Podcast "Das Spiel von Dominanz und Unterwerfung" - Thema BDSM

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      Podcast "Das Spiel von Dominanz und Unterwerfung" - Thema BDSM

      Mal wieder ein schöner Sex-Podcast in der Zeit, diesmal mit dem Thema BDSM. Ich habe ihn noch nicht bis zu Ende gehört, aber bereits die erste Hälfte hat mir sehr gut gefallen.

      Auch für BDSM-erfahrene Leute könnte da noch interessante Neuigkeiten dabei sein. Geschichtliche Hintergründe und Entwicklungen, ein paar Studien und wie immer sexpositiv. Schöner kann man sich beim Wäsche zusammenlegen kaum unterhalten lassen ;)

      zeit.de/wissen/gesundheit/2018-09/bdsm-sexuelle-vorliebe-dominanz-unterwerfung-sadismus-masochismus-sexpodcast
      ich finde es grundsätzlich sehr gut, wenn sich gerade solche sehr renommierten Medien mit dem Thema beschäftigen. Den Beitrag selber finde ich nicht schlecht, wobei schon ein paar fragwürdige Aussagen vorkommen, wie die Umschreibung der Zwischenformen u.a.
      Ich bin heute auch über den Podcast gestolpert. Den Anfang fand ich gar nicht so schlecht, schön sachlich und für "Neugierige" ein guter Anhaltspunkt, um ein paar Schlagwörter gehört zu haben.
      Das Ende allerdings ist meiner Meinung nach sehr von der Überzeugung der Therapeutin geprägt. Ja, sie erwähnt 24/7 aber wischt über diesen Bereich so schnell drüber als dürfte man nicht darauf eingehen.
      The greater your storm, the brighter your rainbow.
      Ich war nach lesen der kritischeren Kommentaren hier gespannt, ob meine Meinung in den letzten 10 min des Podcasts noch kippen würde. Ist sie nicht, ich bin tatsächlich sogar etwas verwundert, dass hier vor allem kritische Stimmen stehen. Aber ich unterhalte mich da gerne drüber :)

      Inzwischen ist die erste Hälfte bei mir schon eine ganze Weile her, aber ich erinnere mich dran, dass ich bei den verschiedenen Kombinationen von sad/mas und dom/dev nicht ganz glücklich mit den Formulierungen war. Ansonsten war ich ziemlich zufrieden. Gerade weil sie meines Wissens "nur" Sexualtherapeutin ist und zumindest keinen persönlichen BDSM-Bezug erwähnt. Tatsächlich wusste sie in Teilen so viele Details, dass es mich auch nicht überraschen würde, wenn sie "Insider-Wissen" hätte.

      Ich finde in einem halbstündigen Podcast über BDSM wurde alles, was dazu gehört erwähnt ich ich wüsste nicht, was ich hätte streichen wollen, um mehr Platz für 24/7 einzuräumen. Zumal das als Erstinformation wahrscheinlich nicht ganz so relevant ist, da wahrscheinlich die meisten Interessierten nicht damit anfangen. Und auch die Bezeichnung "Spiel" finde ich persönlich angenehm (auch wenn ich weiß, dass manche hier das für ihr BDSM ablehnen) weil es betont, dass diese Interaktionen klar von körperlicher und psychischer Gewalt in nicht-einvernehmlichem Kontext zu unterscheiden ist.

      Für die, denen der erste Teil gefallen hat, gibt es hier den zweiten Teil dazu (den ich mir auch so bald wie möglich anhöre :) ) :

      zeit.de/wissen/gesundheit/2018-09/bdsm-regeln-werkzeuge-sadismus-masochismus-sexpodcast
      Den zweiten Teil finde ich in Gänze sehr gut. Thema der halben Stunde sind Regeln und ich finde, dass hier sehr einfach Themen, wie Safeword, SSC, Rack, Aftercare und auch Covern erklärt werden.

      Ich fand den Einstieg allerdings sehr heftig (wenn ich mir überlege ich gäbe das jemanden zu hören, dem ich BDSM näher bringen will), weil hier kurz mal alles möglich an SM Praktiken aufgezählt wird vom Kneifen bis zum Cutting.

