Outing bei Freunden?

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      Also bei uns wissen unsere Vanilla-Freunde nicht bescheid und das soll auch so bleiben.

      Sohnemann habe ich kürzlich aufgrund seiner neugierigen Fragen an die SMJG verwiesen :D

      Meine Mutter und meine Schwester sind auch eingeweiht und haben es eigentlich auch ganz gut aufgenommen.
      Liebe Nachbarn, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, Familie: Ich bin entsetzt, auf was für Seiten ihr euch rumtreibt! :frech:

      Lernen durch Schmerz ist nicht angenehm, aber unglaublich effektiv... :evilfire:
      Meine beste Freundin (Vanilla) weiß Bescheid, wir reden aber praktisch nie darüber. Zudem weiß es mein Bruder sowie eine ehemalige Freundin, über die ich meinen Freund kennengelernt habe.

      Ich habe schon zwei Leute aus dem Forum kennengelernt und die Gespräche mit ihnen sehr genossen, weil da eben das gefühlte "Verstellen", das Aufpassen müssen, dass man niemanden vor den Kopf stößt, wegfiel und weil man gemeinsam über blöde Shades-of-Grey-Sprüche usw. lachen konnte. Ich habe diesen Austausch mit Menschen, von denen ich mich in der Hinsicht einfach verstanden gefühlt habe und bei denen ich wusste, dass sie nicht werten, als sehr angenehm empfunden.

      Weitere Freundschaften mit anderen BSDM-affinen Menschen würde ich, glaube ich, super finden.
      „and because you want it, too.“
      „I do“, I whisper. „Never… then … never while“. „I know.“ he says

      Elisabeth McNeill
      Hi,

      meiine guten Freunde wissen bescheid..... und ich war so über manches Feedback (Filmempfehlung... oder kommst mit auf Veranstaltung) schon etwas überrascht.
      Bis auf eine einzige Ausnahme, haben alle auch nicht BDSMler gut aufgenommen. Viele waren neugierig und haben viel gefragt.... und sind dem Thema aufgeschlossen.
      Zumal ich immer auch dazu sage..... dass es DAS BDSM so nicht gibt, sondern es letztlich ein offener Umgang mit sexuellen Wünschen und Fantasien ist, in dem Klischees nicht notwendigerweise vorkommen müssen (schlagen ect.). Insoweit finden die dann den Zugang eigentlich recht interessant.

      Andere Leute oder meine Eltern ….. geht meine Sexualität aber nix an.

      Abigail schrieb:

      Aber wir haben hier auch einige jüngere Mitglieder die in deinem Alter sind. Vielleicht schreibt von denen ja hier auch etwas dazu

      Ich fühle mich mit meinen 19 Jahren jetzt mal angesprochen :D

      Meine engsten Freunde wissen Bescheid. Es ist tierisch entspannt und ich empfinde das als einen großen Mehrwert. Es wird als ganz normal aufgenommen und ich bereue nicht, mich geoutet zu haben. Es gibt natürlich mal Witze oder einen dummen Kommentar, aber die mache ich genauso über andere Freunde von mir. Das ist alles absolut im Rahmen.

      Dabei habe ich auch festgestellt, dass mein bester Freund aus Kindergartentagen Dom ist und eine sehr gute Freundin von mir ebenfalls Sub.

      Bevor ich mich geoutet habe, habe ich mal "vorgefühlt", also mal einen Kommentar hier oder dazu fallen gelassen und ganz bewusst die Reaktionen abgeschätzt. Mir ist, vielleicht auch durch das vorfühlen, keine negative Reaktion entgegen gekommen- im Gegenteil. Ich habe zwei Outings zurück bekommen, viele interessierte Fragen und Ideen. Geändert hat das Outing allgemein nichts zwischen uns, es hat uns nur noch fester zusammen geschweißt.

      Eine sehr liebe Freundin besteht heute sogar darauf, dass sie nicht Vanilla sondern mindestens Schokolade ist- und zwar die Gute mit Schokostückchen- Vanille mag sie nämlich nicht. Ich finde das ein ganz gutes Beispiel dafür, wie entspannt damit umgegangen wird. :)

      Ich persönlich schätze einfach besonders, dass enge Freunde sich mit einem freuen können, auch wenn man grade nicht eine konventionelle Beziehung führt. Nach meinem Outing war es einfacher zu sagen "Ich habe eine Art FreundschaftPlus" oder ähnliches- DIe Verkupplungsversuche haben übrigens auch schlagartig aufgehört- sehr angenehm :) Für mich wurde es einfacher. :)

      Abigail schrieb:

      Mein Sohn ist übrigens auch 18 und wenn ich mir seine Freunde vorstelle, wenn er ihnen sagen würde auf was er steht...kann ich mir bildlich vorstellen was passiert. Naserümpfen und "ihhh das ist doch pervers!" oder ähnliches.

