BDSM mit Schwierigkeiten

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      BDSM mit Schwierigkeiten

      Guten Tag werte Community,

      Ich habe mich hier angemeldet um nach "Hilfe" oder Informationen zu fragen.

      Wir sind seit fast 11 Jahren ein Paar und haben vor 5 Monaten herausgefunden, dass wir beide auf BDSM stehen...

      Ich führe eine wunderbare Beziehung mit der eigentlich perfekten Konstellation (in meinen Augen), Sie Sub, ich Dom, nur leider hat sie mir nun offenbart, dass sie mich nicht wirklich ernst nehmen kann und es für sie immer alles gekünstelt und gestellt ist.

      Nun wie gesagt ich bin sehr glücklich mit ihr und möchte, dass sie es ebenso empfindet und sich bei mir auch wohl fühlen kann.

      Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.


      MfG

      Plitmek
      Zunächst einmal herzlich willkommen im Forum, @Plitmek
      Wie @Talon bereits schrie, musst Du erst einmal herausfinden, was genau sie stört.
      Ist es Deine Stimme, deine Art des BDSM, braucht sie auch im Alltag Dominanz (für manche Sub sehr wichtig, dass Dom nicht nur im Bett dominant ist), was kickt SIE genau bei BDSM etc.pp.?
      So schön es ist, daß Ihr BDSM für Euch beide entdeckt habt und auch die Konstellation Dom/Sub bei Euch stimmt, BDSM ist sehr vielfältig. Nicht jeder Dom passt zu jeder Sub.
      Dom/Sub sind zunächst einmal nur ein grobe Oberbegriffe, die ganz unterschiedlich von jedem Menschen ausgefüllt werden.
      Da hilft nur REDEN, REDEN, REDEN.
      Auch, wenn die Erkenntnis letztendlich sein könnte, dass man nicht kompatibel ist.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Herzlich Willkommen hier im Forum, @Plitmek! :blumen:
      Vielleicht schlüpfst du ja in eine "Rolle", die nicht mehr authentisch wirkt? Weil du meinst, ein Dom sollte so und so sein?
      Es gibt hier sicher einige Themengebiete, dir bzw. euch helfen können.

      Aber ich muss auch @Feuerpferd recht geben, manchmal passt es eben nicht.
      Ich habe mich auch schon mit Männern getroffen, die wirklich nett und sympathisch waren, aber ich wusste vom ersten Moment an, dass ich mit ihnen kein BDSM ausleben kann, weil die natürliche Ausstrahlung fehlte, die mir wichtig ist.
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.
      Ein potentielles Problem ist natürlich, dass BDSM ein Assoziations-Spiel ist: Wenn man mit Bondage nichts "interessantes" assoziiert, wird das halt nix. Und da kann natürlich auch ein Problem liegen, man assoziiert natürlich mit Menschen im Laufe der Zeit bestimmte Sachen. Das bedeutet nicht, dass diese Menschen so sind, sondern nur, dass man eben diese Assoziation hat. Das kann sehr leicht eben auch nur einen Teil dieser Person abdecken. Wenn du z.B. einen Bekannten hast, der immer ruhig, höflich, etc. ist, wird es dich umso mehr aus den Latschen hauen, wenn er in einer bestimmten Situation plötzlich aggressiv und gewaltätig wird, weil deine Assoziationen zu dieser Person eben diesen Aspekt seiner Persönlichkeit nicht abdecken.

      Das kann - muss aber nicht - auch hier ein Problem sein. Es ist halt leichter, sich bei einem Wildfremden den fiesen Dom hinzu zu assoziieren (man kennt die ganzen anderen Aspekte der Persönlichkeit dieser Person halt nicht), als bei jemandem, den man schon länger kennt und den man bisher nicht als "dominant" empfunden hat, denn selbst wenn die Person dominante Züge hat, kann es ja durchaus sein, dass die bisher eher zurückgehalten wurden oder nicht ins Spiel kamen (was ja im Sinne der Einvernehmlichkeit durchaus positiv sein kann). Da muss man dann halt einfach ggf. gemeinsam dran arbeiten, rauszukitzeln, wo genau die Probleme liegen, was ja auch schon gesagt wurde.

      Anderer Punkt ist natürlich auch, dass dominant sein und dominant rüberkommen halt zwei verschiedene Dinge sind - die auch noch dazu von Gegenüber zu Gegenüber verschieden sind. Es heißt zwar immer, wie wichtig es wäre, "authentisch" zu sein, aber das hilft halt nix, wenn das "typische" authentische "du" auf deine Partnerin nicht dominant rüberkommt. Da muss man dann halt sehen, wo es hingeht, denn es gibt natürlich nicht nur eine Möglichkeit, "authentisch" zu sein, sondern idR viele. Du mußt dann den Weg finden, der immer noch "du" ist, aber der gleichzeitig auch auf die dominant wirkt. Wenn es keinen solchen Weg gibt, wird das ganze natürlich letzten Endes scheitern. Dann kannst du dominant sein, sie submissiv, aber einfach auf inkompatible Art und Weise. Kann auch passieren. Wenn sie den knallhart-brutalen Sklavenhalter braucht, aber du eher der Beschützer-Daddy-Dom Typ bist, führt das halt zu Problemen.
      Es gibt sicher Leute, die rein allgemein "dominanter" wirken, keine Frage, aber die meisten wirken, wenn, auf eine bestimmte Art und in einem bestimmten Kontext dominant und wenn das nicht die Art ist, die man sucht, fehlt für einem halt die berühmte "Ausstrahlung". Das ist kein "Das ist kein echter Dom", sondern lediglich ein "Das ist nicht die Art von Dominanz, die ich suche.".

      Letzten Endes muss man halt kommunizieren, was jeder will und bereit sein, alte Sachen aufzubrechen und sich davon auch zu lösen. Da muss sie auch mitarbeiten, keine Frage.