Nur Doms Lust ist Subs Lust?

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      @Springfire, dein vorletzter Beitrag klingt für mich ein bisschen so, als möchtest du versuchen, zu klären, wie dominant ein bestimmtes Verhalten objektiv ist. Empfinden ist aber nicht objektiv. Wenn ein(e) Sub die von Feuerpferd geschilderte Frage im DS-Kontext als deplatziert empfindet, als nicht dominant, abtörned oder sonst was, dann ist das sein/ihr subjektives Empfinden und das sollte ihm/ihr, finde ich, nicht abgesprochen werden. Gleichzeitig gibt es Subs, die sich mit dieser Frage super wohl, sexy und devot fühlen. Wichtig ist doch nur, dass es zwischen Sub und Dom jeweils individuell passt. Was im DS-Kontext objektiv dominant oder eben nicht dominant ist, steht in der BDSM-DIN-Norm und die ist, so weit ich weiß, am Freitag explodiert. Ich kaue noch auf den Schnipseln. :engel:


      @Feuerpferd, für mich klingt das, was du beschreibst nicht kompliziert, sondern im Gegenteil sehr sympathisch.
      Vielleicht nimmst du es nur als kompliziert wahr, weil dein Dom in dem Punkt anders kommuniziert, als für dich optimal passen würde. Ich ticke da sehr ähnlich wie du und würde das offen ansprechen.

      Feuerpferd schrieb:

      Mein Herr ist ein sehr liebevoller Herr, :love: .
      Meine Wünsche und meine Lust ist ihm auch sehr wichtig, weswegen er ab und an fragt, worauf ich gerade Lust habe und was ich irgendwann einmal wünsche, durch ihn erleben zu können.
      Das finde ich einerseits natürlich toll.
      Andererseits habe ich jedoch auch ein Problem damit.
      DENN:
      Ich habe nur dann wirklich Lust, wenn ich weiß, dass er dabei auch Lust empfindet.
      Habe ich auch nur den Verdacht, er macht etwas lediglich, weil ich das einmal gewünscht habe, geht meine Lust schnell auf Null runter, :/ .

      Ist mir seine Lust zu wichtig (geht das überhaupt als Sub?) oder meine zu wenig? Kann ich einfach nichts annehmen?

      Gleichzeitig habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich sein Geschenk an mich nicht so annehmen kann, wie ich es eigentlich sollte, :/ .

      Geht es anderen auch so?
      Also wir haben da keine Probleme.
      Bei uns wird aber eben auch mit einem Belohnungssystem gearbeitet, wo eben gezielt Subbis Spaß im Vordergrund stehen soll.
      Seitens des aktiven Parts kann hierdurch auch Lust entstehen. Also bei mir ist dies z.B. der Fall wenn ich merke wie Ihre Lust
      dabei steigt. Heizt mich dann mitunter eben auch an.
      Ich hörte Sie sagen, die Macht ist mit dir !
      Dein letzter Beitrag hier hat mich besser verstehen lassen, @Feuerpferd. Ein bisschen habe ich mich darin auf jeden Fall wiedererkannt.

      Auch mir ist die Lust meines Herrn deutlich wichtiger als meine eigene. Es ist nicht so, dass sie mir egal ist (das nun wirklich nicht ^^ ), aber ich mag es nicht, wenn sie so im Vordergrund steht. Entweder seine oder aber seine und meine Lust zusammen, also dass wir beide praktisch 'zeitgleich' auf unsere Kosten kommen. Gemeinsam! Nicht erst ich und dann bzw. dadurch er... Wenn es so eine Art Zusammenspiel ist, gefällt mir das sehr und dann kann ich meine eigene Lust auch genießen. Eine 'Einzel-' oder gar 'Sonderbehandlung' brauche und will ich nicht! (Oha, allein diese Begriffe törnen mich extrem ab, merke ich gerade...)

      Ich mag das einfach nicht, habe daran keine - oder sagen wir lieber: sehr selten - Freude. Da bringt es mir auch herzlich wenig, wenn ich merke oder er sagt, dass er daraus Lust zieht. Das macht es für mich auch nicht schöner. Warum das so ist, kann ich gar nicht so genau sagen, aber es weckt eher unangenehme Gefühle in mir und macht (unnötigerweise) Druck. Druck insofern, dass ich denke 'Das 'muss' mich jetzt geil machen, weil... Es ist ja schließlich sein Ziel und 'eigentlich' ist es doch schön, was er da macht... Aber... :/ '. Und unter diesen Umständen ist es gar nicht so leicht, mir wirklich Lust zu bereiten.

      Ich als Mensch mit meinen Stärken und Talenten stehe zuweilen durchaus gerne mal im Mittelpunkt. ^^ Aber ich mit meiner Lust? Nein, irgendwie nicht. Nicht, weil ich denke, er würde das jetzt nur mir zuliebe machen oder so. Nein, das ist es nicht. Irgendwas scheint mich da zu blockieren. Oder es ist einfach nur nicht das, was ich brauche und mir gefällt. Dann ist es halt so. Ich sehe darin nicht wirklich ein Problem, auch wenn ich's manchmal irgendwie blöd und schade finde.

      Dass er mich fragt, wie er mir besonders große Lust bereiten könnte, was mir gerade gefallen würde und was für Fantasien ich so habe, kann ich mittlerweile gut umgehen: Nämlich indem ich meine Lust immer ganz deutlich zeige! Ich gebe ihm gern mit Blicken und Worten (oder mit meinem Stöhnen, welches ich dann kaum verhindern kann :rot: ) zu verstehen, dass es mir gefällt, was er gerade macht, Es kam auch schon vor, dass ich währenddessen einfach gesagt habe, dass ich es extrem geil finde oder dass ich ihn gebeten habe, (noch) nicht aufzuhören... So sind ihm inzwischen viele Möglichkeiten bekannt und er hat allerlei Ideen, ohne dass wir groß darüber reden müssen und er mich konkret danach fragen muss.

