Wie wird Sub an und über ihre/seine Grenze geführt? (Ds / SM)

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      Wie wird Sub an und über ihre/seine Grenze geführt? (Ds / SM)

      Hi, :hi:

      ich schreibe jetzt mal wieder seit einer gefühlten Ewigkeit, weil ich mal eure Erfahrungen / Vorgehensweisen zu diesem Thema hören möchte:

      Gerade wenn man sich schon länger kennt, "eingespielt" ist und sich der Wunsch formt, von Sub oder Dom, die Grenzen konkret zu erweitern und sie dann auch zu überschreiten. Es geht also um das bewusste Verlassen der Komfortzone, hinein in einen Bereich des noch intensiveren Machtaustauschs, einem Stück Selbstaufgabe von Sub durch intensiven Schmerz und Erniedrigung.

      Gerade in einer intensiven SM-Session geht es ja nicht nur um die körperliche, sondern gerade um die psychische Wirkung und den Willen von Sub, sich genau darauf einzulassen. In meiner Erfahrung durfte ich schon das ein oder andere Mal jemanden über ihre bisherige Belastungsgrenze führen und es erfüllte mich mit Stolz so ein "Häufchen Elend" zu sehen.

      Nun meine Fragen:

      Allgemein:
      - Worin unterscheidet das Überschreiten der psychischen von den physischen Grenzen?
      - Welches Überschreiten ist eurer Meinung nach "einfacher"? (psychisch vs. physisch)
      - Habt ihre eine besondere Form der Aftercare gewählt?
      - In wie fern würdet ihr das Überschreiten von Grenzen abgrenzen zu "normalen" Sessions in denen Sub in Tränen aufgelöst, schluchtsend auf dem Boden zusammengekauert liegt?

      Die Fragen an die Doms:
      - Wie führt ihr Sub ganz bewusst an und über ihre Grenze?
      - Was ist eure Motivation dafür?
      - Was empfindet ihr in dem Moment, wenn ihr die Grenzen überschreitet?
      - Wie geht ihr mit euren Zweifeln und Ängsten in diesen Momenten um?
      - Habt ihr dabei eure Grenzen als Dom überschritten?
      - Wie stellt ihr sicher, das das Überschreiten nicht zu weit geht und Sub dabei evtl. ernsthaften / dauerhaften Schaden nimmt?

      Die Fragen an die Subs:
      - Wie fühlte sich für euch an, eure Grenzen zu überschreiten?
      - Wie wichtig ist Weinen für euch?
      - Wie habt ihr euch darauf vorbereitet? (körperlich, metal) oder ist das einfach so geschehen?
      - Wie ist es zu dem Überschreiten gekommen? (Spontan, abgesprochen, unabsichtlich)
      - Warum wolltet ihr unbedingt eure Grenzen überschreiten? Kam die Motivation von euch oder von eurem Dom?

      Vielen Dank für eure Beiträge und allen eine spannende Diskussion. :blumen:
      - Wie fühlte sich für euch an, eure Grenzen zu überschreiten?
      Ich habe zunächst Angst oder schäme mich, z.T. habe ich auch das Bedürfnis, zu kämpfen (real äußert sich das z.B. in Sarkasmus oder dass ich mich erstmal völlig verweigere, nicht abbreche). Das Vertrauen in Dom und/oder das Bedürfnis, ihm den Wunsch zu erfüllen, ist aber stärker, so dass ich irgendwann innerlich "loslasse" und ihm vertrauensvoll folge.


      - Wie wichtig ist Weinen für euch?
      Weinen ist in dem Kontext nicht so wichtig. Ich habe beim Überschreiten einer Grenze bislang nie geweint (auch wenn ich mich manchmal, gerade bei schambehafteten Dingen, schon so gefühlt habe, als ob ich am liebsten weinen würde). In diesen Situationen war ich teilweise eher sarkastisch (und durfte das auch) - würde ich in dieser Situation weinen, könnte das zu einem Absturz führen. Das Kämpfen (Sarkastisch sein, Fluchen) brauche ich (noch), um mein Gefühl für mich selbst und meine psychische Unversehrtheit aufrecht zu erhalten und damit ich danach nicht das Gefühl habe, dass er mich gebrochen hat. Es ist aber gut vorstellbar, dass ich das irgendwann nicht mehr brauchen werde.

