psychischer Sadismus, und wie man damit umgeht

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      psychischer Sadismus, und wie man damit umgeht

      Vielleicht gibt es das Thema schon, aber ich habe einige Themen mit ähnlichem Titel gelesen, in denen es um etwas anderes ging. Falls ich was übersehen habe, tut es mir leid aber ich kann nicht unendlich viele Beiträge lesen.
      Es geht mir darum, ob andere Sadisten auch das Verlangen haben dem anderen nicht nur körperlich sondern auch geistig weh zu tun, psycho Spiele eben, und wie ihr damit umgeht, das ihr dieses Verlangen habt, und eurer Sub, die ihr liebt, keinen ernsthaften psychischen Schaden zufügen wollt.
      Für mich ist es so, das sexuelles Verlangen gewisser Maßen proportional zu meinem Stress Level zunimmt. Damit meine ich auch, das meine Vorlieben zwar einen gewissen Rahmen nicht verlassen, aber bei zunehmendem Stress immer weiter in den "extremeren" Bereich rutschen.
      Dazu zähle ich auch den psychischen Sadismus. Ich muss mich da immer stark zurück halten, schaffe es kaum und muss Sub teilweise sogar sagen, das alles was ich in den nächsten Tagen-Wochen sage nicht so ernst zu nehmen ist, weil ich wieder diese Phase habe.
      Besonders schwer wird es dadurch das wir oft mit Demütigung und solchen Sachen spielen, und es dann extrem schwer ist die Grenze zu erkennen, und selbst wenn ich sie erkenne, in diesem Bezug auch ein zu halten.
      Das führt teilweise dazu das ich einfach aufstehe und für ein paar Stunden gehe, joggen, schwimmen, was auch immer, zum runter kommen.
      Wie das währe wenn ich mich ständig zurück halten müsste, nicht nur in sehr stressigen Phasen meines Lebens will ich mir gar nicht vorstellen.
      Weil ich jetzt von diesem Teil von mir bewusst weiß, kann ich einiger Maßen damit umgehen, muss aber sagen das ich in meinen jüngeren Jahren, wohl ein ziemlich mieser Typ war, dadurch verursacht. Ich wusste gar nicht wirklich was mit mir los war, und habe die ganze Zeit psycho Spiele mit allen Leuten gemacht, nicht nur im sexuellen Kontext, auch allgemein im Alltag.
      Daher ein paar Fragen, vor allem an andere Doms, aber Subs die Erfahrungen mit solchen Doms haben können natürlich auch gerne was schreiben.
      Habt ihr auch das Verlangen nach psychischem Sadismus?
      Wie geht ihr damit um, lebt ihr es aus, unterdrückt ihr es vollständig, oder sucht ihr einen Mittelweg?
      In der Krise beweist sich der Charakter - Helmut Schmidt
      Bis zu einem gewissen Punkt kickt mich auch psychischer Sadismus! Aber wo ist die Grenze? Meine oder die meines Sadisten?

      ich glaube das für einige Sadisten die Neigung eh eine Gratwanderung ist.
      Gerade, was du auch bezüglich deiner Vergangenheit schreibst, das du eben auch im Alltag Psychospiele gemacht hast, zeigt mir, das du auf einem schmalen Grat wanderst.

      Ich wünsche dir die Kraft, die Einsicht und das Verständnis, damit umzugehen.

      Ps: Und nein, heute kein Disput! :D
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.
      Ja ich kenne das mir hilft es das ich in mir Ruhe. Ich liebe mich bin zufrieden mit mir .
      Und ich weiß er liebt mich auch .
      Hinzu kommt ich habe ein dickes Fell .
      Daher kann er diese Seite recht gut an mir ausleben .
      Wenn es schon mal zu weit geht sage ich es .
      Und werde dann etwas gehätschelt
      Träume nicht dein Leben
      Lebe deinen Traum
      Nachdem du im Thread:" Was versteht Ihr unter psychischem Sadismus und welcher kickt Euch"
      ein paar Beispiele geschrieben hast, bin ICH der Ansicht, dass du unter dem Deckmantel BDSM dein Verhalten oder Verlangen deckeln und für dich in ein rechtes Licht rücken möchtest.
      Für mich hört es auf, wenn Personen andere Personen manipulieren oder klein machen, um sich damit besser zu fühlen. Das hat für mich nichts mehr mit BDSM zu tun.
      Wenn es gar nicht um Sadismus im BDSM-Kontext geht, dann sind Subs und Vanillas ja genauso gefragt, oder?

