Switcher - unterschiedliche Vorlieben in den Rollen?

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      Switcher - unterschiedliche Vorlieben in den Rollen?

      Mich würde sehr interessieren, wie ihr das folgende einschätzt.
      Ich bin Switcherin, und mir ist bei mir selbst etwas aufgefallen. Als ich grade durch das Forum gestöbert habe, bemerkte ich, das sich meine Vorlieben als Dom und als Sub fast gänzlich gegenseitig ausschließen.
      Dabei sind ein paar "Basics" (ich weiß, es gibt eigentlich keine Basics, aber ein besseres Wort ist mir nicht eingefallen) ausgenommen, z.B. küssen, anfassen, angefasst werden, generell die meisten "vanilla" Dinge.
      Aber sobald es ein bisschen "spezieller" wird, ändert sich das.
      Als Dom stehe ich definitiv auf mehr Dinge, ich könnte leben ohne meine devote Seite aus zu leben, anders herum nicht. Das geht dann von Sadismus (Schläge, Wachs, Strom, etc.) über Demütigung, Spiele mit Ekel und Scham, Bondage (gerne auch künstlerisch) bis hin zu Sachen die am besten in den Bereich Klinik passen würden, und wahrscheinlich noch eine ganze Menge an Dingen die ich jetzt vergessen habe. Ich mache mir dann gerne, zumindest grundlegende, aber am liebsten genau Ablaufpläne, Ziele für eine Session, eine Art ToDo Liste.
      Als Sub sieht das ganze völlig anders aus. In der Rolle ist mein Interesse in Bondage rein im befestigen angelegt, und dabei dann am liebsten so simpel wie möglich. Auch mag ich hier rough body play, rape play, alles was in diese Richtung geht sehr gerne. Als Sub mag ich es viel lieber wenn die Session intuitiv abläuft. Ein weiterer drastischer unterschied ist, das mir als Dom das genau kennen von Grenzen und Limits sehr wichtig ist, als Sub gebe ich aber keine an. Meine einzigen Tabus sind hier gemessen, an dem Schaden der an mir auftritt, also gewisser maßen in Heilungszeit, und der Wahrung meiner Privatsphäre, was Fotos oder die Öffentlichkeit angeht. Als Dom mag ich Spielpartner lieber, die ich schon länger kenne, auch ihre Reaktionen und Grenzen, als Sub lieber neue Leute, bei denen ich mir unsicher bin was passiert, gerne kombiniert mit Wartezeit, Sinnesentzug, o.ä. Als Dom mag ich das einsetzen von Spielzeug, Dildos, Schlaginstrumenten, verschiedenen Fessel Utensilien, Möbel in Clubs, usw. Als Sub mag ich es am liebsten wenn sich das ganze auf einen Gürtel, den Körper des/der Dom und bei Frauen einen Strapon beschränkt.
      Ich könnte das noch eine Weile so fort setzen, aber ich denke das Prinzip ist klar, mich würde interessieren, Switcher unter euch, oder Leute die schon mal mit Switchern in einer (Spiel) Beziehung wahren, sind bei anderen die Neigungen auch so strukturell verschieden?
      Wie gesagt ist mir das eben zum ersten mal aufgefallen, und ich werde mal dazu Recherchen anstellen, was das vielleicht für psychologische Ursachen hat, wenn jemand dazu eine Idee hat, würde mich auch sehr interessieren.
      Keine Ahnung welceh Ursache das hat, aber bei mir ist es auch unterschiedlich im Bereich Sadismus und Masochismus. Als Sadistin habe ich andere Vorlieben auch anders gekoppelt mit D/s als als Masochistin. Ich finde das auch überhaupt nicht verwunderlich, da ich das eine Mal ausführende Person bin und es da auch viel um Technik (Peitsche) und Effekt geht und als Passive Masochistin geht es um das eigene Empfinden, den Lustschmerz, die EIndrücke also.
      Spannend.
      Ich bin was Vorlieben und Abneigungen angeht ziemlich symmetrisch. Ich habe lediglich den Eindruck, dass die dominante Seite sexueller ist und die devote dafür etwas emotionaler. Aber grundsätzlich funktioniert mein Fetisch (Stahlfesseln, Gefangenschaft etc.) von beiden Seiten. Und Macht haben ist ebenso toll wie Macht spüren für mich.

