Regeln für den Alltag

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Liebe @esclavia, Du vertrittst in meinen Augen keine Meinung, sondern stellst Regeln auf auf deren Allgemeingültigkeit Du pochst.

      Ich habe den Thread jetzt einmal überflogen und stelle fest, dass hier sehr viele, sehr persönliche Einblicke in ihr Leben/ihre Partnerschaft gewährt, während von Dir lediglich Beurteilungen dieser kamen - aber nicht viel persönliches im Gegenzug.

      Erzähl doch mal was für Regeln Du - ohne Dom - für Dich aufstellst und warum und vor allem wo Du da den Zusammenhang zur Devotion oä siehst.

      Für mich persönlich entwickeln sich Devotion und Regeln innerhalb einer Beziehung auf eine sehr individuelle Art. Individuell deshalb, weil Menschen und ihr Alltagsleben sehr unterschiedlich sind.

      Selbstverständlich kann ich mir selber Regeln auferlegen. Z.B bezgl. Essen, Sport schlafen etc. Ich sehe aber hier keinen Bezug zu BDSM und Devotion. Das ist für mich Disziplin, die ich mir selbst auferlege.
      Da Du einen Halbsatz aus meinem Beitrag so schön aus dem Zusammenhang gerissen in einen ganz anderen Kontext stellst, äußere ich mich doch nochmal ...

      esclavia schrieb:

      Aha! Ich habe (zur Zeit) keinen Dom, also habe ich keine Ahnung! Wie schön, das du mich so gut beurteilen kannst.
      So, das war Deine Antwort auf einen langen Beitrag von mir. In dem ich übrigens das, was Du mir vorwirfst, mit keinem Wort geschrieben habe. Könnte ich auch gar nicht, denn wie sollte ich Dir denn unterstellen, dass Du keine Ahnung hast, so ohne Dom - wenn doch keiner von uns bis eben wusste, dass Du keinen hast ... ? Was ich u.a. in meinem Beitrag ausgesagt habe, ist folgendes: Es steht weder Dir noch irgendjemand anderem (sic!) zu, die innere Einstellung eines anderen von außen zu beurteilen und v.a. auch so massiv zu verurteilen, wie Du es getan hast. Das ist sogar unabhängig davon, ob Du einen Dom oder eine Sub hast. Das spielt schlicht keine Rolle - und mir ist es auch vollkommen egal. Du kannst meine innere Einstellung und Neigung nicht beurteilen, weil Du sie gar nicht kennst. Du bist nicht ich.
      Übrigens beurteile ich Dich in meinem so knapp zitierten Beitrag überhaupt nicht, denn daran bin ich nicht interessiert. Ich widerlege Deine Aussagen mit Argumenten, das ist was ganz anderes ;)

      Man kann anderer Meinung über Sachverhalte sein (was hier übrigens niemandem abgesprochen wird - aber ein "Recht auf andere Meinung" ist kein "Recht auf Beifall", man muss auch mal mit Gegenwind und Dislikes leben), das ist völlig legitim. Und es hätte übrigens auch niemand hier protestiert, wenn Du gesagt hättest "Für mich funtkioniert es so nicht, ich würde mich dann soundso fühlen", vielleicht sogar mit Beispielen untermauert, wie so viele andere User es in diesem Thread getan haben. Hast Du aber nicht.

      Auch Dein Zitierverhalten in Bezug auf D7s Beitrag wirkt auf mich seltsam, wenn Du die drei Zeilen von ihm nämlich einfach mal gelesen hättest (auf Empfang geschaltet, danke @Hamlet_Sir für das schöne Bild), wäre Dir einiges klar geworden:

      Dominantseptakkord schrieb:

      Hier ist nicht erwünscht, die Neigung Anderer in Frage zu stellen.

      Wenn Du sagst „Ich brauche das für mich, sonst fühlt es sich nicht richtig an“, hätte niemand was dagegen gesagt, sondern höchstens eine eigene, andere Perspektive dargestellt.