      Tränen kommen bei mir vor, sie sind eher ein Zeichen dafür, dass ich mich komplett unterwerfe und jede Eigenwilligkeit komplett loslassen kann... wobei man das ja auch als das Überschreiten einer Grenze sehen kann.


      - Wie habt ihr euch darauf vorbereitet? (körperlich, metal) oder ist das einfach so geschehen?
      Manchmal, in dem er das als Phantasie mit mir durchgegangen ist, in anderen Situationen, die sich spontan ergeben haben, gar nicht. Da war das Vertrauensverhältnis Vorbereitung genug. Andererseits ist er Parelli-Trainer (das ist eine Art, mit Pferden zu arbeiten) und Profi darin, ein Pferd durch eine schwierige Situation zu führen, und das scheint auch bei mir zu funktionieren.

      Ich habe manchmal, wenn alles optimal läuft, das Gefühl, dass ich ihm folge bzw. mich ihm unterordne wie ein Pferd seiner Leitstute oder einem guten Reiter - in dem Bewusstsein, dass er schon weiß, was er tut, und ich ihm vertrauen und ihm die Führung üeberlassen kann.


      - Wie ist es zu dem Überschreiten gekommen? (Spontan, abgesprochen, unabsichtlich)
      Unterschiedlich.


      - Warum wolltet ihr unbedingt eure Grenzen überschreiten? Kam die Motivation von euch oder von eurem Dom?
      sie kommt von uns beiden, es variiert situationsabhängig. Manchmal, weil die Grenze im Alltag hinderlich ist, manchmal, weil er oder wir beide das Gefühl haben, dass das jetzt kicken würde, und manchmal denke ich, er macht es einfach, weil er es kann und Spaß dran hat.

      Und das Gefühl danach, wenn ich mich überwinden konnte und die Situation durchgestanden habe, ist toll - sehr innig, ich fühle mich ihm dann sehr, sehr nahe. Er sagt, dass es ihm genauso geht.


      Ein Beispiel:
      Wir waren im Wald unterwegs und kamen an einen Aussichtsturm. Ich habe Höhenangst und platzte beim Anblick dieser Stahlkonstruktion heraus: "da geh ich ganz sicher nicht hoch! Das kannst du gleich vergessen, das kriege ich nicht hin!". Okay, 20 Minuten später waren wir zur Hälfte oben. Weitere 10 Minuten später war er ganz oben, und nach einige Zeit, in der ich auf einer dieser schrecklichen Stahlgittertreppen saß und mich am Geländer festklammerte, bin ich ihm einfach nachgegangen, allein, einfach, weil ich bei ihm sein wollte und das Gefühl hatte, dass es okay ist.
      „and because you want it, too.“
      „I do“, I whisper. „Never… then … never while“. „I know.“ he says

      Elisabeth McNeill

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Poetin ()

      Hi,

      ich denke da hat jeder sein eigenes BDSM.
      Für mich persönlich wäre ein psychisches oder physisches Demontieren bis hin zum Häufchen Elend ein traumatisches Erlebnis. Eine Session in der ich in Tränen aufgelöst schluchzend auf dem Boden zusammengekauert liegen würde, garantiert die letzte mit diesem Dom … dafür wohl eher etliche mit einem Psychologen.

      Aber sicher gibt es auch Subs die sich einen solchen Machtrausch wie, du ihn beschreibst wünschen bzw. einen zu deiner Neigung passenden Masochismus haben.
      Zur Vermeidung eines Unfalls bedenke aber stets, dass etwaige Fantasien das eine und das Empfinden in der Realität weit auseinanderfallen können. Du solltest, bei einem solchem Spiel, stets ein waches Auge dafür haben, ob und wann die Session zum Wohle deiner Sub abzubrechen ist.