      Natürlich ist es immer auch Partnerabhängig was genau am Ende gemacht wird, jeder Mensch funktioniert ja anders. Und wenn man bestimmte Reaktionen haben möchte fällt die Wahl des Werkzeugs schon mal unterschiedlich aus.
      "Du gibst Widerworte X( " – "Nein :miffy: "
      Hmm, ein interessantes Thema.

      Meiner Meinung bringt die Rolle in der Session automatisch eine andere Herangehensweise mit sich. Als Dom ist es gerade am Anfang schon sehr hilfreich sich Gedanken zu den "Zielen" einer Session zu machen und zu überlegen wie man dahin kommen möchte. Ich finde das gibt einem einen gewissen Rahmen, sowie Sicherheit. Mit zunehmeder Erfahrung kann man dann auch Sessions "aus der Hüfte" herausstarten, einfach weil man ein gewisses Repertoire hat und schon eher abschätzen kann wie der andere reagiert und wie man damit umgeht, oder mit Reaktionen umgeht die unvorhergesehen sind. Als Sub liegt es in der Natur der Sache, das man nciht genau weiß was passieren wird. Damit verbindet sich mMn bei dir auch die Partnerwahl.

      Ansonsten finde ich es schon erstaunlich das deine Vorlieben so weit auseinander gehen. Ist das schon immer so bei dir? @Lichtlich1990

      Bei mir selber sind die Vorlieben abhängig vom Thema relativ symmetrisch, das geht von Sex über Bondage. Im SM-Part ist es aber schon ein relativ großer Unterschied weil ich wenig maso bin (abgesehen von den Nippelklemmen :whistling: ), als Dom aber schon recht viel Spaß am verhauen und quälen habe. Im Ds-Bereich gehe ich mit meinen Spielpartnern schneller und tiefer ran. Als Sub, bin ich da eher emotional und vorsichtig.
      @El.Topo
      Ja, das war schon immer so. Seit ich mich für Sex interessiere, interessiere ich mich auch für BDSM. Und da war es immer so, je nach dem in welcher "Stimmung" ich war, wahren die Fantasien dominant oder devot, und schon immer so stark unterschiedlich.
      Es stimmt natürlich das man mit der Erfahrung intuitiver wird, allerdings ist das bei mir ein wenig anders. Ich habe in der Dom Rolle über 10 Jahre Erfahrung, allein was solche Sachen wie den Umgang mit Peitschen, Vorbereitungen auf Fisting etc. angeht.
      Es ist nun aber so, das ich keine feste Beziehung will, noch nie. Wenn ich in der Dom Rolle in eine Session rein gehe, ist es nicht so das der "feste" Plan mir Sicherheit gibt, ich hab da auch mit intuitiven Dingen rum experimentiert, war nie ein Problem.
      Für mich ist es eher so, das ich Lust auf etwas habe, z.B. Fisting, dann schreibe ich eine/einen Spielpartner.in an, von der/dem ich weiß das daran Interesse besteht, und verabrede mich.
      In der Sub Rolle kann man ja auch sagen, ich mag mehr Sessions mit klarem Ziel, das ich weiß worauf ich mich einstellen muss, oder ich mag eher die Überraschung.
      Was mich an der Sub Rolle am meisten reizt, ist eigentlich völlige Machtlosigkeit, und wenn ich das auslebe, will ich da auch so nah wie möglich rann. Ich setze dann nur ganz wenige Limits (keine Tiere, Kinder, keine Bilder etc., nichts was sagen wir mal in 2-4 Wochen (je nach Terminen etc.) nicht verheilt ist). Und dann suche ich mir Partner.innen von denen ich genau weiß, das sie auf der einen Seite die Kreativität und den "Wagemut" haben diese Limits auch aus zu reizen, und auf der anderen Seite die Vernunft z.B. die Heilzeit auch ab zu schätzen.
      Das ist auch aus meiner Sicht eine interessante Frage @Lichtlich1990.
      Ich bin ja im moment dabei rauszufinden ob ich eher Dom, SUB oder eben switcher bin. Dazu Stelle ich mir ja auch die ein oder andere Frage und Versuche sie mir auch zu beantworten. Ich bitte noch für mich persönlich zur Zeit zu dem Beschluss gekommen das ich, ähnlich wie du, auch unterschiedliche Vorlieben habe, je nach dem in welcher Rolle ich mich sehr. Als Dom mag ich es die "macht" über meinen Partner zu haben. Wobei ich jetzt nicht "Macht" im eigentlichen Sinne von Kontrolle und die Sub ist mein ich kann machen was ich will, sondern mehr im Sinne von Verantwortung für die Partnerin haben und mit ihr zusammen Dinge tun und erleben die ihr auch gefallen, bzw die nicht nur meinem Eigennutz dienen. Es soll ja im Endeffekt beiden parts gefallen. Wenn ich mich dagegen Mal in die Rolle des Sub versuchen reinzubersetzen und mich Frage was ich dann will, ist es eigentlich das genaue Gegenteil. Ich möchte dann eigentlich meiner Dom dienen, wie sie es will. Mein Wille interessiert mich (bis auf einige wenige Grenzen) eigentlich nicht. Ich denke mir dann "ich bin da um meine Herrin zufrieden zu stellen".

