Unsicherheiten bezüglich D/s

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      Unsicherheiten bezüglich D/s

      Hallo Miteinander,

      vorweg zur Zeit bin ich Single, aber in recht intensivem schriftlichem Kontakt mit einem freundlichen, dominanten Herrn. Durch diesen Kontakt treten Unsicherheiten bei mir auf.

      Ein Beispiel: Dom führt Sub an der Leine auf allen vieren mit hoch geschlagenem Rock durch den Wald. Obwohl Dom stark auf die Umgebung achtet werden sie gesehen und tugendmäßig darauf angesprochen.

      Jetzt sieht Dom es so, dass er für diese Situation alleine verantwortlich ist. Ich sehe das anders. Erstens habe ich dieser Situation zugestimmt und zweitens würde ich, und so ticke ich einfach, immer versuchen meinen Dom zu verteigen, zu schützen usw.. Bin ich da devot?

      Ich meine, ich habe dieser Situation ja zugestimmt, weil es ihn und mich gekickt hat, aber sobald diese Rolle endet, bedingt durch die 3. Person, würde ich ihn verteidigen.
      Wirre Frage?

      Dann die "Geschichte der O". Ich habe den Film nur einmal quasi im vorbei laufen gesehen. Mich kickt dieser Film nicht wirklich. Die O ist jedoch in dem gesamten Film allein entscheidend. Sie kickt es doch so behandelt zu werden. Sie will den Weg bis zum Ende gehen. Sie ist kein Opfer sondern ein erwachsener Mensch mit Beruf, Einkommen usw. die es anmacht in dieser Art physisch, psychisch und mental genommen zu werden.

      Und damit bin ich wieder bei der Verantwortung. Ich verstehe schon seit Jahren nicht, wieso Dom die ganze Verantwortung hat und Sub nicht. Sub sucht sich erstens Dom aus, Sub entscheidet sich Dom die Führung mehr oder weniger zu überlassen und damit ist doch Sub in ihrer Verantwortung, Sub möchte doch so leben.

      Ich möchte auch zu Seinen Füßen liegen und diese Geborgenheit erfahren, mich fallen lassen und so, und damit bin ich in meiner Verantwortung mir gegenüber.

      Versteht mich irgendjemand oder ist mein Thema Blödsinn?
      Alles nur meine subjektive Meinung :)

      nayeli schrieb:

      Erstens habe ich dieser Situation zugestimmt und zweitens würde ich, und so ticke ich einfach, immer versuchen meinen Dom zu verteigen, zu schützen usw.. Bin ich da devot?
      die Frage ist nicht..bist Du devot....sondern gibst Du die Führung ab....hast Du soviel Vertrauen und er soviel Dominanz für Dich ...hier Dich zu führen?


      nayeli schrieb:

      Ich meine, ich habe dieser Situation ja zugestimmt, weil es ihn und mich gekickt hat, aber sobald diese Rolle endet, bedingt durch die 3. Person, würde ich ihn verteidigen.
      Wirre Frage?
      ...endet es denn mit der zukommenden 3. Person?...oder......musst Du loslassen...vertauen und deinen Herrn machen lassen?
      Was erwartet er von Dir in so einer Situation?
      Darüber solltet ihr reden.


      Natürlich...Sub sollte ihr Hirn nicht ausschalten ...aber......

      nayeli schrieb:

      Sub entscheidet sich Dom die Führung mehr oder weniger zu überlassen u
      und genau das ...diese Grenze müsst ihr festlegen damit Du Dich in einem Rahmen bewegen kannst.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Puh - viele Fragen , viele Aspekte .
      Verantwortung ist immer eine Frage der Betrachtung . Und Eigenverantwortung hört meines Erachtens niemals auf - auch in einem Machtgefälle bleibt Sub verantwortlich .
      Verantwortlich , dazu zu stehen , das Dom bestimmt , das schließt nicht aus auch für Dom zu kämpfen , ihn zu verteidigen , den Rücken frei zuhalten . Aber manchmal auch erst wenn Dom den Vortritt hatte . Sprich in deiner Situation sollte Dom erst den Sachverhalt erläutern und klarstellen - du kannst später verantwortlich beipflichten und unterstützen , dann läuft es in beider Verantwortlichkeit ab .