      Wenn Du aber sagst „Es sollte sein, und wer das anders sieht, ist keine Sub“, dann hilft auch kein „meine Meinung“. Das seelische Innenleben einer Person zu beurteilen, die ich nicht einmal kenne, steht mir nämlich einfach nicht zu.
      Mehr braucht man doch nicht sagen, oder?


      Du fragst ...

      esclavia schrieb:

      Ok! Warum darf man dann meine Meinung in Frage stellen?

      Deine auf Dich bezogene Meinung und Einstellung stellt ja keiner in Frage. Nur Deine verallgemeinernden Aussagen und die damit verbundenen Angriffe auf Subs, die nicht auf Deine Weise denken, fühlen und leben. Und wir tun das, weil es ein Diskussionsforum ist.

      Und die andere Frage zu D7s Beitrag ...

      esclavia schrieb:

      Wann habe ich das geschrieben?
      ... hat eine ganz einfache Antwort. Hier:

      esclavia schrieb:

      Es war jetzt ganz interessant, zu lesen, wie sehr die Ansichten doch auseinander gehen. Bei vielen jedoch kommt ganz klar zum Vorschein, dass sie Aufgaben, Regeln, Rituale und vieles mehr (ich will mich da jetzt absichtlich nicht näher festlegen) nur dann ausführen, bzw. sie nur dann als gültig angesehen, wenn sie explizit auf den Dom zugeschnitten sind. Mit anderen Worten, das Dasein als sub funktioniert für sie nur in Verbindung mit einem Dom. Wenn kein Dom da ist, dann gibt es keine Regeln also sind sie auch nicht Sub. So einfach ist das. Da, so denke ich mir, ist die Devotheit oder Submission, oder wie auch immer man dies bezeichnen mag, nur eine Art Spielweise und keine Lebenseinstellung. Wenn man im Vergleich dazu einen Spitzensportler oder Spitzensportlerin nimmt, die plötzlich keinen Trainer mehr hat, dann wird die deswegen niemals mit dem trainieren aufhören. Zum einen natürlich,um das bisher Erreichet nicht aufzugeben und zum anderen sicherlich weil sie deswegen nicht die Leidenschaft zu ihrem Sport aufgeben würde, nur weil sie ohne Trainer ist. Viele ehemalige Spitzensportlerinnen trainieren auch nach dem Ende der Karriere weiter, ganz ohne Trainer und nur für sich allein. Weil sie die Leidenschaft haben und weil sie es verinnerlicht haben. Aber sub zu sein geht nur und ausschließlich mit einem Dom? Tut mir leid, aber dann ist es nur eine 'Spielweise' und keine Lebenseinstellung. Das ist meine Meinung!

      Dabei ist es doch so einfach ... jede Sub hat eine eigene Neigung und eigenen Art, ihr BDSM auszuleben. Die eine braucht Regeln und Rituale auch in einer domlosen Zeit, um sich gut zu fühlen. Die andere nicht. Beides hat seine Berechtigung für die jeweilige Person. Aber keine von beiden hat das Recht, der jeweils anderen das "echte Subsein" abzusprechen.
      Und niemand auf dieser Welt hat das Recht, die Neigung (und das Ausleben derselben) zu be- und verurteilen. Man kann anders denken und leben. Aber das muss man anderen auch zugestehen.

      Und vielleicht kann dann auch eine interessante, inhaltsbezogene Diskussion über verschiedenen Heransgehensweisen entstehen ;)
      Eines der ersten Dinge, die ich hier verstanden habe, war dass es nicht DAS BDSM oder DIE Sub oder DEN Dom gibt.
      Die Welt da draußen ist so vielfältig und so bunt, dass es einfach herrlich ist.

      Nur weil jmd etwas tut oder gut findet, was für mich nicht nachvollziehbar ist, heißt das noch lange nicht dass es falsch ist. Oder das dass was ich tue, richtig ist.
      @Maggy schrieb mir gestern: es gibt kein richtig und kein falsch. Es gibt nur ein zu dir passend :blumen: Und das ist soooo wahr.

