Von Fernbeziehung zum Zusammenleben

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      Von Fernbeziehung zum Zusammenleben

      Hallo zusammen!

      Ich bin jetzt nach 3 Jahren Beziehung zu meinem Freund gezogen. Ich war hinsichtlich BDSM unerfahren, bin aber immer neugierig und offen. Er selbst praktiziert BDSM schon sein ganzes Leben (vorwiegend in fester Beziehung und virtuell).

      BDSM-Elemente (er ds - ich sm) waren und sind (vorwiegend sexuell) immer vorhanden, jedoch würde ich mich gerne mit ihm tiefer in diesen Lebensstil einleben (auch im Alltag).
      Seit wir zusammen sind erzählt er von seinen vergangenen Erfahrungen (in Clubs, online etc.), jedoch habe ich nicht wirklich das Gefühl, dass er BDSM mit mir ausleben möchte. (Obwohl er schon gesagt hat, "Das können wir auch einmal gemeinsam machen.") Aktiv kommt von ihm jedoch nichts.

      Ich habe versucht das Anzumerken bzw. Anzusprechen, merke jedoch, dass ich mich dabei oft sehr ungeschickt anstelle bzw. von ihm abgeblockt werde. Auch sexuell läuft weniger als ich nach dem Zusammenzug erwartet habe (das ich mir mehr wünsche, habe ich ihm bereits gesagt).

      Leider fühlt es sich alles von seiner Seite mehr als "ich tue dir einen Gefallen" an, als dass er es wirklich möchte. Ich weiß, dass er sich online sexuelle Erregung sucht und das ist grundsätzlich auch kein Problem für mich.

      Wie kann ich es aber anstellen mit ihm darüber zu reden ohne ihn zu bedrängen? Meine Fantasien und Wünsche zu äußern ohne meine Position als seine Sub zu missachten?

      lg,
      eure verwirrte helplessly
      “Yes," she said, "we also wish to be free." She smiled. "In every woman," she said, "there is something of the Free Companion and something of the Slave Girl.”
      Kannst Du bitte vielleicht noch etwas besser erörtern, warum Du Dich als seine Sub fühlst, obwohl er nach Deinem Text kein Interesse von sich aus dazu hat?
      Habt Ihr darüber schon geredet?
      Also nicht darüber, was Du möchtest, sondern darüber, warum er nicht möchte?
      "Das können wir auch einmal gemeinsam machen" hört sich für mich so an, als wolle er Dich da raushalten. Wie Männer, die zu den Spielen eines Fussbballvereins mit ihren Kumpeln gehen... und zu ihrer Frau sagen, diese könne mal mitkommen (aber eigentlich das nur als IHR Ding sehen, bei dem die Frau möglichst nicht mit soll).
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud

      Feuerpferd schrieb:

      Hallo Feuerpferd!


      Danke für deine Antwort. Ich versuche alles genauer zu erörtern und auf deine Fragen einzugehen:


      Kannst Du bitte vielleicht noch etwas besser erörtern, warum Du Dich als seine Sub fühlst, obwohl er nach Deinem Text kein Interesse von sich aus dazu hat?


      Weil ich ihn liebe und er der erste Mann ist bei dem ich mich geborgen fühle. Und ich liebe es, wenn er tut was auch immer er mit mir machen möchte. Ich weiß, dass ich ihm vertrauen kann. Bei ihm kann ich mich fallen lassen und kann mich unterwerfen.
      Außerdem trage ich von Anfang an ein Collar und er hat mir schon zu Beginn unserer "noch" Fernbeziehung klar gesagt, wie er sich die Frau an seiner Seite vorstellt. (Gleichberechtigt im Alltag, aber devot; Bdsm-Elemente). Und ich habe mich darauf eingelassen und mich in ihn verliebt. Ich liebe ihn, jedoch habe ich inzwischen das Gefühl, dass er nicht an wirklich an mich als seine Sub glaubt. Wir hatten unsere Auseinandersetzungen, da wir beide sehr stur und dickköpfig sind. Einerseits mag er glaube ich genau das an mir, dass ich mir nicht alles gefallen lasse. Andererseits bin ich ihm glaube ich zuwenig devot. Ich habe ihm mehrmals



      Habt Ihr darüber schon geredet?
      Also nicht darüber, was Du möchtest, sondern darüber, warum er nicht möchte?


      Ich habe ihm schon mehrmals versucht zu verstehen zu geben, dass ich bereit bin zu lernen. (ich trage das Collar zu jeder Tages- und Nachtzeit. ich "spiele" mit, wenn er mich dominiert (verbal als auch physisch.) Aber jeder Versuch stieß erstmal auf Abwehr - und das verunsichert mich.


      "Das können wir auch einmal gemeinsam machen" hört sich für mich so an, als wolle er Dich da raushalten. Wie Männer, die zu den Spielen eines Fussbballvereins mit ihren Kumpeln gehen... und zu ihrer Frau sagen, diese könne mal mitkommen (aber eigentlich das nur als IHR Ding sehen, bei dem die Frau möglichst nicht mit soll).


      Dem muss ich widersprechen: er nimmt mich überall hin mit und wir teilen den Großteil der Hobbies. Deshalb glaube ich nicht, dass das der Fall ist. Er WILL mich überall dabeihaben.


      lg,
      eure helplessly
      “Yes," she said, "we also wish to be free." She smiled. "In every woman," she said, "there is something of the Free Companion and something of the Slave Girl.”
      Also für mich hört es sich so an, als müsstet Ihr unbedingt gezielter miteinander reden, :pardon: .
      Was Du möchtest und was er möchte.
      Du vermutest viel und interpretierst seine Handlungen, aber er sagt dazu nichts.
      Vielleicht fällt es ihm leichter, wenn Du ihm Deine Zweifel und Befürchtungen und Wünsche aufschreibst und am Ende direkt fragst, ob er Dich als seine Sub sieht oder nicht?
      Und warum er Dich anders behandelt, als er Subs früher behandelt hat nach seinen Erzählungen (Letzteres vermute ich aus dem, was Du schreibst. Oder habe ich Dich da mißverstanden?)

