Lachen wegen Schmerzen

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      Lachen wegen Schmerzen

      Hallo ihr Lieben,

      Eigentlich sollte ich jetzt schlafen, aber das Karussell im Kopf dreht und dreht und dreht sich, da frag ich euch doch einfach mal nach euren Meinungen ;)

      Also wir hatten vorhin eine wirklich schöne Session. Ich konnte mich richtig fallen lassen, alles war super. Und dann kam ein für mich neuer und völlig unerwarteter Schmerz (es war jetzt nicht zu viel, aber es war so intensiv und überraschend), und ich musste plötzlich einfach loslachen und hab mich kaum mehr eingekriegt... Endorphine, Übersprungshandlung, weiß der Geier was da mit mir los war :pardon:
      Ich wusste ja auch, dass das grade extrem unpassend ist, aber ich konnte einfach nicht aufhören :rofl: Hatte schon nen ganz roten Kopf vor Verzweiflung :rot:

      Mein Herr ist genauso neu wie ich und wir tasten uns grade gemeinsam vorwärts, und ihn hat mein Gegackere erstmal völlig aus dem Dom-Modus geschmissen und er ist nicht so richtig wieder rein gekommen. Er dachte erst, ich lache ihn aus.
      Eigentlich völlig verständlich, wäre es andersrum gelaufen, wäre ich mindestens mal seeeehr irritiert :bahnhof:

      Wir haben jetzt im Nachhinein drüber geredet, ich hab mich entschuldigt, dass ich ihn aus seinem Modus geschmissen hab, aber wie gesagt... konnte das nicht aufhalten. Für ihn war es trotzdem ziemlich blöd und er kann nicht so recht verstehen, dass auf Schmerz so eine Reaktion kam. Aber immerhin denkt er nicht mehr, dass ich mich lustig machen wollte.

      Ich hab grade immer noch bissel Probleme, das ganze richtig einzuordnen, ich fand es in dem Moment gleichzeitig furchtbar unpassend und sowas von toll und einfach echt.

      Liebe Subs... ist euch sowas auch schonmal passiert? Wie geht ihr damit um?

      Und Doms.. haben sich eure Subs schonmal so „daneben benommen“? Ich geh einfach mal davon aus, dass das ziemlich am Ego kratzt, also wie geht ihr in der Lage um?
      Liebe @Corry_89,

      einen Moment lang dachte ich gerade, du würdest eine Situation schildern, die ich mal erlebt habe. :D
      Es war bei mir wirklich sehr, sehr ähnlich!
      Ich habe dazu schon mal etwas geschrieben und kopiere den Text jetzt einfach, damit ich nicht alles nochmal neu in Worte fassen muss.


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      In einer Session musste ich mal während einer Züchtigung anfangen zu lachen. Ich habe schon gemerkt, wie dieser "Lachreflex" in mir aufkam, konnte es anfangs noch einigermaßen gut unterdrücken, aber mit einem Mal platzte es nur so aus mir heraus und ich fing richtig laut an zu lachen. Es war mir nicht möglich, aufzuhören, es ließ sich einfach nicht stoppen, so sehr ich es mir auch gewünscht habe! Mir war das total unangenehm und ich konnte es erstmal gar nicht einordnen, habe mich selbst nicht verstanden. Mein Herr ebenso wenig – er hatte das Gefühl, dass ich ihn nicht ernst nehme und mich über ihn lustig mache... Als ich dies (lachend) verneinte, hat er mein Lachen als Provokation gedeutet und dachte, ich würde ihm damit zu verstehen geben wollen, dass ich seine Züchtigung im wahrsten Sinne des Wortes lachhaft finde und er nicht so zimperlich mit mir umgehen soll. Folglich hat er noch fester zugeschlagen und da wurde mir klar, dass mein Lachen in direkter Verbindung mit dem Schmerz stand. Diesen habe ich an jenem Tag nämlich viel intensiver wahrgenommen als die Male davor (sehr von der Tagesform und meiner psychischen Verfassung abhängig). Rückblickend war es im Grunde gar nicht mal "zu viel" und unter heftigem Schmerz verstehe ich wirklich was anderes, aber bis dato war es eben völlig ungewohnt und neu für mich. Das hat ja auch viel mit der inneren Haltung / Einstellung und damit, womit man rechnet, zu tun. Bei mir ist das jedenfalls so. Ich war nicht darauf vorbereitet, den Schmerz so viel stärker als sonst wahrzunehmen und musste damit erstmal umgehen können, mich darauf einlassen können. Und das war mir zu diesem Zeitpunkt offenbar nicht sofort möglich. Mit dem Lachen habe ich dies wohl kompensiert, was aber keine bewusste Handlung war. Es war so eine Art automatisches Gegensteuern, vielleicht um es besser aushalten zu können.