      Zudem bin ich äußerst selten wirklich komplett passiv. Er bestimmt das Geschehen, aber ein ganz klein wenig kann ich es auch lenken. Hm, lenken ist nicht der richtige Begriff und trifft es nicht so recht, schließlich möchte ich ja von ihm gelenkt und geführt werden und kann das auch gut zulassen. Ich sage es einfach mal so: Ich bin nicht komplett unbeteiligt daran, wie eine Session verläuft. Dadurch, dass ich sehr klare (positive, aber auch negative) Reaktionen zeige, soweit ich dazu in der Lage bin, und sehr viel nonverbale Kommunikation zwischen uns stattfindet, habe ich einen gewissen Einfluss darauf, was passiert. Nicht immer, aber manchmal. :D Ihm hilft es, den 'richtigen' Umgang mit mir zu finden. Für uns ist das schön und ein guter Weg, die Lust des anderen immer noch ein bisschen besser kennenzulernen.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Hm... Ich finde die Frage auch schwierig.

      Also klar ich kann nicht wirklich was damit anfangen, wenn der andere so gar keine Lust an dem hat, was er da tut. Das kommt für mich aber eigentlich nur in einem Kontext vor und zwar wenn der andere "Vanilla" ist und mir versucht Schmerz zu geben und selber null davon hat. Und ja das macht mir dann auch keinen Spaß, aber hauptsächlich weil da eben keine Verbindung passiert. Er kann mich dabei nicht lesen, die Intensität anpassen und ich führe ihn quasi selber durch das Ganze und kann mich nicht fallen lassen.

      In einer Session? Klar werd ich gefragt, was ich gerne habe und auch was eben nicht. Und in einer Session geh ich davon aus, dass der andere schon auch was von hat, sonst würde er sich die Mühe nicht machen. Vielleicht hat er nicht von jeder einzelnen Pratik was, genauso wenig wie ich davon ausgehe, das alles was wir tun mir Spaß machen wird. Denn darum geht es ja, ein Machtgefälle besteht für mich eben auch daraus zu Sachen gebracht zu werden, die ich nicht mag. Wenn jetzt eine Session aber nur aus Dingen bestehen würde, die mir keinen Spaß machen und ich die nächste Session nicht absehen kann um meinen Spaß zu kriegen, wäre das nichts für mich.
      Ich denke ich könnte mich schon für den anderen freuen, dass er seinen Spaß hatte, aber mein eigener ist mir dann doch mindestens genauso wichtig wie seiner.

      Ich Frage mich ob es da einen Unterschied zwischen DSlern und SMlern gibt. Kann Sub/Bottom im SM anders annehmen? Auch wenn Dom/Top jetzt zum Beispiel eine Praktik verwendet die er ehr unspannend findet? Bei mir das grad so, das mein Top gemerkt hat, ja Schmerz erregt mich aber eben hauptsächlich körperlich, es macht mich aber nicht "rattig" oder so. Also findet er reine Schmerzsessions wenig spannend, gibt sie mir aber ab und zu weil ich das eben brauche. Da bin ich dann dankbar und alles, aber hab eben auch kein "schlechtes Gewissen" weil er etwas macht das er nicht ganz so spannend findet. Die Session selber kann ich dann aber voll genießen und zeige das dann auch.
      Kurz und knapp: Ich ziehe meine Lust/Befriedigung daraus, seiner Lust/Befriedigung zu dienen. Und er zieht seine Lust/Befriedigung daraus, dass er meine Freude beim Dienen wahrnimmt, meine körperlichen Reaktionen beobachtet. Er nennt sich gerne Reaktionsfetischist.

      Ich ordne meine Lust definitiv der Seinen unter. Deswegen ist EPE auch zentrales Element unseres D/s. Das heißt nicht, dass wir uns nicht auf Augenhöhe über Fantasien, Praktiken etc. austauschen. Aber letztendlich liebe ich das Gefühl benutzt zu werden. Und das habe ich nur, wenn mein Herr sich das nimmt, was er ihm Rahmen der gemeinsam gesteckten Grenzen und Tabus gerade benötigt, um seine Lust zu befriedigen; beim Aftercare sieht das dann anders aus.

      Beim Sehen von Pornofilmen habe ich schon immer mehr auf die Äußerungen der Lust der Männer bzw. der gezeigten Herren reagiert und weniger auf die lustvollen Reaktionen der Spiel- und Sexpartnerinnen. Mich machte es immer mehr an zu sehen, dass sich jemand egoistisch das nimmt, was er braucht als zu sehen, dass jemand dem Sex- bzw. Spielpartner gegenüber gefällig ist.
      “Everything has been figured out, except how to live.” (Jean-Paul Sartre)
      Ich seh das so wie Chat.Noir, ich habe auch eher den Reaktiosfetisch, mich macht es an wenn ich ihre Lust spüre.
      Es wird “gespielt“ wie ich das Will und ich nehme mir (im abgesprochenen Rahmen) das was ich brauche, aber wenn ich merke das sie es gar nicht “kickt“ vergeht die Lust auch bei mir (klar gibt es auch Ausnahmen, wo es in erster Linie auf meine Lust ankommt, aber sehr selten).