      Ich beantworte dir daher die Fragen aus meinem Horizont:

      - Worin unterscheidet das Überschreiten der psychischen von den physischen Grenzen?
      - Welches Überschreiten ist eurer Meinung nach "einfacher"? (psychisch vs. physisch)


      Ich denke die Fragen sind selbst aus dem Subjektiven Horizont nicht pauschal beantwortbar.
      Unabhängig der jeweiligen Tagesform, die sich ganz enorm darauf auswirkt was machbar ist und was nicht, kommt es m.E. ganz konkret darauf an worin die Handlung oder psychische Belastung besteht. Ist es eine Grenze an die du Sub schon herangeführt hast oder triffst du psychisch oder physisch ganz bewusst einen Nerv von dessen Grenze sie sich überfordert oder überrollt sieht.
      Hinzu kommt, dass ein Überschreiten von Grenzen ja Hand in Hand physisch als auch psychisch beanspruchend sein kann.

      Da das individuell, subjektiv und situativ ist, sollte für dich allein die konkrete Antwort deiner Sub in diesem Moment und der vorherige Austausch darüber maßgebend sein.


      - Habt ihre eine besondere Form der Aftercare gewählt?

      Aftercare, bedurfte es zumindest nicht in Zusammenhang mit einer schief gelaufenen oder mich überfordernden Session die ich mit meinem Dom gehabt hätte.....
      Aber ja, viel reden und austauschen über die Situation. Geben von viel Zuwendung und Trost. Geduldiges Begleiten und Wiederaufbauen.

      Aber auch ansonsten der offene und ehrliche Austausch über die Empfindungen was gut, schön, toll oder auch nicht und wie man das alles wahrgenommen und erlebt hat, ist hier schon ein wichtiger Faktor. Damit sich das individuelle BDSM von Sub&Dom sich im Positiven Sinne so weiterentwickeln kann, dass es aufeinander gerichtet bleibt.

      Aber zu einer Aftercare, sollte nach dem konkreten Fall alles gehören, was du in dem Moment positives für die Sub psychisch und physisch tun kannst. Dazu kann das in den Arm nehmen genauso gehören wie etwas schmerzstillendes …. eine Creme... was auch immer.


      - In wie fern würdet ihr das Überschreiten von Grenzen abgrenzen zu "normalen" Sessions in denen Sub in Tränen aufgelöst, schluchtsend auf dem Boden zusammengekauert liegt?

      sowas... kommt bei uns nicht vor …. und ich würde da gar keine Abgrenzung ziehen … sondern darin ein deutliches Sprengen von meinen Grenzen sehen. (aber ich habe auch nicht ansatzweise eine Neigung die zu deiner Form des Sadismus passen würde)



      Zu deinen Fragen direkt an Subs:

      Die Fragen an die Subs:
      - Wie fühlte sich für euch an, eure Grenzen zu überschreiten?


      Zunächst, kenne ich es aus einer Session mit meinem Dom nicht über Grenzen geführt worden zu sein, für die ich noch nicht bereit war.
      Wenn mir etwas zuviel wird, weiß ich, dass ich mein Safeword benutzen kann. Vielleicht wäre es daher treffender aus meiner Perspketive von Grenzerweiterung als von Grenzüberschreitung zu sprechen.

      Wichtiger als das überschreiten einer Grenze ist für mich, dass ich mich in den Händen meines Dom stets sicher und gut aufgehoben fühle.
      Ich habe dabei auch keinerlei sportlichen Ehrgeiz... mir um jeden Preis zu Beweisen, dass ich noch mal 5 cm weiterspringe.
      Wenn in einer Session Grenzen angekrazt oder neu erweitert werden, so ist das eine Erfahrung des Kennenlernens auf vielerlei Ebenen für mich als auch das gemeinsame BDSM.
      Wie habe ich das körperlich und seelisch empfunden … bin ich damit klar gekommen... wie hat es auf uns jeweils beide gewirkt.... Wiederholung in der Gesamtbetrachtung?


      - Wie wichtig ist Weinen für euch?
      ähm.... die Frage ist für mich etwas unpräzise. Weinen kann ja mit sehr vielen unterschiedlichen Emotionen zusammenhängen.
      Ich will in jedem Fall nicht weinen, weil ich fix und fertig bin, mich psychisch furchtbar fühle oder mir solche Schmerzen zugefügt wurden, dass ich gar nicht anders mehr kann.

      - Wie habt ihr euch darauf vorbereitet? (körperlich, metal) oder ist das einfach so geschehen?

