderen Schritt in diese für mich neue Welt mitbekommen haben. Warum auch nicht, wir teilen ja auch andere wirklich nicht für die Öffentlichkeit bestimmte Dinge des Lebens - gute Freunde halt. Was danach kam war dasselbe wie vorher: Freundschaft und unverändertes Verhalten, da meine Freunde ja aus gutem Grund meine Freunde sind, würde ich sagen ;) .

      Outing anderweitig strebe ich nicht an und hoffe es ergibt sich auch nicht ohne mein Zutun und Wollen. Warum auch, möchte ich von meinem Chef wissen, was er im Schlafzimmer oder auf der grünen Wiese mit seiner Frau macht? Nein. Ich hab es aber schon immer so gehalten, dass der Job nicht das Umfeld war, in dem ich mir meine Freunde gesucht hab. es hat sich oft bewährt, dass Job und Privates zwei getrennte Bereiche sind, auch wenn ich ein offener Mensch bin. Allerdings hätte ich menschlich auch kein Problem damit, wenn es eben rauskäme, dazu bin ich inzwischen weiß Gott alt genug um nicht mehr ängstlich darauf zu gucken, was andere letztlich von mir halten. Ich finde nur, bei aller Offenheit und allem Selbstbewusstsein, dass die Zwangsoutingwelle der Neuzeit auf allen Kanälen und in allen Bereichen einfach zuviel des Guten ist. Es scheint mir eine Tendenz unserer Zeit und Gesellschaft zu sein, dass immer mehr Menschen dem kurzzeitigen Kick des im Zentrum der Aufmerksamkeit stehens nachrennen, ohne zu überlegen, was das danach mit ihnen und ihrem Leben macht. Daher finde ich diesen Thread übrigens gut, weil er genau die Frage aufwirft und anschaut :) .
      Nach meinem "Outing" ist nichts passiert.
      Wobei das auch in den wenigsten Fällen geplant war, daher die Gänsefüsschen.

      Mein Freundeskreis besteht aus großen Teilen aus BDSMern, daher kein Outing nötig.
      Die Freunde die damit nichts zu tun haben, wissen es auf nachfragen hin oder gar nicht. Ich gehe mit dem Thema zwar offen um, aber muss es trotzdem nicht jedem auf die Nase binden.
      Meine Eltern haben es durch falsches greifen einer Umzugskiste und verteilen des Inhalts in der Garage erfahren ups

      Meine Arbeitskollegen werden es hoffentlich nie erfahren, auch wenn die Shades of Grey Phase im Büro echt verdammt schwierig war.
      Da habe ich mich tagelang hinter den zwei Monitoren versteckt und krampfhaft versucht nicht laut los zu lachen.

      Was die Frage angeht, ob es Doms leichter haben sich zu outen als Subs, so glaube ich das nicht.
      Manchmal mag es den Anschein haben. Aber wenn jmd sagt er schlägt seinen Partner, egal ob Männlein oder Weiblein, kommt das in der Gesellschaft genauso schlecht an als wenn ich sage, das ich mich gerne schlagen lasse. Das Unverständnis ist einfach sehr groß. Und sind wir mal ehrlich, wirklich vernünftig und verständlich erklären können wir es wohl alle nicht. Es ist halt so, genau wie es homosexualität und heterosexualität gib und die ganzen grau Bereiche dazwischen. Da Leben ist halt bunt, kunterbunt...

      Ich bin wie ich bin und das ist gut so.
      Wer mit mir nicht zurechtkommt, ist nicht gezwungen sich mit mir abzugeben.
      So sehe ich das :)

      LG
      lea
      Ein "Outing" in Form einer Presseaussendung kann ich mir nicht vorstellen! ::-)

      In einem konkreten Gespräch kann man ja in diese Richtung gehen. Ich muss ja nicht erzählen was da hinter unseren Türen passiert...