      Ja, wie geht man damit um, wenn man den Drang hat, anderen Menschen weh zu tun, ganz ohne Grund, ganz ohne Einvernehmlichkeit?

      Vor ein paar Monaten wurde hier ein Artikel aus der Süddeutschen über Alltgassadisten gepostet:
      Artikel Süddeutsche Zeitung „Der Sadist unter uns“
      Darin wird über Sadismus erklärt, wieso sich Trolle und Flamer im Internet austoben - es ist ihr sadistischer Drang, Mensch zu quälen, die sie gar nicht kennen, und die Wirkung mitzuverfolgen, die ihre Beiträge nach sich ziehen.

      @Zarathustra, ich will ganz ehrlich und direkt ein. An genau diesen Artikel habe ich neulich gedacht, als du hier neulich in deinem "Moral"-Thread einem nach dem anderen das Wort im Munde verdreht hast und eine Menge User damit vor den Kopf gestoßen hast. Du hast es mit Alkohol begründet und dich auch entschuldigt im Nachhinein. Da du jetzt wenige Tage später mit uns über deinen Alltagssadismus sprechen möchtest, muss ich dich einfach fragen... hast du gerade so eine toxische Phase und genießt du es, hier Leute aufzuwiegeln?

      Wie man sich selbst davon abbringen kann, toxisch zu agieren, weil ich nicht. Vielleicht, indem man darum bittet, dass einem klarer Grenzen und Schranken aufgezeigt werden. Vielleicht auch, indem man Bescheid sagt, wenn man merkt, man ist gerade verletzend drauf. Bei kürzeren Phasen hält man sich am besten einfach von Mitmenschen fern oder reagiert sich anders ab. Aber wenn das öfter vorkommt, dann hilft wohl nur professionelle Hilfe, denke ich.
      @Freudenschwalbe
      Ich mag dieses Forum sehr gerne, und es ist mir ziemlich wichtig hier niemanden zu verärgern. Ich denke nicht das es mit meinem Thread Debakel am Anfang damit zu tun hatte, ausschließen kann ich es aber nicht. Es ist sehr schwer harte Grenzen innerhalb einer Persönlichkeit zu ziehen. Wenn ich Alkohol trinke, werde ich wirr. Das ist auch eine meiner negativen Eigenschaften. Ich ziehe Zusammenhänge die nicht existieren, stelle Fragen die man gar nicht beantworten kann, und solche Sachen. Emotional hat das mit der sadistischen Seite meiner Persönlichkeit nichts zu tun. Ich werde es in Zukunft unterlassen mich hier in angetrunkenem Zustand zu äußern, und noch mal, das tut mir Leid.
      Ich denke nicht das ich professionelle Hilfe brauche, da ich den Eindruck habe, das ich sowas seit ich um die 25 bin, wegen meinem Wissen um diesen Teil meiner Selbst ziemlich gut im Griff habe. Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung. Ist das ganze eine psychische Erkrankung? Ich weiß es nicht. Ich sehe das ganze so, viele Doms haben Spaß an Dingen die mit Demütigung zu tun haben, und wird es kränker dadurch, das man diese Neigung intensiver wahrnimmt? Ich kann das nicht beantworten, ich weiß nur das ich damit zwar in mir Probleme hatte, aber seit ich mir über dieses Problem selbst im klaren bin, habe ich niemandem mehr auf diese Weise geschadet, von daher sehe ich das ganze als "ungefährlich" an.
      @Petite Ange
      Du kannst das gerne so sehen, doch für mich ist es anders. ICH denke das man die Grenze von dem was BDSM ist und was nicht, nicht einfach dort ziehen kann, was einem nicht gefällt. Für mich ist BDSM das Empfinden von Lust beim zufügen von Dominanz oder Schmerz, bzw. dem Empfangen von Schmerz und der Unterwerfung. Es ist definitiv ein Teil dieser Welt, wenn man darauf steht anderen Schmerz zu zu fügen. Wenn dem nicht so ist, ist man kein Sadist, sondern ein dominanter Mensch, der diese Dominanz durch körperliche oder geistige Gewalt durchsetzt.
      Im Idealfall ergänzen sich, in meiner Vorstellung, zwei Menschen deren Sadismus und Masochismus auf dem gleichen Level liegen, das Sub genau so viel Schmerz und Demütigung erfahren will, wie Dom geben will, allerdings ist diese genau Grenze natürlich unmöglich zu treffen.
      Ich versuche in keiner Weise mein Verhalten gut reden, oder verharmlosen, allerdings fallen diese Gefühle für mich ganz klar in den Bereich BDSM. Es verhält sich für mich sehr ähnlich damit, wie mit einem Unfall in einem Spiel im Zusammenhang mit körperlichem Schmerz. Wenn Dom einfach zu fest zuschlägt, weil er sich nicht kontrollieren kann, ist das dann auch ab dem Punkt kein BDSM mehr, an dem Sub nicht mehr einverstanden war, oder war es ein Unfall innerhalb von BDSM?
      Ich war gewisser Maßen ein sexueller Spätzünder, und wusste nicht was mit mir los war. Für mich waren diese Gefühle so normal, das ich sie so wenig in Frage stellte, wie andere Menschen das sie irgend wann anfangen auf Brüste zu stehen, oder ähnliches.
      Als ich an einem gewissen Punkt meines Lebens, über die Frage nachdachte wer ich bin, und wo ich hin will, fielen mir Punkte an mir selbst auf, die ich nicht mehr haben wollte, und ich habe an mir gearbeitet.
      In meiner Sicht habe ich jetzt zwei Möglichkeiten, erstens ich suhle mich für den Rest meines Lebens in Schuldgefühlen über den Mist den ich angestellt habe, oder zweitens, was ich getan habe, ich entschuldige mich bei denen, denen ich geschadet habe, und versuche durch die Selbsterkenntnis zu verhindern das mir das nochmal passiert.
      Ich will noch mal sagen, ich will gar nicht Streiten, nur meine Sicht auf die Dinge darlegen, und anderen die vielleicht ähnlich drauf sind wie ich vor einigen Jahren, die Augen öffnen, bzw. darauf hinweisen das man an sich arbeiten kann, und niemand dazu verdammt ist als asoziales Individuum weiter zu machen, nur weil man vielleicht einige Probleme in sich hat.
      In der Krise beweist sich der Charakter - Helmut Schmidt
      Mit dieser Art von Sadismus kann ich nicht umgehen, mein erster Dom (gottseidank nur virtuell, das hatte mir schon gereicht) war einer dieser Kanditaten ... merke ich so etwas, breche ich seitdem den Kontakt sofort mit dem Betreffenden ab, lasse ihn ohne ein weiteres Wort stehen und lasse mich in Foren auch auf keinerlei Diskussionen mit Trollen oder Hatern ein ... es führt zu nichts.