      Das ein Sub eigenständig das Leben wuppt sollte Selbstverständlich sein , hängt auch von internen und externen Beziehungsaufstellungen ab , Job , Organisation von Familie , Aufgaben sind im Sinne des Machtgefälles zu verantworten , das setzt voraus das Erwartungen etc bekannt sind . Und letztendlich von Dom getragen werden - will Dom nicht das Sub arbeitet etc ist auch das eine Verantwortung von der Sub nicht befreit ist , die sie tragen muss , genauso wenn Dom möchte das sie Karriere macht - alles in Absprache von Anspruch und Möglichkeiten .
      Aus der alltagsverantwortung zurück zu fallen in das Machtgefälle , gewünscht und erlebt, wird - so wie bei „O“ , sie ist stark für den Alltag , nimmt aber das Machgefalle an um in ihrem Inneren anzukommen , sich zu erleben .

      Und ja - du hast recht @nayeli - es ist meine Ureigenste Verantwortung die Entscheidung für ein Machtgefälle zu treffen , mit dem , der es wert ist , und dann auch dazu zu stehen , mit allen Vor- und Nachteilen , mit aller Konsequenz .
      Und mich damit auch verantwortlich zu fühlen es am Leben zu erhalten und auch für Dom zu kämpfen .

      Ich erlebe es auf beiden Seiten - sehe es auch als absolut zwingend an mich nicht von dieser Verantwortung zu lösen .
      Wir leben alle unter dem selben Himmel , aber nicht mit dem gleichen Horizont
      Für mich ein sehr wichtiges Thema, deshalb danke :blumen:
      Auch ich bin eine subbi die ihren Dom bis aufs Blut gegen Fremde verteidigt :D ... aaaaber, je mehr Sinne mir mein Dom entzieht, umso
      mehr steigt in meinen Augen seine Verantwortung im Verhältnis zu meiner an. Bin ich gefesselt, geknebelt, trage Blindfold und Kopfhörer ist
      die Situation, in die mich mein Dom geführt hat, eine der absoluten Hilflosigkeit meinerseits. Und das bedeutet für mich, die Verantwortung
      für mein Wohl ist ausschliesslich in seinen Händen. Gerät nun diese Situation aus irgendeinem Grund ausser Kontrolle, hat er dafür Sorge zu
      tragen, dass ich möglichst unbeschadet herauskomme. Tut er alles Menschenmögliche richtig und in voller Verantwortung und ich nehme
      trotzdem Schaden, dann ist das so ... jeder - auch ich - weiss, dass bei unseren Spielen mal was passieren kann. (Rack).

      Verhält er sich aber nachlässig, bewusst riskant oder gar verantwortungslos - so nach dem Motto "du hast ja zugestimmt" = dein Pech. So ist das für mich victim blaming. Hier reagiere ich :huntsman: (wenn ich noch kann :cursing: ) und der war dann die längste Zeit mein Dom.
      Über diese Haltung meinerseits habe ich lange nachgedacht und ich kommuniziere sie vor Spiel- oder Beziehungsbeginn.

      Nun habe ich in deinem gewählten Beispiel alle meine Sinne beisammen ;) , ich bin zwar an der Leine aber nicht hilflos und das bedeutet
      für mich die Verantwortung ist gleich für beide Spielpartner. Eine Ausnahme wäre, wenn dieses öffentliche Spiel ein Spiel mit meinen Grenzen bedeutet und ich mich dabei sehr überwinden musste. Da gehe ich von besonderer Sorgfalt bei Dom aus.

      Die Haltung von Deinem an sich (Verantwortung bei ihm) finde ich schön und sie würde mich unglaublich beeindrucken und mich in meiner Devotion für ihn bestärken... :rolleyes: :rot:
      Zwischen dem, was ich denke, dem, was ich sagen will, dem, was ich zu sagen glaube und dem, was ich wirklich sage und

      dem,

      was Du hören willst, dem, was du wirklich hörst, dem was du zu verstehen glaubst, dem, was Du verstehen willst und dem, was Du wirklich verstehst, gibt es 9 Möglichkeiten, sich nicht zu verstehen.