      Wenn du Regeln für dich im Alltag brauchst, auch ohne Dom, um dich als Sub zu fühlen, dann ist das ok.
      Genauso ist es aber ok, wenn andere sich nur als Sub fühlen, wenn ihr Dom in irgendeiner Form zugegen ist.
      Deswegen ist jetzt niemand bessere oder schlechtere Sub.

      Leben und leben lassen.
      Erinnerungen sind Wärmflaschen fürs Herz <3
      Ich finde das Thema wirklich spannend und meiner Ansicht nach hätte es gar keinen großen Konflikt geben müssen, wenn nicht an ein oder anderer Stelle etwas unglückliche Formulierungen und Verallgemeinerungen gewählt worden wären. Keine Sub lässt sich gerne sagen, ihre Art bdsm zu leben, sei nicht authentisch, ich übrigens auch nicht. Dennoch würde ich das Thema gerne afnehmen und vielleicht nochmal den Weg in einen konstruktiven Austausch ebnen..

      Erstmal zu mir: ich bin eine Frau, deren submissive Seite in ihr fest verankert ist, ganz unabhängig von einem Dom. Jedoch kann sie -und das teile ich anscheinend mit vielen Subs hier- allein durch einen Dom richtig "aktiviert" werden. Mein bdsm lebt von Interaktion. Ich brauche Jemanden, dem ich mich unterwerfen möchte, dass ich es bei dem Richtigen kann, liegt jedoch daran, dass die devote Ader eben Teil meiner Persönlichkeit ist.

      Ich versuche es mal etwas plastischer zu machen: ich führe selbst eine sehr intensive Spielbeziehung, in der wir uns regelmäßig sehen, jedoch zwischen den Treffen auch mal Wochen vergehen können. In dieser Zwischenzeit müsste mich niemand daran erinnern, dass ich seine Sub bin, dieses Wissen trage ich mit mir, jeden Tag. Dennoch braucht es ihn, um diese Seite zum Leben zu erwecken, sei es durch eine Anweisung oder auch nur einen entsprechenden Halbsatz im Rahmen einer Nachricht, die mir meinen Platz deutlich macht und die Subbie in mir ganz schnell wach werden lässt.

      Regeln oder Rituale ohne ihn würden mir nichts geben. Ich habe nicht das Bedürfnis, mir selbst durch tägliche Rituale zu zeigen, dass ich Sub bin oder meine devote Seite zu spüren. Dennoch finde ich es absolut spannend, dass dies bei anderen Subs -wie der Threaderstellerin- anders ist. Mich interessiert vor allem die psychische Seite daran. Daher würde ich gerne von denjenigen, die auch ganz unabhängig von einem Dom Rituale in ihr Leben integrieren, wissen, welchen Effekt diese auf sie haben. Macht man sich die Devotion hierdurch bewusster? Geht es darum, ohne einen Dom im Leben oder falls dieser nicht präsent ist, trotzdem einen gewissen Halt zu haben?
      Ich habe einen fest geplanten Tagesablauf, egal ob mit oder ohne Dom.

      Aber sind das Rituale, die einem seine Devotion deutlich machen (sollen), oder erleichtert so ein Tagesablauf einem einfach das Leben? Wo beginnen denn diese BDSM-Rituale, wenn man sie sich ohne Dom auferlegt?

      Sagen wir mal so, passive Sub bin ich wohl immer, weil es meine Neigung ist, aber nur mit dem entsprechenden dominanten Gegenpart, habe ich das Bedürfnis diese Neigung auch zu (er)leben.

