Was so alles als "selbstverständlich" aufgefasst wird

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      Chat.Noir schrieb:

      "Und auch dann möchte ich damit nicht überrannt werden, sondern lege Wert auf Achtsamkeit."

      Du bist eben jemand, der kleine Schritte und behutsame Führung an die Grenzen möchte. Und das ist nichts Verwerfliches.

      Die eine Sub möchte mit allem überrumpelt werden, jemand anderes möchte schrittweise herangeführt werden.

      (...)
      ---

      "Vor allem aber, gehören solche Dinge für mich nicht an den Anfang."

      Bei den ersten Spieltreffen sofort Grenzen zu testen, KANN eine/n Sub kicken, wenn er das vorher kommuniziert hat. (..)


      Manche Subs kickt es auch am Anfang schon zu erfahren, welche Fantasien Dom hat und welche Dinge er fordern wird. (...)
      Danke für diesen Beitrag!

      Respekt und das Akzeptieren von Neins und das Gefühl, nicht austauschbar zu sein, sind natürlich die Basis und unumgänglich. Aber ansonsten mag ich auch lieber viel auf einmal, ich will sehen, was mein Gegenüber mag und will von und miit mir, statt ihm alles mühsam aus der Nase zu ziehen... ich hasse das Gefühl, perverser zu sein als der Mann ;)

      Insofern find ich es auch ok, wenn auf mein "nein, ist nicht so meins" zurückkommt "bist du dir sicher? Hast du es schon einmal ausprobiert?" und der Versuch, es mir schmackhaft zu machen. Es kommt auf den Ton an und ist eine Gratwanderung. Wichtig ist auch, dass auf meine ablehnende Antwort nicht eine Riesenmail mit Detailphantasien kommt, aber im Chat oder am Telefon, wo ich jederzeit zwischenfunken kann, find ich es sogar schön, wenn jeder die Chance erhält, seine spezielleren Kinks gegen skeptische Einwände zu verteidigen. Das muss ich selbst nämlich auch oft genug ("wie, eine Frau mit eigenen aktiven Fetischen, statt nur Fetischobjekt zu sein... das ist aber komisch") und bin immer froh, wenn man mir zumindest Neugier und Akzeptanz und die Gelegenheit, zu Ende zu erzählen, bietet, statt nur "kenn ich nicht, mach ich nicht" entgegenzuschmettern und mich wie einen Freak dastehen zu lassen.

      Mit meinem Dom hab ich übrigens (nach halbjährigem Schreiben, Telefonieren und mit Cover) gleich beim ersten Treffen losgespielt. Er hat mich geohrfeigt, noch ehe wir uns umarmt haben und mir gefiel das Überrennen und Fordern und Selbstverständlichnehmen ausgesprochen gut, weil es sich gerade dadurch so selbstverständlich und richtig anfühlte. Hätte ich irgendwie gespürt, dass es jetzt ziemlich ungewöhnlich und besonders ist, dass ich beim ersten Treffen sowas mach, hätt ich mich billig gefühlt und nicht schön und frei... darum war das für mich genau richtig, es als "sebstverständlich" zu behandelt, dass ich jetzt so schnell nackt war etc. So und nicht anders hätt es sein sollen. @Springfires übertreibende Antithese ist also nicht auf alle Situationen anwendbar, es gibt auch Mischformen beider Extreme ;)
      @Springfire Also ich finde ja, du übertreibst kein bisschen, du hast das Dilemma richtig schön auf den Punkt gebracht und ich musste auch noch herzlich lachen (über mich selber). Nein, ich hatte nicht das SEK dabei, aber immerhin ab einem bestimmten Zeitpunkt, tatsächlich zwei Hunde und eine Freundin :D

      Es ist aber megaschwer zu wissen, was man will, wenn man sich unsicher ist und ich habe zb. schon sehr gemerkt, wie angewiesen ich auf mein Gegenüber oder besser gesagt, die Fähigkeit meines Gegenübers, mir etwas schmackhaft machen zu können, bin, um wieder neugierig auf bestimmte Dinge zu werden.
      Allerdings scheint, ich weiß nicht wirklich was ich will, auf der Hitliste der Dinge, die Doms zum Verzweifeln bringen wirklich ernsthaft gaaanz weit oben zu stehen.

      Wobei ich mittlerweile gar nicht mehr so sicher bin, ob zu wissen, was man will, der Schlüssel zum Erfolg ist. Denn dann verengt sich das Suchraster noch mehr und proportional dazu steigt der Erwartungsdruck an, während gleichzeitig die Bereitschaft sinkt seinem Gegenüber ein paar "Mankos" zu lassen.
      Also, ich als grundsätzlich furchtloser Dom (wieso stinkt das hier plötzlich so nach Eigenlob?) muss schon sagen, ihr macht mir ein wenig Angst. Die eine will es so und die andere so. Hää?
      Ich bleibe am besten bei meiner Linie. Langsam angehen, höflich und respektvoll sein, denn schließlich möchte ich ja,
      Das SIE sich MIR "schenkt" und nicht: ich kann die nächste "Trophäe" an die Wand nageln.

      Für dich Freudenschwalbe: Herzlichen Glückwunsch für dich zu deinem Dom. Ganz unverhofft war es aber sicher nicht euer erstes Spiel, ein halbes Jahr Schreiben, Telefonieren und zur Vorsicht ein Cover, also unvorsichtig warst du ganz sicher nicht. Es hat nur halt perfekt gepasst!

      Der Tipp mit dem: "hast du es denn schon mal probiert" ist sehr gut. Gemerkt!

      Und noch für dich sherazade: Ich weiß nicht was gefährlicher ist. Das SEK oder zwei Hunde und eine gute Freundin, welche um ihre Freundin bzw. um ihr Frauchen kämpfen!

      Ansonsten hilft meines Erachtens nur Reden, Fragen und Respekt vor meinem Gegenüber.
      Die Frauen kosten uns achtzig Prozent unserer Kraft, aber ohne Sie hätten wir gar keine.


      Dieter Noll, "Kippenberg"
      Langsam gefällt mir dieses Thema :thumbsup:

      Und ich "will" es nochmals anders :rofl: .

      Kommt Dom mit Muss-Können-Katalog (ist noch nie vorgekommen!) dann sag ich halt ehrlich "kann ich nicht/muss ich üben/hab ich noch nie gemacht/Tabu oder ja kann ich...
      Dann ist der Ball abgenommen und zurückgeschlagen, wie es weitergeht entscheidet eben der nächste "Ball". ^^

      Schliesslich habe ich ja auch einen Dom-Muss-Können - "Katalog" ;) . Ich muss seine Dom Seite spüren und er muss mich führen
      können... Jetzt könnte mich Dom ja auch wegen dieses "Katalogs" rund machen und in die Tonne klopfen ;( . Da bin ich schon
      froh, wenn er das auch nicht tut.
      Warum immer alles so starr sehen? Ich höre auf mein Gefühl, manchmal langsam, manchmal nicht, aber auch manchmal "wird ein Fest gefeiert, wie es fällt...", einfach weil nicht alles vorhersehbar ist und geplant werden kann.

      Sich gegenseitig fühlen, spüren wie der Andere tickt, Empathie... ich dachte, darum geht es bei BDSM.
      Gerade in der Kennenlernphase haben wir doch die Gelegenheit zu erspüren, ob das Gegenüber die eigenen Bedürfnisse erkennt,
      respektiert und damit umgehen kann.

      Bei mir steht am Anfang immer nur die Neugier auf mein unbekanntes Gegenüber und ich geniesse es, ein spannendes,
      fremdes Individuum kennenzulernen. Im schlimmsten Fall sind ein/zwei Stunden "vergeudet" und im besten Fall ist der Himmel die
      Grenze... :love:

      BDSM ist bunt
      Zwischen dem, was ich denke, dem, was ich sagen will, dem, was ich zu sagen glaube und dem, was ich wirklich sage und

      dem,

      was Du hören willst, dem, was du wirklich hörst, dem was du zu verstehen glaubst, dem, was Du verstehen willst und dem, was Du wirklich verstehst, gibt es 9 Möglichkeiten, sich nicht zu verstehen.

      Passagno
      Uh, habt ihr auch schon von ansonsten wirklich netten und schon längerfristigeren Kontakten, aber noch vor dem ersten Treffen Erlasse dazu erhalten, wie eine Frau sich untenrum zu frisieren habe, weil alles, was nicht seinen persönlichen Vorlieben entspricht, widerwärtig sei und gar nicht gehe - inklusive sofortigem Kontaktabbruch, wenn man sich selbst eben anders mag?
      Mir hat schon mal eine Frau (allerdings noch bevor es überhaupt ein längerfristiger Kontakt wurde) empört von Männern berichtet, die zum Treffen unrasiert erschienen seien.
      Sie meinte aber nicht nur untenrum, sondern schien es auch selbstverständlich zu finden, dass ein Mann keinen Bart trägt...
      ...es wurde, wie gesagt, kein längerfristiger Kontakt. :pardon: :D
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!
      Kennenlernen und Daten im BDSM Bereich.....

      Als ich letztes Jahr auf der Suche war habe ich dazu auch einige Erfahrungen sammeln dürfen.

      Es scheint mir, als würden Mann und Frau dabei unterschiedlich vorgehen.

      Gesucht habe ich vorrangig in der grossen Community mit den zwei Buchstaben. Warum? Viele Member und eine sehr umfangreiche Neigungsliste.

      Ja, ich traf die Vorauswahl aufgrund von Alter, Aussehen, Entfernung und Neigungen bzw. Vorlieben. Es ging mir nicht darum nette Menschen kennenzulernen, sondern eine Partnerin und diese definiert sich halt im ersten Ansatz über Optik und Neigungen.
      Alles weitere kann man beim Chatten und Treffen erfahren.
      Bei den Neigungen gibt es harte und weiche Kriterien. Neigungen die sein Können und Neigungen die sein müssen.
      Tabu trifft auf harte Neigung, Ausschlusskriterium.
      Treffen maximal eine Woche nach dem ersten Schreiben. Wenn Interesse da ist findet sich ein Weg.
      Bei den ersten beiden Treffen kein BDSM, einfach nur Kennenlernen, kein Anfassen oder Machtspiele und auch keine Vorgaben oder Aufgaben. Da BDSM in der Beziehung für mich elementar wichtig ist habe ich danach das Gespräch langsam auch in diese Richtung gelenkt. Stundenlange Gespräche über Geschichte, Politik, Esoterik und teilweise echt strange Hobbies sind ja wichtig, aber irgendwann muss man auch mal über BDSM sprechen, wenn es Teil der Beziehung sein soll.
      Man muss sich nicht gegenseitig die Zeit stehlen, beide wissen worum es dabei geht.

      Wofür ich kein Verständnis habe sind Machtspiele, Aufgaben, Vorgaben und Anfassen bzw. zudringlich werden beim ersten Treffen!

      just my 2 cents
      Das Leben ist zu kurz für Kompromisse