      Rainha schrieb:

      OT: Ich habe jedoch auch ganz allgemein festgestellt, dass die jüngere Generation verschlossener ist bei allem, was mit Sex zu tun hat. Keine Ahnung, warum.
      Also dieses BIld kann ich nicht unterstützen. Ich nehme das definitiv ganz anders wahr. Ich bin alleine seit ich 16 bin hier im Forum, die hier geschilderten Outings haben bei mir natürlich nach und nach stattgefunden- aber mein erste Outing vor Freunden war mit 15 oder 16 Jahren.

      MissMoon schrieb:

      Mit 18 ist es glaube ich schwer, einen Freundeskreis aus BDSMlern aufzubauen, wüsste zumindest nicht, wo ich suchen sollte.
      Bei mir hat sich das einfach ergeben.Ich hatte eben schon BDSM'ler im Freundeskreis und durch das Outing war das dann auch klar.

      Ansonsten gibt es natürlich die SMJG, aber ich kann Dir auch unsere Hauptseite (gentledom.de) empfehlen. Es gibt da eine Gruppe gezielt für junge BDSM'ler ( zwischen 18 und 29 Jahren). Aktuell haben wir zwar keine Stammtische, aber @Dominantseptakkord und ich geben uns Mühe, dass es zumindest ein guter Anlaufpunkt ist, mit vielen Diskussionsthemen und eben der Möglichkeit sich kennenzulernen :)

      Liebe Grüße,

      igel.
      "It doesn't matter what you've heard,
      'impossible' is not a word!

      It is just a reason - for someone not to try."
      - Kutless, What faith can do
      Die, die es wissen haben es super aufgenommen. Das ist aber auch nein Wunder. Meine beste Freundin hat ihre Neigung schon sehr früh ausgelebt und wir kennen uns seit der Grundschule. Und mein Freundeskreis war dahingehend sehr aufgeschlossen.
      Heute überlege ich mir gut wem ich mich gegenüber oute. Aber bisher gab das nie Probleme.
      Im Gegenteil. Ein Freund weiss es seit zwei Wochen und seit dem bekomme ich immer coole oder niedliche Petplay Bilder geschickt. Ich habe ihm dann mal gesagt das dies nicht in meine Neigung fällt :D

      Meine Eltern wissen es noch nicht. Da lasse ich mir auch noch Zeit mit. Meine Ma wäre wahrscheinlich neugierig und mein Dad würde es einfach zur Kenntnis nehmen.
      Frauen sind die einzige Beute, die sich ihren Jäger selbst aussuchen.
      Tach,

      bei mir wissen seltsamerweise meist diejenigen Bescheid, die ich nicht seit dem Kindergarten kenne.
      Sprich Freunde aus der Studienzeit oder anderen Interessenskreisen, die vordergründig nichts mit BDSM zu tun haben, hat sich das nach und nach irgendwie ergeben. :pardon:
      Entweder war die Reaktion durchweg positiv oder schlichtweg verhalten, ohne das Thema groß aufzugreifen. Eine Negativerfahrung hat sich bis dato nicht ereignet.

      OT:
      Zum Thema SMJG Stammtisch:
      (Ich hab' leider nichts Konkretes dazu gefunden, ob es allgemein üblich ist oder jeder Stammtisch das für sich regelt)
      Bei unserem war's so gehandhabt, dass wenn ein Partner der Altersvorgabe entsprach (selbst bei weitaus größerem Altersunterschied als bei dir @MissMoon), der Ältere als Begleitung mitkommen durfte ... an der Leine und dann ab in die stille Ecke (äh, spielen war ja nicht erlaubt :engel: )
      Wer zweideutig denkt, hat eindeutig mehr zum Lachen.
      Die SMJG und deren Stammtische sind ein sehr guter Tipp für Dich. Mein Herrchen war auch bei der SMJG, als wir uns kennenlernten...und ich bereits zu alt für sowas ;)