      Für mich ist die Grenze erreicht, wenn meine Seele anfängt zu leiden, dazu gehören für mich grundloses Ignorieren über Wochen/auch Tage, das Herabwerten meiner Person, wenn man mir meine Würde nehmen will

      Komme ich nicht mit klar und möchte ich auch für niemanden mit klarkommen ... das wäre bei mir das Ende einer Beziehung, Freundschaft oder auch eines Arbeitsverhältnises
      Du siehst die Welt nicht wie sie ist, Du siehst die Welt so wie Du bist
      Verständnisfrage:
      Ist dir die Bedeutung von SSC klar, und ist (dir) das für deine BDSM-Beziehung wichtig?

      Falls nein, brauchst du meinen Beitrag nicht weiterzulesen. :gruebel:

      Es geht für einen dominanten Part immer darum, sich selbst so gut zu kennen und im Griff zu haben, dass eine Session frei ist von persönlichen Differenzen. Als Dom ist man verantwortlicher Herr seiner Sinne und seines Tuns. ("The first thing a dominant learns to control is himself") Dann erst kann sich sub darauf einlassen, Dom zu vertrauen und sich zu unterwerfen, wobei physische und psychische Qualen, bis hin zum consensual non-consent, Teil des vereinbarten Spiels sein können. Es klingt für mich ungesund, eine aufsteigende Aggressivität in festere Schläge umzusetzen. Ich finde es aber schonmal total gut, dass du Stress eher anderweitig körperlich abreagierst und nicht an deiner Partnerin auslässt. Oder das zumindest versuchst, niemand ist perfekt.