      Körper, Geist und Seele stehen ja bekanntermaßen eng miteinander in Verbindung. Wenn es jetzt z.B. Einwirkungen von außen auf den Körper gibt (wie das Zufügen von Schmerzen), wirkt sich dies automatisch auch auf die Psyche aus. Insbesondere wenn sehr viele Emotionen im Spiel sind (was sich für mich in einer Session gar nicht vermeiden lässt (und auch nicht soll)), besagte Einwirkungen sehr intensiv und noch fremd für einen sind, kann es passieren, dass die Psyche damit gewissermaßen überfordert ist und das, was da gerade passiert, selbst erstmal sortieren und richtig einordnen muss. Das funktioniert nicht immer von einen Moment auf den anderen und kann auch mal ein bisschen dauern. Irgendeine Reaktion kommt aber ja trotzdem von ihr – und die kann in Anbetracht der Situation völlig "unpassend", "unlogisch" und für andere überhaupt nicht nachvollziehbar sein.


      Natürliche Reaktionen auf Schmerz sind eher unangenehme Gefühle, Unwohlsein, gedrückte Stimmung, Tränen usw... In der Session hingegen ist der Schmerz (bzw. das Zufügen von Schmerzen) von beiden Seiten gewollt, wird somit anders empfunden, als wenn man sich z.B. unabsichtlich in einer Alltagssituation verletzt, und geht zudem noch mit ganz vielen anderen Emotionen wie z.B. Lust, Glücksgefühlen, Euphorie, Demut, Scham oder Aufgeregtheit, weil man nicht weiß, was als nächstes passiert, einher. Auch die Bedürfnisse sind andere (Unterwerfung, Devotion, dem (Spiel-)Partner gefallen wollen, es für ihn aushalten wollen, sexuelle Befriedigung usw.). Ich denke, in ganz besonders intensiven Momenten / Sessions kann das für die Psyche schon irgendwie verwirrend sein. ^^ Von daher finde ich es ganz normal, dass man manchmal eben nicht "normal" reagiert! Ein Lachen, obwohl es nichts zu lachen gibt, ist insofern gar nicht so ungewöhnlich!


      Mit Schmerz muss das alles aber gar nicht unbedingt etwas zu tun haben – ich habe das nur als Beispiel genommen, weil ich selbst es so erlebt habe. Die Erfahrung habe ich genauso aber auch schon in anderen Situationen im BDSM Bereich gemacht. Eigentlich immer dann, wenn extrem viel Emotion im Spiel war und ich mich davon regelrecht überflutet gefühlt habe.


      Es gab auch schon mal eine Session, die mich derart überwältigt hat (im positiven Sinne), dass ich am Ende in den Armen meines Herrn lag und mir die Tränen kamen. Nicht, weil mir irgendwas (zu sehr :D ) weh tat – nicht, weil ich mich schlecht behandelt oder ernsthaft in meinem Wert als Mensch erniedrigt gefühlt habe – nicht, weil ich unglücklich war oder irgendwas blöd gelaufen ist – nein, ganz im Gegenteil: Es waren Tränen vor Glück und Erleichterung! Auch hier war es wieder so eine emotionale Überflutung. Ganz viele Reize und neue Eindrücke, die ich verarbeiten musste. Irgendetwas in mir hat sich während der Session (die sehr intensiv war) gelöst, eine Last ist von mir abgefallen, es wurde ganz viel innerer Druck abgebaut und ich habe mich in diesem Moment richtig befreit gefühlt. Auf den hohen Grad der (An-)Spannung, welcher während der gesamten Session aufrechterhalten wurde, folgte ganz tiefe Entspannung und innere Ruhe.


