Das Geschenk

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      Jeder spricht über das Geschenk der Hingabe der Sub. Aber was ist mit dem Geschenk des dominanten Teils?

      Das Geschenk des Dominanten liegt m.E. in der Akzeptanz der Sub, so wie sie ist. Und darüber hinaus auch darin, zu erkennen was sie sein kann. Er gibt dem Geschenk der Sub ein Ziel, etwas, worauf sie ihre Absicht ausrichten kann. Der Dominante bietet den sicheren Rahmen für die Sub, wo sie auch ihren Zweifeln und Befürchtungen Ausdruck verleihen kann, ohne befürchten zu müssen, dass sie dafür verurteilt wird.
      Er, der Dominante, bietet ihr Frieden, Liebe, Führung und sorgt für ihre Disziplin. Er leiht ihr seine Strenge und gibt ihr wieder Mut, wenn sie mal scheitert.

      Ich könnte das jetzt als Feststellung einfach so stehen lassen. Da dies hier jedoch ein Forum ist,
      frage ich die Subs: Wie seht ihr das?
      Und die Frage an die Doms: Seid Ihr von diesem Spruch ("Hingabe ist...") vielleicht manchmal genervt?


      P.S.: Ja, mir ist bewusst, dass der Spruch oft deswegen eingestellt wird, weil zu viele Möchtegern-Doms ohne Ahnung, aber mit hohen Ansprüchen und wilden Forderungen unterwegs sind.
      Existence could not resist the temptation of creating me
      Meine Hingabe habe ich noch nie als Geschenk bezeichnet. Sie ist einfach die Reaktion auf das Auftreten meines Herrn mir gegenüber. Ich fühle mich bei ihm sicher und gut aufgehoben, also kann ich mich ihm hingeben. Er weiß, was ich brauche und ich weiß, was ihm gut tut. Er kennt und achtet meine Schwachstellen und ich seine.

      Wir geben beide und erhalten beide was zurück. Wenn wir hier von Geschenk reden, dann ist das wohl ein Geschenketausch :rolleyes:
      Oh ja! Das, was der dominante Part gibt, sehe ich ebenfalls als 'Geschenk' - oder anders gesagt: als etwas sehr Kostbares und Wertvolles. Angenommen, umsorgt, geführt und dadurch gestärkt zu werden, im Innern erkannt, geschätzt, gefordert und gefördert zu werden (um es einfach mal gaaanz kurz zusammenzufassen), ja, das ist nichts, was ich jemals als selbstverständlich hinnehmen würde. Ein Dom übernimmt somit schließlich viel Verantwortung, nicht nur für sich selbst, sondern auch für Sub und für beide als Paar - und das kann und will nun wirklich nicht jeder.

      Ohne Sub kann Dom kein Herr sein - ohne einen Herrn kann eine Sub sich aber auch niemandem unterwerfen und ausleben, wonach sie sich sehnt. Sub braucht Dom und Dom braucht Sub. Es ist ein Geben und Nehmen, etwas Gegenseitiges, ein Zusammenspiel. Das eine ist nicht wertvoller als das andere.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Ich sprach tatsächlich letztens mit meinem Kleinen darüber und er donnerte mir entgegen " Vergiss es! Ich schenke dir nichts, du nimmst es dir einfach " .
      Tja darüber dachte ich dann nach.

      Ich musste feststellen das er recht hat. Das einzige was er mir entgegenbringt ist Vertrauen und die grundsätzliche Bereitschaft sich darauf einzulassen.
      Aber er gibt weder sich, nich etwas anderes hin. Ich muss mir schon nehmen was Ich will, denn von alleine kommt da nix.

      Ganz allgemein sehe ich es zwiespältig. Sicherlich ist es eine große Geste von Sub, aber eben auch von Dom.
      Weder der Eine, noch der Andere sind alleinige Geber oder alleinige Empfänger.
      Es ist ein miteinander und ein gemeinsames Erleben, was für jeden Etwas bringt, schwierig ist oder Überwindung kostet.
      Man sollte da keinen Wettbewerb draus machen wer denn nun schenkt und wer nimmt.