      Möchte jemand dies als Spielerei bezeichnen, bitte gern, dann halte ich so jemanden einfach für unreflektiert. Nicht mehr und nicht weniger. Eine Diskussion, ob mein BDSM jetzt BDSM ist oder nicht, werde ich nicht führen. :yes:
      Mir fällt gerade ein ( ich hoffe ich erinner mich richtig ), dass in "Miss Abernathys Omnibus: Erotic Slavehood" es mehrere Übungen gibt, wiederkehrend, die Sub ausüben kann /sollte um sich auf ihre Rolle als Sub vorzubereiten. Hier waren auch viele Dinge, die eine Auseinandersetzung mit sich selbst beinhalteten. Also so abwegig schien mir das damals nicht auch wenn ds nicht mein Fokus wäre.
      Hi! Viva

      Kenn zwar den Titel nicht aber Aufgaben für Sub, um sich mit sich selbst auseinandersetzen find ich großartig.

      Vielen Dingen /Themen, die mich jetzt beschäftigen hätt ich mich nie gestellt, wäre da nicht plötzlich der fordernde Ton /Blick eines Mannes, der bei Widerspruch oder Diskussionsversuchen Strafpunkte dazuzuzählen beginnt (frei nach dem Motto "STICK to the rules).

      So gesehen erlege ich mir selbst Regeln und Übungen auf, die mir langfristig erlauben neue, erschreckende Wege zu begehen, auch, wenn er sie nicht 'befiehlt'.

      Izrah
      @Viva, @Izrah
      Könntet Ihr vielleicht hier einmal verraten, um welche Regeln/Übungen es beispielhaft geht?
      Ich hatte das schon zweimal @esclavia gefragt und bis heute keine Antwort erhalten, ;( .
      Mich interessiert das wirklich, weil ich mir darunter nichts Sinnvolles vorstellen kann.
      Aber vielleicht erleuchtet mich Eure Antwort? :/
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Nein kann ich dir so aus dem Stand nicht, da es schon eine Weile her ist ,dass ich das Buch gelesen haben ( ansonsten einfach lesen ;) )

      Grob ging es um immer zu weiderholende Übungen,bei denen man sich mit der eigenen Rolle auseinander setzt und die innere und äussere Haltung verfeinert.
      Hallo Feuerpferd!

      Also generell lerne ich, da ich zum ersten Mal mein Sub-Sein tatsächlich interaktiv ausleben kann eine Menge über mich selbst. Und um Erfahrung in Erlerntes und damit in die Praxis umsetzen zu können, heißt es reflektieren.

      Wie gesagt führe ich eine Art Brieftagebuch um stark emotional besetzte Erlebnisse festzuhalten... Hilft schon mal und erhält Disziplin.

      Zweitens gehe ich bewusst mit einem Filter durch den Tag... frage mich :"Was würde ER in dieser Situation sagen /tun /wollen?" nicht, weil er eine Art Halbgott darstellt und ich ihm dauernd gefallen will, sondern weil er ein bestimmtes Ziel für mich /uns formuliert hat und ich das Meine dazu beitragen möchte, schließlich geht's dabei stark um meine Persönlichkeitsentwicklung.

      Drittens.... Ich lerne von euch im Forum neue Sichtweisen und natürlich während des Spiels von ihm. Zum Beispiel das Thema Scham oder die Frage, Wie sorge ich dafür, dass ich bei allem gebotenen (und geforderten) Respekt nicht meine Stimme einbüße bei Dingen, die ich anders sehe als er.

      Das übe ich bewusst im Alltag. Das gibt mir eine Art Toolbox um meinen "Mann" zu stehen. Ich übe mich darin, die Welt ausnahmsweise mit seinen Augen zu betrachten. Schult Die Empathie, ruft einem das Gefälle in Erinnerung und relativiert Probleme.

      Eine Allround - Methode zur Selbstanalyse und um dich quasi "auf den Weg zu dir selbst" zu bringen wäre ganz abgesehen vom BDSM - Thema vipassana Meditation (auch sinnigerweise insight - meditation genannt)

      Ich hoffe, ich konnte dir eine Antwort liefern :coffee:

      Izrah
      Danke, @Izrah, :huggy:
      Wenn ich ehrlich bin, ist das bei Dir ja dann die Situation, dass Du einen Dom hast, dieser aber nicht immer da ist.
      Das ist mMn etwas anderes und die von Dir geschilderten Dinge sind für mich so selbstverständlich, dass ich das überhaupt nicht als "Regel" betrachte, sondern es ist einfach... da.
      Bei mir also kein bewusster neuer Weg, sondern der, den ich schon immer gegangen bin, :pardon: .
      Einfach der normale Lernprozeß, wenn man etwas Neues beginnt.