      Ich habe mich anderen immer überlegen gefühlt, und nie in Frage gestellt, andere Menschen beliebig nach meinen Vorstellungen manipulieren zu dürfen. Keine gute Voraussetzung für eine Beziehung, schon gar nicht im BDSM-Kontext. Kurzfassung: Meine Frau/Sub hat die Hoffnung nie aufgegeben, dass ich das überwinden kann, und mehrere Jahre verschiedener Therapien haben mir geholfen, damit zu leben. Ganz entscheidend war für mich aber auch, die Existenz eines schöpfenden/liebenden Gottes anzuerkennen, ich habe über verschiedene Richtungen wie Schamanismus/Paganismus/Satanismus über Buddhismus und Sufismus schließlich doch zum christlichen Glauben gefunden und mich mit 29 Jahren taufen lassen. Die Wirkung von Menschen wie Robert Vernon Schuller, Nathan Morris und Joyce Meyer, aber auch Bücher von Jorge Bucay haben mir geholfen, meine inneren Dämonen zu zähmen. Wie im Alltag eines buddhistischen Mönches geht es mir jetzt darum, mich selbst bewußt und dankbar wahrzunehmen, und aktiv zu entscheiden, welche Wesensanteile ich kultivieren möchte. Jeden Tag. Manchmal mehrmal täglich. Mit der Zeit kommt dann die Routine, die einem vorlügt, es klappt doch schon wie von selbst - dann muss man besonders aufpassen. Das Prinzip Karma/Reinkarnation zu realisieren ist ebenfalls förderlich, um die Anstrengung vor sich selbst zu rechtfertigen.

      Das ist mein Weg, damit umzugehen. Ich leugne es nicht mehr (vor mir selbst), sondern ich versuche so ruhig zu werden, dass ich nicht mehr zum Spielball meiner Impulse werde und das bringt mir eine Menge Lebensqualität. Je besser ich mich im Griff habe (ja, das kann auch sehr anstrengend sein), desto mehr Glück und Zufriedenheit kann ich empfinden. Für mich lohnt sich die Anstrengung jetzt, mittlerweile, voll und ganz. Früher hätte ich mir nie vorstellen können, was es für eine köstliche Süße ist, sich die Macht über seine eigenen Emotionen erarbeitet zu haben, sie den Dämonen abgetrotzt zu haben. Da möchte man keinen Millimeter von zurückweichen, auch wenn es permanent Kraft kostet. Wenn ich mal schwach bin und in Gewaltfantasien zerfließe, das kommt von Zeit zu Zeit noch vor, hilft mir meist, mich geduldig an das bisher Erreichte zu erinnern, und beten.

      Ich denke, damit dass du bereit bist, die "Augen zu öffnen", hast du eine gute Ausgangsposition um erfolgreich an dir zu arbeiten. Aus deinen Worten klingt zumindest der Wunsch nach Veränderung. Wichtig ist dabei, dir darüber klarzuwerden, wo du hinwillst, wo du herkommst, und Hilfe anzunehmen wenn es Zeit dafür ist. Es gibt bestimmt auch, individuell für dich, deinen Weg zur Zufriedenheit.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Dominant und Vegetarier ()

      @Dominant und Vegetarier
      Ich finde es sehr interessant das wir auf zwei ganz unterschiedliche Wege zu einem sehr ähnlichen Ergebnis gekommen sind.
      (Der Verweis mit dem stärker schlagen bei Aggression war nicht auf mich bezogen, sondern nur da um zu verdeutlichen das auch unschöne Aspekte zu BDSM gehören können.)
      Ich lebe nicht SSC, sonder RACK, verstehe aber beide Sichtweisen.
      Du hast es über deine Religion geschafft deine Dämonen zu bezwingen, was mich sehr für dich freut, ich schätze es war wie bei mir kein leichter Weg.
      Bei mir war es anders, ich habe mich nie spirituell gefühlt, oder an einen Gott geglaubt, auch heute nicht. Ich habe einen ähnlichen Wandel aus mir selbst heraus gemacht. Ich habe mich dazu entschlossen mich zu ändern, nicht für Gott, nicht für die Natur oder die Gesellschaft, sondern weil ich mich selbst so nicht ertragen habe.
      Heute ist es bei mir ähnlich wie bei dir. Ich muss mich zwar ständig daran erinnern mich nicht zu vergessen, was mir aber auch gelingt.
      Ich denke bei mir ist die Veränderung eingetreten als ich meine heutige Partnerin kennen gelernt habe. Davor wahren mir die anderen relativ egal, doch dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ich wollte so nicht zu ihr sein, und darüber ist mir aufgefallen wie ich zu anderen war, und habe mich geändert.
      Ich könnte nie Wut oder Stress an ihr abreagieren, bevor ich das machen würde, eher noch an mir selbst. Wenn es mir in manchen Situationen zu schwer wird gehe ich einfach, am liebsten zum Kampfsport, das entspannt, mich zumindest, am meisten.
      Nochmal, es freut mich das wir beide, wenn auch auf ganz unterschiedliche Weise, uns selbst zum bessern verändern konnten, hoffen wir das es anderen mit ähnlichen Grundproblemen ähnlich gehen wird.
      In der Krise beweist sich der Charakter - Helmut Schmidt
      Lieber Zarathustra,
      vielen Dank für die Blumen, aber ganz so viel Übereinstimmung kann ich jetzt nicht erkennen. Okay, der richtige Weg ist immer der schmale und steinige, und mir fällt grad kein traditioneller Kampfsport ein, der keine spirituelle Komponente hat. Aber auch die moderneren leben eigentlich von der Selbstdisziplin der Ausübenden, und da sind wir beim Punkt: Die Regeln beim Sport und die einer Beziehung (auch bei RACK, habs bei Wikipedia extra nochmal nachgeschlagen :whistling: ) haben doch Gemeinsamkeiten.

