@Dominantseptakkord
Die Frage inwiefern ein Kontrakt für dich gültig ist, den dem du nicht explizit zugestimmt hast ist interessant.
Es ist dabei zunächst sicher zwischen der Hierarchie der Kontrakte zu Unterscheiden und hier gibt es einen Anschluss an die Stufen von @Freudenschwalbe
Ich denke aber das aus du einen Punkt übersiehst.
Was macht uns überhaupt Fähig einen Kontrakt einzugehen? Es ist die Fähigkeit rational Entscheidungen zu treffen im Konsens mit anderen Subjekten.
Damit ist aber noch nicht sichergestellt, dass diese Kontrakte eingehalten werden. Kontrakte bekommen ihre Gültigkeit mit der grundsätzlichen Zustimmung aller Subjekte jeden Kontrakt einzuhalten. Wenn ein Subjekt dies nicht tut sondern nur Teile der Kontrakte einhält und sogar davon profitiert, dass andere sich an Regeln halten, an das es sich selber nicht halten muss, dann spricht man von "Trittbrettfahrer".
Hier klinkt nun im weiteren Sinn der Beitrag von@'Bdn130671 ein. Welchen Verlass habe ich auf eine Person, welche Verträge nach belieben bricht oder einhält.
Die Berechtigung eines moralischen Systems liegt in dessen Konsistenz. Diese Konsistenz hat aber nun sehr wohl einen Einfluss auf dich, auch wenn du nicht ein direkter Vertragspartner bist.
Denn was in diesem Fall geschieht ist, dass die absolute Grundlage für moralisches Handeln angegriffen wird. Nämlich die Bereitschaft sich hinsichtlich den eigenen festgesetzt moralischen Überzeugungen gleichwertig zu verhalten, in dem das gegebene Versprechen eingehalten werden. Moral wird bedeutungslos, wenn sie auf diese Art beliebig wird. Sie ist also in dieser Hinsicht vom Subjekt auch in einer relativistischen Position unabhängig vom Subjekt.
Ich hoffe ich habe deine Ausführungen korrekt wiedergegeben und nichts überlesen?
===
Noch zur Ausgangsfrage von @Chat.Noir. Ich sehe das wie du. Dinge welche in einer Beziehung ausserhalb der meinigen ausgehandelt wurden haben für mich die gleiche Gültigkeit wie die welche ich bestimmte für die moralische Begründung vgl. oben.
Aber auch abgesehen von moralischen Überlegungen, will ich mir wie @Bdn130671 einfach auch das Kudelmuddel nicht antun. Wieso sollte ich mich auf so etwas einlassen was folgen könnte? Ist doch am Schluss nur anstrengend.
==
@Rina Ich schliesse mich den Ausführungen von @Chat.Noir an. In dem Kontext spricht man auch vom "Recht auf nicht wissen". Mir erscheint das essentiell. Ich für meinen Teil möchte sehr genau wissen, was meine Partner*innen tun. Da bin ich schlicht auch einfach zu neugierig und erzähle auch gerne davon. Ich sehe aber grundsätzliches Problem, wenn jemand nicht mit ihrer/seiner Partner*in darüber sprechen möchte. Solang eben das grundsätzliche Einverständnis vorhanden liegt, dass ein sexueller Kontakt ausserhalb der anderen Beziehung erlaubt ist.
Die Frage inwiefern ein Kontrakt für dich gültig ist, den dem du nicht explizit zugestimmt hast ist interessant.
Es ist dabei zunächst sicher zwischen der Hierarchie der Kontrakte zu Unterscheiden und hier gibt es einen Anschluss an die Stufen von @Freudenschwalbe
Ich denke aber das aus du einen Punkt übersiehst.
Was macht uns überhaupt Fähig einen Kontrakt einzugehen? Es ist die Fähigkeit rational Entscheidungen zu treffen im Konsens mit anderen Subjekten.
Damit ist aber noch nicht sichergestellt, dass diese Kontrakte eingehalten werden. Kontrakte bekommen ihre Gültigkeit mit der grundsätzlichen Zustimmung aller Subjekte jeden Kontrakt einzuhalten. Wenn ein Subjekt dies nicht tut sondern nur Teile der Kontrakte einhält und sogar davon profitiert, dass andere sich an Regeln halten, an das es sich selber nicht halten muss, dann spricht man von "Trittbrettfahrer".
Hier klinkt nun im weiteren Sinn der Beitrag von@'Bdn130671 ein. Welchen Verlass habe ich auf eine Person, welche Verträge nach belieben bricht oder einhält.
Die Berechtigung eines moralischen Systems liegt in dessen Konsistenz. Diese Konsistenz hat aber nun sehr wohl einen Einfluss auf dich, auch wenn du nicht ein direkter Vertragspartner bist.
Denn was in diesem Fall geschieht ist, dass die absolute Grundlage für moralisches Handeln angegriffen wird. Nämlich die Bereitschaft sich hinsichtlich den eigenen festgesetzt moralischen Überzeugungen gleichwertig zu verhalten, in dem das gegebene Versprechen eingehalten werden. Moral wird bedeutungslos, wenn sie auf diese Art beliebig wird. Sie ist also in dieser Hinsicht vom Subjekt auch in einer relativistischen Position unabhängig vom Subjekt.
Ich hoffe ich habe deine Ausführungen korrekt wiedergegeben und nichts überlesen?
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Noch zur Ausgangsfrage von @Chat.Noir. Ich sehe das wie du. Dinge welche in einer Beziehung ausserhalb der meinigen ausgehandelt wurden haben für mich die gleiche Gültigkeit wie die welche ich bestimmte für die moralische Begründung vgl. oben.
Aber auch abgesehen von moralischen Überlegungen, will ich mir wie @Bdn130671 einfach auch das Kudelmuddel nicht antun. Wieso sollte ich mich auf so etwas einlassen was folgen könnte? Ist doch am Schluss nur anstrengend.
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@Rina Ich schliesse mich den Ausführungen von @Chat.Noir an. In dem Kontext spricht man auch vom "Recht auf nicht wissen". Mir erscheint das essentiell. Ich für meinen Teil möchte sehr genau wissen, was meine Partner*innen tun. Da bin ich schlicht auch einfach zu neugierig und erzähle auch gerne davon. Ich sehe aber grundsätzliches Problem, wenn jemand nicht mit ihrer/seiner Partner*in darüber sprechen möchte. Solang eben das grundsätzliche Einverständnis vorhanden liegt, dass ein sexueller Kontakt ausserhalb der anderen Beziehung erlaubt ist.