      Auch wenn es mich erstmal irritiert hat – in erster Linie meine ich das plötzliche, "unbegründete" Lachen – und mir in der Situation selbst unangenehm war, waren es jedes Mal sehr schöne Erfahrungen. Und die Sessions, in denen sowas vorkam, zählen für mich mit zu den schönsten und intensivsten, die ich bisher hatte. <3


      Mein persönliches Fazit: Gefühle und daraus resultierende Handlungen oder Reaktionen haben mit Logik manchmal wenig gemein – oder aber sie scheinen erstmal etwas verdreht und hinsichtlich der betreffenden Situation widersprüchlich zu sein, aber bei genauerer Betrachtung lässt sich doch ein rational erklärbarer Zusammenhang erkennen. Für mich sind solche Momente etwas Besonderes und ich versuche sie so zu nehmen und anzunehmen, wie sie sie nun mal sind. :)

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      Nachtrag:

      Hier noch der Link zu dem Thread, aus dem mein kopierter Beitrag stammt (denn was andere geschrieben haben, ist ja sicher ebenso interessant für dich!):

      Lautes Lachen während einer Session (Thread von @Feuerpferd)
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Liebe @Corry_89
      das mit dem Lachen ist mir auch schon oft passiert, immer dann wenn es heftiger wird mit den Schmerzen. Auch ich fand es total unpassend, konnte es aber nicht abstellen.
      Mein Mann war erst sehr iritiert (wir sind auch beide Anfänger) hat sich aber daran gewöhnt.
      Es gab hier auch schonmal einen Beitrag darüber, wo es sehr gut erklärt wurde, so konnte ich es für mich akzeptieren. Leider habe ich den beitrag nicht mehr gefunden
      Auf jeden Fall bist du damit nicht alleine :)
      LG Luci
      Danke, @Zofe, für die ausführliche Antwort, das erklärt es wirklich gut. Und auch den anderen Thread les ich mir gleich noch durch. :blumen:

      Und auch Danke @Luci, schön zu hören dass ich nicht alleine bin :blumen:

      Rückblickend und mit ein bisschen mehr Abstand war es für mich auch eine der schönsten Sessions. Tut mir eben nur leid, dass mein Mann nicht wirklich viel davon hatte. Ich hoffe, er kann das auch akzeptieren, dass ich manchmal einfach loslache :pillepalle:
      Das ist mir auch passiert, als ich das erste mal richtig geschlafen wurde. Ich war so überrascht wie weh es tat und musste einfach lachen. Mein Partner war auch recht irritiert.
      Ich habe mir gedacht, dass das Lachen vielleicht eine Art natürlicher Schutzreflex ist? Im Sinne von "ich bin freundlich, tu mir nichts"? Was meint ihr? Gerade weil es so ein absolut nicht zu unterdrückendes Lachen war, das eben auf einen überraschenden Schmerz kam, war das irgendwie mein erster Gedanke.
      Mit den Endorphinen liegst du gar nicht so verkehrt, dadurch wirkt das Lachen schmerzhemmend. Und es hilft der Psyche beim Verarbeiten.

      Bei Sessions passiert mir das, wenn ein Schmerz neu aber nicht stark genug ist. Wir haben uns einfach angepasst und die Steigerungen erfolgen nicht langsam sondern sprunghaft um den Punkt so gut wie möglich zu umgehen. Erwischen wir den Punkt, ist die Session in den meisten Fällen vorbei da ich danach auf jede Berührung kitzelig reagiere, selbst wenn sie schmerzhaft ist.