      Passagno
      in unserer Beziehung unterwerfe ich mich der alleinigen Führung durch meinen Dom,
      er bestimmt wann, wo und wie wir in Situationen gehen, und hat nach unserem Verständnis die Verantwortung über die entsprechede Lage

      mir persönlich würde es nicht in den Sinn kommen mich in seine Führung einzumischen indem ich mich in ein durch ihn geführtes Gespräch einklinke, ihn verteidige, die Situation an sich rechtfertige, ihm sozusagen abspreche die Lage alleine für uns beide klären zu können

      a bisserl was anderes ist es wenn wir z.B. Amtspersonen gegenüber stehen würden, natürlich werde ich dann dementsprechend schneller versuchen wieder in die Realität zu gelangen, unser D/s eher hinten anzustellen und auf Anfragen Daten angeben, auf Fragen reagieren usw.

      der Zustand des Kontrollverlustes ist bei uns ja irgendwie auch Sinn der Sache, genau da wollen wir ja zusammen immer wieder hin, wäre also von demher schon kontraproduktiv, wenn ich ständig auch die Umwelt im Auge hätte und entsprechend reaktionsfähig bliebe :gruebel:
      wär ja schad drum


      SEIN Schatten - mein Platz
      durch alle Lande - durch alle Zeiten
      Ich finde es tatsächlich befreiend, dass Ihr auf meinen Beitrag antwortet. Vielen Dank!

      Seit Jahren verstehe ich nicht in BDSM Beiträgen, dass Sub die Verantwortung abgeben will, weil ich halt immer in meiner Selbst/Eigenverantwortung bin bzw sein sollte. Darum gibt es auch keine "Opfer" für mich.

      Chloe, du hast das sehr schön formuliert. Ich denke da genauso.

      Saubi 63, dein Beispiel ist fantastisch. Er nimmt dir alle Sinne und du verlässt dich auf ihn, weil du ihn dir ja vorher ausgesucht hast, ihm vertraust und so wieder voll in deiner Verantwortung bist.

      • D/s und dieses "sich führen lassen" im konstruktiven Sinne bedarf Frauen, die eigenständig und verantwortungsvoll sich selbst gegenüber sind.
      Amorosam, ich würde mich da auch nicht einfach einmischen und ihm die Kompetenz absprechen. Das ist ein Missverständnis. Das wäre für mich a) missachtend und b) würde ich dann dominanter auftreten als er.
      Das ist nicht in meinem Sinne!
      Ich würde jedoch sofort angeben, dass die Situation mit meinem Einverständnis zustande gekommen ist und mich für unser auffallen entschuldigen ohne Ihn zu unterbrechen oder ähnliches.
      Alles nur meine subjektive Meinung :)

      nayeli schrieb:

      Seit Jahren verstehe ich nicht in BDSM Beiträgen, dass Sub die Verantwortung abgeben will, weil ich halt immer in meiner Selbst/Eigenverantwortung bin bzw sein sollte. Darum gibt es auch keine "Opfer" für mich.
      Naja, in gewisser Weise fordert jede Beziehung Opfer. So ist das halt, wenn man sein Leben auf jemand anderen ausrichtet. Im Idealfall findet man das Ergebnis aber schöner als den Ausgangszustand und profitiert davon.
      In einer D/s-Beziehung kann dieses Opfer auch nochmal größer ausfallen, abhängig davon, wie umfangreich Doms Macht sein soll. Dann kann Dom ja vielleicht auch befehlen, dass Sub jetzt den Abwasch macht, obwohl das schon die letzten zwei Wochen so war - dann ist das Opfer größer als in einer Beziehung, in der beide gleichberechtigt sind. Und trotzdem kann das sogar für beide schöner sein als eine gleichberechtigte Beziehung.