      Religiös bin ich gar nicht, mit Riten und Organisationen kann ich wenig anfangen. Aber spirituell - ja. Sozusagen habe ich eine höhere Macht in ihrer Funktion als "ultimate referee" erfahren, die mich geduldig, aber eindringlich an meine Verantwortung erinnert, wenn ich vom Weg abkomme.

      Ich wünsche dir, dass der Wert, den deine Partnerin für dich hat, dich dabei unterstützt zu deiner Zufriedenheit zu gelangen. Aus eigener Erfahrung lohnt es sich sicher, weiter an Strategien zur Vermeidung von Wut und Stress zu arbeiten - was du nicht erleidest, must du dann nicht mal an dir selbst auslassen. Dazu gehörte z.B. für mich das Akzeptieren der eigenen Grenzen, und das Respektieren der Grenzen der anderen. Aber da hast du mir bestimmt schon was voraus - Kampfsport mache ich nicht.

      Ja, wäre toll, wenn wir hier positive Rollenvorbilder sein dürfen. Aber so eine Entwicklung bleibt nicht stehen, da muss man beständig dranbleiben, sonst rutscht man wieder irgendwohin ab.

      Zarathustra schrieb:

      @SklavinPrinzessin
      Mein Problem ist, bei mir fängt im psychischen Sadismus da an, wo bei Sub der psychische Mosochismus aufhört...

      Zarathustra schrieb:

      Im Idealfall ergänzen sich, in meiner Vorstellung, zwei Menschen deren Sadismus und Masochismus auf dem gleichen Level liegen, das Sub genau so viel Schmerz und Demütigung erfahren will, wie Dom geben will, allerdings ist diese genau Grenze natürlich unmöglich zu treffen.Ich versuche in keiner Weise mein Verhalten gut reden, oder verharmlosen, allerdings fallen diese Gefühle für mich ganz klar in den Bereich BDSM. Es verhält sich für mich sehr ähnlich damit, wie mit einem Unfall in einem Spiel im Zusammenhang mit körperlichem Schmerz. Wenn Dom einfach zu fest zuschlägt, weil er sich nicht kontrollieren kann, ist das dann auch ab dem Punkt kein BDSM mehr, an dem Sub nicht mehr einverstanden war, oder war es ein Unfall innerhalb von BDSM?

      Wenn Dom zu fest zuschlägt, weil er sich nicht kontrollieren kann, würd ich das wohl als Unfall innerhalb von BDSM durchgehen lassen (abhängig davon, wie oft das passiert, warum er sich nicht kontrollieren kann etc.).

      Aber wenn Doms Sadismus "da anfängt, wo Subs Masochismus aufhört", dann ist das halt meilenweit davon entfernt, dass "Sadismus und Masochismus auf dem gleichen Level liegen". Dann geht es ja gar nicht mehr darum, "diese genaue Grenze ... zu treffen". Dann lebt Doms Sadismus ja gerade vom deutlichen Überschreiten der Grenze. Und das ist dann meines Erachtens definitiv kein BDSM mehr.