      Wir können hier nur raten, da wir seine Seite nicht kennen.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud

      Feuerpferd schrieb:

      Wir können hier nur raten, da wir seine Seite nicht kennen.
      Da geb ich dir Recht. Ich weiß nur leider langsam nicht mehr wie ich es angehen soll. Meine Gedanken aufzuschreiben finde ich gut. Ich bin inzwischen hinsichtlich der BDSM-Seite der Beziehung einfach sehr verunsichert. Ich spüre einfach, dass ihn es grundsätzlich erfüllt und ich liebend gerne diesen Weg für IHN beschreite (und immer mehr Dinge entdecke die mich neugierig machen und mir gefallen). Gleichzeitig fühle ich mich noch naiv und unsicher hinsichtlich dieses Themas.

      Danke erstmal, Feuerpferd.
      “Yes," she said, "we also wish to be free." She smiled. "In every woman," she said, "there is something of the Free Companion and something of the Slave Girl.”
      @helplessly ich glaube nach so langer Zeit Fernbeziehung, kommt nach dem Zusammenziehen so viel, was man zu verarbeiten hat, dass manche Dinge etwas in den Hintergrund rücken.

      Vielleicht hilft es ja, wenn Ihr alles mal von der anderen Seite betrachtet? Also was ist jetzt anders als man sich gedacht hatte (einer klappt den Klodeckel nicht runter... oder aber man hat nicht das Gefühl sich mal zurück ziehen zu können...) und wie wirkt sich das auf die innere Balance aus. Also wo könnte wer, weshalb und wie vom Alltag blockiert werden, so dass sich die Prioritäten verschieben? Man muss sich ja auch aufeinander einspielen und evtl. manche Vorstellungen und Erwartungen, die man an die Beziehung stellt überdenken.

      Sicherlich ist es hilfreich, wenn Du Deine Wünsche aufschreibst. Fast noch wichtiger finde ich aber, dass Du ergründest, warum diese Dinge JETZT so wichtig für Dich sind.
      Vielleicht hilft es auch, wenn Du noch etwas intensiver versuchst Dich in Deinen Partner hineinzuversetzen und überlegst, was ihn blockieren könnte. Frag ihn dann doch einmal, ob Du mit Deinen Beobachtungen richtig liegst.

      Und eine Überlegung wäre auch eine „Bedürfnis-Prioritäts-Liste“ zu erstellen. Also was brauchst Du für Dein Wohlbefinden jetzt im Moment unbedingt und auf was kannst Du - der neuen Situation/bzw der Situation Deines Partners geschuldet - vorübergehend verzichten. Damit meine ich um himmelswillen nicht, dass Du Dich komplett zurück nehmen sollst, sondern Dir nur im Klaren über Deine Bedürfnisse und Wünsche und ihre Dringlichkeit werden sollst.

      Aus ganz persönlicher Erfahrung kann ich sagen, dass da - wie von Feuerpferd angemerkt - zielgerichtetes Reden enorm viel Druck aus der Situation nehmen kann.
      (Ich kann zB auf manche Dinge einige Zeit gut verzichten und auf andere Dinge wie Umarmungen und kleine zärtliche Berührungen überhaupt nicht.)


      Aber mE hilft nicht unbedingt eine reine „Wunschliste“, sondern ein Gespräch darüber, was im Moment möglich ist und was - aus welchen Gründen - nicht.

      helplessly schrieb:

      Feuerpferd schrieb:

      , "...wie er sich die Frau an seiner Seite vorstellt. (Gleichberechtigt im Alltag, aber devot; Bdsm-Elemente)."

      Guten Tag,

      Ich habe mir den Text nun 3 Mal durchgelesen und auch die Antworten. Auf den Oben Zitierten Teil ist aber bisher noch niemand so richtig eingegangen (finde ich zumindest).

      Kannst du darauf etwas genauer eingehen?
      Der Punkt Gleichberechtigt und devot wiedersprichst sich nämlich ganz Dezent.

      Von dem was du schreibst, entsteht für mich im ersten Moment der Eindruck, dass ihr beide eine Beziehung unterschiedlich Definiert/andere Erwartungen habt.

      Was genau hast DU dir erhofft von dieser Beziehung? Etwas in Richtung TPE? 24/7?

      Welche Art der Beziehung stellt er sich vor?

      Das sind wirklich Thematiken wo Ihr beide reden müsst und die Karten offen auf den Tisch gehören.

      Viva schrieb:

      ich finde nicht, dass es sich zwingend widersprechen muss.Jemand kann sich grundsätzlich devot verhalten aber trotzdem alle Rechte haben.
      ich sagte ja nur, dass es sich dezent widerspricht. Da müsste man halt wissen in welchen Momenten was erwartet wird von Ihrem Partner.

      Zwischenfrage: Nachdem ein Beispiel nun OT wäre und der Threaderstellerin damit nicht geholfen wäre, in wie weit sind OT's zulässig in dem Forum?

      Aber in dem Punkt, dass die beiden über Ihre Beziehung reden sollten und auch über die Vorstellung des Beziehungsmodells sind wir beide uns einig, oder @Viva ?