      Meine Einstellung zu diesem Thema, da habe ich kein Problem damit zu sagen dass ich mir dies oder jenes vorstellen könnte... Meine Vorstellungskraft ist groß... Ausserdem gibts fast gar nix was mich jetzt wirklich schockieren könnte in einem Gespräch... Eher fallen mir dann zweideutige Formulierungen ein...

      So letztens in der Kantine wo eine Arbeitskollegin meinte sie würde mich jetzt festkleben damit ich ihr (Betriebsrat) nicht dauernd davonlaufen würde.... Da sagte ich, naja mit Kleber hab ichs noch nicht probiert... ::-) Das Gespräch ging normal weiter...

      Ich weiß noch als ich/wir anfingen uns mehr mit esoterischen Themen zu beschäftigen... Unser Freundeskreis wechselte... Manche blieben, manche gingen... So wäre es auch bei diesem Thema... Wobei wir hier schon von Intimitäten sprechen...

      So ist es wie es ist. Offensiv betreibe ich kein verbales "Outing" und in Facebook (Realname) muss ich auch keine einschlägigen Seiten teilen...

      Und Dom hat es bestimmt nicht leichter.... Dafür sind die gesellschaftlichen Normen noch zu "straff"... Und Sub... wenn sie sagen würde sie steht auf Schmerz und erniedrigung... hmm... das sind doch alles zu wenig Beschreibungen, dafür ist das Thema zu vielschichtig. Da würde es schon wieder eines ordentlichen Gespäches bedürfen um tiefer darauf einzugehen. Und da, glaube ich, würde man schnell wieder auf "Mauern" stoßen. So lassen wir das lieber.....

      Lg & baba
      Mr.P
      Wenn ich auch nicht alles begreife, so hat doch alles einen Sinn....
      Ein Outing in allen Bereichen lehne ich strikt ab. Deshalb mag ich auch nicht fotografiert werden auf Treffen, ohne vorher um Erlaubnis gefragt zu werden. Und die gemachten Bilder dürfen dann auch nicht weitergegeben oder rumgezeigt werden.

      Allerdings ist einem Mitglied meiner Familie doch aufgefallen, wie sehr ich mich im Verlauf des letzten Jahres verändert habe. Und wie viel ich neuerdings mit den unterschiedlichsten Begründungen unterwegs bin...

      Nun ja. Da sich dieses Familienmitglied zwischenzeitlich erhebliche Sorgen um mich und meine Ehe machte, habe ich es schließlich eingeweiht. Keine Details - Einfach nur, womit ich mich befasse (BDSM), dass es mir sehr viel Freude macht und ich mich daher öfters mal mit Gleichgesinnten treffen möchte. Oder auch mal ein einschlägiges Event besuchen. Und dass meine Ehe sehr davon profitiert - in jeglicher Hinsicht.

      Reaktion? Große Augen. Dann die Frage: Ja geht es da dann etwa wild durcheinander?! Meine Antwort: 8| :fie:

      Zweite Frage: Kind, hab ich bei Deiner Erziehung irgendwas falsch gemacht? Meine Antwort: Nicht dass ich wüsste :pardon: :D


      und schließlich die Frage: Und, wirkt´s? :vain: Meine Antwort war einfach nur ein hochzufriedenes Grinsen und ein Augenzwinkern.


      Abschließende Bemerkung des Familienmitglieds: Mehr will und muss ich gar nicht wissen :thumbsup:


      Tja, das war mein Outing vor einem Teil der Familie. Einfach nur, um Sorgen auszuräumen. Ich mag es nicht, wenn jemand sich aus der Familie unnötig Sorgen um mich macht. ;)


      Ansonsten geht´s niemanden was an.
      Liebe Nachbarn, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, Familie: Ich bin entsetzt, auf was für Seiten ihr euch rumtreibt! :frech:

      Lernen durch Schmerz ist nicht angenehm, aber unglaublich effektiv... :evilfire: