Was ist ein Rollenspiel beim BDSM?

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      Was ist ein Rollenspiel beim BDSM?

      Wofür steht eigentlich der Begriff Rollenspiel beim BDSM? Hier kann jeder seine Definition einstellen, denn BDSM ist viel aber keine DIN-Norm.

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      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Bei einem Rollenspiel schlüpft mindestens eine Person in eine Rolle, welche sie nachspielt. In Bezug auf diese Rolle gibt es keine Grenzen, sie können fiktional, historisch oder auch tagesaktuell sein. Rollenspiele die im Bereich BDSM vorkommen sind Rapeplays, historische Settings, Pet- oder auch Ageplay, um nur einige zu nennen. Das Schlüpfen in die Rolle hilft einigen BDSMlern dabei sich mehr von ihrem Alltagsich abzugrenzen und sich damit freier zu fühlen oder es wird damit ein besonderer Kink ausgelebt.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      In einem Rollenspiel nimmt mindestens eine Person eine Rolle ein, die sie ausspielt, d.h. nicht im Sinne festgelegter Handlungsabläufe wie ein Drehbuch nachspielt, sondern im Gegenteil eintaucht und sich einfühlt und spontan so agiert, wie es zu der angenommenen Rolle passt. Dadurch kommt es für alle beteiligten Personen zu unvorhergesehenen und herausfordernden Situationen. Innerhalb eines Rollenspiels sind Situationen und auch Praktiken möglich, die ohne das entsprechende Setting und die Rollen nicht ausgelebt werden könnten. Z.B. werden von manchen Personen Beleidigungen als Kick empfunden, die sie in ihrer "echten" Person unangenehm fänden. Rollenspiel ist BDSM auf einer anderen Realitätsebene und setzt viel Empatie, Kreativität, Flexibilität und Abstraktionsvermögen voraus.

      Hilfreich sind daher neben einem einzelnen Safewort noch weitere Absprachen, wie für kurze Zwischenfragen oder Erklärungen die Realitätsebene gewechselt werden kann, ohne das Spiel komplett zu unterbrechen. Im Nicht-sexuellen Liverollenspiel ist dafür z.B. das Kreuzen der Arme vor der Brust üblich, um anzuzeigen, dass man sich gerade auf der realen und nicht der Spielebene befindet. Jeder Spieler kann sich aber natürlich mit seinem Mitspieler auf eigene Symboliken verständigen.

      Rollenspiele können wegen der Abstraktionsleistung auch erzählend gemeinsam im Bett liegend, am Telefon, schriftlich im Chat oder sogar in langsamem Spieltempo als Mailwechsel in Fortsetzungsgeschichten über eine lange Zeit ausgelebt werden, ohne dass das Nichtvorhandensein von Körperlichkeit in irgendeiner Form als Mangel empfunden wird.