      Meine Neigungen trage ich kaum nach außen. Und wenn, dann immer nur Bruchstücke, das ganze Bild kennt eigentlich nur der Mann, auf den ich 15 Jahre lang gehört habe. Ich lass meistens nur das aus mir raus, was in der jeweiligen Situation bzw. für die jeweilige Situation wichtig ist. Über anderes rede ich nicht.
      Das hat sich stark verändert...das Finden meiner Neigung war für mich ein Durchbruch ein persönlicher, und da hatte ich stark das Bedürfnis, dies nach außen zu tragen. Damals hat das mein Herrchen tatsächlich ausgebremst, vieles war schlicht verboten, was den Austausch mit anderen betraf.
      Inzwischen bin ich seit zwei Jahren für mich alleine und hab festgestellt: Ich halte mich gern diskreter und bedeckter nun, von mir aus, weil dieser Prozess lang abgeschlossen ist, ich in mir ruhe und sehr viel misstrauischer bin, als ich es noch mit dreissig war.

      Bei Freunden, Arbeitskollegen, Alltagspartnern würde ich niemals über diese Dinge reden, da es sie nicht betrifft und auch nicht irgendwie beeinflussen soll. Das ist mir wichtiger, der unbefangene Umgang miteinander, aber wie gesagt, ich stehe auch an einem ganz anderen Punkt der Persönlichkeitsentwicklung, mir sind andere Dinge wichtig.

      Ich denke, es wird gut für Dich sein, da auch eine eigene Identität zu entwickeln ("da im Notfall auch alleine"). Das untergräbt ja sonst nichts, das wirkt der Beziehung zu Deinem Dom ja nicht entgegen. Aber Du weisst nicht, was die Zeit Dir bringt und das ist Deine Neigung, die erkundest Du und das findet, ob Dir das passt oder nicht ;), auch unabhängig von Deinem Dom statt. Und ich finde es auch für wichtig für die eigene Entwicklung, in den Austausch mit anderen zu treten. Davon profitiert auch dein Dom.

      Was natürlich wiederum nicht heissen soll, jeden der will oder auch nicht will, mit Deiner Neigung zu konfrontieren, weil jetz Outing ist ;)

      Liebe Grüße.
      Bei mir gibt es ein paar, duevrs wissen. Ich gehe mittlerweile Recht offen damit um.

      Die Reaktionen waren im Prinzip unaufgeregrlt bis interessiert-neugierig. Eine Freundin hat viele Fragen gestellt, die ich ihr auch beantwortet habe. Irgendwann sagte sie mir, dass sie mir dankbar für den Einblick sei und nun genau wissen, daß das alles nichts für sie ist. Ist doch auch Klasse.

      Freunde zu haben, mit denen man offen reden kann ist definitiv wichtig. Ich habe ein paar Menschen um mich herum, die ebenfalls BDSM praktizieren und das ist für alle Beteiligten schön. Und es bereichert auch, in dem Kontext Freunde gefunden zu haben, die genauso Freunde sind, wie andere.
      Meine Freundinnen sind bis auf 2 eingeweiht und die beiden wissen noch nicht einmal, dass ich eine Affaire mit einem verheirateten Mann habe,
      weil mir mein Bauchgefühl sagt, dass sie mir mit ihren Moralvorstellungen, die ja auch durchaus für sie ihre Berechtigung haben, die Hölle heiß machen würden.

      Die eingeweihten sind sehr interessiert, fragen von sich aus viel nach und freuen sich für mich.

      OT: mich wundert immer wieder, wenn hier geschrieben wird, dass sich jemand gut überlegt, wem gegenüber er/sie sich outet, aber dann mit Profilbild hier drin steht.
      Wenn sich Arbeitskollegen, Nachbarn, Bekannte, Kunden hier im Forum aufhalten, möchte ich trotz derselben Neigung nicht, dass sie mich entdecken.
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Moin.

      Kann man sich "outen"?
      Ja, es hilft...

      ... wenn man dadurch Verständnis dafür empfängt, dass man so lebt und liebt wie man ist.

      Muss man sich also "outen"?
      Nein...

      ... denn erfährt man Ablehnung kann es einen in ein Schneckenhaus jagen, aus dem man sich nicht mehr heraustraut.
      Oder schlimmer noch: die Freunde (?) versuchen einen zu "retten".