      Ich habe Vertrauen in meinen Dom. In seine Führung eben so sehr wie in seine mentale Begleitung. Das hat er sich erarbeitet, verdient und stets bewiesen. Zudem weiß ich, dass ich jederzeit mein Safewort benutzen kann.

      - Wie ist es zu dem Überschreiten gekommen? (Spontan, abgesprochen, unabsichtlich)
      - Warum wolltet ihr unbedingt eure Grenzen überschreiten? Kam die Motivation von euch oder von eurem Dom?

      Ich spreche eher von Ertasten von Grenzen oder Grenzerweiterung.
      In dem Kontext, dessen dass ich mich in meiner Neigung nicht danach sehne fix und fertig gemacht oder gebrochen zu werden (ich sage das nur weil deine Frage aus dem Horizont deines BDSM kam):
      Sehe ich in dem gemeinsamen BDSM eine Reise auf der vieles -nicht zuletzt man selbst, der Partner und der gemeinsame Raum- entdeckt, erforscht und gemeinsam genossen und erlebt werden kann. In meinem Sicherheitsgefühl, darf ich dank meines Doms neugierig über den Tellerrand schauen und Neues entdecken.
      Ich weiß, ich kann meinem Dom vertrauen, dass er stets das richtige Maß findet.
      Worin unterscheidet das Überschreiten der psychischen von den physischen Grenzen?
      Ich verstehe die Frage nicht. :ninja:

      Welches Überschreiten ist eurer Meinung nach "einfacher"? (psychisch vs. physisch)
      unterschiedlich

      Habt ihr eine besondere Form der Aftercare gewählt?
      - Direkt danach: in den Arm genommen werden, zusammen schweigen
      - Am Mittag danach: gemeinsam mit seiner Freundin essen gehen, quatschen, lachen

      In wie fern würdet ihr das Überschreiten von Grenzen abgrenzen zu "normalen" Sessions in denen Sub in Tränen aufgelöst, schluchtzend auf dem Boden zusammengekauert liegt?
      Für mich lässt sich das nicht trennscharf gegeneinander abgrenzen. Ohne Grenzüberschreitung kauere ich mich nicht schluchtzend auf dem Boden zusammen. Eine Grenzüberschreitung führt bei mir nicht automatisch dazu, dass ich weine (s.u.).

      Wie fühlte es sich für euch an, eure Grenzen zu überschreiten?
      bewusstseinserweiternd

      Wie wichtig ist weinen für euch?
      Sehr wichtig, aber nur als Warn- bzw. Abbruchsignal. Ich weine nur, wenn ich extrem Angst bekomme und es ernsthafte Schäden nach sich ziehen würde, wenn er weiter macht.

      Wie habt ihr euch darauf vorbereitet? (körperlich, metal) oder ist das einfach so geschehen?
      Safewords sind abgesprochen: Nein!/Stopp!/Nicht!/Hör bitte auf! Und alles mit ähnlicher Bedeutung. Über relevante Eigenheiten, so weit sie mir bekannt sind, weiß er Bescheid. Als eine Art von Sicherheitsvorkehrung könnte man vielleicht seine Sanitäterausbildung sehen und das akribische Zusammentragen von Informationen.

      Wie ist es zu dem Überschreiten gekommen? (Spontan, abgesprochen, unabsichtlich)
      Abgesprochen sind meine Safewords, die Tabus und wir tauschen uns rege über unsere Fantasien und Gedanken aus. Grenzüberschreitungen ergeben sich in dem Rahmen meistens spontan.

      Warum wolltet ihr unbedingt eure Grenzen überschreiten?
      Ich muss nicht unbedingt Grenzen überschreiten, aber ich mag es. Es erweitert meinen Horizont. Ich erlebe und fühle über meinen Tellerrand.

      Kam die Motivation von euch oder von eurem Dom?
      Teamwork :coffee:

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Frl. Irrlicht () aus folgendem Grund: Satz ergänzt bezüglich der Vorkehrungen.