      Wieder mal hab ich den Eindruck, dass Du Deine Gedanken nicht sortiert hast, aber wir sie verstehen sollen...wenn ich was übersehe, bin ich - wie immer! - für eine Erläuterung dankbar. :pardon:
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!
      @Dominantseptakkord
      Du hast den Widerspruch schon gut erkannt. Genau da liegt ja mein Problem. Das ist der Grund weshalb ich diese Dinge nicht in BDSM auslebe. Ich betrachte es allerdings als sofern einen Teil von BDSM, wie ich es für psychisch sehr oft überschneidend ansehe.
      Meiner Auffassung nach gibt es viele Doms die mit diesen Problemen zu kämpfen haben, ist meine Erfahrung, kann mich was den gesamten Durchschnitt der Doms angeht irren, allerdings kommt es mir auch abseits meiner Erfahrung logisch vor, das sich der von mir beschriebene psychische Sadismus häufiger bei Doms findet, als beim Durchschnitt der Bevölkerung.
      Mir geht es darum heraus zu finden, ob andere meine Einschätzung diesbezüglich teilen, und ob andere auch dieses Problem haben, wie sie dann damit umgehen.
      Ich halte das für einen wichtigen Punkt, was die psychischen Gefahren von BDSM angeht.
      Meine Beschreibung des Idealfalls, Sub in gleichem Maße Maso, wie Dom Sadist, ist das was ich mir für eine ideale Beziehung vorstelle.
      Der Punkt das der psychische Sadismus bei mir da anfängt wo der Betroffene nicht mehr gekickt wird, beschreibt mein Problem, das es für mich nicht verantwortlich, bzw. vertretbar ist diese Neigungen aus zu leben.
      In dem Punkt sind meine Gedanken geordnet, und falls du dich fragst warum ich darüber spreche, das habe ich in dem anderen neuen Thread über das Thema schon erwähnt.
      Mir hat es geholfen über diesen Widerspruch zu sprechen, und anderen, befreundeten Doms auch, und ich habe keinen Thread zu dem Thema gefunden, wie Dom mit sowas umgeht, deshalb habe ich einen erstellt.
      In der Krise beweist sich der Charakter - Helmut Schmidt

      Zarathustra schrieb:

      (...)Ich betrachte es allerdings als sofern einen Teil von BDSM, wie ich es für psychisch sehr oft überschneidend ansehe.
      Meiner Auffassung nach gibt es viele Doms die mit diesen Problemen zu kämpfen haben, ist meine Erfahrung, kann mich was den gesamten Durchschnitt der Doms angeht irren, allerdings kommt es mir auch abseits meiner Erfahrung logisch vor, das sich der von mir beschriebene psychische Sadismus häufiger bei Doms findet, als beim Durchschnitt der Bevölkerung.
      Mir geht es darum heraus zu finden, ob andere meine Einschätzung diesbezüglich teilen, und ob andere auch dieses Problem haben, wie sie dann damit umgehen.
      (...)Mir hat es geholfen über diesen Widerspruch zu sprechen, und anderen, befreundeten Doms auch, und ich habe keinen Thread zu dem Thema gefunden, wie Dom mit sowas umgeht, deshalb habe ich einen erstellt.

      Darf ich noch einmal?

      Ich habe jetzt all deine Ausführungen in den verschiedenen Threads und deine Argumentationen gelesen. Was ich lese, ist Folgendes:

      1) Du hast als Kind und Jugendlicher Leute fertiggemacht und auch jetzt bisweilen Probleme mit deinem psychischen Sadismus, der über einvernehmliche Spielarten hinausgeht. Damit bist du unzufrieden, zum Glück, und möchtest es in den Griff bekommen. Das ist gut.

      2) Du bist Dom und weißt, dass im Kontext des BDSM Sadismus etwas Gutes und Akzeptiertes ist. Auch das ist gut ;) willkommen bei uns.

      Aber jetzt kommt der Knackpunkt: Statt dein Problem 1 als das zu nehmen, was es ist, ein BDSM-unabhängiges, das Doms, Subs, Switcher, Vanillas und Asexuelle alle kennen, deutest du dein Problem als Teil deines Domseins um. Daher verweist du regelmäßig auf "andere befreundete Doms", die das genauso deuten, bemerkst gleichzeitig aber auch, dass es in diesem Forum keinen Thread und auch keine Zustimmung gibt außer von, ich glaube, einer einzigen Sub, die daraus tatsächlich einen Kick zieht, und einer, die sagt, sie liebt sich und ihren Partner genug, um seine Launen zu ertragen. Das sollte dich doch stutzig machen, ob deine Deutung von 1 als Teil von 2 wirklich so zutreffend ist?

      Als normalen Entwicklungsschritt des Domsein, als den du dein Problem umdeutest, siehst also nur DU dein Problem.

      Es ist eine bewährte Copingstrategie, Problemen durch Umdeutung einen Sinn und eine Legitimierung zu geben, um sie zu akzeptieren. Und in diesem Forum ist einvernehmlicher Sadismus akzeptiert, ja.