      Doch was wäre mögliche Regeln (!), die man sich selbst auferlegen könnte, um das Subsein zu trainieren, wenn man keinen Dom hat? :gruebel:
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Vielleicht kann man ja @Izrahs Ansatz dergestalt abstrahieren, dass man versucht, die Welt durch die Augen des Traum-Doms zu sehen?
      Ist nur eine theoretische Überlegung, aber wäre das vielleicht ein Weg?
      Dass man sich vorstellt, was für einen Dom man gerne hätte und welches Ziel man mit dem gerne anstreben würde, und dann überlegt, welches Verhalten er in bestimmten Situationen wohl fordern würde.
      Die ersten beiden Überlegungen stellt man ja eingeschränkt eh an, um zu wissen, was man sucht...wenn man sucht, natürlich.

      In anderen Geschlechterkonstellationen selbstverständlich genauso möglich (falls überhaupt möglich).
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!
      Servus Rehlein,

      ich finde es schön, dass außer mir noch einige andere Worte den Hähchen vorziehen. :)
      Ich geb das also gern zurück.

      So wie ich deine Aussage verstehe, ist die einzig mögliche Schlussfolgerung, dass entweder ich nicht authentisch submissiv oder die Doms nicht authentisch dominant veranlagt sind.


      Hast du das so gemeint?
      Wenn ja, wäre das nicht auch irgendwie anmaßend? Gerade wenn man davon ausgeht, dass nicht nur ich mich vielen der Doms nicht unterwerfen möchte?
      Ja, so habe ich das gemeint. Nicht speziell auf dich bezogen oder eine konkrete Person, sondern ganz allgemein. Jetzt ist es ja so - selten sind Verallgemeinserungen clever. Dennoch bin ich zu dieser Schlußfolgerung gekommen- die wenig Spielraum gefunden hat - und gehe mit der seit zehn Jahren oder so schwanger, vielleicht auch weil keine schlüssigen Gegenargumente kommen.

      Ja, das ist anmaßend von mir, das empfinde ich ebenso. Es wäre aber unehrlich, würde ich es aufgeweicht ausdrücken, denn ich empfinde das so negstirnig wie ich es ausspreche.

      Ich hab da einigermaßen viel dran rumgedacht warum ich das so unfarbig schwarz-weiß-grau empfinde. Erklärungen warum jemand der submissiv wäre nicht "Nägel mit Köpfen" macht und sich der Gelegenheit wenn man so will nicht hingibt seiner Selbstverwirklichung entgegenzugehen.... ?

      Vielleicht fehlt Mut oder ein bissel Kamikaze-Gen, vielleicht ist es auch durch schwankende Selbstsicherheit schwierig oder eine Art Kontroll"zwang" hindert am loslassen, losgehen und einlassen sich selbst zu begegnen.

      Was meinst du denn warum augenscheinlich passende Pole sich nicht (ausreichend) anziehen wie sie es
      normalerweise tun?

      Was hält Menschen davon ab ihrer Natur zu folgen und das anzunehmen was Ihnen Erfüllung bringen kann?