      Außerhalb passiert es mir hingegen nur bei richtig heftigen, spontanen Schmerzen. Sei es weil ich beim Fangenspielen mit den Kindern mit dem Kopf im vollen Lauf gegen den Türsturz spring oder weil ich beim Laufen umknicke und mir den Mittelfuß zertrümmer :rolleyes:
      @Amesha autsch, das klingt schmerzhaft auf die ungute Weise X/
      Das ist ein guter Tipp mit dem sprunghaft steigern. Danke schön ^^ Werden wir mal probieren.
      Nachdem ich mich beruhigt hatte, war es bei mir wieder gut (auch wenn ich noch ne Weile vor mich hin gelächelt hab :lol: ), aber im Nachhinein wäre es danach vielleicht doch besser gewesen, die Session abzubrechen, einfach, weil mein Mann doch wohl ziemlich angefressen war. Nächstes mal sind wir schlauer ;)
      Ich hatte es vor nicht allzu langer Zeit mit einer jungen Dame zu tun, die mit dem Thema BDSM eigentlich so gar nicht vertraut war. Nach einigen Gesprächen und steigender Neugierde ihrerseits, bat sie mich dann darum sie einmal auszupeitschen. Nachdem alle Bedenklichkeiten meinerseits ausgeräumt waren und ich sie über ihre Fluchtwege sowie mögliche Gefahren aufgeklärt hatte, lies ich mich darauf ein. Was dann passierte habe ich beim besten Willen so nicht erwartet. Auch sie lachte schon in der Vorbereitung was ich ihrer Nervosität anlastete und nicht weiter beachtete. Aber auch nach den ersten Schlägen mit einem Flogger lachte sie weiter. Ich lies mich auf die Provokation erst nicht ein, dafür war sie mir zu unerfahren, allerdings bat sie mich dann darum härter zuzuschlagen. Mehr zum Ablauf möchte ich hier nicht verraten, aber im Anschluss war ich begeistert und sie tränenverschmiert und mit einem Lächeln im Gesicht glücklich und zufrieden. So schlief sie auch in meinen Armen ein.

      Ich fand das anfängliche Lachen nicht schlimm, allerdings auch klar aus dem Wissen heraus es mit einer neugierigen Anfängerin zu tun zu haben. Ich sah es eher als Herausforderung mich nicht provozieren zu lassen und gekonnte Schläge einzusetzen und mir selbst zu wiederstehen. Meine Geduld wurde belohnt und es war auch in gewisser Weise ein besonderes Erlebnis für mich. Im Endeffekt sollte man sich immer im klaren darüber sein, dass so etwas auf beidseitigem Einverständnis beruht und es darum geht sich fallen zu lassen. Wie sich dieses "Fallen lassen" für einzelne auswirkt, entscheidet jeder für sich selbst.
      Vita sine paenitentia
      Lachen ist ein Ausdruck von Wohlbefinden. D.h. - ganz simpel ausgedückt - bei den Schmerzen geht es dir gut!

      Ich habe diesen Artikel gefunden: .vistano.com/gesundheit/therapie-verfahren/bei-schmerzen-lachen-endorphine-gegen-schmerzen/
      Ist ganz interessant.

      Dein Dom sollte das wissen. Vielleicht kann er dan das nächste Mal einfach mitlachen. Und dann geht's euch beiden gut. Ist doch prima!

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      ...also bei mir ist es ein ganz spezielles Lachen, nicht so als wenn ich mich freue, glücklich oder albern bin, anfühlen tut es sich, als würden gleich Tränen fließen und statt dessen kommt dann dieses Lachen....schwer zu beschreiben, anhören tut es sich fast schon hysterisch (klingt jetzt ungewollt negativ).
      Mein Mann muss dann auch ein Minütchen unterbrechen, dann gehts meist wieder :)
      hm ich glaube auch das wenn der körper etwas überwältigt wird von der stärke des schmerzes, dass das lachen dann einsetzt um dies besser zu bewältigen. bei mir ist es ab und auch so wenn ich härter geschlagen werde, dass ich dann total unnatürlich lache, was meist etwas ansporn für den ihn ist, da die kleine dann ja auch noch lacht dabei ;) von daher ist das nix schlimmes wenn du dabei loslachst.
      Freut sich immer über liebe PM.s... :)