      Ich bin sehr gespannt auf den dritten Teil, in dem dann Lustschmerz erklärt werden soll :)

      Auf jeden Fall danke @Rehlein für die Info! :blumen:
      Ich habe gerade mal Teil 2 und Teil 3 gehört,ich fand beide Teile gut gemacht und ziemlich informativ. Es sollte sicher eine gewisse Offenheit für ein neues Thema beim Hörer da sein,aber einen Podcast macht man sich ja gezielt an.

      Nur die Erklärung zur Entstehung der Lust an dominant bzw. devot sein oder auch an Schmerzen, fand ich nicht komplett nachvollziehbar.
      Ich bin mir nicht sicher ob ich das so sehe,dass es zwangläufig in der Kindheit konkrete Ereignisse gab,die da zu Verknüpfungen geführt haben.

      Zumindest für mich,sehe ich das nicht so.

      tini69 schrieb:

      ...
      Ich bin mir nicht sicher ob ich das so sehe,dass es zwangläufig in der Kindheit konkrete Ereignisse gab,die da zu Verknüpfungen geführt haben.

      Zumindest für mich,sehe ich das nicht so.
      Ocj sej das für mich definitiv auch absolut nicht so.

      Ich fand ihn teilweise etwas hölzern, so als ob er seine Sätze Wort für Wort abgelesen hat.

      Sie fand ich bis auf die Ursachenerklärung super. Das was angesprochen wurde von ihr war gut verständlich, auch für Vanillas oder generell Interessierte.

      Artepus schrieb:

      Sie fand ich bis auf die Ursachenerklärung super. Das was angesprochen wurde von ihr war gut verständlich, auch für Vanillas oder generell Interessierte.
      Die Ursachenerklärung fand ich auch nicht gut gelungen.

      Rein Mengen-technisch erzählte sie mehr von Menschen, die aufgrund traumatischer Erfahrungen wie Missbrauch etc. zum BDSM finden, dann noch das Vorlesen dieser Leserinnen Email, in der berichtet wird, wie ein Mensch, der Missbrauch erfahren hat, im BDSM "verunglückt".

      Auch wenn manche Ansätze auf vereinzelte Menschen zutreffen mögen, mir fehlte hier die Differenzierung und das Positive. So kam es bis zur Mitte des 3. Teils so rüber, als seien im BDSM lauter "verlorene Seeelen" unterwegs und nur am Rande eine Hand voll Menschen, die es sane leben. Denn, dass es auch BDSMler ohne diese Vorgeschichten gibt, fiel mal salopp in nem Nebensatz.

      Fatal fand ich die Ausführungen dazu, dass BDSM therapeutische Effekte haben kann, ohne den direkten Hinweis, dass es keine professionelle Therapie ersetzt. Da hätte ich mir von der Zeit mehr Vorsicht und Differenzierung erwartet.
      “Everything has been figured out, except how to live.” (Jean-Paul Sartre)

      Chat.Noir schrieb:

      Fatal fand ich die Ausführungen dazu, dass BDSM therapeutische Effekte haben kann, ohne den direkten Hinweis, dass es keine professionelle Therapie ersetzt. Da hätte ich mir von der Zeit mehr Vorsicht und Differenzierung erwartet.

      BDSM-Inszenierungen können tatsächlich einen heilsamen Effekt haben, meine eigene Entwicklung (meine Besuche bei einer einfühlsamen, verständnisvollen Domina) ist dafür ein gutes Beispiel. Insofern stimme ich dieser Aussage schon zu. Ohne professionelle therapeutische Begleitung würde ich allerdings niemandem dazu raten, seine unbewältigten Traumatisierungen, Gewalterfahrungen usw. allein mit BDSM zu bewältigen.

      Melanie Büttner hat auch auf die Risiken hingewiesen, die mit "therapeutischen BDSM" verbunden sein können, als sie sagte: "Für einige funktioniert es sehr gut, für andere geht es dann aber auch ganz schön nach hinten los!" Es wird zum behutsamen Herangehen und zur regelmäßigen Selbstbeobachtung angemahnt, da war für mein Empfinden schon ausreichend Differenzierung da. Der Hinweis, dass BDSM keine professionelle Therapie ersetzen kann, wäre dennoch wichtig gewesen, da stimme ich dir zu.