      Viele Grüße
      triangel

      PS - mir fällt grade noch ein, ich weiß natürlich nicht wie es sich ergeben hätte und wie ich denken würde, wenn ich nicht die Begegnungen gehabt hätte wie sie waren und die mir ermöglichten oder aber auch mich zwangen in den Spiegel zu gucken und mir zu begegnen.
      Es war nicht auf diese übergriffige "ich kenne dich besser als du dich selber" Art von der man manchmal von anderen hört. Es waren Gespräche darüber wie man der Leben und den Umgang mit einander empfindet. Ich habe da Antworten in mir gefunden zu Fragen von denen ich nicht wusste, dass ich sie hatte. Ich habe damals im Gespräch begriffen warum ich nicht in meine Erlebenswelt rein passe. Ich sah auf einmal, dass ganz vieles in meinem Leben schon richtig war, aber es sowas wie Puzzelteile gab bei denen die Form, aber nicht Muster und Farbe passen. Ein solches Puzzle wird niemals fertig sein obwohl es vollständig ist. Ich war falsch und doch richtig, was also stimmte nicht mit mir? Es stimmte alles mit mir, aber meine Umwelt , meine Erlebenswelt, meine Wahrnehmung traf sich nicht mit der der anderen denen ich bis dahin begegnet war und nun plötzlich schloß sich der Kreis, wahnsinnig schnell und so gab es nicht mehr die Frage nach was sonst noch alles matchen muss. Es war nur dieses eine, nichts andere war wichtig. Vielleicht machts das aus, dass ich mir schwarz- weiß "leisten" kann.
      <<<Toleranz sollte nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.>>>
      Johann Wolfgang von Goethe

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von triangel ()

      Ich habe nachgedacht und ein bisschen etwas in dem Buch gelesen, das @Viva empfohlen hatte.
      Mein Resumee dazu:

      Es ist wohl so, dass manche Sklaven/-innen, die keinen Dom haben, sich vorbereiten müssen/möchten, um, wenn denn Dom endlich vor ihnen steht und sich ihrer annimmt, vorbereitet zu sein, sprich für diesen dem/der idealen Sklaven/-in so nah wie möglich zu kommen. Einem Ideal, das dem entspricht, was sich der/die jeweilige Sklave/-in darunter vorstellt.
      Für manche mögen das bestimmte Stellungen sein, die jeden Tag vor dem Spiegel geübt werden, für andere das kleckerfreie Essen aus dem Napf, vielleicht auch etwas Äußeres wie eine Glatze (um nach außen zu zeigen, dass man Sklave/in ist).

      Sehe ich das richtig?
      Oder liege ich völlig falsch?
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud

      triangel schrieb:

      Ich habe mal gesagt und ich stehe dazu: trifft eine authentisch submissive auf einen authentisch veranlagten Dominanten spielt nichts außer dieser Tatsache eine Rolle und die Unterwerfung ist die logische Folge, unabhängig von Vorlieben und persönlichen Geschmäckern. Denn die Veranlagung steht über dem. Man kann nicht aus.
      Dann versuche ich es mal mit schlüssigen Gegenargumenten :)

      Für mich geben sowohl die Erlebnisse als auch viele Themen hier im Forum genug Rückhalt für die Annahme, dass es DIE authentische Veranlagung (dom oder sub) gar nicht gibt. Es gibt Schlüsselreize, auf die wir reagieren, die sich durchaus überschneiden, aber nicht jeder reagiert auf genau die gleichen Reize gleich.
      Sonst müssten ja alle (authentischen) Subs im persönlichen Kontakt das Bedürfnis haben, sich @Gentledom (als prominentestes Mitglied des Forums als Beispiel für einen wahrscheinlich authentischen Dom gewählt) zu unterwerfen. Auch ohne ihn persönlich zu kennen, halte ich das für eher unwahrscheinlich :D
      Das wäre DER TEST überhaupt um festzustellen ob man (authentisch) devot ist :gruebel:


      Und dann gibt unabhängig davon ob, jemand eine "passende Dominanz" ausstrahlt doch auch andere Dinge, die einen beeinflussen. Ich bestehe aus mehr als dem Trieb Menschen zu finden, denen ich mich unterwerfen möchte oder die ich unterwerfen will. Ist das nicht ein arg vereinfachtes Bild der menschlichen Psyche?
      Überspitzt gesagt, ich bin nicht bereit mich jemandem unterzuordnen, der den Horizont eines Steins besitzt. Aber selbst bei Doms die einen weiteren Horizont haben, gibt es Meinungen, die den Menschen unattraktiv machen. Es gibt Lebensweisen oder "Kompetenzmängel" verhindern, dass die Neigung erwacht (wenn wir das so romantisch umschreiben wollen).