      Ich glaube, da gibt es keine eisernen Prinzipien, sondern nur "Einzelfälle".
      Deshalb einfach ein Beispiel.
      meine (Leider-Ex)-Sub hatte ein Tabu: Ohrfeigen.
      Jetzt sind Genzen ja meistens nicht einfach so da. Sie entstehen oft aus einer Gedankenverbindung, die in der Sub festsitzt. Die muss Dom jedenfalls kennen. Kommunikaton! Ohne geht es nicht. Und es sollte auch nicht ganz unvorereitet und überraschend kommen.
      Schläge ins Gesicht erinnerten sie an eine Form von Gewalt und Unterdrückung, die mit BDSM nichts zu tun hatten. Fast traumatisch, böse Trigger. Für mich war wichtig, das aus diesem Kontext zu lösen. Mt leichten Schlägen, wirklich leichten, sie spüren lassen, dass diese Art der Berührung ihres Gesichts möglich ist ohne sie in diese traumatischen Erinnerungen zu stürzen, eng festhalten dabei, küssen dazwischen. Einfach mit einem warmen Gefühl und Zärtlichkeit paaren.Es hat funktioniert, sonst hätte ich sofort aufgehört. Sie hat sie angenommen. Sie in einem anderen Kontext sehen können. Und mehr davon wollen.
      Aber das ist bestimmt nicht übertragbar auf alles. Grenzen im harten SM-Bereich sind eine andere Sache. Die respektiere ich einfach. Was zu viel ist ist zu viel. Da kann man doch ganz einfach verzichten, finde ich.
      Eine menge Fragen:


      - Worin unterscheidet das Überschreiten der psychischen von den physischen Grenzen?

      Das ist eine ist eine Mentale Grenze das andere eine körperliche !

      - Welches Überschreiten ist eurer Meinung nach "einfacher"? (psychisch vs. physisch)

      Pauschal nicht zu beantworten da dies von den Fähigkeiten und der Persönlichkeit des passiven Parts abhängig ist.
      Erfahrungsgemäß ist jedoch das Überschreiten Mentaler Grenzen oft schneller vollzogen.
      Wobei auch dort die Auswirkungen bei unsauberer Vorbereitung im unerwünschtem Sinne passieren können.

      - Habt ihre eine besondere Form der Aftercare gewählt?

      Nein da auch dies eine sehr individuelle Angelegenheit ist. Hängt von der Intensität der Session ab bis hin zu
      dem was Sub letztlich benötigt um von den Emotionalem zustand wieder zurückzukehren.
      Es gibt auch passive Parts die danach ersteinmal für sich sein wollen. Was zwar seltener Vorkommt als
      die Kuschelnden danach aber vorkommen kann. Also wie erwähnt Individuell.

      - In wie fern würdet ihr das Überschreiten von Grenzen abgrenzen zu
      "normalen" Sessions in denen Sub in Tränen aufgelöst, schluchtsend auf
      dem Boden zusammengekauert liegt?

      Je nach dem von welchen Grenzen wir reden ist der Unterschied gewaltig.
      Die normale Session zielt jedoch nicht auf das Überschreiten von Grenzen ab.
      Ein Training kann Sub erst einmal in die Lage versetzen die eigenen Grenzen zu erweitern.
      Ähnlich letztlich wie beim Sport. Durch kontinuirlichem Training besser zu werden.
      Letztlich geht das auch Mental auch wenn das obere Beispiel eine Physisches ist.
      Mental könnte sein um ein Beispiel zu geben das Selbstwertgefühl zu steigern u.s.w. !

      - Wie führt ihr Sub ganz bewusst an und über ihre Grenze?

      Die grenze ersteinmal ermitteln. Danach sich Gedanken zu machen auf welcher Art und Weise
      diese erweitert, gesteigert, verbessert werden kann. Den Plan dazu entwickeln.

      - Was ist eure Motivation dafür?

      Sofern Sub das möchte Sie in bestimmten Bereichen zu fördern und zu verbessern.
      Hier spielt aber auch immer die Eigenmotivation eine Rolle !

      - Was empfindet ihr in dem Moment, wenn ihr die Grenzen überschreitet?

      Das sind eine Reihe von Empfindungen. Stolz auf Sub, Respekt, Bewunderung manchmal,
      Zufriedenheit da es bei gelingen ein Indiz darstellt das auch der Plan von Sub eingehalten wurde,
      Die Form des Eigenstolzes das das eigene entwickelte Konzept hervorragend zum tragen kam,
      u.s.w. die Liste könnte man je nach dem ewig fortsetzen.