      Aber da kommen wir auch in den Bereich, wo Verantwortung abgegeben wird: In Deinem Ausgangsbeispiel hat Dom die Strecke durch den Wald sorgsam ausgesucht. Trotzdem hätte Sub vielleicht eine andere Strecke ausgewählt, oder eine andere Uhrzeit, oder sonst irgendwelche Schritte unternommen, die Sub geeignet schienen, eine Entdeckung zu verhindern. Es kann sein, dass die Schritte, die Sub unternommen hätte, eine Entdeckung tatsächlich verhindert hätten. Es kann aber auch sein, dass Dom die bestmöglichen Rahmenumstände gewählt hat und Subs Weg ein noch größeres Risiko bedeutet hätte. Darum geht es gar nicht. Es geht darum, dass Sub hier die Auswahl von Weg, Zeit und ähnlichem in Doms Hände gelegt hat - die Verantwortung für das Vermeiden einer Entdeckung also an Dom abgegeben hat.

      Wenn Dom Sub schlägt, gibt Sub die Verantwortung für die Festigkeit und Präzision der Schläge ab. Klar kann man jederzeit ein Safeword verwenden. Aber wenn der erste Schlag zu einer ernsthaften Verletzung führt, verhindert das Safeword nur eine zweite ernsthafte Verletzung, nicht die erste. Vergleichbare Beispiele lassen sich für fast jede Spielart von SM oder DS konstruieren. Dass Sub dabei die Eigenverantwortung aufrechterhalten muss, steht außer Frage - in manchen Situationen kann die aber nur noch stoppen, nicht mehr verhindern. Weil Sub bei manchen Situationen einen Vertrauensvorschuss leistet und die Verantwortung zu einem gewissen Grad abgibt.

      In Deinem Ausgangspost hast Du das eigentlich selbst schon so gesagt:

      nayeli schrieb:

      Und damit bin ich wieder bei der Verantwortung. Ich verstehe schon seit Jahren nicht, wieso Dom die ganze Verantwortung hat und Sub nicht. Sub sucht sich erstens Dom aus, Sub entscheidet sich Dom die Führung mehr oder weniger zu überlassen und damit ist doch Sub in ihrer Verantwortung, Sub möchte doch so leben.
      Ich glaube, das Problem hier ist die Doppeldeutigkeit des Wortes "Verantwortung", weil Verantwortung sowohl "Schuld/Ursache/Auslöser" bedeuten kann als auch "Pflicht, das gewünschte Ergebnis herbeizuführen".

      "Schuld/Ursache/Auslöser" meine ich hier in dem Sinne, in dem Du es offenbar auch verstanden hast: Sub hat sich Dom ausgesucht und will so leben. Daher hat Sub die Ursache gesetzt für alles, was hinterher passiert. Streng genommen haben natürlich beide gleichermaßen die Ursache gesetzt, aber Dom eben nicht alleine. Da stimme ich Dir zu. Und wenn Sub dann mit etwas unzufrieden sein sollte, was innerhalb der gesteckten Regeln passiert, ist Sub eben selbst schuld.
      Wenn ich sage, dass Dom die Verantwortung hat, dann meine ich aber genau die Verantwortung, die daraus folgt, dass Dom die Führung übertragen bekam und die ich oben schon beschrieben habe. Nämlich die Pflicht, die Regeln nicht zu verletzen. Und die Pflicht, die übertragene Macht so einzusetzen, dass beide das Ergebnis schöner finden als den Ausgangszustand.

      Übertragen auf mein Geschirrspül-Beispiel heißt das: Wenn Sub jetzt nur noch als menschliche Spülmaschine eingesetzt wird und sonst nichts aus der Beziehung mehr mitnimmt, wird Sub das vermutlich wirklich unbefriedigend finden. Dann Sub zwar durch die Übertragung der Macht an Dom die verursacht, dass die Beziehung unbefriedigend werden konnte und ist verantwortlich dafür, diese unbefriedigende Beziehung zu beenden. Aber Dom hat in Ausübung seiner Macht verursacht, dass die Beziehung unbefriedigend wurde. Und genau diese Verantwortung hatte Sub abgegeben, die lag bei Dom. Klar kann Sub, je nach Ausgestaltung der Beziehung, noch anmerken, dass das unbefriedigend ist, aber wenn Dom sich dennoch weigert, bleibt Sub wohl nur, die Sache zu beenden.


      Konnte das etwas Klarheit schaffen?


      P.S.:

      nayeli schrieb:


      • D/s und dieses "sich führen lassen" im konstruktiven Sinne bedarf Frauen, die eigenständig und verantwortungsvoll sich selbst gegenüber sind.

      :secret: Unter uns zwei Giraffen-Profilen: Nicht unbedingt Frauen, sagen wir lieber "Menschen" ;)
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!
      In meiner Vorstellung ist Schuld ein ziemlich schwerwiegendes Wort, das ich in diesem Beispiel nicht benutzen würde. Hier ist etwas schief gegangen oder ein Fehler passiert. Wenn ich Sub in eine Situation führe, in der das vorkommen kann, würde ich zunächst mal bei mir die Verantwortung sehen. In irgendeiner Weise ausbaden muss es ja sowieso Sub (mit) - in diesem Fall die Peinlichkeit.
      Wenn ich Sub in eine Situation führe, in der das Wort Schuld eine Bedeutung haben könnte, dann muss ich mich und Sie intensiv darauf vorbereiten und alles tun, um das Risiko im Griff zu behalten. Wenn etwas passiert, z.B. eine Verletzung, dann muss ja Sub den Schaden tragen. Nicht ich. Meiner Verantwortung muss ich im Vorfeld gerecht werden, sonst ist es eine Worthülse. Wenn Die Verletzung da ist, was soll ich mich da hinstellen und prahlen: "Ich übernehme die volle Verantwortung dafür".
      Ich persönlich habe das Glück, dass meine Neigung mich nicht in solche Grenzbereiche vortreibt. Aber ich weiss, dass sich mit Führung Pflichten verbinden. Sorgfältige Pflichterfüllung wäre meine Definition von Verantwortung - in diesem Zusammenhang. Ganz grundsätzlich und in allen Lebensfragen gehört natürlich Ehrlichkeit, liebevolle Zuwendung, Anstand und noch viel anderes dazu, und da wir alle Menschen sind, gehören auch Fehler und Einsicht dazu.

      Abschließend noch ein kleine Einmischung bei den Giraffen:

      Dominantseptakkord schrieb:

      Unter uns zwei Giraffen-Profilen: Nicht unbedingt Frauen, sagen wir lieber "Menschen"

      nayeli schrieb:

      Ich bitte da wirkluch um Verzeihung ! Ich kann es leider nicht mehr berichtigen.
      Ich würde mich verwahren, wenn mir jemand erklärt, wie ich meine Worte wählen soll. Auch mit ganz vielen Smileys und ganz süßem "wir sollten doch lieber" finde ich das ganz schön sprachpolizeilich.
      It's a sad and beautiful world.

      DeepSanguin schrieb:

      In meiner Vorstellung ist Schuld ein ziemlich schwerwiegendes Wort, das ich in diesem Beispiel nicht benutzen würde. Hier ist etwas schief gegangen oder ein Fehler passiert. Wenn ich Sub in eine Situation führe, in der das vorkommen kann, würde ich zunächst mal bei mir die Verantwortung sehen.
      Ich hatte das Wort „Schuld“ aus guten Grund in direktem Zusammenhang mit „Ursache“ und „Auslöser“ verwendet, also ausschließlich im Sinne einer Kausalbedingung. Eine individuelle Vorwerfbarkeit war natürlich nicht gemeint.
      Das habe ich offenbar nicht deutlich genug ausgedrückt.

      DeepSanguin schrieb:

      Ich würde mich verwahren, wenn mir jemand erklärt, wie ich meine Worte wählen soll. Auch mit ganz vielen Smileys und ganz süßem "wir sollten doch lieber" finde ich das ganz schön sprachpolizeilich.
      Bitte? Das war doch nicht als Angriff gemeint. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass es auch männliche Subs gibt (und nichtbinäre), die ebenfalls eigenständig und verantwortungsvoll sich selbst gegenüber sein sollten.
      Dazu stehe ich auch weiterhin, und sehe nicht, was daran verwerflich gewesen sein soll.
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!
      Ich antworte jetzt nur auf die Eingangsfrage und gehe nur auf das Waldszenario ein.