      Natürlich lässt sich das auf keinen Fall mit deinen/euren Erfahrungen und realen Eindrücken vergleichen, das möchte ich auch gar nicht behaupten. Aber deine Frage hat mir wieder einen kleinen Denkanstoß mehr gegeben der mich (hoffentlich) dazu führt mich "selbst zu finden", wie ich es nenne.

      Hoffe ihr findet meine Antwort jetzt nicht unpassend oder so. Falls doch tut es mir leid.
      @bdsm-neuling
      Danke für die Antwort. Unpassend würde ich nicht sagen, auch sehr interessant, nur aus meiner Sicht ein bisschen am Thema vorbei. Ist nicht deine Schuld, ich hab mich wahrscheinlich ungenau ausgedrückt. Der Widerspruch zwischen dienen wollen, Schmerz wollen, Demütigung wollen, etc. und gedient bekommen, Schmerz geben, Demütigen, etc. ist ja das Wesen des Switcher seins. Worum es mir in dem Thread ging, ist eher was sich daraus ergibt, bzw. was damit einhergeht.
      Ich fang ja erst an meine Switcher Seite zu entdecken. Und merke schon, dass sie sehr anders ist als meine Sub Seite. Als Sub stehe ich auf Schmerzen, bin Masochist. Devot nur recht wenig. Grad ausreichend für meinen Sadisten.
      Als Dom bin ich eher auf Unterwerfung aus, Macht, Dominanz. Schmerz zufügen- mal sehen ob es mir Spass macht, im Moment versuche ich die Dominanz auf die Reihe zu bekommen. Und die Lust daran ist eine andere als meine Lust am Schmerz. Ein komplett anderes Gefühl.
      Das geht von mir aus nur mit verschiedenen Partnern. Ich kann nicht heute mich unterwerden und morgen dominieren mit demselben Partner.
      Auch brauche ich verschiedene "Hilfsmittel" um in die jeweilige Position hineinzufinden. Als Sub bin ich gerne nackt, trage Halsband, bin barfuss. Und kann kaum genug bekommen von Fixierung und Schmerz.
      Als Dom bin ich gerne in heels, Overknee Stiefeln mit 11cm Absatz und Stiletto, Mieder. Und ich gebe sehr acht nicht zu überfordern. Spiele eher mit Reiz und Verweigerung. Und dem Schamgefühl.
      Also bei mir ist es definitiv sehr verschieden
      Auf der aktiven Seite genieße ich es zu quälen. Das Leid zu sehen, durchaus auch mal die Verzweiflung, das Röten des Hinterns. Sexuell gibt es mir wenig, das spielt sich bei mir irgendwie auf einer anderen Ebene ab.
      auf der passiven Seite kommt es darauf an... ich habe gemerkt, wie vielseitig das Ganze ist, und seitdem ich nicht mehr der gedankenlesende Seestern sein muss und mich während des Spiels (im Rahmen der Möglichkeiten - mit Knebel spricht sich so undeutlich ;) ) auch verbal einbringen darf kommt einiges zusammen, womit man den aktiven Part fordern kann ;) Wobei ich das ein oder andere jetzt auch schon ins Aktive übertragen habe.
      Interessenstechnisch ist es aber unterschiedlich. Das ein oder andere kann ich mir rein passiv vorstellen, nicht aber aktiv.
      Viele Grüße
      safine
      Die Frage ist hochinteressant und hat mich wie so vieles, was ich hier im Forum lese, mal wieder dazu gebracht, mich selbst zu reflektieren, mein Verhalten, meine Gefühle...