      - Wie geht ihr mit euren Zweifeln und Ängsten in diesen Momenten um?

      Gar nicht, denn sollte ich zweifel an der Durchführung haben würde dies nicht stattfinden. Warum sollte ich etwas machen von
      dem ich den Erfolg bezweifle ? Gegen Ängste ist letztlich das genaue Informieren mit ein Bestandteil der diese abbaut.
      Wer weiß was er macht, hat letztlich auch eine andere Sicherheit in dem was er macht.

      - Habt ihr dabei eure Grenzen als Dom überschritten?

      Nein ! Wobei ich Dir bei dieser Frage auch nicht wirklich geistig gerade folgen kann, denn dies würde bedeuten
      wenn Dom seine grenze überschreitet das er etwas Durchführt von dem er nicht weiß was er da macht. Das wäre grob Fahrlässig !
      Aber ich schrieb oben ja auch schon Informieren,Grenzen ermitteln
      und wenn ich mir das nicht zutraue macht es ein Spezialist auf seinem Gebiet. Auch dies ist eine Möglichkeit.

      Der Dom muss letztlich nicht alles können. Kann niemand. Wenn jemand einen Wasserschaden zu hause hat und nicht weiß wie er

      diesen beheben kann, ruft er eben auch einen Klempner an.

      Es gibt also auch die Möglichkeit wo die eigenen grenzen liegen dies über eine andere Facvhkraft letztlich realisieren zu lassen.

      - Wie stellt ihr sicher, das das Überschreiten nicht zu weit geht und Sub dabei evtl. ernsthaften / dauerhaften Schaden nimmt?

      Selbstreflektion, sich selbst nicht zu Überschätzen und das eigene können, inklusive der oben genannten Punkte.
      Aber auch das nutzen bestimmter Techniken die dabei helfen in Form von Feedback etc. !








      Ich hörte Sie sagen, die Macht ist mit dir !
      Erst einmal vielen Dank für das beantworten der vielen Fragen. Ihr habt mir/uns einen Einblick in die Sessions gegeben.
      :blumen:
      Wie ich sehe haben die Formulierungen „Häudfchen Elend“ und „Tränen aufgelöst, schluchtsend auf dem Boden zusammengekauert“ haben für etwas Verwirrung und Ablehnung gesorgt. Ich wusste aber nicht wie ich das treffender beschreiben konnte.

      Ich glaube, dass ich auch die „Grenze“ nicht hinreichend klar definiert habe. Zum einen sehe ich die Erschöpfungsgrenze (durch die Dauer) und die Handlungsgrenze (Linits und Tabus). Beim erreichen der Erschöpfungsgrenze kommt es meiner Erfahrung nach zu den oben beschriebenen Verhalten. Meine Fragen zielten aber insbesondere auf die zweite Art. Aber auch dazu wurde ja viel geschrieben. Wie ist es denn bei den Doms, die haben noch gar nichts dazu geschrieben. :gruebel:
      Allgemein:

      - Worin unterscheidet das Überschreiten der psychischen von den physischen Grenzen?

      Ich denke das es etwas anderes ist rein Körperlich etwas auszuhalten oder zu erdulden oder zu erleben. Das bewusste geistige Überschreiten einer bisherigen Grenze ist eine Sache die das gesamte Denken und gesteuerte Empfinden verändern kann.

      - Welches Überschreiten ist eurer Meinung nach "einfacher"? (psychisch vs. physisch)

      Etwas körperlich auszuhalten ist meines Erachtens einfacher, denn das empfinden vergeht wieder. Allerdings macht das Körperliche empfinden ja auch etwas mit dem Geist, dem Denken. Das kann je nachdem wie schön oder schrecklich es war schob massive Auswirkungen haben.
      Sich geistig mit einer Grenze auseinander zu setzen kann einfach sein, aber auch nur weil man es sich zu einfach vorgestellt hat. Oder Man tut sich sehr schwer und am Ende ist es doch schön. Kann man also nicht so genau sagen.

      - Habt ihre eine besondere Form der Aftercare gewählt?

      Nein .