      Ich kann nachvollziehen, dass man von Freunden so angenommen werden will, wie man ist.
      Wie wichtig das ist.

      Aber wären es Freunde, wenn sie das nicht täten?
      Oder wären es dann nich doch eher Kumpel, mit denen man zwar einen Trinken oder in die Disse gehen kann, aber mehr auch nicht?

      Wenn es aber Freunde sind, ist es dann ihnen gegenüber fair, ihnen was aufzuzwingen?

      "Sich Outen" ist ein aktiver Akt, den ich persönlich als teilweise invasiv betrachte.
      Ich "zwinge" jemandem auf sich mit meiner Neigung, meiner Veranlagung auseinander zu setzen.

      @MissMoon: Du sagtest, dass deine Freunde nie entspannt gewesen wären.
      Jetzt willst du ihnen aber "zumuten" sich mit 2 Dingen beschäftigen zu müssen: 12 Jahre Unterschied zwischen dir und deinem Partner(!) und BDSM(!).
      Starker Tobak, würde ich meinen.
      Vor allem unter diesen "Voraussetzungen"

      Fang doch lieber ersteinmal "klein" und mit dem Offensichtlichen an.
      Steh zu deinem Partner, nimm ihn mit zu deinen Freunden, ladet sie ein.

      Lass deine Freunde das verkraften und lass sie notfalls glauben, er wäre dein Sugar-Daddy.

      Das wird schon hart genug für einige deine Freunde sein.
      Unter denen, die damit cool sind, kann man dann, nach dem ersten Aufregen, nachschauen, ob da noch weiters Interesse an Information besteht.
      Die, die wirklich Interesse haben, werden fragen.

      m2c

      imaginary
      Die Gedanken sind frei.
      Denken muss man sich erarbeiten.

      Frei nach Quigley: "ich habe gesagt, daß ich mit `nem Flogger nicht viel anfangen kann, nicht daß ich damit nicht umgehen kann."

      imaginary schrieb:

      Wenn es aber Freunde sind, ist es dann ihnen gegenüber fair, ihnen was aufzuzwingen?

      "Sich Outen" ist ein aktiver Akt, den ich persönlich als teilweise invasiv betrachte.
      Ich "zwinge" jemandem auf sich mit meiner Neigung, meiner Veranlagung auseinander zu setzen.
      Ich verstehe diesen Gedankengang. Und vermutlich sollte man aufpassen, ob die Freunde gerade selbst in der Lage sind, solche Informationen zu verarbeiten, oder ob sie vielleicht gerade selbst große Probleme haben.
      Aber wenn ich ihnen meine Neigung dauerhaft verschweige, um sie nicht zu zwingen, sich damit auseinanderzusetzen, was darf ich ihnen denn dann noch aufzwingen? Es gehört zu einer Freundschaft dazu, sich mit den Sorgen, Ängsten und Problemen des Anderen zu befassen - jedenfalls verstehe ich Freundschaften so. Wenn ich also ein Problem habe, darf ich meine Freunde "zwingen, sich damit auseinanderzusetzen". Und wenn es mir einmal gut geht, darf ich das ja auch mit meinen Freunden teilen. Frisch Verliebte sind sehr anstrengend. Trotzdem möchte ich, dass meine Freunde mir erzählen, wenn sie frisch verliebt sind; dass sie mich also zwingen, mich damit auseinanderzusetzen.

      Wo soll jetzt gerade bei der BDSM-Neigung der Unterschied sein?
      • Sie kann Probleme, Ängste und Sorgen verursachen, die Nicht-BDSMler so nicht kennen.
        Top will mit mir XY machen, aber ich weiß nicht, ob ich bereit bin dafür.
      • Sie kann Probleme, Ängste und Sorgen verursachen, die Nicht-BDSMler genauso auch kennen.
        Wir haben uns getroffen und alles lief super, aber jetzt meldet er sich nicht mehr. Dabei hat er mich so schön verhauen ("er meldet sich nicht mehr nach dem ersten Date" ist ja nicht BDSM-spezifisch)
      • Sie kann Freuden verursachen, die Nicht-BDSMler so nicht kennen
        Siehe oben: Dabei hat er mich so schön verhauen.
      • Sie kann Freuden verursachen, die Nicht-BDSMler genauso auch kennen.
        Ich hab da jemanden kennengelernt, und es läuft hervorragend.
      All das sind aber doch Dinge, die ich mit meinen Freunden teilen sollte. Ich jedenfalls wäre enttäuscht, wenn meine Freunde sie nicht mit mir teilen würden. Und bei manchen dieser Dinge benötigt man halt Hintergrundinformation. Man muss ja nicht bis ins kleinste Detail gehen.