      Dabei erkannt, dass ich, wenn der Dom zu "weich, nachgiebig, unentschlossen" ist und ich somit nicht in den Submodus (irgendwie mag ich die Wortkreation ;) ) falle, ihn anfange zu dominieren ... und hier dann auch aus seinem "Leid" Spaß und innere Befriedigung ziehe.

      Ich weiß nicht, ob ich Switcher bin oder nicht, wird sich wohl noch zeigen.


      ....


      Nun meine Antwort:

      Als Sub mag ich Situationen durch die ich mich mit Überwindung "durchquälen" muss nicht sonderlich....bis gar nicht... :thumbdown:
      Auch Schmerzen sind für mich grenzwertig.
      Möchte aber (fast) jegliche Verantwortung für das was geschieht abgeben.
      Könnte mir hier auch nicht vorstellen dies mit einer Frau auszuleben.

      Als passiver Part habe ich mit "richtigem" Bondage" (also nicht nur als Fixierung) noch keine praktische Erfahrung.
      Könnte es mir als Sub aber nur schlecht vorstellen, dass mich dies erregt.


      ...


      Wenn ich aber dominiere, was ich auch gerne mache :love: , möchte ich meinen Spielpartner leiden sehen, wie er sich quält, leichte Schmerzen erträgt, sich fallen lässt.
      Die Macht und das Vertrauen, das er mir in den Momenten gibt, füllt mich mit Wärme und einem tiefen Gefühl, dass ich als Stolz bezeichnen möchte.
      Könnte mir dies sogar bei einer Frau noch besser vorstellen.
      Auch die dann auf mir liegende Verantwortung ist für mich ein Kick.

      Und was Bondage angeht, habe ich beim betrachten von Bildern mit Shibari ein sehr großes Bedürfnis dies auszuführen, als aktiver Part.
      Nicht zur bloßen Fixierung .. eher finde ich den Gedanken eine Frau erotisch so zu verschönern extrem anregend, nicht nur das Ergebnis, sondern vor allem den Weg zum Ergebnis stelle ich mir sehr erfüllend vor.
      Überlege schon, in MG mal in den dortigen Treffs mal reinzuschnuppern.


      ...

      Bei mir sind (wären) meine Empfindungen und "Wünsche" als Sub oder Dom also definitiv etwas unterschiedlich.
      - Man muß das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen. -
      Hermann Hesse
      Ich entstaube mal diesen Beitragsfaden. Es ist doch interessant, dass die meisten Fragen, über die man reflektiert, hier schon mal gestellt worden sind.

      Von meiner Neigung fühle ich mich auf beiden Seiten zu Hause, also ein Switcher. Wobei ich mir nicht vorstellen kann, beide Seiten mit dem selben Partner zu erleben. Aber abgesehen von den Wünschen und Bedürfnissen des jeweiligen Partners, die natürlich das gemeinsame BDSM beeinflussen, habe ich annährend die gleichen Phantasien, was die dominante oder auch die submissive Seite angeht. In meiner früheren Partnerschaft, wo ich meiner Sub die Fesseln anlegte, mochte ich bereits das, was ich auch in meiner jetzigen Beziehung nur mit umgekehrten Vorzeichen erleben möchte. Die Wünsche sind im Großen und Ganzen die gleichen. Ich finde es spannend, beide Seiten der gleichen Medaillie zu erleben und zu spüren, wie sie sich anfühlen.

      Deswegen bin ich fast ein wenig überrascht, dass andere Switcher hier im Beitragsfaden ihre dominanten und ihre submissiven Phantasien so unterschiedlich erleben. Vielleicht äußeren sich ja noch andere zu dem Thema, jetzt, wo der Beitragsfaden wieder nach oben gespült ist.
      Über weitere Erfahrungsberichte würde ich mich jedenfalls freuen.

      Wiking