BDSM ohne Strafen?

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      MoMo schrieb:

      Nicht für jedem Dom bringen Strafen etwas. Für mich ist es auch eher etwas, das ich in Richtung S/M schiebe, und nicht in D/S.
      interessant. ich seh Strafen klar nur (!) im DS-bereich möglich und im SM-Bereich unmöglich (!), da eine Strafe ein Machtgefälle voraussetzt. Wenn nämlich keiner die Regeln vorgeben und darüber urteilen darf, dass der andere eine Strafe verdient, ist Strafe unmöglich.

      Freudenschwalbe schrieb:

      MoMo schrieb:

      Nicht für jedem Dom bringen Strafen etwas. Für mich ist es auch eher etwas, das ich in Richtung S/M schiebe, und nicht in D/S.
      interessant. ich seh Strafen klar nur (!) im DS-bereich möglich und im SM-Bereich unmöglich (!), da eine Strafe ein Machtgefälle voraussetzt. Wenn nämlich keiner die Regeln vorgeben und darüber urteilen darf, dass der andere eine Strafe verdient, ist Strafe unmöglich.
      Ganz so schwarz-weiß ist es nicht, auch im SM-fokussierten Spiel kann es durchaus ein Machtgefälle geben.
      Der zweite Teil deiner Aussage trifft es allerdings sehr gut, denn für eine Verfehlung braucht es vorher Regeln, und die klare Vereinbarung, dass Verfehlungen dieser Regeln bestraft werden. Dies ist m. E. eigentlich keine Spielart im reinen SM.


      Mein BDSM ist SM-fokussiert, und beinhaltet ganz klar ein Machtgefälle. Denn ich habe auch eine devote Seite, die dieses ganz klar braucht. Zu meiner DS-Seite gehört aber nichts, was in Richtung Erziehung geht, es gibt keine Regeln, und somit keine Verfehlungen und keine Strafen.


      In diesem Thread ist wieder sehr schön zu sehen, dass User mit DS-Schwerpunkt in der Mehrzahl sind. ^^
      BDSM ist bunt (auch fröhliches schwarz ist hier bunt :D ), die Farbpalette riesig, und jeder hat seine ganz eigene Farbkombination.

      Wir haben zwei Leben. Das zweite beginnt, wenn du erkennst, dass du nur eins hast.
      ~ Mario de Andrade :coffee:

      Freudenschwalbe schrieb:

      MoMo schrieb:

      Nicht für jedem Dom bringen Strafen etwas. Für mich ist es auch eher etwas, das ich in Richtung S/M schiebe, und nicht in D/S.
      interessant. ich seh Strafen klar nur (!) im DS-bereich möglich und im SM-Bereich unmöglich (!), da eine Strafe ein Machtgefälle voraussetzt. Wenn nämlich keiner die Regeln vorgeben und darüber urteilen darf, dass der andere eine Strafe verdient, ist Strafe unmöglich.
      Das ist auch meine Meinung. In meinem Privatleben will ich kein reales Machtgefälle; daher lasse ich echte Strafen nicht zu.
      Mein BDSM geht also nur ohne Strafen - mit ist es für mich kein BDSM.
      @Landlady_bb heisst das jetzt das Dein BDSM kein Machtgefälle hat? Weil das Zitat von Freudenschwalbe sagt, dass Strafen nur mit Machrgefälle funktionieren (dem stimme ich zu), aber es geht nicht darum, ob das Machtgefälle im Alltag ( so interpretiere ich mal dein real) oder nur in der Session besteht.
      Da kam ja einiges zusammen ^^

      Also kurz zur Erklärung, das BDSM schier unendliche Facetten hat ist mir klar. Ich suche auch keine Anleitung dafür was richtig oder falsch ist, um es dann in meiner Beziehung "richtig" zu machen, sondern mich interessieren eure Sichtweisen und Empfindungen.
      Gerade weil es so viele Unterschiede gibt.

      Hat ja auch super funktioniert, lieben Dank für eure rege Beteiligung. :blumen:

      Ich bin vermutlich das was als "Kampf" sub bezeichnet wird, mein Partner hat bisher noch nie Strafen in dem Sinn verhängt.
      Damit würde er bei mir auch eher das Gegenteil erreichen, nämlich das noch mehr Gegenwehr meinerseits kommt. Ich mach das nicht bewusst sondern ich bin einfach so.

