Zu jung für TPE?

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      Zu jung für TPE?

      Hallo zusammen, ich bin neu hier in dem Forum, und bin deshalb unsicher ob das hier das richtige Oberthema ist, falls nicht bitte ich um Verschiebung.

      Meine Frage ist die, ob ihr denkt das man ein gewisses Alter erreicht haben muss, um eine wirklich "verantwortungsvolle" oder "sichere" Form von TPE leben zu können.

      Dazu schreibe ich am besten erstmal ein bisschen was zu meiner Situation, das es klarer wird. Ich bin, wie meine Freundin, 17 Jahre, fast 18, Jahre alt. Wir sind Nachbarn, und kennen uns seit der ersten Klasse. Wir sind "zusammen" seit wir etwa 10 sind, was man in dem Alter mit Händchen halten usw. darunter versteht. Wir hatten unser erstes mal Sex mit 15, davor schon fast alles ohne eben richtigen Sex. Ich war was BDSM angeht ein ziemlicher "Frühzünder". Mich hat das schon immer interessiert, seit ich mal etwas in der Richtung in einem "normalen" Film gesehen habe. Ich hatte schon mit 13-14 alles (ich weiß das diese "Welt" kaum Grenzen hat, aber wirklich sehr viel) zu dem Thema im Internet gelesen. Nach unserem ersten Mal habe ich ihr davon erzählt, und auch sie war interessiert. Wir haben sehr viel rum experimentiert, und das Ds Verhältnis zwischen uns ist fast unmerklich in den Alltag über geschwappt.
      Uns ging es beiden gut damit, und weil wir beide ziemlichen Wert auf Genauigkeit legen, haben wir sehr viel über die verschiedenen Beziehungsmodelle gelesen, die es in dem Bereich gibt. Ich denke am Anfang hat es viele "Schritte" durchlaufen, doch seit etwa 5 Monaten sind wir uns einig das wir eine TPE Beziehung führen.

      Was ich mich jetzt frage ist, ob ihr denkt das für gewisse Sachen im BDSM, körperlich wie geistig eine andere gesetzliche oder auch private Grenze gelten sollte als für "normalen" Sex.

      In einem anderen Forum habe ich vor einer Weile gelesen, das BDSM Machtgefälle die auch im Alltag vorhanden sind, viel Vorsicht und sehr viel Erfahrung brauchen, was ich teilweise auch so sehe.

      Ich weiß das die meisten Beziehung die in dem Alter eingegangen werden nicht ewig halten, und ich weiß das TPE Beziehung sehr hässlich enden, wenn sie enden, zumindest ist das mein Eindruck von allem was ich dazu gelesen habe, persönlich habe ich keine Erfahrungen.

      Natürlich kann man darauf hoffen das die Beziehung nicht endet, worauf ich sehr hoffe, doch ich betrachte es als unverantwortlich, würde ich mich nicht damit beschäftigen was für Probleme auftreten können falls es doch so kommt.

      Ist unser Alter einfach zu früh um sich auf sowas ein zu lassen, ist es überhaupt möglich sich der "Konsequenzen" bewusst zu sein? Ich meine damit z.B. das man zwar "wissen" kann, das man damit eventuell psychische Probleme kriegt, man weiß mit 17 aber auch das Rauchen Mist ist, trotzdem tun es viele, und bereuen es später.

      Die Sache ist aber die, das wir beide glücklich sind, also besteht kein "Änderungsbedarf", ich mache mir nur Sorgen das ich die Lage falsch eingeschätzt habe, wegen mangelnder Erfahrung.

      Ich hoffe das "Problem" ist klar geworden, ich würde mich sehr über Ideen, oder Erfahrungen in "ähnlichen" Situationen freuen.
      Was soll man da sagen? Das Leben ist gefährlich. BDSM auch. Aber ohne euch zu kennen, ohne zu wissen, was ihr so treibt (und nein, danke, das ist keine Aufforderung für mehr Details, wir verzichten) ist es quasi unmöglich eine Aussage zu treffen. Es gibt Leute, die mit 80 noch nicht reif genug für sowas sind und zweifelsohne auch Leute, die es bereits mit 17 sind. Alles möglich.

      An eurer Stelle würde ich schlicht vorsichtig rangehen. Nennt es TPE, wenn euch das gefällt, denn am Ende ist ja wichtig, was ihr daraus macht. Wenn man TPE macht, kann das völlig harmlos sein, wenn nur über den Alltag entschieden wird und nie irgendwas "heftiges" befohlen wird. Oder es kann völliger Mist dabei rauskommen, wenn befohlen wird, aus dem fahrenden Auto zu hüpfen. An deiner Stelle würde ich mir weniger über das Beziehungslabel Gedanken machen, sondern vielmehr als einzelne Praktiken, die ihr so macht oder machen wollt.

      Ansonsten könnte ich euch noch den SMJG ans Herz legen, der ist für Leute in eurer Altersgruppe da und dort könnt ihr euch auch toll mit gleichgesinnten austauschen, die deutlich näher an eurer Lebensrealität liegen als anonyme alte Säcke wie ich ;)
      @Kleanthes
      Danke für deine Antwort. Natürlich ist die Frage was man befielt, für mich stellt sich da aber ein anderes Problem auf.
      In unserem Alter ist man noch dabei die "Struktur" des Gehirns aus zu bilden, was man in welcher Situation tut, Einstellungen bilden sich und so weiter.
      Meine Sorge ist, das sich vielleicht Mechanismen bilden, die nicht ohne Dom funktionieren. Wenn z.B. die erste Reaktion die beim Auftreten von Problemen abgerufen wird, mir bescheid zu sagen, und dann meine Angabe zu akzeptieren, in dem Fall völlig egal ob gut oder schlecht, das diese Denkmodelle dann nicht mehr funktionieren, falls die Beziehung endet.
      In "normalen" Beziehungen sind Menschen die gelernt haben für sich selbst wichtige Entscheidungen zu treffen, und ich mache mir Sorgen das wir durch "zu frühes" TPE bei ihr das Entstehen dieser Denkmechanismen "verhindern".
      Ich halte wenig davon Szenarien in den Raum zu stellen, um etwas zu verdeutlichen, schon gar nicht die üblichen K.O.Kriterien.

      Ich würde dir zunächst mal einfach Fragen zum überlegen mitgeben wollen, Schatten, denn ich glaube deine Überlegungen setzen sehr weit hinten an.

      Was hälst du selber davon auf Rechte verzichten zu wollen oder Rechte einzuziehen, die ihr jetzt demnächst beide erst zu erobern beginnen könnte?

      Inwieweit kann jemand in vollem Bewusstsen der Tragweite Rechtlosigkeit erbeten oder annehmen ohne bereits in Besitz derselben zu sein?

      Schönen Abend
      tri
      <<<Toleranz sollte nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.>>>
      Johann Wolfgang von Goethe
      Hallo @Schatten,

      ich finde es toll, dass du dir solche Gedanken machst, Risiken abwägen und darauf aufpassen möchtest, dass es euch beiden gut geht mit eurer Beziehung!

      Deine Fragen können wir hier wahrscheinlich kaum beantworten, daher möchte ich dir erstmal nur raten, dass ihr einfach gemeinsam auslebt, was euch gefällt und den Dingen Zeit gebt, sich zu entwickeln. Nur nichts überstürzen. TPE zu leben, braucht Zeit - es ist ein langer Weg dorthin, der nicht immer leicht ist, sicher auch immer wieder mal Komplikationen mit sich bringt, Fragen aufwirft etc... Ob ihr dafür reif genug seid, kann ich nicht beurteilen. Jede Mensch geht seinen eigenen Weg und jede Beziehung sieht anders aus - und ich bin davon überzeugt, dass jede Beziehung einen formt und prägt, ganz gleich wie alt man ist! Nehmt euch an die Hand und schaut, wo euer Weg euch hinführt!

      Und was ich auch noch wichtig finde, ist, dass man sich nicht zu sehr daran festhält, was man liest oder von anderen hört. Jede Beziehung ist einzigartig und nur weil vielleicht irgendwo steht 'Eine TPE Beziehung funktioniert so und so... dieses und jenes ist ein Muss...' oder so, braucht das auf euch noch lange nicht zuzutreffen. Ihr solltet es so ausleben, wie es euch gefällt - eben auf die Art und Weise, wie es wirklich zu euch passt. Dabei ist es ganz egal, wie andere es ausleben und was sie für wichtig halten.

      Viel Glück und Freude euch beiden!
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      @Zofe
      Du schreibst es sei ein langer Weg, und das es viele Probleme gibt, auf dem Weg zu TPE, und das ist genau mein "Problem", denn wir hatten keine großen Probleme, und keinen wirklich langen Weg. Das akzeptieren der "Herrschaft" oder wie auch immer man das nennen will, gab bei uns keine Probleme, bisher. Tatsächlich habe ich hauptsächlich darüber begonnen mir "Sorgen" zu machen.
      Du sagst das ich mich nicht groß darauf konzentrieren soll was ich irgend wo lese, es ist nur so das ich schon bestimmt mehrere hundert sehr ausführliche Berichte über TPE Leben und den Weg dahin gelesen habe, und in allen von so etwas wie "großen Schritten", oder "inneren Überwindungspunkten" die Rede ist. Und für mich erscheint das auch logisch, aus der Perspektive von Sub. Bei uns war das völlig anders. Hauptsächlich von ihr aus ging sehr viel Kontrolle, auch schon im Alltag an mich über, was mir auch zusagte. Es gab quasi vom Anfang des BDSM Teils der Beziehung an, von ihr aus keine Grenzen die "höher" als meine gesteckt wahren. Man könnte denken es liegt daran das ihre Neigungen tiefer gehen, so war das aber eben nicht gemeint, sondern das sie schneller war. Gewisser maßen war sie schon Monate vor mir in TPE, geistig zumindest.
      Ich denke das wir damit kaum Probleme hatten weil das Gehirn sich etwa bis zum 20ten Lebensjahr weiter umbaut, und man sich in dem Alter noch sehr gut umgewöhnen kann.
      Es gibt Untersuchungen dazu wie gut Menschen in verschiedenen Lebenszeiten z.B. damit klar kommen in einem Unfall einen Arm zu verlieren. Jugendliche und Kinder, bis etwa 20 Jahre sind noch so gut "formbar" das sie auf Füße oder die andere Hand ziemlich problemlos, im Vergleich zur Gruppe 21+ umschalten kann.
      Genau deshalb mache ich mir ja Sorgen das wir durch unsere Form der Beziehung in unserem Alter vor allem bei ihr Mechanismen verhindern und andere erbauen, die nur in unserer Beziehung funktionieren und sie deshalb große Probleme bekommt, falls die Beziehung endet.
      Wieso denkst du denn ans Ende? Es gibt sowas wie selbsterfüllende Prophezeihungen ;(

      Denk positiv, evtl. habt ihr uns ja ganz viel voraus, weil eben noch nicht so viel Beeinflussung stattgefunden hat durch Medien und persönliche Gespräche.
      Genießt es und seid einfach aufmerksam und ehrlich im Umgang miteinander.

      Ich wünsch euch alles Gute, haltet uns mal auf dem Laufenden ab und an :)
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      @Isegrim_w_devot
      Es kann gut sein das wir euch da was "voraus" haben, ob das jetzt gut oder schlecht ist habe ich gar nicht wirklich im vorhinein festgelegt. Es ist eher unerforscht und schwer vorher ab zu schätzen.
      Ich denke an das Ende, weil mir aufgefallen ist, das alles erstaunlich problemlos ging, und ich deshalb ein paar Monate intensiv über Hirnforschung zum Thema Jugendliche rechachiert habe.
      Als ich gelesen habe das sich das Hirn in dem Alter noch ziemlich grundlegend umstrukturieren kann, habe ich mir Sorgen gemacht, ob da vielleicht Probleme kommen.
      Sie weiß auch das ich mir da Sorgen mache, auch das ich hier schreibe weiß sie.
      Vielleicht hat es bisher auch keine Probleme gegeben, weil ihr einfach sehr gut zueinander passt und euch in den vielen Jahren intensiv kennen- und lieben gelernt habt? Weil ihr euch aufeinander verlassen könnt und vertraut seid, du auf ihre und sie auf Deine Wünsche und Bedürfnisse eingeh(s)t, aber auch Rücksicht aufeinander nehmt und aufpasst?

      Genieße doch, was ihr habt! Natürlich ist das, was du schreibst, möglich, aber ein gewisses Risiko geht man immer ein, egal ob in einer BDSM- oder Vanilla-Beziehung. Und auch eine Vanilla-Beziehung formt einen -und das nicht unbedingt nur im positiven Sinne. Auch da kann es zu Verhaltensmuster kommen, die sich in der Beziehung entwickeln und gut anfühlen, nach der Trennung aber eher für Schwierigkeiten sorgen.

      Nimm an, was ihr habt und teilt, baut es nach eurem Geschmack aus und redet viel miteinander. Wichtig ist nur, dass ihr trotzdem immer mit offenen Augen durchs Leben geht und euch nicht darauf verlasst, dass es definitiv so toll weitergeht, wie es in den letzten Jahren war. Es kann sich immer mal was ändern, denn Menschen und ihre Wünsche, Bedürfnisse, Vorlieben, Abneigungen, Sichtweisen usw. verändern sich im Laufe der Zeit selbstverständlich -und daran müssen sich beide gewissermaßen anpassen. Wenn man zusammenhält und aufeinander eingeht, dürfte das aber gut machbar sein, denn es ist ja ein gemeinsamer Weg.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      @Schatten, ich finde es toll, wie viele Gedanken Du Dir machst, um sie und Euch zu schützen. Das ist wirklich vorbildlich!
      Außerdem beruhigt es mich auf ganz egoistischer Ebene, dass es Menschen gibt, die noch mehr zum Verkopfen neigen als ich. ^^

      Allerdings habe ich das Gefühl, dass Du trotz Deines ganzen Wissens über die Hirnforschung etwas übersehen könntest, was die Sache deutlich leichter macht.

      Wenn ich Dich richtig verstehe, ist Deine Angst folgende:
      Euer Hirn ist noch nicht vollends fertig entwickelt. Wenn Ihr jetzt TPE lebt, könnten bestimmte Strukturen im Hirn auf TPE ausgelegt werden (das kannst Du bestimmt fachlich korrekter ausdrücken als ich). Wenn es dann eines Tages zerbrechen sollte (ich bin ganz bei Dir, das kann immer passieren), fürchtest Du, dass Ihr - und vor allem Deine Freundin - ohne TPE nicht mehr klarkommt, weil die Hirnstrukturen eben darauf ausgelegt sind.
      Verkürzt dargestellt: Wer sein junges Hirn auf TPE prägt, kommt später nicht mehr ohne klar.
      Hab ich das korrekt verstanden?

      Wenn ja, beantworte mir folgende Frage:
      Wieso kann dann irgendwer TPE leben, ohne eine entsprechende Prägung zu haben? Die Antwort ist doch wohl, dass das Hirn sich jederzeit umstrukturieren kann. Nicht mehr so flexibel wie in jungen Jahren, aber möglich ist es ja doch. Auch wer mit 40 ein Bein verliert, wird in der Regel lernen, wieder zu laufen. Du schreibst von mehreren hundert Erfahrungsberichten, die Du gelesen hast. Wenn so viele Menschen ohne TPE aufgewachsen sind und später trotzdem TPE leben können, warum sollte das bei Euch nicht andersrum auch möglich sein?
      Es wäre natürlich mühsam. Aber mein Eindruck ist, dass es auch für Menschen, die erst später TPE für sich entdeckt haben, mühsam sein dürfte, sich nach dem Zerbrechen der Beziehung wieder umzugewöhnen. Die sagen ja auch nicht: "Ach ja, ich bin wieder frei, kenn ich schon, kein Thema". Für Euch wäre es vielleicht (nicht sicher!) nochmal schwieriger. Wobei das Zerbrechen der ersten richtigen Beziehung auch ganz besonders weh tut. Für Euch wäre es dann beides auf einmal, aber vielleicht gar nicht mehr als die Summe dieser beiden Erfahrungen für andere ist (ich weiß, Schmerz ist keine mathematische Größe - ich hoffe, Du weißt aber, was ich meine).
      Verkürzt dargestellt: Wenn ich TPE leben kann, obwohl mein junges Hirn nicht darauf geprägt war - wieso soll ich dann nicht ohne TPE leben können, obwohl mein junges Hirn auf TPE geprägt war?

      Und noch ein Denkanstoß:
      Du führst Amputationen an als Beispiel für eine Flexibilität des Hirns: für junge Gehirne verhältnismäßig leicht zu kompensieren, in zunehmendem Alter immer schwieriger. Wenn Ihr aber jetzt schon eine starke (angeborene?) TPE-Neigung habt, wäre es dann nicht bescheuert, das Hirn erst zwanghaft auf etwas anderes zu prägen, um dann in zunehmendem Alter (wo es schwieriger ist!) eine "Rückbesinnung" aufs TPE durchzuführen? Wenn Ihr eine starke natürliche TPE-Neigung habt, dann ist das vielleicht der wirklich gesunde Zustand für Euch. Dann wäre der Versuch, das Hirn "normal" zu formen, so als würdet Ihr Euch jetzt ein Bein abnehmen, um es später wieder anzunähen - das wird aber nicht mehr so gut funktionieren wie vor der Amputation, versprochen.

      Vielleicht konnte ich Dir ja helfen.
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!
      @Dominantseptakkord
      Du hast mich richtig verstanden. Deinen Ansatz das andere Menschen ja auch später TPE "lernen" können, halte ich für zutreffend, allerdings löst das das Problem nicht vollständig.
      Ich muss nicht für TPE "geschaffen" sein, um mich dann später hinein leben zu können. Da kann jeder seine Geschwindigkeit haben, und Stück für Stück weiter gehen.
      Wenn ich aber auf ein mal ohne TPE leben muss, und mein Gehirn so funktioniert stehe ich vor dem Problem das die Gesellschaft, die Leute von mir wollen das ich "normal" funktioniere.
      Eine Weile Liebeskummer ist "normal", aber über was weiß ich wie lange Zeit das Hirn durch Übung um zu bauen nicht.
      In Beziehungen später zu TPE wurden, kann das natürlich auch ein Problem sein, vor allem wenn sie langjährig sind. Natürlich geht das dann nicht einfach so, nach dem Motto kenne ich schon, mache ich wieder, aber immerhin hat man Jahre lang so gelebt.
      Ich denke das dadurch eine Art vereinfachter "Lernweg" entsteht. Ich habe vor einer Weile mal was über Menschen gelesen die aus dem Gefängnis kommen (ich sehe TPE nicht als Gefängnis, oder etwas der Art, ich meine damit nur das Menschen im Gefängnis über lange Zeit anders leben als außerhalb des Gefängnis, wie auch in einer TPE Beziehung). Es wurde festgestellt das es ziemlich unerheblich ist wie lange jemand im Gefängnis war, wenn man darauf schaut wie einfach sie der Mensch wieder ins normale Leben integriert, sondern es war wichtig wie lange er in Freiheit war.
      Damit meine ich, das ein Mensch der mit 30 Jahren ins Gefängnis kommt und 10 Jahre drin ist besser draußen zurecht kommt, als ein Mensch der mit 20 ins Gefängnis geht und 2 Jahre drin ist.
      Ich sehe einen Zusammenhang, da ich denke das dies zeigt, das eine Veränderung der "Umstände" in späteren Lebensjahren weniger Einfluss hat, selbst wenn sie schwerwiegender ist.
      Ich weiß, das ist jetzt schon ziemlich theoretisch, und vom Thema entfernt, wahrscheinlich zerdenke ich das ganze auch zu sehr, ich mache mir eben Sorgen.
      ("OT:
      Es liegt denke ich in meinem Wesen alles bis ins Kleinste zu zerdenken, ich liebe es, wenn es für alles Definitionen gibt. EInes meiner lieblings Bücher ist die Kritik der reinen Vernunft...)
      Der Grund wieso ich es so weiter laufen lasse, ist eigentlich ziemlich genau dein Denkanstoß, was uns natürlich auch nicht weiter bringt, wenn die Beziehung zerbricht, aber ich bin Optimist.
      Hallo @Schatten

      Zum bereits gesagten hätte ich noch folgende Anregung:
      Da ihr zurzeit glücklich seid, sehe ich keinen Bedarf etwas krampfhaft zu ändern. Aber wie du richtig sagst, muss ein Gehirn
      üben und trainieren, um vernünftig zu funktionieren. Wie macht man das? Indem man immer wieder mal neue Wege geht.
      Ist es unter dem Label TPE eigentlich verboten, dass Dom sub z.Bsp. ansagt; Wir haben Situation X, wir werden sie nun gemeinsam
      beleuchten und dann Subbi entscheidest du und wir werden beide mit den Konsequenzen leben...
      Damit lässt du deine sub lernen, wie sich eine Entscheidung und das Tragen der Verantwortung anfühlt.
      Oder aber du sagst Situation Y an, gibts deiner sub Zeit zum Überlegen, lässt sie entscheiden und begründen und danach reflektiert
      ihr gemeinsam ihre Entscheidung.
      All das gibt euch beiden die Möglichkeit zu lernen, eure Gehirne werden arbeiten ;) und die ungewohnten Wege können, die von
      dir gewünschten Spuren in den "grauen Zellen" hinterlassen.
      Ja, es wird euch Kraft kosten, aber Lernen kostet nun mal Kraft aber die daraus gewonnenen Erkenntnisse und Fähigkeiten stärken
      euch überproportional.

      LG
      Zwischen dem, was ich denke, dem, was ich sagen will, dem, was ich zu sagen glaube und dem, was ich wirklich sage und

      dem,

      was Du hören willst, dem, was du wirklich hörst, dem was du zu verstehen glaubst, dem, was Du verstehen willst und dem, was Du wirklich verstehst, gibt es 9 Möglichkeiten, sich nicht zu verstehen.

      Passagno
      @Saubi 63
      Theoretisch geht das natürlich, ich finde die Idee auch gut. Ich werde noch länger darüber nachdenken aber was mir da beim Lesen gleich auffällt ist, das ich irgendwie die Vermutung habe, das wenn man das so oft macht, das es was bringt, am Ende etwas bei raus kommt was zwar auf dem Papier TPE heißen kann, aber nicht im täglichen Leben so ist, gefühlt, was natürlich nicht in unserem Sinne währe. Ich suche grade etwas aus einem Ordner raus, was die Raten für kognitive Verarbeitung angeht, die nötige Häufigkeit von Wiederholungen um kognitive Muster zu erschaffen, bin mir aber recht sicher das es ziemlich hohe Raten sind, wenn ich was zielführendes finde, werde ich hier nochmal darüber berichten.
      @Schatten Ich finde es ja beeindruckend wieviele Gedanken du dir machst, aber es liest sich als versuchst du eher den Supergau zu verhindern statt einfach zu genießen was du da hast.
      Es klingt, als hättest du den Jackpot gewonnen, kennst deine Partnerin schin in jungen Jahren ewig und es passt einfach.
      Versuche es doch einfach nur zu genießen.
      Wenn der Supergau eintritt wird es hart...für beide von Euch!
      Schön, dass du dich um sie kümmerst,aber dir wird es keinen Deut besser gehen.
      Und nun etwas an deinem Verhalten zu verändern um sie "vorzubereiten" könnte sie wiederum verunsichern.

      Hast du ihr mal gesagt,dass du dir um dieses Thema Sorgen machst?
      Und wie war ihre Reaktion?

      Und was du zum Thema TPE gelesen hast,den schwierigen Weg etc. betraf Menschen die bereits eine Geschichte hinter sich haben und sich der neuen Situation anpassen müssen.
      Diese Hürde gibt es bei Euch nicht, daher dürften diese Erfahrungsberichte auch nicht wirklich zutreffen, oder höchstens in Teilen.

      Ich würde sagen, pack dein Theoriebuch weg und akzeptiere, dass du nicht auf alle deine Fragen eine Antwort finden wirt.
      Auch und insbesondere ihr zuliebe, denn auch das gehört zu deiner Verantwortung, zu akzeptieren, dass du einiges nicht weisst.
      Viele von uns sind Kopfmenschen und viele stehen sich dabei im Kleinen oder Großen selbst im Weg.

      Du hast da was Einmaliges, denk nicht soviel drüber nach wie du das Schlimmste verhindern kannst sondern freu dich jeden Tag was du da für einen traum leben darfst.
      @Krat
      Ich habe ihr das nie "verschwiegen", sondern vom ersten Momentan in dem ich die Gedanken hatte an offen darüber gesprochen. Wir haben keine Geheimnisse, was wohl auch nicht so schwierig ist wenn man sich schon immer kennt und quasi immer zusammen ist.
      Ihr Reaktion war, es ist schwer das richtig zu beschreiben, aufgeschlossen für den Gedanken aber eher theoretisch und das "Problem" sofern vorhanden bei uns nicht sehend.
      Momentan ist es so, das sie versteht das ich mir Sorgen mache, aber im Großen und Ganzen denkt das ich übertreibe, was gut sein kann. Ich bin so jemand der in eine mögliche Doppeldeutigkeit in einer Nachricht den Weltuntergang rein interpretieren kann.
      Ich genieße den "Traum", soviel ist sicher, und um ehrlich zu sein bin ich davon überzeugt das die Beziehung noch lange, vielleicht für immer, hält, nur bin ich mir auch darüber im klaren das wohl viele 17 jährige verliebte diesen Gedanken haben, und ich sehe keinen Grund aus dem ich da eine Ausnahme darstellen sollte.
      Was den Supergau angeht, ja ich versuche ihn zu verhindern. Du schreibst es würde mich genau so fertig machen wie sie, und liegst damit sehr richtig, allerdings ist mir das ziemlich egal. Ich habe mich noch nie für mich selbst interessiert, was Schadensabwendung angeht liegt meine Aufmerksamkeit zuerst bei anderen.
      Keine Ahnung warum das so ist, aber so habe ich schon immer empfunden, auch anderen Menschen gegenüber und nicht nur auf meine Freundin bezogen.
      Dann ist doch alles gut.
      Ihr sprecht und sie hat dir ihre Meinung mitgeteilt.
      Man weiß nie was passiert, aber zuviele Gedanken sind selten hilfreich.
      Ich zumindest beneide dich bzw. euch ein bisschen.
      Was gibt es schöneres als so früh schon einen Partner zu haben mit einer gewachsenen Beziehung mit dem man alt werden möchte?
      Ich würde gerne nochmal den Gedanken von @triangel aufgreifen.
      Bin ich reif, wenn ich nur die eine Lebensweise kennengelernt habe? Kann ich mich wirklich für etwas frei entscheiden, wenn ich quasi so sozialisiert wurde, um in deiner Denkweise zu bleiben, ihr Gehirn schon seit 4 Jahren in diesen Bahnen denkt. Ihr habt beide bisher nur diese Form von Beziehung kennengelernt. Und: was macht diese Verantwortung mit dir?
      Ja, ihr habt ohne Zweifel etwas Besonderes. Etwas, um das Euch viele Menschen beneiden. Ihr seid euch sicher.
      Und genau da möchte ich den Gedanken von @Saubi 63 aufgreifen. Wenn ihr euch so sicher seid, warum nicht vorher deine Zweifel widerlegen? Ihr seid jung, ihr habt noch soviel Zeit, euer TPE zu zu leben.
      Du fragst hier, also scheinst du ja noch etwas zu zweifeln. Ich kann dich daher nur bitten, eure Situation auch von dieser Seite ehrlich zu beleuchten. Kommst du zu dem Ergebniss, du willst TPE mit ihr leben, dann zu das. Aber sollten Zweifel bleiben, dann greife den Gedanken von @Saubi 63 auf.
      @Mathilda71
      Ich denke man kann intellektuell durchaus begreifen was das alles bedeutet ohne anders gelebt zu haben, aber emotional nicht. Allerdings kann niemand alle Wege zu leben begreifen, da jedes menschliche Leben hochgradig verschieden ist.
      Mir fallen nur beim kurz drüber nachdenken etwa 15 verschiedene BDSM Beziehungsmodelle ein, und wer weiß wie viele es noch gibt. Und die ineinander sind noch so verschieden, das man sagen kann, das niemand diese Reife hat.
      Was die Verantwortung mit mir macht ist schwer zu sagen. Ich denke es verhält sich ein wenig wie mit dem Höhlengleichnis, ich bin in mir selbst gefangen und kann es nur erahnen.
      Ich würde spontan sagen das ich mit Verantwortung für mein Alter überdurchschnittlich gut umgehen kann, was durch Probleme in meiner Familie begründet ist. Ich musste immer schon Verantwortung tragen, seit ich etwa 10 Jahre alt war.
      Ob das jetzt gut oder schlecht ist wage ich nicht zu spekulieren, ich denke nur das ich dadurch nicht sehr schnell in eine Situation komme die mich überfordert.
      Was für mich fest steht ist das ich diese Art der Beziehung so leben will. Dafür bestand bei mir nie ein Zweifel. Mein Problem ist nur das ich mich selbst als Pragmatiker sehe, und weiß das heute etwa 60% der Ehen geschieden werden. Ich kann unmöglich ausschließen das es bei etwa 90 Jahren Lebenserwartung nie zu einer Situation kommt, in der es zu einer Trennung kommt.
      Ich denke nicht das das Nachdenken über das "Worst Case Szenario" einen Zweifel an der Beziehung selbst darstellt. Meine Freundin ist mit überragendem Abstand der wichtigste Mensch in meinem Leben, wichtiger als Familie, Freunde, und ich selbst. Ich würde ohne einen Moment nachdenken zu müssen sofort für sie sterben.
      Hallo @Schatten,

      herzlich Willkommen hier im Forum. Ich denke, da hast Du den richtigen Ort gefunden, da so viele unterschiedliche Charaktere, Lebensverläufe, Leben hier vereint sind, dass Du viele hilfreiche Ratschläge bekommen kannst.

      Mir kam gerade ein Gedanke in den Sinn, der mir hier bisher zu kurz kam. TPE = Total Power Exchange. Wie wäre es, wenn Ihr versucht, das T in TPE als Ziel eines sehr langen, schönen, gemeinsamen Weges zu sehen? Das nähme für Euch beide den Druck des "Totalen" heraus.

      Ich kann Deine Sorgen sehr gut verstehen und ich persönlich würde sie nicht leichtfertig übergehen. Da Du in dieser Beziehung, wenn sie auf TPE basieren oder hinauslaufen soll, derjenige bist, der die Zügel in der Hand hat, kannst Du sie gut dazu bringen, dass sie lernt, Verantwortung für sich und andere zu tragen, gewichtige Entscheidungen selbst zu treffen. Das ist - in meinen Augen - kein Widerspruch zu TPE. Platt gesagt ist das ähnlich, als würdest Du einem Kind ein Tamagotchi (gibt es die noch?) in die Hand drücken und sagen: "das ist jetzt ganz allein Deine Verantwortung, dass es immer brav weiter zwitschert". Du willst ja, dass sie lernt, dafür Verantwortung zu übernehmen und tragen, daher ist das keinerlei "Machtverlust" für 'Dich.

      Ich denke, was ganz wichtig ist zu lernen bzw. zu können, ist, Verantwortung für sich und seine Entscheidungen zu tragen und sich nicht dahinter zu verstecken: "mein Herr hat das ja so entschieden, ich bin fein raus." Das ist denke ich etwas, was sie gelernt haben sollte, bevor Ihr Euch an das T in TPE heranwagt.

      LG, Louise
      Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne, Du bist mir nah! Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. O, wärst du da! <3
      Johann Wolfgang von Goethe

      Und Trost ist nicht, da du mein Trost gewesen; Und Rat ist nicht, da du mein Rat gewesen; Und Schutz ist nicht, da du mein Schutz gewesen; Und Liebe nicht, da ich um deinetwillen; Die Welt geliebt. <3
      Marie Luise Kaschnitz

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Louise ()

      Ist ziemlich egal wie jung du bist, wenns euch Spaß macht.

      Da du die Frage so stellst, bin ich zu jung ? irgendwie scheint dir nicht ganz klar zu sein, das du selber entscheidest was TPE ist und nicht irgendwas machen msust, was irgendwo im Forum mal gestanden ist, was dir selber die nackenhaare aufstellt.

      TPE bedeutet auch nicht, das dann aufeinmal Gott bist und über dem Gesetz stehst.