Brav, was ist das eigentlich?

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      Mag das Wort brav schon sehr :rot: :love: :D
      Es bewirkt bei mir so ein wohliges Gefühl … ein zuhause-sein. :love: Mein Herr setzt es sehr dosiert ein, daher ist es für mich immer etwas besonderes, wenn er es sagt.
      Ich sehe "brav" auch in einem Kontext wie gehorsam, tapfer, harmonisch..etc…

      Dennoch gibt es in unserer Beziehung kleine Neckereien, auch hin und wieder Zickigkeit ^^ meinerseits,
      aber nie Respektlosigkeit oder Rebellion.
      Denn, warum sollte ich gegen etwas rebellieren, was mir gut tut und wofür ich mich mal ganz aktiv entschieden habe ?
      Meine Meinung äußere ich gerne... hier gilt für mich... der Ton macht die Musik.
      Denn zu allem ja und Amen sagen ist ganz und gar nicht mein Ding. :)

      Kat1384 schrieb:

      Meine Meinung äußere ich gerne... hier gilt für mich... der Ton macht die Musik.
      Denn zu allem ja und Amen sagen ist ganz und gar nicht mein Ding.

      Sehe ich ganz genauso. Zu allem Ja und Amen zu sagen und allem zuzustimmen, obwohl ich z. B. ganz anderer Meinung bin, wäre in meinen Augen auch nicht mehr 'brav', weil es nicht ehrlich wäre. Anstelle des Tops würde ich mir da dann wahrscheinlich eher verarscht vorkommen. ^^ An jemandem, der keine eigene Meinung mehr hat (bzw. sie nicht mehr äußert), hätte ich jedenfalls keine Freude... Wie du sagst: Der Ton macht die Musik - das ist das Wichtigste!
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.

      Zofe schrieb:

      Kat1384 schrieb:

      Meine Meinung äußere ich gerne... hier gilt für mich... der Ton macht die Musik.
      Denn zu allem ja und Amen sagen ist ganz und gar nicht mein Ding.
      Sehe ich ganz genauso. Zu allem Ja und Amen zu sagen und allem zuzustimmen, obwohl ich z. B. ganz anderer Meinung bin, wäre in meinen Augen auch nicht mehr 'brav', weil es nicht ehrlich wäre. Anstelle des Tops würde ich mir da dann wahrscheinlich eher verarscht vorkommen. ^^ An jemandem, der keine eigene Meinung mehr hat (bzw. sie nicht mehr äußert), hätte ich jedenfalls keine Freude... Wie du sagst: Der Ton macht die Musik - das ist das Wichtigste!
      Ich bin da vollkommen bei Euch @Kat1384 und @Zofe. Würde aber anmerken wollen, dass es durchaus Tops und Subs gibt, die dahingehend harmonieren, dass Sub z.B. generell entscheidungsunwillig oder wenig entscheidungsfähig ist und Top es dahingehend abfängt, dass er/sie dann alle Entscheidungen trifft. Ich rede hier nicht von genereller Zurechnungsfähigkeit sondern von Alltagssituationen.

      Bei manchen Menschen braucht es hirnchemiebedingt eine ganze Weile, bis sie überhaupt mental imstande sind, sich ein Urteil, eine Meinung zu bilden. Ist dann letztendlich eine Charakterfrage und auch eine des Matchings. Solange man das dem Gegenüber kommuniziert sehe ich kein Problem darin.

      Was ich ablehne und mittlerweile eher lächerlich finde sind Tops, die vollkommen unreflektiert meinen, als Sub dürfte man keine eigene Meinung haben und diese, selbst wenn respektvoll vorgetragen, schon als strafwürdig ansehen oder im Gegenbeispiel Subs, die der gleichen Ansicht sind und unbewussten! Gefallen daran finden keine Stimme mehr zu haben, weil sie denken BDSM sei so.