      Im übrigen finde ich den Begriff Geschenkt unpassend.
      Ein Geschenk ist etwas, was ( am besten Selbstlos ) an jemanden gegeben wird, damit er sich darüber freut.
      Wenn Sub sich aber hingibt, dann ist es nicht selbstlos, nicht überraschend und bringt auch nicht nur dem Dom Freude. Und schon gleich gar nicht ist es bedingungslos.
      Wenn man gemein ist könnte man sagen es ist die Bezahlung für Doms bemühen, denn bevor da irgendwas gegeben wird will Sub erstmal Leistung sehen.

      Also ja, ich finde den Spruch irgendwie mäh..
      Nie gezählte Tage liegen hinter dir,
      in denen der Moment, so oft,
      so wichtig für dich war.
      Es ist doch dein Traum,
      mit dem du diesen Weg gegangen bist,
      deine Gefühle, die dich haben glauben lassen
      und deine Sehnsucht, die dich noch immer
      nicht zu Ruhe kommen lässt.
      Es ist noch immer dein Weg,
      der zu dir gehört.
      Fang dir deine Träume - Staubkind.
      Ich würde sogar soweit gehen, zu sagen es ist kein Geschenk.

      M.E. ist die Hingabe der\des Sub und die Hingabe des/der Dom (ja auch er\sie gibt sich in meinen Augen seiner\ihrer Dominanz hin) gewachsenes gegenseitiges Vertrauen, das erstmal erreicht werden muss.

      Ich persönlich würde mich nicht verschenken ;) , meine Hingabe muss verdient werden und das hat erst einer geschafft. :P
      Und ich war stolz auf ihn. :saint:
      - Man muß das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen. -
      Hermann Hesse
      Schöner Thread @Existentmale :blumen: :coffee:

      Ich sehe meinen Partner bereits in seiner Gesamtheit als Geschenk. :love: Daraus resultiert, das sämtliche Handlungen seinerseits ich ebenfalls als Geschenk, als Gabe empfinde.
      Selbst nicht so schöne Handlungen... weil sie uns die Chance geben, weiter zu wachsen.
      Ja, Geben und Nehmen... ich kann nicht ohne ihn und er nicht ohne mich :love:
      Mir gefällt die Idee des Geschenks. Es ist halt mehr ein sich selbst immer wieder erneuerndes Geschenk, nicht eines, dass man jedesmal erneut wieder auspackt. Ich kann auch die "ich gebe und nehme halt, so wie Du auch"-Haltung verstehen (im Kopf), aber für mich persönlich ist sie zu sachlich.

      Es liegt auch irgendwie in der Natur der Sache, dass Sub vielleicht eher das Geschenk abgenommen wird, weil man denkt, Dom ist ja stark, der macht das schon, das muss man nicht so viele Worte verlieren. Ausserdem wirkt das Geschenk, dass Dom zu geben hat, ja auf den ersten Blick wie eines zum eigenen Nutzen. Aber das ist natürlich ganz schön kurzsichtig, und ich reagiere auch empfindlich bei Äußerungen, die in diese Richtung gehen. (hallo Augenzwinkern: "na, das Dessous hast Du Dir ja wohl auch zur eigenen Freude geschenkt." Na, aber klar.) Da sehe ich die Mißgunst schon mit am Tisch sitzen.
      Und ich mag es sehr, wenn meine HIngabe, Sorgfalt und Liebe, die ich gebe, gewürdigt werden. Zum Glück kann ich mich da persönlich überhaupt nicht beschweren.

      im Forum kommt es mir schon manchmal so vor, als sind Doms tendenziell eher verdächtig und Subs tendenziell eher hingebungsvolle Opfer von Grobianen und Vollpfosten.

      Deshalb ist für mich in diesem Thread nicht die Frage "Geschenk oder nicht" das Wichtigste, sondern der Hinweis, dass das Dominante als Wesenszug genauso hingebungsvoll und liebevoll ist wie das Devote. Das darf ruhig mal gesagt werden. Tut gut. Und mir gefallen die schönen und klaren Worte von @Existentmale im Eingangsthread, die das, was ich glaube, zu geben zu haben, sehr gut beschreiben.
      Danke dafür.
      It's a sad and beautiful world.
      Jap @Existentmale ich bin von diesem "Hingabe ist ein.... bla... blubb" echt genervt :D Sorry :pardon:

      Geschenk hin oder her und abseits von der ganzen Selbstlosigkeitsdiskussion.... und auch wenn ich nicht gebe um zu bekommen... Ich habe doch auch etwas davon :)

      Im besten Falle geben sich beide hin.
      Z.B. weil es einfach toll ist zu sehen, dass es dem anderen gut geht mit dem was man tut..

      Win - Win :coffee:
      Um mal eine andere Perspetkive mit einzubringen:

      Ich habe dieses Reden von der Hingabe, der Devotion und dem Vertrauen von Sub als Geschenk an Dom, der sich dafür würdig erweisen muss usw. eigentlich immer nur von Femsubs oder Maledoms gehört.

      Als Malesub kenne ich es eher genau anders herum: Man(n) darf sich glücklich schätzen, dass die Femdom einem die Gunst erweist, sich ihr hingeben, ihr gehorchen und ihr vertrauen zu dürfen. Während die Devotion der Femsub ein Geschenk ist, ist die Devotion des Malesubs nichts wert...oder zumindest aber kein Geschenk. Ein Geschenk ist da eher die Dominanz und Führung der Femdom.

      Deswegen schätze ich, dass diese Geschenk-Idee eher geschlechtsspezifisch denn neigungsspezifisch ist. Und ich würde vermuten, dass es auf einen Rest an patriarchalischer Sexualmoral zurückgeht, insbesondere, was die weibliche Sexualität angeht. Aber das ist nur so eine flüchtige Vermutung.

      Andererseits ist das aus Sub-Sicht und mit etwaigen Akteptanzschwierigkeiten sicherlich anfangs hilfreich, die eigene Unterwerfung als Geschenk sehen und handeln zu können. Ich gebe zu, das wäre auch für mich nicht schlecht (gewesen). Ein Geschenk zu sein. :pardon:


      Ansonsten sehe ich das aber auch so, dass schlicht zwei Menschen miteinander harmonieren, dann eben spezifisch hinsichtlich ihrer sexuellen Wünsche und Bedürfnisse. Das hat nichts mit Geschenken zu tun. Höchstens noch mit gegenseitigem Beschenken, wenn man so will, aber nicht so einseitig, wie das oft suggeriert wird.
      Wie war das? Tango tanzt man zu zweit? :D
      Only truth will help to set me free; my every weakness I must turn into strength

      Machine Head- Imperium
      @Existentmale Ohja... Gute Frage!

      Für mich selbst hab ich gelernt beides durchaus als Geschenk zu sehen. MEINE Hingabe, das Vertrauen, dass ER schon weiß was er tut und in JEDER Situation bestmöglich auf mich aufpasst (nach Kräften und bei Anwesenheit natürlich) hat er tatsächlich ganz exklusiv... Ich würde auch viele Dinge im Alltag (also abseits vom BDSM) NIEMALS mit einem anderen Mann tun. Aber für ihn bin ich bereit zu lernen!!!

      Das ER diese Verantwortung übernimmt , mich in heftige, angstbesetzte Situationen zu bringen (mit und ohne BDSM) und mich da durchzuführen, zu begleiten, einzufordern und mit absoluter Sicherheit aufzufangen OBWOHL er auch nur ein Mensch ist. Mich Grenzen austesten lässt, mir zutraut, dass ich es aushalte, das IST DEFINITIV SEIN GESCHENK an mich.

      Izrah

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      Ich sehe das mit der Hingabe als Geschenk eher als Metapher. Ich schenke gern etwas, wenn ich mich angenommen fühlen darf. Letztendlich ist es ein Geben und Nehmen, wie in jeder guten Beziehung. Die Sub kann sich vertrauensvoll hingeben weil sie sich von Dom erkannt, angenommen und akzeptiert fühlt. Das eine geht ohne das andere nicht. Es ist wie ein Tanz zwischen Yin und Yang, das Ergebnis ist das Geschenk der Erfüllung auf beiden Seiten. Beide profitieren, weil beide schenken.
      Ich schenke mich auch nur begrenzt . :D
      Meine Hingabe muss Dom sich schon erarbeiten indem er mir zeigt das er es wert ist .
      Genauso halte ich es mit meinem Geschenk an Sub - ich schenke ihm vertrauen , sehe seine Begrenzungen und Möglichkeiten , aber ich nehme ihn nicht komplett so an , mein Geschenk ist das stetige gemeinsame erarbeiten von neuen Mustern . Das ich an ihm und damit an uns arbeite .
      Damit selbst was davon habe und er auch - nämlich neue Entwicklungen zum gemeinsamen Verbessern .
      Eben : WIN - WIN .

      Das tiefe Gefühl , das dabei entsteht , ist eigentlich auch eher aus sich selbst heraus getriggert , und ob Dom es auch so empfindet ist ja auch von der eigenen inneren Einstellung zum BDSM abhängig .
      Die einen mögen dieses „romantische“ , die anderen nicht . Die einen spielen im Kontext anvertrauen , Wertschätzung , weil es gewachsen und ehrlich gelebt wird , die anderen manchmal nicht , und dann entstehen Enttäuschungen und Kälte . Manche weil sie sich fürchten vor der Tiefe , andere weil es gar nicht zu ihnen passt , wieder andere , die genau darin ihre Erfüllung finden würden , aber Angst vor der Verantwortung haben .

      Hingabe ist ein Geschenk - aber es muss nicht uneigennützig sein , bzw muss nicht jede BDSM Beziehung idealisieren .

      Alle Beteiligten sollten ausgewogen sein mit dem wie sie sich einbringen - also Win-Win :coffee:
      Wir leben alle unter dem selben Himmel , aber nicht mit dem gleichen Horizont
      Mich nervt der Spruch mit dem Geschenk tierisch.
      Subbie schenkt sich mir nicht. Er hat konkrete Hoffnungen und Wünsche, auch wenn er mt deren Äußerung schon sehr vorsichtig geworden ist :evil: Er empfängt Lust und Erlösung, das Reiten auf der Welle des Endorphinrauschs baut ihn auf.
      Und umgekehrt empfange auch ich Lust und Erlösung. :love:
      Wie beim Tanzen stimmen wir uns aufeinander ein und gehen soweit aufeinander ein, daß die Welt da draußen verschwindet. Wir zählen, wir geben und verströmen uns. :dance: :dance:
      Aber wir schenken uns einander nicht. Wir sind immer noch zwei erwachsene Menschen, die füreinander da sein wollen und doch ein ganzer, eigener Mensch bleiben.
      Ein schöner Thread, der dieses Thema mal von einer anderen Seite beleuchtet.

      Ich denke wenn man vom „Geschenk der Hingabe“ spricht (was mir persönlich etwas zu pathetisch klingt), muss man auch vom „Geschenk der ... Führung? Kontrolle? Des Beschützens?“ sprechen.

      Aber ich persönlich „schenke“ nichts. In einer Beziehung - egal welcher Art - geht es immer um etwas gegenseitiges. Liebe... Zuneigung... Vertrauen - eine Beziehung funktioniert nur, wenn dieses auf beiden Seiten vorhanden ist.

      Der Wunsch danach Hingabe/Unterordnung auf der einen Seite zu „schenken“ kann doch theoretisch nur dann befriedigend ausgelebt werden, wenn auf der anderen Seite nicht nur dieses „Geschenk“ angenommen wird, sondern wenn im Gegenzug Führung/Kontrolle/Schutz etc „geschenkt“ wird.

      Für mich ist das eher ein Geben und Nehmen beiderseits. Ohne dieses funktioniert mE keine Beziehung.
      Ein Geschenk ist eine Gabe, für die eigentlich im Sinne des Wortes NICHTS erwartet wird, es ist eine einseitige Gabe.

      Ich verschenke mich nicht, nicht mein Vertrauen, nicht meine Unterordnung, nicht meine Hingabe, nicht meinen Körper, nichts.

      Es beginnt für mich damit, dass ich einen Vertrauensvorschuss an einen potentiellen Spiel-/Partner vergebe, aber nicht verschenke. Ich gebe ihm damit die Gelegenheit, nicht nur mein Vertrauen in ihn zu bestätigen und zu festigen, sondern auch sein Vertrauen in mich, was wiederum von mir zu bestätigen ist, ein in sich greifendes Geben und Nehmen.

      Ich gebe, und erwarte etwas.
      Ich ordne mich unter, und erwarte, dass er dies nicht missbraucht. Ich gebe mich ganz in unser Spiel hinein, und erwarte, dass er meine Grenzen respektiert. Ich gebe mich als Spielzeug (im positivsten Sinne des Wortes) in seine Hände, und erwarte, dass er auf mich achtet wie auf einen Schatz.

      Ich bin bereit sehr viel von mir zu geben, aber erwarte auch viel. Und genauso nehme ich achtsam entgegen, was mein Spiel-/Partner mir zu geben bereit ist, und gebe von mir zurück.
      Es ist alles ein Geben und Nehmen, das gehört für mich einfach untrennbar zusammen, es kann m. E. eigentlich gar nicht anders ablaufen.

      Das Geschenk der Hingabe, das Geschenk der Führung - ja, wenn man von dem einen spricht, hat das andere natürlich auch seine Berechtigung. Es sind für mich jedoch einfach nur romantische Bezeichnungen oder Ausdrücke - jeder weiss, was damit gemeint ist, aber es ist eher nicht wortwörtlich zu nehmen.

      Wir haben zwei Leben. Das zweite beginnt, wenn du erkennst, dass du nur eins hast.
      ~ Mario de Andrade :coffee:
      Offensichtlich komme ich aus dem Tal der Ahnungslosen und brauche es expliziter...

      "Hingabe ist..." ein Geschenk? Lautet so die vollständige Floskel?
      Eine Floskel ist das nämlich für mich. Etwa so sinnbehaftet wie "Der Schimmel ist ein weißes Pferd. Aha.

      Übrigens halte ich auch das hier für eine Floskel: "Das muss er sich erstmal verdienen."

      Nein, muss er nicht. Auch ein "Dom-Sub-Verhältnis" ist eine Beziehung für mich, idealerweise eine Liebesbeziehung. Das Entstehen dieser Beziehung beschreibe ich lieber als ein Sich-Aufeinander-Einstellen, ein gemeinsames Wachsen und Werden, bei dem Erfüllung und Wunsch und Erfüllung und Wunsch ineinander verschränkt sind.
      Für mich ist unsere Dom/Sub-Beziehung ein Geschenk, ein Geschenk des Himmels.

      Da haben sich 2 Menschen gefunden, ohne sich gesucht zu haben. 2 Menschen, die sich schon vor dem ersten Treffen so gemocht haben, wie sie sind, ohne sich gegenseitig verbiegen und erziehen zu wollen und das ist auch heute noch so. So etwas habe ich in meinen vorherigen Partnerschaften noch nicht erlebt und da waren 2 sehr sehr lange dabei (mit einem habe ich zusammengelebt, mit dem anderen auch eine Fernbeziehung geführt).