      Aber Leute asexuell fertigzumachen IST nun mal kein Teil dieser legitimierten akzeptierten sexuellen Neigung in diesem Forum und es hat auch nichts mit dem zu tun, was @Dominant und Vegetarier über sich selbst erzählt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Freudenschwalbe ()

      @Zarathustra, danke für die Erklärung! Diesmal glaube ich, Dich zu verstehen:

      Ich hatte vor einigen Wochen einmal das Gefühl, emotional ausgenutzt zu werden. Die betreffende Person ist aber leider psychisch nicht gesund, deshalb konnte ich das nicht ihr vorwerfen. Trotzdem war da eine Menge Wut in mir. Als meine Spielpartnerin und ich dann abends geschrieben und Bilder hin und her geschickt haben, habe ich ihr Bilder von sehr schmerzhaften und erniedrigenden Praktiken geschickt, von denen ich wusste, dass sie sie nicht würde umsetzen wollen.
      (Kurze Erklärung: Wir schicken keine Bilder von uns selbst, sondern "geklautes" Zeug aus dem Internet. Das machen wir öfter so. Im Messenger sehe ich da auch mit dem Copyright keine Probleme.)


      Und ich würde die auch nicht mit ihr umsetzen wollen, weil sie es eben nicht will. Aber mir die Umsetzung vorzustellen, hat meine Aggression wieder abgebaut.
      Als ich sie später um Entschuldigung bat, meinte sie nur, dass es ja nur Phantasien waren, für die müsste ich mich nicht entschuldigen - Recht hat sie.

      Das soll jetzt kein echtes Beispiel sein für psychischen Sadismus. Aber ein Beispiel dafür, dass ich innere Aggression durch (phantasierte) sexuelle Praktiken abgebaut habe. So wie bei Dir auch manchmal die Gefahr besteht, abzurutschen. Eben auch, um Stress und Aggression abzubauen. Richtig?
      Dann geht es insoweit ja auch nicht nur um psychischen Sadismus, sondern eher um die Rahmenumstände: Dass man manchmal gedanklich abdriftet in Bereiche, die nicht gesund sind.


      Dann kenne ich dieses Gefühl.


      Ich möchte das aber trotzdem nicht BDSM nennen. Denn auch in der Phantasie lebt der Stress-Abbau ja hier davon, Subs Grenzen zu überschreiten. Bewusst und gezielt. Das ist als Phantasie auch in Ordnung. Meine Phantasien müssen nicht immer SSC, RACK, consensual non-consent oder sonstwas sein. Meine Phantasien können richtig fies und richtig kriminell sein. Zum Stressabbau ist das sogar hilfreich, weil der Stress ja oft dadurch entsteht, dass ich viele von Anderen gemachte Regeln respektieren muss und "Fremdeinflüssen" ausgesetzt bin - also Dingen, auf die ich keinen Einfluss habe. Dieser Stress lässt sich natürlich leichter abbauen, wenn ich dabei nicht auch noch auf Regeln oder andere Menschen achten muss.

      Wie gesagt: in der Phantasie kein Thema, die Gedanken sind frei. BDSM ist es aber nicht, wenn ich nicht auf Regeln oder andere Menschen achte. Jedenfalls nicht das, was ich unter BDSM verstehe. Mein BDSM lebt vom Einverständnis - sowohl das reale BDSM als auch das phantasierte.
      Einzige Lösung: Ich stelle mir gezielt eine Sub vor, die all das bereitwillig mit sich machen lässt, die absolut keine Grenzen hat. Dann wären die Gedanken auch wieder BDSM. Das wird dann aber immer eine Phantasie bleiben.


      Wenn meine Ausführungen nichts mit dem zu tun haben, was Du meintest, tut es mir leid. Wenn Du Dich darin wiederfindest, wäre ich für weitere Gedanken dankbar. Da ist noch was in mir, das ich noch nicht ausdrücken kann. Vielleicht gelingt es mir nach weiterem Input.
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!
      Manchmal sollte man nochmal aktualisieren, bevor man absendet.

      Dominantseptakkord schrieb:

      Da ist noch was in mir, das ich noch nicht ausdrücken kann. Vielleicht gelingt es mir nach weiterem Input.

      Freudenschwalbe schrieb:


      Statt dein Problem 1 als das zu nehmen, was es ist, ein BDSM-unabhängiges, das Doms, Subs, Switcher, Vanillas und Asexuelle alle kennen, deutest du dein Problem als Teil deines Domseins um. [...] Das sollte dich doch stutzig machen, ob deine Deutung von 1 als Teil von 2 wirklich so zutreffend ist?

      Als normalen Entwicklungsschritt des Domsein, als den du dein Problem umdeutest, siehst also nur DU dein Problem.

      Danke, @Freudenschwalbe, das war der Input, den ich brauchte.


      Einzige Anmerkung: Als Dom ist man ja grundsätzlich eher an die Ausübung von Gewalt gewöhnt. Daher ist es vielleicht gedanklich naheliegender (nicht: naheliegend), Stress auch dadurch abzubauen. Einfach nur, weil man Gewalt ja auch verwendet, um sexuelle Spannung abzubauen. Vielleicht verwechselt da das Gehirn manchmal was. Könnte ich mir vorstellen.
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!
      Kommt drauf an was du unter psychischen Sadismus verstehst.

      Hab da von so Spielen gehört wie Sub in nen dunklen Raum einsperren, oder Spiele mit Insekten oderso, oder eben Sub Angst machen mit Androhung von irgendwelchen Strafen die man dann sowieso nicht macht.


      Aber Beleidigend werden und runter machen gehört für mich nicht dazu, ob man da nicht eher seine Agression abbaut, als seine sexuelle Neigung befriedigt ?
      Und auch wenn du gestresst bist, deine Schlechte Laune mit in eine Session nehmen, is wohl auch nich so im Sinne des BDSM. Das soll doch Spaß machn, und am ende solln beide was davon haben.

      Zarathustra schrieb:

      Habt ihr auch das Verlangen nach psychischem Sadismus?
      Wie geht ihr damit um, lebt ihr es aus, unterdrückt ihr es vollständig, oder sucht ihr einen Mittelweg?
      Also von einem 'Verlangen' danach kann ich für mich nicht wirklich sprechen.
      Es ist das Zusammenspiel während der Interaktionen, das mich kickt. Das anschließende Gefühl und die Wanderung vom äußersten Pol der Distanz zum äußersten Pol der Nähe.
      Und es ist ein Schmerz der ganz anderen Art irgendwie - im direkten Vergleich zu körperlichem Schmerz. Tiefergehender, Chaos hinterlassend, aufwühlender, unkontrollierter und es ist für mich insgesamt schwerer, mich wieder zu stabilisieren und selbst zu regulieren.

      War es heftigerer Natur und ich brauche eine längere Erholungspause, rede ich darüber mit ihm.
      Ich teile ihm meine Gefühle und Bedürfnisse mit und er nimmt in der Regel darauf Rücksicht. Dabei ist er normalerweise sehr liebevoll, fürsorglich und wertschätzend.
      Daher würde ich uns da persönlich auf einem Mittelweg sehen, der immer wieder neu erfasst und abgesteckt wird.
      Ich mag zwar Demütigung und Erniedrigung am liebsten in verbaler Form, habe aber keine Ahnung was psychischer Sadismus ist.
      Die Beispiele aus dem anderen Thread haben für mich nichts,aber auch absolut garnichts mit Sadismus zu tun.
      Ich habe auch ab und an derbe Gedanken,aber die resultieren aus Stress und sind eine psychische Reaktion.
      Definitiv nichts was man jemals an einem Menschen, insbesondere wenn man ihn mag, ausleben darf!
      @Zarathustra Sind deine Fantasien personengebunden?
      Also sind sie an deine Sub gekoppelt?
      Ich vermute mal eher nein,richtig?
      Wenn sie nicht an diese Person gekoppelt sind wäre sie lediglich ein Ventil für deinen Frust oder was auch immer.
      Und dann sollte man sich tunlichst hinterfragen ob man BDSM nicht einfach als Vorwand nutzt.
      Ich kann mich dem letzten Posting von @Freudenschwalbe nur anschliessen.
      Man liest hier in vielen Postings, die höchste Priorität hat das Wohlbefinden des Gegenüber.
      Du merkst ja scheinbar selber, dass deine Gedanken nicht so wirklich anbringbar sind, deswegen entziehst du dich ja auch Situationen.
      Daher verstehe ich ehrlich gesagt die Intention des Thread nicht.
      Du hast Gedanken die nicht ausgelebt werden sollten und feddich.
      Das ist kein BDSM, das ist kein Sadismus.
      Das ist schlicht und ergreifend die eigene Unfähigkeit angemessen mit gewissen Dingen umzugehen.

      Edit: Auch wenn es vielleicht etwas schroff klingt, war aber keinesfalls als Angriff auf den TE gemeint.