      Obwohl ich denke, dass dies mit dem Einlesen in die Thematik und im Austausch mit anderen weniger der Fall zu sein scheint als zu Anfang des Auslebes. So zumindest meine Beobachtungen.
      “Everything has been figured out, except how to live.” (Jean-Paul Sartre)
      Ich finde brav sein als eine Herausforderung meines Gegenübers . Es impliziert ja immer , das ich wissen muss was er erwartet wie ich mich Wunschkonform verhalten soll . Das ist natürlich häufig eine Herausforderung - manche Wünsche kann man erahnen , weil sie an Regeln , Erziehung und andere prägende Werte adaptiert sind , bei manchen Erwartungen braucht man hellseherische Fähigkeiten um sie zu erahnen und dann auch „ brav „ umzusetzen .
      Damit bekommt brav sein für mich auch etwas mit mutig zu sein zu tun . So wie es im englischen ja auch eher mit mutig beschrieben wird - sich brav(e) und tapfer einer Herausforderung zu stellen . Und wenn brav(e) sein dann tatsächlich auch nur stillhalten , aushalten , gehorsam sein beinhaltet . Es bleibt für den kritischen Geist immer eine Herausforderung sich dem zu stellen . ;)

      My 2 Cents
      Wir leben alle unter dem selben Himmel , aber nicht mit dem gleichen Horizont
      Das Wort „Brav“ist für mich immer ein kleiner Zeitsprung, vielleicht auch, weil es in der modernen Alltagssprache eigentlich fast gar nicht mehr vorkommt. Es erinnert mich an Erzählungen von Charles Dickens („Manchmal, wenn ich zu Hause war und arbeitete, […] legte ich die Feder hin und sah zu, wie mein Weibchen versuchte, „brav“ zu sein“) oder an die Sprache von Märchen, die auch immer noch so einen eigenartigen, unverständlichen Reiz auf mich ausübt. Es wirkt immer, als stammte es eigentlich aus einem anderen Jahrhundert. Und in gewisser Weise transportiert es mich auch dahin, denn es ist dann gleich klar, wer das Sagen hat: er, nicht ich. Ich bin die Kleine, die geführt wird und die der Stimme des Herrn gern und willig folgt wie dem Zaubergarn, das mich sicher durch das Dickicht des Waldes an mein Ziel führt.

      Als „Ohrentier“ bin ich sehr empfänglich für solche magischen Worte :love: Es macht mich glücklich, es zu hören, weil es bedeutet, dass ich meine Aufgaben erledigt habe und mit mir zufrieden sein kann. Es ist für mich wie der Spiegel aus Eminescus Gedicht „Gazel“: […] Es ist der Liebste, der kommt / dich von hinten um die Mitte zu fassen / und vor Dein schönes Gesicht wird er einen Spiegel halten / damit Du Dich selbst siehst / verträumt und voller Lächeln). Und es ist auch ein Lob, denn immerhin ist „brav“ sein eine Leistung – nicht brav zu sein geht schließlich von alleine... :rolleyes:

      Ohnehin ist Gehorsam von jemandem wie mir, der generell ausgesprochen eigenwillig und auch sehr gern unabhängig ist, wahrscheinlich das größte Geschenk, das ich überhaupt jemandem machen kann....
      "Wenn Du mal groß bist, möchte ich sein wie ich!" (Ralph Wiggum)
      ich habe öfter mal so eine Situation, da würde michinteressieren, wie ihr das seht... und ich würd sie gern kurz in diesen Thread einklinken, statt einen neuen zu eröffnen.

      Es passiert öfters (bei mehreren Spielpartnern), dass ich rebellisch war, dann eine kleine Strafe kassiere, die mir meist auch Spaß macht, und dann gefragt werd: "Bist du jetzt wieder brav?" - und ich nehm mir dann einen kurzen Moment, um in mich reinzufhlen, weil ich ja ehrlich antowrten will. Schon diese Pause wird oft als Ungehorsam missgedeutet und ich krieg wieder Strafe, was ich unfair finde. Oder aber ich merke, nee, ich fühl mich noch nicht wieder brav, und sage also ganz ehrlich: "nein, noch nicht" - und find es dann erst recht unfair, Ärger dafür zu bekommen, dass ich nicht lüge.

      Es fühlt sich für mich also brav an, zuzugeben, dass ich mich nicht brav fühl. Kennt jemand diese Situation aus der einen oder anderen Perspektive? :pillepalle: :pardon:
      @Freudenschwalbe
      Ich war noch nicht in der konkreten Situation, fühle aber mit dir - ich tue mich im Spiel echt schwer damit, wenn ich das Gefühl habe ungerecht behandelt zu werden. Was in dieser Situation gerecht und was nicht gerecht ist, weicht zwar etwas vom Alltag ab, ist aber in sich ziemlich schlüssig. Was du beschreibst würde bei mir auch unter ungerecht fallen und sowas wirft mich fürchterlich aus dem Submodus raus: Wenn ich mich nicht darauf verlassen kann, gerecht behandelt zu werden, muss ich mich selbst darum kümmern und schwupps wars das mit der Stimmung.

      So eine richtige Lösung habe ich dafür nicht, außer deine Spielpartner darüber aufzuklären. Mit meinem Partner habe ich da schon oft drüber geredet, aber oft passiert es halt doch. Erst beim letzten Spiel :/
      Es bahnt sich bei uns auch so langsam ein Spiel mit einem befreundeten Paar an, die recht andere Spielgewohnheiten haben. Die werde ich über meine Eigenheiten auch noch aufklären müssen.
      Ein Ansatz könnte vielleicht sein, den Denkprozess zu kommunizieren und statt eines "Nein"s ein "Ich fürchte nicht" oder ähnliches zu antworten?

      Freudenschwalbe schrieb:

      Es fühlt sich für mich also brav an, zuzugeben, dass ich mich nicht brav fühl. Kennt jemand diese Situation aus der einen oder anderen Perspektive? :pillepalle: :pardon:
      Du wirst ja in dem Moment nicht dafür bestraft, dass Du sagst ,wie Du dich wirklich fühlst sondern, dass das Verhalten von vor der Strafe nicht abgestellt ist (vermeintlich renitentes Verhalten )
      @Freudenschwalbe

      Ich bin ganz bei dir :thumbsup:
      und genau das hatte ich mit meinem früheren Post hier im Thema auch gemeint.
      Mein Weg ist, genau solche Gefühle nach der Session mit meinem Dom zu reflektieren und Wege zu finden, die dann für beide
      passen.

      Freudenschwalbe schrieb:

      Oder aber ich merke, nee, ich fühl mich noch nicht wieder brav, und sage also ganz ehrlich: "nein, noch nicht" - und find es dann erst recht unfair, Ärger dafür zu bekommen, dass ich nicht lüge.
      In diesem Fall könnte z.Bsp. mein Spielpartner sagen. "Danke für deine Ehrlichkeit, trotzdem werde ich dich jetzt nochmals bestrafen, weil ich möchte, dass du dich brav fühlst"....
      Zwischen dem, was ich denke, dem, was ich sagen will, dem, was ich zu sagen glaube und dem, was ich wirklich sage und

      dem,

      was Du hören willst, dem, was du wirklich hörst, dem was du zu verstehen glaubst, dem, was Du verstehen willst und dem, was Du wirklich verstehst, gibt es 9 Möglichkeiten, sich nicht zu verstehen.

      Passagno
      hmm das das was man in so einer situ denkt oder macht nicht grade das ist was man generell von sich denkt oder hält ist nicht nur bei dir so.

      bei mir wird natürlich auch das situative gezicke gestraft und auch wenn ich den schmerz der strafe nicht mag, mag ich doch dass sie mich strafen und dann weiter fun haben mit mir...was mir dann ja auch wieder spaß macht. was von außen sicher keinen sinn ergibt ,)

      aber klar will ich ja so brav sein, dass ich nicht mal gestraft werden muss, aber das ist nach lust/laune/tageform ja nicht immer vorhersehbar.
      Freut sich immer über liebe PM.s... :)
      Brav, was ist das eigentlich? Oder artig???

      Ich hatte immer Probleme mit diesen Worten. Brav, mit Kind sein assoziiert, artig, mit artgerecht??? Häh?

      Ich bin ein widderporstiger, rebellischer Sturkopf und diese Begriffe lösten eher ein inneres: Ich bin dagegen ! in mir aus.

      Für mich ist brav sein Heute eine tiefe Achtung mit ausgesuchter Höflichkeit für mein Gegenüber und artig, die Erfüllung seiner Wünsche.
      Alles nur meine subjektive Meinung :)