      Und stell dir vor ich treffe den Super-Dom, der genau zu mir passt. Dummerweise ist das erste was ich von ihm erlebe, wie er von seinem Chef zur Sau gemacht wird, über eine Schwelle stolpert, gegen eine Glasscheibe läuft und dann bekommt er einen Nervenzusammenbruch, weil er auf dem Handy liest, dass sein Hund verstorben ist. Denkst du trotzdem, dass die einzig natürliche Reaktion Unterwerfung ist, dass man dem nicht aus kann? Vielleicht weiß ich ja gar nichts von dem Hund, und halte ihn einfach nur für ziemlich trottelig und gar nicht dominant?

      triangel schrieb:

      Was meinst du denn warum augenscheinlich passende Pole sich nicht (ausreichend) anziehen wie sie es
      normalerweise tun?
      Was hält Menschen davon ab ihrer Natur zu folgen und das anzunehmen was Ihnen Erfüllung bringen kann?
      Es gibt mehr als dominant und devot was Kompatibilität zwischen zwei Menschen ausmacht.
      Meine Natur ist nicht nur devot zu sein, ich finde Erfüllung auch in meinen Hobbys, meinem Beruf, Kontakt zu Tieren.

      Wenn man das so simpel betrachtet, wie du es in dem oberen Zitat dargestellt hast, müsste man ja nur für jedes Geschlecht eine(n) authentischen Dom und Sub finden, kann darüber alle Suchenden auf ihre Authentizität prüfen und dann eine super-simple Partnervermittlung einrichten. Passt ja dann jeder mit jedem Gegenstück, oder? Und Vorzüge innerhalb der Neigung gibt auch nicht?

      Komische Ansicht, sofern ich dich richtig verstanden habe....

      Rehlein schrieb:

      Es gibt mehr als dominant und devot was Kompatibilität zwischen zwei Menschen ausmacht.Meine Natur ist nicht nur devot zu sein, ich finde Erfüllung auch in meinen Hobbys, meinem Beruf, Kontakt zu Tieren.

      Wenn man das so simpel betrachtet, wie du es in dem oberen Zitat dargestellt hast, müsste man ja nur für jedes Geschlecht eine(n) authentischen Dom und Sub finden, kann darüber alle Suchenden auf ihre Authentizität prüfen und dann eine super-simple Partnervermittlung einrichten. Passt ja dann jeder mit jedem Gegenstück, oder? Und Vorzüge innerhalb der Neigung gibt auch nicht?

      Komische Ansicht, sofern ich dich richtig verstanden habe....
      Vielleicht wird so ein Schuh draus, dass es bei manchen Menschen eben einen höheren Anteil des Charaktermerkmals Devotion gibt, als bei anderen. Dass die Gewichtung einfach eine andere ist. D.h. ist Devotion z.B. ein wesentlicher bis führender und sehr bestimmender Charakterzug ist das Bedürfnis nach Auslebung viel leichter und eher sowie nachhaltiger frustriert, wenn es nicht ausgelebt werden kann.
      Und umso leichter ist es mitunter das Bedürfnis nach Devotion auszuleben, wenn ein neigungskompatibler Herr im Umkreis auftaucht.

      Mir geht es zwar eher so wie dir, @Rehlein; ich finde charakterliche Erfüllung auch und mitunter auch stärker in anderen Tätigkeiten und Bereichen, die nichts mit meiner Neigung zu tun haben und dementsprechend habe ich mein Match eben mit meinem Herren, dem es ähnlich ergeht.