      Als ein guter Freund mir erzählt hat, dass er schwul ist, hat er mich auch gezwungen, mich damit auseinanderzusetzen. Das hat mir aber nichts ausgemacht, weil es ja ein Teil von ihm ist und ich ihn so gut wie möglich kennenlernen möchte, um mich mit ihm zu freuen, wenn es gut läuft, und ihm beizustehen, wenn es nicht so gut läuft.



      imaginary schrieb:

      Fang doch lieber ersteinmal "klein" und mit dem Offensichtlichen an.
      Steh zu deinem Partner, nimm ihn mit zu deinen Freunden, ladet sie ein.

      Lass deine Freunde das verkraften und lass sie notfalls glauben, er wäre dein Sugar-Daddy.
      Das halte ich persönlich für keine gute Idee, aus zwei Gründen:
      Erstens käme ich mir als Freund belogen vor, wenn man mir erst eine Wahrheit auftischt, damit ich die verkraften soll, um mir dann zu erzählen, dass die Dinge ganz anders liegen. Ich weiß, dass Du nicht geschrieben hast "erzähle ihnen" sondern "lass sie glauben". Aber spätestens, wenn die Freunde nach der Art der Beziehung fragen (was ja passieren kann), kommt das aufs selbe hinaus.
      Zweitens aber finde ich das nicht "klein" angefangen, im Gegenteil. Mir persönlich wäre es viel lieber, von einer Freundin zu hören, dass sie 24/7-TPE lebt (was @MissMoon ja derzeit noch nicht einmal tut), als dass sie einen Sugar-Daddy hätte. Beim Sugar-Daddy schwingt für mich immer ein Hauch von Prostitution mit. Auch das verurteile ich nicht. Aber ich höre lieber, dass jemand in einer Beziehung glücklich ist, als dass jemand einen neuen Job hat. Zumal wenn beides (TPE-Beziehung und Prostitution als Job) das Risiko von physischen und psychischen Schäden birgt.



      All das ist natürlich wie immer nur meine subjektive Meinung.
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!
      Ich habe einen sehr überschaubaren Freundeskreis. Die meisten Menschen, mit denen ich bzw. mein Mann und ich uns öfter mal treffen, haben wir durch das Forum kennengelernt - da stellt sich die Frage des Outings also nicht.
      Meine beste Freundin weiß es und findet es sehr interessant, zumal sie eine missbrauchsgeprägte Vergangenheit hinter sich hat. Sie ist eher objektiv und seziert teilweise von mir Erzähltes, weil viele Dinge für sie eben unvorstellbar wären, sie triggern oder komplett zerbrechen würden. Es ist bei ihr eine Art morbide Faszination, dass es Menschen gibt, denen so etwas gefällt. :gruebel:

      Eine andere Freundin ist, als ich mich als Little und BDSMler bei ihr geoutet habe, erst mal in wildes Gelächter ausgebrochen und meinte dann, sie stehe schon lange auf Pet Play. :thumbsup:

      Außerdem wissen es noch 2 Arbeitskollegen, eine Dame und ein junger Herr. Sie hat es an meinem Collar erkannt, spricht aber eigentlich nie drüber. Sie hat wohl auch ähnliche Interessen, aber mehr will ich da auch gar nicht wissen. :fie:
      Mein männlicher Arbeitskollege hat ein Gespräch über dieses Thema mitbekommen und wurde dann neugierig. Da er ein wirklich lieber Mensch ist, habe ich mich ganz offen mit ihm unterhalten und es kam, wenn etwas negatives, dann nur Unverständnis, wieso jemanden sowas gefällt.
      Zwischen uns taucht das Thema immer mal wieder scherzhaft auf, in Form von Neckereien wie "Na, heute so frech, ist das Halsband zu locker?" :ketten: :rofl:

      Der beste Freund meines Mannes - er könnte 1 und 1 zusammen zählen, er sieht mich öfter in der Feizeit mit Lederhalsband. Mein Mann will es ihm nicht auf die Nase binden, aber sollte er fragen, bekommt er wahrheitsgemäße Antworten. So, wie wir ihn einschätzen, ist ihm das aber völlig egal. :pardon:

      Unsere Eltern wissen nichts! Sollen sie auch nicht! Auf keinen Fall! Ich will auch nichts über die Dildo-Sammlung meiner Mutter wissen... :fie:

      Zum Thema Stammtisch: unser Stammi in Düsseldorf wäre vielleicht auch was für euch, @MissMoon . Du wärst zwar wahrscheinlich die Jüngste, aber ich glaube, ab 20 Jahre bis fast ins Rentenalter sind wir gut gemischt. :D
      13. Düsseldorfer Stammi - Sa. 1. September: eure Sommergeschichten
      Vielleicht sieht man sich ja! :coffee:
      Wir haben alle irgendeinen Knacks - der Unterschied ist: bei manchen ist er diagnostiziert... :monster:
      Ich habe alle Beiträge gelesen und verstehe das Problem nicht. Wen soll es interessieren, dass ich gestern meiner Freundin ein Seil in den Mund gelegt habe? Kein Freund oder Kollege regt sich, wenn ich sage, dass ich bei uns die Sexpraktiken aussuche und auch mal auf den Arsch haue.
      Viel schlimmer wäre es, wenn ich keinen Sex hätte oder Single wäre. Da machen sich Bekannte sofort Gedanken, was nicht stimmt und wie sie "helfen" könnten. Kein Sex ist das "kranke", nicht BDSM.
      :sekt:
      Hallo ihr Alle,

      danke für die vielen Rückmeldungen.
      Meine Freunde, es sind zugegeben auch wirklich wenige, wissen alle von meinem 12 Jahre älteren Freund.
      Könnte mir da schon genug Kritik amhören, aber nach einem Jahr und massenhaft gescheiterten Beziehungen ihrerseits haben sie das ernst genommen. Mein Freund kommt auch mit zu Geburtstagen und so.
      Das ist also nicht (mehr) das Problem.

      Nun verhält es sich jedoch so, dass 24/7 oder überhaupt BDSM für viele meiner Freunde einfach als ekelhaft empfunden wird. Hab sie gerade nach dem Hype um „Shades of Grey“ so oft darüber reden hören, wie pervers das doch sei und dergleichen, sodass ich immer etwas bedröppelt daneben saß - für mich haben die Filme zwar nach wie vor nichts mit BDSM zu tun, aber die da gezeigten Praktiken sind zum Teil auch ein Witz gegen das, was wirklich vorherrscht.
      Da schwand in mir auch so ein wenig der Mut, ihnen überhaupt etwas in die Richtung zu erzählen. Mir persönlich tat das nämlich schon weh.

      Im Grunde sehe ich es nicht so, als würde ich ihnen beim Outing etwas aufzwingen, @imaginary, und bin da ganz bei @Dominantseptakkord. Ich höre mir ja schließlich auch regelmäßig ihre Sorgen und Probleme mit ihren Freunden oder Sexpartnern an, die für mich zumindest zu einem Teil auch absolut nicht nachvollziehbar sind. Aber das beinhaltet irgendwie auch Freundschaft.

      Vielleicht sehe ich das aber auch zu naiv. Ich bin 18, und echt verliebt in meinem Herrmn, und würde einfach gern, dass sich meine Freunde so freuen, wie ich mich für sie.

      Das mit dem Stammtisch klingt gut @Lilly13.
      Kann man irgendwo im Forum erfahren, wie genau so etwas abläuft, und bis wann!man sich anmelden kann? :)

      Liebe Grüße!
      @MissMoon,
      Vielleicht haben Deine Freunde ihre Informationen ja nur aus den 50 Graustufen?
      Du findest, das habe nichts mit BDSM zu tun. Ich habe weder die Bücher gelesen noch die Filme gesehen, kann mich dazu also nicht qualifiziert äußern. Aber ich habe schon öfter gehört, dass dort eigentlich als SM getarnter Missbrauch abgebildet werde. Vielleicht sehen Deine Freunde das dort auch als Missbrauch und lehnen es deshalb ab?
      Sollte das Gespräch mal wieder darauf kommen, kannst Du ja mal unverbindliche Informationen einstreuen, dass BDSM in Wahrheit anders aussieht. Wenn sie fragen, woher Du das weißt, musst Du nicht mal lügen, sag einfach, dass Du Leute kennst, die so leben (musst ja nicht erzählen, woher). So kannst Du aus neutraler Perspektive mit Vorurteilen aufräumen.
      Vielleicht sind sie danach verstänisvoller und Du traust Dich, Dich zu outen. Wenn nicht, hast Du nichts verloren.
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!
      Hallo @Dominantseptakkord,
      das hab ich sogar gemacht, also erklärt, dass das nichts mit dem wirklichen BDSM zu tun hat.
      Eine Freundin wollte mir das nicht glauben und hat auf Pornowebsites nachgesehen, dort diverse Praktiken entdeckt, die unter anderem zu meinen Neigungen zählen, und sich ziemlich lustig darüber gemacht. Sie fand das ziemlich ekelhaft.
      Ich verstehe das ja sogar - die meisten meiner Freundinnen wissen noch gar nicht, was sie wollen, und dann sind Themen wie Golden Shower oder sogar Deep Throat bis hin zum Übergeben absolut überfordernd und widerlich.

      Ich weiß es nicht :)
      Vielleicht suche an in der Uni neue Freunde, oder irgendwie anders.

      Danke.
      Liebe Grüße :)
      Outing - für mich stellt sich die Frage warum eigentlich ?
      Wer will oder muss das wissen ?
      Ich denke auch so werden überall und nicht nur im Internet jede Menge Informationen ungefragt verteilt , zum Beispiel wo bin ich , was esse und trinke ich , wo bin ich mit wem unterwegs , dabei dürfte das Meiste für die Menschheit weniger wichtig sein .
      Ein sehr guter Freund von mir hat sich vor vielen Jahren bei mir geoutet homosexuell zu sein , ich war die Erste , die das erfahren hat .
      Mir hat er es erzählt , weil er sich sehr unsicher damit war und einfach darüber reden wollte .
      Das hat an unserer Freundschaft gar nichts geändert , aber ich würde nie nach intimen Einzelheiten fragen , wozu auch .
      Ich kann mich mit einer guten Freundin nicht nur über das Thema BDSM unterhalten . Wir sind uns bei einem Stammtisch begegnet und somit ist das ganz unkompliziert . :lustig:
      Gelegentlich machen wir einen Frauenratsch , tauschen uns aus mit unseren Gefühlen , oder warnen uns vor fragwürdigen Herren .
      Ich bin im echten Leben sehr zurück gezogen und verschlossen.
      Auch habe ich keinen Hang dazu irgendwelche Interessen nach Außen zu tragen und bestimmte Szenezugehörigkeiten zu zeigen.
      Einige halten mich für Merkwürdig und haben mit Sicherheit auch Recht :D

      Wenn das Gespräch darauf kommt (in meinem engsten Freundeskreis sind einige praktizierende SMler) habe ich keine Probleme darüber zu reden, aber auch Keine wenn es nicht passiert.

      Meine Partnerin hat sich schon oft mit einer Freundin darüber ausgetauscht, aber Details über unser Intimleben weiß die auch nicht.

      Eine sehr gute Freundin und Vertraute von mir weiß aber alles von mir, die ist auch ganz besonderer Mensch!
      Für mich stellt sich die Frage, warum ich meine Neigung nach außen tragen sollte?
      Mich interessieren die verschiedenen Sexualpraktiken von Bekannten und Freunden auch nicht.

      Wenn ich Redebedarf habe, gibt es hier im Forum ausreichend Möglichkeiten.

      Ich habe es irgendwann meiner Freundin erzählt. Sie konnte damit anfangs sehr schwer umgehen und ich habe an ihrer Reaktion gemerkt, dass es nicht ok ist, andere Menschen einfach damit zu konfrontieren.

      Mein bester Freund, den ich seit 35 Jahren kenne, hat zufällig meine Spuren gesehen, als ich bei ihm übernachtet habe. Als ich ihm gesagt habe, woher die kommen, hat er mir deutlich zu verstehen gegeben, dass er darüber nicht reden möchte.

      Was den Altersunterschied zwischen euch beiden angeht, @MissMoon:
      Das ist ja noch einmal differenziert zu betrachten. Ich persönlich finde das nicht fragwürdig oder verwerflich und im Laufe der Zeit relativiert sich das. Niemand regt sich z.B. darüber auf, wenn eine 30jährige Frau mit einem 42jährigen Mann zusammen ist.
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.