      Dazu kam dann noch seine dominante Ader und meine devote, die wir uns gegenseitig befriedigen konnten. Ich, als absoluter Frischling auf diesem Gebiet, sehe es schon als Geschenk an, dass ich ausgerechnet diesen Herrn meinen ersten nennen darf, zumal ich sein erster Frischling war, seine anderen Subs hatten alle lange bis sehr lange Erfahrung.

      Es gab einen Vertrauensvorschuss auf beiden Seiten, das Vertrauen hat sich weiter durch Erfahrung gefestigt.
      Aber wir müssen, wie in jeder menschlichen Beziehung, etwas dafür tun, dass es so bleibt, aufmerksam und ehrlich bleiben.
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Ich habe hier viele Meinungen gelesen, die ich alle für sich stimmig und richtig finde. Bei mir hat sich tief eingegraben,
      als ich bei und mit meinem ersten Spielpartner für mich entdeckte, dass nicht nur ich mich offenlege und hingebe, sondern
      eben auch er als Dom.
      Es bedingt sich gegenseitig, wenn es in die Tiefe gehen soll und gerade deshalb so unerhört intensiv.

      Ich glaube, wenn von einem "Geschenk der/des sub" gesprochen wird, dann geht es primär um das "Vorschussvertrauen"
      zu Beginn einer Beziehung ( @June ;) ) (egal ob Spiel- oder andere). Es ist halt doch so, dass Dom die Führung und das Sagen
      hat und das die bewusste Kontrollabgabe von sub zu Beginn Mut verlangt - jedenfalls bei mir. Kaufmännisch ausgedrückt geht sub
      in Vorkasse und damit ist das Wort "Geschenk" bereits vom Tisch, weil dadurch klar wird, dass eine Gegenleistung erwartet
      wird.

      Wenn ich also Vorschussvertrauen gebe, dann erwarte ich von Dom, dass eben sorgfältig mit mir umgegangen wird.
      Du @Existentmale schreibst, Dom bietet den sicheren Rahmen. Einen sicheren Rahmen kann er aber erst bieten, wenn
      er weiss, wie seine sub tickt, wo ihre Bedürfnisse/Trigger sind. Zu Beginn kann er das nicht wissen, deshalb wäre es in
      meinen Augen korrekter zu schreiben "Dom versucht nach besten Kräften, den sicheren Rahmen zu bieten".

      Kann es sein, dass wenn eben dieses Wort "Geschenk" fällt, subs Gedanken sich um diese Anfangsphase drehen. Sub gibt
      bewusst ihren Körper und ihre Seele aufgrund der Neigung in ihr noch unbekannte Hände mit dem Risiko so oder so verletzt
      zu werden, damit beide die Chance auf das Ausleben ihrer Bedürfnisse bekommen. Dieses Risiko ist für mich auf der sub
      Seite massiv grösser als auf der DomSeite. Ich spreche jetzt nicht vom grundsätzlichen Risiko, wenn wir BDSM betreiben,
      sondern eben von den Anfängen einer möglichen Beziehung. Wenn ich also von einem Geschenk sprechen möchte, dann
      würde ich dieses bewusste Inkaufnehmen von Verletzung aller Art bei sub zu Beginn so bezeichnen. Weil dies effektiv eine
      Gabe ohne Gegenleistung ist, da Dom gar keine Gegenleistung versprechen kann (und sub keine erwarten kann), weil er
      die/den potentielle(n) sub noch gar nicht gut genug kennt. (das sehe ich eben ein klein bisschen anders als June).
      Zwischen dem, was ich denke, dem, was ich sagen will, dem, was ich zu sagen glaube und dem, was ich wirklich sage und

      dem,

      was Du hören willst, dem, was du wirklich hörst, dem was du zu verstehen glaubst, dem, was Du verstehen willst und dem, was Du wirklich verstehst, gibt es 9 Möglichkeiten, sich nicht zu verstehen.

      Passagno