      Ich würde auch sofort aufstehen, meine ganz normale Alltagspersönlichkeit an den Tag legen, mich vor den Herrn stellen und klarstellen, dass es sich um eine einvernehmliche Situation handelt, wir niemanden stören wollten und es uns leid tut, dass die Person Zeuge davon wurde. Dem Dom würde ich vermutlich sogar über den Mund fahren, wenn er mich unterbrechen will bei der Erklärung: ich bin davon überzeugt, dass ich die Situation in diesem Moment am besten deeskalieren kann, indem ICH spreche und nicht er. So wird sofort am deutlichsten, dass es wirklich nur ein Spiel ist.

      Und darum würd ich auch hinterher keine "Strafe" dafür annehmen, falls ihm das missfällt, denn ich sehe es so, wie die TE es darstellt: in dem Moment, in dem eine dritte Person dazukommt, endet das Spiel, und nichts, was ich in dieser Zeit tue, kann eine Strafe herbeiführen, die auf Spielebene abgegolten werden kann. Eine Beziehungsdiskussion kann es nach sich ziehen. Aber eben keine, die meine Devotheit betrifft.
      Es kommt meiner Meinung nach darauf an, was für eine Beziehung zueinander hat.
      Für mich und meinen Herrn ist klar, wer die Verantwortung trägt.
      Ich will Anweisungen folgen können ohne mir dabei, davor, danach Gedanken machen zu müssen. Dazu gehört für mich, dann auch das ich die Verantwortung abgebe und diese dann auch übernommen wird.

      Auf die Idee meinem Herrn dann über den Mund zu fahren, käme ich Traum nicht.
      Allerdings würde ich auch an der Aufklärung der Situation beitragen.

      Letztlich denke ich, kennt jeder seinen Partner so gut, dass man einschätzen können sollte, welches Verhalten das Richtige ist.
      Wenn nicht, dann einfach mal darüber reden ;)

      DeepSanguin schrieb:

      Ich persönlich habe das Glück, dass meine Neigung mich nicht in solche Grenzbereiche vortreibt.
      Ein Missgeschick ist sehr schnell passiert ;) . Sub bekommt z.Bsp. von Dom wunderschöne, metallige Handschellen verpasst. Beim Öffnen
      muss Dom leider feststellen, dass er sie verkehrt herum angelegt hat. Subs Hände müssen "verdreht" werden und dabei quetscht sie sich einen Nerv... :S
      Alles schon passiert und Handschellen sind nun wirklich kein Grenzbereich. :whistling:

      Deshalb immer wachsam :old:
      Zwischen dem, was ich denke, dem, was ich sagen will, dem, was ich zu sagen glaube und dem, was ich wirklich sage und

      dem,

      was Du hören willst, dem, was du wirklich hörst, dem was du zu verstehen glaubst, dem, was Du verstehen willst und dem, was Du wirklich verstehst, gibt es 9 Möglichkeiten, sich nicht zu verstehen.

      Passagno

      nayeli schrieb:

      Ein Beispiel: Dom führt Sub an der Leine auf allen vieren mit hoch geschlagenem Rock durch den Wald. Obwohl Dom stark auf die Umgebung achtet werden sie gesehen und tugendmäßig darauf angesprochen.

      Jetzt sieht Dom es so, dass er für diese Situation alleine verantwortlich istatt.
      Wenn er das so sieht und die Verantwortung auf sich nimmt: Is' doch schön! Dafür ist er schließlich "Dom"! Oder, wie eine Mitforistin in JOYclub gern treffend formuliert: du Dom - du Verantwortung - du Schuld. :P
      Allerdings finde ich es richtig, Situationen, die man als Paar verursacht hat, auch als Paar zu bereinigen - "Dom" hin, "Sub" her.
      Ach ja, und "Die Geschichte der O" kann man ernstnehmen - muss man aber nicht. Denn es sind doch nur die erotischen Phantasien einer Dir persönlich unbekannten Autorin von Anno Weeßicknich, und irgendwann haben auch irgendwelche Filmschaffenden damit Kohle gemacht. Was hat das alles mit Deinem Leben, Deiner Persönlichkeit, Deinem Empfinden und Deiner Beziehung zu tun?