      Wenn ich frech bin und es ihm zu viel wird, dann bekomme ich halt (siehe EP) was auf den Hintern.
      Das ist für mich persönlich keine Strafe, auch wenn ich manchmal so tu als ob, um ein wenig rum jammern zu können. :D
      Mich holt das eher "runter" und spätestens, wenn wir uns ausgetobt haben, oder der Hintern ect anfängt weh zu tun, bin ich dann ruhig.

      Also würde ich in meinem Fall sagen, funktioniert BDSM ohne Strafe.

      Jetzt häng ich noch an einem Punkt...

      Ein Beispiel: subbie kommt regelmäßig zu spät. Wenn dom jetzt dieses Verhalten ohne Strafe abgewöhnen wollen würde, wie sähe das aus?

      Er belohnt sie dann, wenn sie mal pünktlich kommt?

      Vielleicht seh ich ja auch den Wald vor lauter Bäumen nich aber wie soll man das ohne Strafe funktionieren?
      Ich bin nich frech nur verbal überlegen! :D
      BDSM ist ein weites Feld, für Bondage und SM braucht man keine Strafen, für den Bereich DS eigentlich auch nicht. Persönlich kann ich mir mein DS nicht ohne die Komponente Strafe vorstellen, wobei ich niemand bin der gerne straft, aber für mich gehört es dazu, dass ich bei einer Verfehlung die Option habe zu strafen. Wenn ich an meine letzten langen BDSM Beziehung denke musste ich aber so gut wie nie strafen, eben da diese Personen wohl Freude daran hatte zu dienen und benutzt zu werden. Ohne die Möglichkeit zu strafen, wäre es aber nicht mein BDSM gewesen und ich glaube auch für Sub war dies gut. Kurz es geht ohne Strafen, für mich geht es meist gut mit wenigen aber konsequenten Strafen, dauernd zu bestrafen wäre so gar nicht meins, da würde ich schnell die Lust an der ganzen Sache verlieren. Aber so unterschiedlich ist BDSM eben auch... manch einer steht gar nicht auf das Mittel Strafe, andere fahren als Dom und Sub total drauf ab :)
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      Again schrieb:

      Jetzt häng ich noch an einem Punkt...


      Ein Beispiel: subbie kommt regelmäßig zu spät. Wenn dom jetzt dieses Verhalten ohne Strafe abgewöhnen wollen würde, wie sähe das aus?
      Er wartet genau bis zur vereinbarten Uhrzeit und geht dann. Das Treffen kommt somit nicht zustande.

      Alternativ fällt eine Session dann vielleicht (etwas) fieser aus, weil er über das Verhalten berechtigt verärgert ist. Also, nur seine Lust und seine Vorlieben, nichts tolles für Trödelsubbie, kein Orgasmus, und vielleicht noch die Auflage keusch zu bleiben bis zum nächsten Treffen.

      Nur so ganz spontan ein paar Ideen...

      Wir haben zwei Leben. Das zweite beginnt, wenn du erkennst, dass du nur eins hast.
      ~ Mario de Andrade :coffee:

      June schrieb:

      Er wartet genau bis zur vereinbarten Uhrzeit und geht dann. Das Treffen kommt somit nicht zustande.

      Alternativ fällt eine Session dann vielleicht (etwas) fieser aus, weil er über das Verhalten berechtigt verärgert ist. Also, nur seine Lust und seine Vorlieben, nichts tolles für Trödelsubbie, kein Orgasmus, und vielleicht noch die Auflage keusch zu bleiben bis zum nächsten Treffen.
      Aber das sind doch beides Strafen. Strafen sind doch nicht nur Handlungen mit der Peitsche, sondern eben eine Handlung die zu etwas führt, dass die andere Seite nicht mag und gerne verhindern würde...

      Was versteht ihr unter Strafe(n) im Kontext BDSM?
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      :gruebel: Auch wieder wahr...

      Okee, dann habe ich keine gescheiten Ideen. :pardon:

      Nachtrag : Wobei ich das nicht-Zustandekommen eines Treffens durchaus als Aktion auf Augenhöhe betrachten würde. Das würde in anderem sozialen Umfeld auch passieren können, einfach, weil jemand die Faxen dicke hat von diesem Verhalten.

      Wir haben zwei Leben. Das zweite beginnt, wenn du erkennst, dass du nur eins hast.
      ~ Mario de Andrade :coffee:
      DS ohne Strafen kann ich für mich ausschließen. Konsequenz empfinde ich als einen wesentlichen Baustein in einer DS Beziehung.

      Unter Strafen stelle ich alles, was mir kein Vergnügen bereitet, wodurch aber durch die Konsequenz der Ausführung ein Lerneffekt erzielt wird, d.h. dass ich es tunlichst versuchen würde, es zu vermeiden, weitere Strafe zu kassieren. Allerdings ist mir dabei schon wichtig vorab zu kommunizieren, wofür ich eine angemessene Strafe verdient habe. Die Ausführung der Strafe sehe ich auch als einen Abschluss für eine Verfehlung. Wie soll ich auch sonst wissen, dass ich eventuell was in den Augen meines Partners falsch gemacht habe? Es gibt schließlich auch Fehler, die einem selber nicht so auffallen.

      Sie ist eine Art notwendiges Übel/Hilfsmittel zur Durchsetzung der Konsequenz.
      ~Es ist das Unbekannte was so reizt. Reizt es immer noch, wenn es bekannt ist, dann ist es das Besondere~ Author: Unbekannt
      Zu Beginn meiner Reise war ich voll überzeugt, dass ich gestraft werden möchte, weil ich das Kopfkino gut fand. Zeitlich parallel habe ich mich intensiv mit Hundeerziehung beschäftigt und verschiedenen Theorien dahinter und Studien und Co. und dort hat sich erstmal komplett BDSM-unabhängig das Bild festgesetzt, dass Erziehung über (positive) Strafen (ich füge einen negativen Reiz zu; s. Kontingenzschema der operanten Konditionierung)

      1. gar nicht mal so eine tolle (zielführende) Methode ist
      2. wenn der Hund was nicht kann, liegt oft ein wesentlicher Teil der Schuld beim Besitzer
      - a) nicht beigebracht
      - b) zu schnell zu viel gefordert --> setting up to fail

      Jetzt sehe ich manche User gerade schon innerlich den Kopf schütteln :D
      Mir ist klar, dass Hundeerziehung durchaus was anderes ist als BDSM. Aber ich möchte gerne mit beschreiben, wie ich zu dem Punkt gekommen bin, wo ich jetzt stehe. Jedenfalls waren irgendwann die Überzeugungen aus der Hundeerziehung so stark, dass ich das die nicht mehr komplett von der BDSM-Erziehung trennen konnte und Strafen beim BDSM genauer hinterfragt habe.
      Mein Fazit hierbei:

      Ist gibt zwei Mindsets beim BDSM-Strafen:

      1. Wir machen das, weil es mindestens einer von uns (evtl. auch nur auf Metaebene) gut findet.
      --> Top, alles gut, viel Spaß dabei, habe ich vollstes Verständnis dafür! Ich nenne das gerne "Spaßstrafen" - ein Effekt ist die Freude am Spiel, der Lerneffekt ist erwünscht, aber nicht der alleinige Grund. Das dürfte die allermeisten Fälle abdecken.

      2. Es macht keinem von beiden in irgendeiner Form Freude, wir machen das ausschließlich für den Lerneffekt.
      --> Hier komme ich persönlich an meine Verständnisgrenze. Zumindest wenn es stark aversive Reize sind. Ich weiß auch gar nicht, ob das vielleicht nur ein Einhorn ist? Weil selbst, wenn die Strafe an sich von beiden nicht gemocht wird, aber das Machtgefälle verstärkt was wiederum erwünscht ist, wäre es nach meiner Einordnung Gruppe 1. (in dieser Kategorie vermute ich noch einen kleineren aber relevanten Anteil der BDSMler)

      Sollte es das aber doch geben, funktioniert es meinem Kopf überhaupt nicht. Der Lernerfolg ist nicht so gut, es gibt bessere Methoden etwas beizubringen, es hat keine positiven Nebeneffekte, war Top vielleicht einfach kein guter Top und sollte lieber an sich selbst arbeiten?
      Das einzig Vorstellbare wäre vielleicht, dass Sub so krawallig drauf ist, dass es ohne nicht geht? Aber selbst dann müsste man eher wieder bei 1. sein, (weil viele krawallige Subs das "überwältigt/genötigt" werden reizvoll finden), außer Sub will etwas absolut nicht machen und Top will absolut, dass Sub es macht und kann es ihr/ihm in keinster Form schmackhaft machen außer Sub mit Strafen dazu zu bewegen - und was ich hier gerade beschreibe hört sich für für mich unschön an. Kann man wohl auch machen, aber den Reiz davon kann ich vorerst nicht verstehen.

      Ich hoffe es liest sich nicht zu diffus.
      Man liegt auch nicht ganz falsch, wenn man den Eindruck hat, dass es an dieser Stelle nicht zu 100% zu Ende gedacht ist. Da kommt man in einen Bereich, in dem Spielen für mich nicht in Frage kommt.

      Und dann gibt es noch Beispiele wie das in deinem letzten Post:
      Was tun, wenn einen wirklich etwas an Subs Verhalten stört? Wie zum Beispiel zu spät kommen?
      Nachdem die Spielpartner eben keine Hunde sind - wie wäre es mit reden? Sagen, dass es einen stört, warum es einen stört. Gemeinsam überlegen, was man tun kann, damit sich das ändert. Das wäre zumindest für mich der richtige Ansatz.

      Wir spielen nur mit Spaß-Spaßstrafen. Es geht uns vor allem um die Interaktion miteinander und fast gar nicht um den Lerneffekt.
      Ok also nur weil es Strafen gibt heisst es nicht, dass man nicht über Sachen redet!
      Natürlich klärt man die Situation auf und versucht Lösungen zu finden, ich verstehe immer nicht, warum alle davon ausgehen, dass sobald man Strafen einsetzt man alles andere sein lässt und nur hirnlos drauflosstraft...
      @Viva
      Davon gehe ich gar nicht aus. Ich wollte nur nochmal den Bogen zurück zur Hundeerziehung machen und auf die Frage eingehen, wie das ohne Strafen aussehen könnte :)
      Und für mich braucht es nachdem man über die Ursachen und Lösungen einer unerwünschten Verhaltensweise keine weiteren "Hilfsmittel" um mir das Problem zu verdeutlichen bzw. sie sind explizit nicht erwünscht.

      Wie geschrieben, wenn man(/beide/einer) Spaß dran hat, sowas dann zusätzlich noch zu bestrafen, dann ist das ja Grund genug, um so zu spielen.

      Ich fühle mich von dir ganz schön oft etwas missverstanden X/
      hmm naja warum du so fühlst kann ich Dir nicht sagen, ich lese nur, was Du schreibst und wie es bei mir ankommt :coffee: und habe dann das Bedürfnis darauf zu antworten.

      Es gibt halt auch Mischformen, wo genauso miteinander geredet wird und Lösungen gesucht werden um dann zum Abschluss ,quasi zur Läuterung bestraft wird.

      Again schrieb:



      Jetzt häng ich noch an einem Punkt...

      Ein Beispiel: subbie kommt regelmäßig zu spät. Wenn dom jetzt dieses Verhalten ohne Strafe abgewöhnen wollen würde, wie sähe das aus?

      Er belohnt sie dann, wenn sie mal pünktlich kommt?

      Vielleicht seh ich ja auch den Wald vor lauter Bäumen nich aber wie soll man das ohne Strafe funktionieren?
      Das könnte beispielsweise so aussehen, dass Dom mit Sub spricht, ihr erklärt, wie sehr er sich auf die Zeit mit ihr gefreut hat und dass er sich vielleicht extra Zeit genommen hat und dass es total schade ist, dass sie jetzt so wenig Zeit miteinander haben.

      Das in die richtigen Worte gekleidet und im richtigen Ton vorgetragen kommt eigentlich bei jedem Menschen an. Dann noch nach den Gründen fragen und Lösungsstrategien entwickeln (früher los fahren, wecker stellen...) und das Thema sollte gegessen sein.

      Das Zauberwort heißt in so einem Fall "ich-Botschaft". Lernt jede Führungskraft spätestens beim Thema Mitarbeitergespräche....
      It´s the blackness of the night
      teaches us how to see the light
      @Shayleigh 8| so macht nuke das also ...

      Es stimmt Strafen bekomme ich keine aber er hakt nach wieso weshalb warum und versucht mit mir zusammen Lösungen zu suchen damit das "Problem" nicht wieder auftaucht.

      Wie raffiniert :icon_lol: da muss man ja auch erst mal drauf kommen, das das auch eine Art der subbie "Erziehung" is.

      :blumen: Danke schön für die tolle Erklärung, das hat letzte Fragezeichen gelöscht.



      Dann ist aber nicht strafen schon aufwändiger oder?
      Ich bin nich frech nur verbal überlegen! :D