      - In wie fern würdet ihr das Überschreiten von Grenzen abgrenzen zu "normalen" Sessions in denen Sub in Tränen aufgelöst, schluchtsend auf dem Boden zusammengekauert liegt?

      Ich denke eine solche Überschreitung sollte nicht alltäglich sein, daher wäre es schon etwas besonderes.
      Ob Sub nun dabei oder in normalen Sessions auf dem Boden liegt wird sich zeigen.



      Die Fragen an die Doms:
      - Wie führt ihr Sub ganz bewusst an und über ihre Grenze?

      Ich führe ihn nicht darüber, ich zwinge ihn dazu. Hört sich hart an, aber wenn ich eine Grenze überschreiten will dann mache ich es einfach. Ich sorge dafür das er nicht weg kann und genieße es. Bisher fand er es auch im nachgang grundsätzlich ok, im einzelnen haderte er etwas, aber da muss er durch.


      - Was ist eure Motivation dafür?

      Ich bin Sadista durch und durch. Ich liebe es die Macht zu spüren und seine extremen Reaktionen heraus zu fordern.

      - Was empfindet ihr in dem Moment, wenn ihr die Grenzen überschreitet?

      Erfüllung, Macht, Erregung


      - Wie geht ihr mit euren Zweifeln und Ängsten in diesen Momenten um?

      In diesem Moment habe ich keine, denn ich bin im Flow. Dann bin ich eher damit beschäftigt noch einen Rest Beherrschung zu finden damit ich es nicht vor Gier übertreibe.


      - Habt ihr dabei eure Grenzen als Dom überschritten?

      Nein .


      - Wie stellt ihr sicher, das das Überschreiten nicht zu weit geht und Sub dabei evtl. ernsthaften / dauerhaften Schaden nimmt?

      Ich informiere mich vorher über das was ich machen möchte, ich probiere es gegebenen falls aus oder kann auf Erfahrungen damit zurück greifen.
      Ich Sorge dafür das die verwendeten Werkzeuge nicht mehr Schaden anrichten können als ich beabsichtige, sofern das möglich ist.
      Zum Beispiel verwende ich ein Schlaginstrument was ihn über die Grenze treibt, was aber selbst bei voller Kraft keine bleibenden Schäden hinterlässt.
      Außerdem erlaube ich mir nicht mich völlig in den Rausch zu begeben um noch die Kontrolle über mich zu haben.

      Ich hoffe das ist verständlich, wenn nicht einfach fragen:)
      Nie gezählte Tage liegen hinter dir,
      in denen der Moment, so oft,
      so wichtig für dich war.
      Es ist doch dein Traum,
      mit dem du diesen Weg gegangen bist,
      deine Gefühle, die dich haben glauben lassen
      und deine Sehnsucht, die dich noch immer
      nicht zu Ruhe kommen lässt.
      Es ist noch immer dein Weg,
      der zu dir gehört.
      Fang dir deine Träume - Staubkind.
      Ich wurde durch meinen Spielpartner über meine Grenzen gespielt, noch bevor ich überhaupt von BDSM genaueres wusste.
      Er hat gemacht, was ihm Spass machte...

      Dafür aber hat er auch mit den Konsequenzen gelebt. Und diese waren recht breit gefächert.
      Von unzähligen WhatsappNachrichten nach der Session (so verarbeitete ich es) bis zu Abbruch und Ausflippen während
      der Session war alles dabei. Nur lag ich nie weinend auf dem Boden, ich konnte beim Heulen immer noch stehen und
      ihn anpfeifen... ;)
      Und NIE hatten die Folgen seiner Grenzüberschreitungen zu Strafen seinerseits geführt. Weder verlangte er einen
      angemessenen Ton bei meinen Abstürzen noch wurde er böse. Er trug seine Verantwortung und nahm was kam. Und
      heute glaube ich, dass dies der Grund ist, warum ich ihm so vertraut habe.
      Zwischen dem, was ich denke, dem, was ich sagen will, dem, was ich zu sagen glaube und dem, was ich wirklich sage und

      dem,

      was Du hören willst, dem, was du wirklich hörst, dem was du zu verstehen glaubst, dem, was Du verstehen willst und dem, was Du wirklich verstehst, gibt es 9 Möglichkeiten, sich nicht zu verstehen.

      Passagno