      Allerdings ist Devotion auch kein sehr prägendes Charaktermerkmal von mir, noch weniger als die Dominanz meines Herrn. Wäre dem so, würde ich mit Sicherheit bei Fehlen eines Anschaltknopfes in Form eines Dominanten mehr inneren Mangel verspüren als es so der Fall ist. Oder besser gesagt eine innere Unruhe und Unvollständigkeit. Daher kann ich es sehr gut nachvollziehen, wenn jemand eher Neigungskompatibilität den Vortritt bei der (Spiel)Partnerwahl lässt und es für den/diejenige tatsächlich so "einfach" und simpel ist.

      Für Menschen, deren Neigung charakterlich prägender ist als andere Bereiche können Regeln im Alltag, auch ohne Dom, sicher sinnvoll sein, um sich vollständiger zu fühlen.

      Daraus aber zu schließen, dass alle anderen, für die auch andere Kriterien passen müssen, um sich hingeben oder gar dominieren zu können, weniger devot oder dominant wären, läge mir fern.
      Vielleicht nimmt die Neigung und deren Ausleben im Leben lediglich einen weniger hohen Stellenwert ein als bei anderen. Und das ist vollkommen okay so.
      “Everything has been figured out, except how to live.” (Jean-Paul Sartre)
      Ich bin da sehr bei @Rehlein. Ich definiere mich nicht ausschließlich über meine devote Neigung. Sie ist ein Teil meines Ich’s, meiner Persönlichkeit. Ich würde mich nicht einfach jemandem unterwerfen, nur weil er dominant Auftritt. Dazu gehört , dass diese Person etwas in mir ansprechen muss, z.B. durch souveränes Auftreten, eine ruhige bestimmte Art. Ich bin selbst in einer Führingsposition und habe ebenso Vorgesetzte und manche von ihnen kann ich nicht für voll nehmen, respektiere aber, dass sie in einer höheren Position sind. Es gibt einfach zu viele Facetten, die einen einzelnen Menschen ausmachen.

      Natürlich bemerke auch ich, da ich ja grade anfange, meine Neigung auszuleben, dass ich in manchen Situationen mit meinem Herrn auch kleine Grenzen austeste. Vielleicht um zu schauen (unbewusst) wie weit, kann ich gehen, so z.B. gestern. Er ließ es zu und hat es nicht sofort alles sanktioniert. Heute morgen habe ich von mir aus, alles in mein Strafbuch geschrieben und es ihm mitgeteilt. Auch ich verändere mich in Bezug auf ihn, in unserem Rollenverständnis. Es bedeutet aber nicht, dass ich mich grundsätzlich ändere. Es würde mich verbiegen und wäre nicht authentisch.

      P.S. Das Echo meines Herrn kommt bestimmt noch.. :rot: :P

      triangel schrieb:

      Ich habe mal gesagt und ich stehe dazu: trifft eine authentisch submissive auf einen authentisch veranlagten Dominanten spielt nichts außer dieser Tatsache eine Rolle und die Unterwerfung ist die logische Folge, unabhängig von Vorlieben und persönlichen Geschmäckern. Denn die Veranlagung steht über dem. Man kann nicht aus.
      Das bedeutet, so verstehe ich es, dass Sub gar nicht anders kann als sich zu unterwerfen, trifft entsprechende Sub auf entsprechenden Dom.

      Angenommen, es gibt diesen Zwang wenn authentisch Sub auf ebenso authentisch Dom trifft. Wäre eine solche Sub dann meine Partnerin würde ich mir eine Partnerschaft gut überlegen, geht sie alleine raus und trifft dann auf einen authentischen Dom, würde er ja mit ihr machen können was er will. Eine Vorstellung die ich absolut nicht akzeptieren könnte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Dom dann sagt, ok, sie konnte nichts dafür, die Veranlagung steht über allem, sie musste ihm einfach dienen. Ich glaube der Mensch ist mehr als nur seine Neigung. Vorlieben und Geschmäcker können sekundäre Punkte sein (aber auch dann haben sie eben noch ein gewisses Gewicht) aber es gibt hoffe ich immer noch Punkte wie eben beispielhaft die Moral.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff