TPE, wer kann es sich vorstellen?

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      El.Topo schrieb:

      Ich will einen mir ergebenen Partner, der mitsenkt und in meiner Abwesenheit in meinem Sinne handelt und keine „hirnlose Puppe“.
      Ich nehme jetzt bewust den letzten Satz und davon den letzten Teil.

      Wenn ein Paar TPE-24/7 ernsthaft lebt, anders kann man es gar nicht nach meiner Vorstellung, hat dies mit vielen zu tun, aber mit Sicherheit nichts mit einer "hirnlosen Puppe". Im Normalfall gibt es Regel für den submessiven Part an denen er sich zu halten hat. Wie diese jedoch ausgefüllt werden liegt aber schon bis zu einem gewissen Teil an diesen selbst. Ich kann meiner Sub z.B. nicht vorschreiben wie sie ihren Job zu machen hat, da mir, selbst als dominanter Part, die Fachkenntnis dafür fehlt.
      Ich hatte in anderen Leben so eine "hirnlose Puppe" als Sub in TPE-24/7. Und es hatte, nach meinen Empfinden absolut nichts mit TPE zu tun. Auch wenn ich alle Gewalten inne hatte. Der vermeindliche "Kick" für einen Außenstehenden ist wirklich nur von ganz Dauer. Der Rest ist anstrengend und ermüdend. Wer sich nicht gerade als "Singleplayer" wie bei einer Playstation sieht, kann mit "hirnlos" nichts anfangen.
      Auch gerade TPE lebt von einer "sinnvollen" Interaktion beider Teile. Auch wenn die Machtverhältnisse einseitig sind.
      Und ich sehe es durchaus als Klischee an, davon auszugehen, das der dominante Part jeden Tag jede Kleinigkeit vorzugeben hat. Vieles, vieleicht sogar das meiste ist auch bei dieser Beziehungform Routine.
      Eigentlich würde ich mich ja eher der Niemals-Fraktion zuordnen, hauptsächlich weil ich Kinder möchte und zb schon bei meinem Hundekind nervös werde, wenn ich die Entscheidung nicht alleine so treffen kann wie ich sie treffen möchte und der Schutz der mir anvertrauten Lebewesen Prioriät hat bei mir.

      Aber ich habe ich mich trotzdem vor einigen Monaten zu meiner völligen Verblüffung einem Mann, der meinte, 24/7 gerne auch TPE, schreiben sehen, das ich es mir vorstellen könnte, es mit und für den Richtigen anfühlen und anleben könnte und bei diesem Mann habe ich das wirklich so gemeint. Vorher und nachher nie mehr passiert, alle anderen habe ich sofort abgewürgt in der Hinsicht.

      Da ging es aber auch ernsthaft um etwas, sprich Kinder, Hausbau, Monogamie. Und ich glaube, mich hat die Kombination aus dieser meiner größten und wichtigsten Träume und dem Gefühl für diesen Menschen und der Lebenserfahrung, das man bei einer auf Langfristigkeit ausgelegten Beziehung durchaus TPE-Elemente drinhat, weil eben vieles sich aus Routine und Alltag ergibt, dazu gebracht, das zu sagen.

      Also ich habe mir keine abschließende Meinung dazu gebildet.
      Ja ich kann es mir vorstellen, bzw das ist auch in der jetzigen Beziehung mein Wunschziel. Wobei ich dsa eher formuliere als komplette Verantwortung für meinen Partner, was aber nicht bedeutet, dass ich ihm alles haarklein vorschreiben muss aber halt korrigiere,wenn mir etwas nicht gefällt und es klar definierte Bereich gibt in denen er Entscheidungsspielraum hätte (dessen Rahmen ich halt festlege)
      Ich denke es ist auch eine Frage des aufeinander eingespielt sein und der absoluten Anerkennung der Machtstrukturen und es ist eine Form der Symbiose für mich.
      Aber es ist noch ein langer Weg bis dahin, das lässt sich nicht ändern.
      Gut, ich versuche es noch einmal.

      Rina schrieb:

      @El.Topo, TPE ist nichts Witziges zum ausprobieren, es ist eine Lebenseinstellung und mit verdammt viel Verantwortung, Hingabe, Hirn und Respekt verbunden. In meinen Augen sogar grenzenlos. Auf beiden Seiten. Und auch wenn du es nicht böse meinst und ich deinen Beitrag neutral zu werten versuche...Es fällt mir doch etwas schwer.
      Es bleibt jedoch allen selbst überlassen, welche Konstrukte sie wie ausleben, sehen und werten, so auch dir und mir.
      In meinem Post ging es darum, dass ich interessant fände das mal eine Woche lang in der dargestellten Form (also ALLES zu kontrollieren) auszuprobieren, nicht das ich lustig, im Sinne von witzig finde.

      Rudolf schrieb:

      Ich hatte in anderen Leben so eine "hirnlose Puppe" als Sub in TPE-24/7. Und es hatte, nach meinen Empfinden absolut nichts mit TPE zu tun.
      Wie viele Leben hattest du denn? Du hast also mal mit deiner Sub TPE-24/7 gelebt, ohne das es TPE war. Aha, was denn nun? Anscheindend verstehen wir den Begriff unterschiedlich.

      Rudolf schrieb:

      Wenn ein Paar TPE-24/7 ernsthaft lebt, anders kann man es gar nicht nach meiner Vorstellung, hat dies mit vielen zu tun, aber mit Sicherheit nichts mit einer "hirnlosen Puppe". Im Normalfall gibt es Regel für den submessiven Part an denen er sich zu halten hat. Wie diese jedoch ausgefüllt werden liegt aber schon bis zu einem gewissen Teil an diesen selbst. Ich kann meiner Sub z.B. nicht vorschreiben wie sie ihren Job zu machen hat, da mir, selbst als dominanter Part, die Fachkenntnis dafür fehlt.
      Deiner Meinung nach, in der Regel, im Normalfall. Na dann. Widerspricht dies nicht genau der Vorstellung, jeder hätte sein individuelles BDSM?

      Im Normalfall kann Dom, sofern er oder sie das wollte Sub dann sagen, das er/sie gar nicht mehr arbeiten zu gehen hat, oder er/sie lässt es erklären und gibt dann Vorgaben für Verhaltensweisen.

      Rudolf schrieb:

      Auch gerade TPE lebt von einer "sinnvollen" Interaktion beider Teile. Auch wenn die Machtverhältnisse einseitig sind.
      Das wäre schön, und ist sicherlich hilfreich um für Dauer stabil zu sein, muss(!) aber nicht so sein.

      Gordon schrieb:

      Naja, aber @El.Topo impliziert ja mit seiner Aussage gerade, dass es Sklavinnen gibt, die wie eine „hirnlose Puppe“, mal schärfer formuliert, „wie ein Zombie“, quasi „ferngesteuert“ agieren, und er sich eine Beziehung mit so jemanden gerade nicht vorstellen kann.

      Und hier kommen wir an den wunden Punkt: das Bild von außen greift zu kurz, es übergeht vollkommen das Innenleben, das Selbstverständnis, die Hingabe des Sklaven/der Sklavin! „Hirnlos“ ist das gar nicht, im Gegenteil wird so eine Entscheidung sehr bewusst und mit viel Nachdenken, ja tiefer Selbstreflekion getroffen sein.
      Und du kannst mit Sicherheit, ohne Ausnahme, mit all den Extrem- und Einzelfällen, stets von einer solchen Reflektiertheit sprechen? Ich denke nicht.

      Um das mal zusammenzufassen: Ich habe zu KEINEM Zeitpunkt behauptet das Menschen die TPE leben "hirnlose Puppen" wären. Ich habe gesagt, das ich kein Interesse an so etwas, was es entgegen anderer Aussagen durchaus gibt(!), habe.
      Ich fände es zwar sinniger über das eigentlich Thema zu schreiben, da es hier aber anscheinend hochkocht einfach mal ein paar Worte...

      El.Topo schrieb:

      Täglich von der Kleidung, sozialen Kontakten bis hin zum Toilettengsng alles zu kontrollieren wäre mal für eine Woche witzig, aber mir dann definitiv zu anstrengend und zeitraubend. Ich will einen mir ergebenen Partner, der mitsenkt und in meiner Abwesenheit in meinem Sinne handelt und keine „hirnlose Puppe“.

      El.Topo schrieb:

      Um das mal zusammenzufassen: Ich habe zu KEINEM Zeitpunkt behauptet das Menschen die TPE leben "hirnlose Puppen" wären.
      Es ging um die Frage wen TPE reizt (und es reizt scheinbar einige wenn man das Abstimmungsergebnis mal genau betrachtet). Wenn man dann etwas über tägliche Aufgaben schreibt wird der Leser dies mit dem Lebensstil TPE in Verbindung bringen. Wenn man dann im nächsten Satz von einer hirnlosen Puppe spricht und davor von den Kontrollen bis hin zum Toilettengang (was übrigens in der Regel keine TPE Spielart ist) dann verknüpfen die meisten Menschen diese beiden Sätze und durch die Verknüpfung entsteht eben der beleidigende Aspekt. Ich selber lebe kein TPE, daher muss ich mir diesen Schuh nicht anziehen, als Betreiber setze ich aber da ein Dislike wo ich das Gefühl habe, dass es zu unfairen Anfeindungen kommt. Schau dir doch einfach mal genau an wofür es die Dislikes gab und was hier geschrieben wurde, ich finde meine Ausführungen lassen sich auch in dem ein oder anderen Beitrag wiederfinden. Das Problem für viele hier, ob TPEler, TPE-Neugierige oder einfach nur Mitglieder die einfach ein Problem mit Vorverurteilungen haben, ist eben, dass du in einem Thread in dem es um TPE geht schreibst, das ist nichts für dich und es dann noch um den Teil hirnlose Puppe ergänzt, ohne diesen kleinen aber entscheidenden Teil, würde sich hier sicher niemand an deinem Posting stören.

      Oder anders, einfach damit du verstehst, warum sich scheinbar die Mehrheit hier daran stört:

      El.Topo schrieb:

      Täglich von der Kleidung, sozialen Kontakten bis hin zum Toilettengsng alles zu kontrollieren wäre mal für eine Woche witzig, aber mir dann definitiv zu anstrengend und zeitraubend. Ich will einen mir ergebenen Partner, der mitsenkt und in meiner Abwesenheit in meinem Sinne handelt und keine „hirnlose Puppe“.

      Täglich mit einem Avatar online zu sein, der zwei laufende Eier zeigt wäre mal für eine Woche witzig, aber mir dann definitiv zu blöd und kindisch. Ich will einen Avatar haben, der erwachsen und künstlerisch gestaltet ist und eben keinen der dummdämlich aussieht und davon zeugt, dass ich die Pubertät nie verlassen habe.

      Ich habe damit versucht zu zeigen, wie sich ein Betroffener dabei fühlt, so angesprochen zu werden und den Sprachstil und die Abfolge möglichst ähnlich gehalten. Natürlich meine ich das alles nicht wirklich so und brauchte deinen Avatar nur als Aufhänger für das Beispiel, es soll nur ein wenig sensibilisieren. Wobei ich mir eh nicht sicher bin, ob es nun Eier oder einen Po zeigt :) Also nochmal ein Problem habe ich mit dem Avatar sicher nicht.


      Zu dem Punkt, wenn man schreibt meiner Meinung nach, kann man alles schreiben (gelöschter OT) kann ich nur sagen, auch die Meinungsäußerung hat eben ihre Grenzen. Es ist kein Unterschied ob eine Beleidigung als X ist ein Arschloch, ich glaube X ist ein Arschloch oder meiner Meinung nach ist X ein Arschloch formuliert wird, alles ist eine Beleidigung und damit ist eben eine Grenze erreicht, wo aus einer persönlichen Meinung ein Angriff wird.

      In diesem Sinne
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      "Rudolf sagt:

      Ich hatte in anderen Leben so eine "hirnlose Puppe" als Sub in TPE-24/7. Und es hatte, nach meinen Empfinden absolut nichts mit TPE zu tun."

      El.Topo schrieb:

      Wie viele Leben hattest du denn? Du hast also mal mit deiner Sub TPE-24/7 gelebt, ohne das es TPE war. Aha, was denn nun? Anscheindend verstehen wir den Begriff unterschiedlich.
      Eines. Um genau zu sein.
      Die Wortwahl bezieht sich auf die Erfahrungen welche ich in diesen, meinem Leben gemacht habe. Also auf einem Lebensabschnitt.
      Deine Feststellung, das ich TPE gelebt habe ohne das es TPE war ist falsch. Natürlich hatte ich sämtliche Gewalten über die Sub. In dieser Hinsicht war es der "Totale Machtaustausch". Aber TPE fühlt sich sich mir nur dann als TPE an wenn ich auch etwas dabei empfinde. Da ich eben kein "Singleplayer" bin, sondern jemand, dem auch das Wohl des anderen interessiert, ist dieses einseitige, "hirnlose" TPE eben nichts für mich.
      Verstehen ist eine Auslegungsangelegenheit. Und diese kann machen wie man möchte.

      "Rudolf sagt:
      Wenn ein Paar TPE-24/7 ernsthaft lebt, anders kann man es gar nicht nach meiner Vorstellung, hat dies mit vielen zu tun, aber mit Sicherheit nichts mit einer "hirnlosen Puppe"."

      El.Topo schrieb:

      Deiner Meinung nach, in der Regel, im Normalfall. Na dann. Widerspricht dies nicht genau der Vorstellung, jeder hätte sein individuelles BDSM?
      Nein! Widerspricht es nicht. Denn ich schrieb ja "...nach meiner Vorstellung,...". Und ich bin nicht der Normgeber oder Maßstab aller Dinge.
      Der angeführte "Normalfall" bezieht sich auf das Regelwerk und nicht auf die Beziehungsform als solche. Und schon gar nicht darauf, das meine Vorstellung die Norm aller TPE-Beziehungen ist.


      "Rudolf sagt:
      Im Normalfall gibt es Regel für den submessiven Part an denen er sich zu halten hat. Wie diese jedoch ausgefüllt werden liegt aber schon bis zu einem gewissen Teil an diesen selbst. Ich kann meiner Sub z.B. nicht vorschreiben wie sie ihren Job zu machen hat, da mir, selbst als dominanter Part, die Fachkenntnis dafür fehlt."

      El.Topo schrieb:

      Im Normalfall kann Dom, sofern er oder sie das wollte Sub dann sagen, das er/sie gar nicht mehr arbeiten zu gehen hat, oder er/sie lässt es erklären und gibt dann Vorgaben für Verhaltensweisen.
      Natürlich kann der dominante Part sagen, das der submessisive seinen Job aufgeben soll. Und genauso natürlich müßte der submessive Part dies dann auch tun. Ob dies allerdings in den meisten Fällen sinnvoll ist, steht auf einem anderen Blatt.

      Was das "Erklären lassen" anbelangt, möchte ich bezweifeln, das der submessive Part so mir nichts dir nichts seinen Job bzw. seine Vorgehen und seine Handlungsweise im selbigen, einfach so jemand Fachfremden, ich gehe jetzt davon aus das beide unterschiedliche Berufe haben, erklären kann, wenn er selbst Jahrelang dafür ausgebildet oder weitergebildet wurde. Dann könnte der dominante Part ja gleich seine Prüfung darin ablegen oder der submessive über seinen Job dozieren. Dieses ganze "Joberklären" mag bei einfachen Berufen vielleicht noch zutreffen. Bei anderen habe ich echt meine Zweifel.

      "Rudolf sagt:
      Auch gerade TPE lebt von einer "sinnvollen" Interaktion beider Teile. Auch wenn die Machtverhältnisse einseitig sind."

      El.Topo schrieb:

      Das wäre schön, und ist sicherlich hilfreich um für Dauer stabil zu sein, muss(!) aber nicht so sein.
      Natürlich muß es nicht so sein. Aber dann sind wir ja wieder bei diesen "Singleplayer".
      Und ja. Natürlich gibt es auch Submessive, welche am liebsten überhaupt keine Entscheidungen mehr treffen wollen. Und die auch begeistert und freiwillig ja zu TPE sagen.
      Nur ist für mich der Knackpunkt der, das dieses dann eben nichts für mich ist.
      Die Frage lässt sich bei mir überhaupt nicht eindeutig beantworten:

      Einerseits finde ich den Gedanken sehr reizvoll die Kontrolle komplett abzugeben und wurde von uns auch in Ansätzen über einen kürzeren Zeitraum mal ausgelebt.

      Andererseits lässt sich das Ganze nicht dauerhaft mit meiner Persönlichkeitstruktur vereinbaren. Ich brauche meine Freiheiten und ich brauche auch meine Partnerin auf Augenhöhe um bestimmte Dinge auszuhandeln.

      Ein TPE über mehrere Tage hinweg ist kein Problem und wie eine Art Urlaub von sich selbst und daher auch auch ein wunderbares Mittel der Entspannung. Aber das bin eben nicht ich, so wie ich bin und würde daher auf Dauer etwas in mir unterdrücken. Die Folgen wären langfristig nicht abzuschätzen.

      El.Topo schrieb:

      Ich will einen mir ergebenen Partner, der mitsenkt und in meiner Abwesenheit in meinem Sinne handelt und keine „hirnlose Puppe“.

      El.Topo schrieb:

      Um das mal zusammenzufassen: Ich habe zu KEINEM Zeitpunkt behauptet das Menschen die TPE leben "hirnlose Puppen" wären. Ich habe gesagt, das ich kein Interesse an so etwas, was es entgegen anderer Aussagen durchaus gibt(!), habe.
      Ok, ich bin auch ein wenig verwirrt, weil sich das für mich auch erstmal widersprüchlich liest. :rot: Ich versuche mal vorsichtig, es zu entwirren. :blumen:

      Also... TPE bedeutet für dich nicht automatisch, dass Sub das Hirn abgibt, sondern, dass das Einzelfälle sind. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die meisten Subs/Sklaven ihr Hirn im TPE behalten. So weit richtig, oder?

      Kannst du dir denn mit einer Sub/Sklaven eine TPE-Beziehung vorstellen, die ihr Hirn behält und auch mal (auf für dich angemessene Art und Weise) ihre Meinung äußert? - Aus deinem Post geht nämlich nicht hervor, ob du damit sagen willst "alle TPE-Sklaven sind hirnlos" (so wurde es hier allgemein verstanden) oder ob du sagen willst, "TPE ist für mich zwar denkbar, aber nur dann, wenn die Sklavin weiterhin mitdenkt und auch in meiner Abwesenheit in meinem Sinne handelt".

      Oder spielt das für dich eigentlich gar keine Rolle, weil dir TPE so oder so auf Dauer zu anstrengend wird? - Was völlig OK ist. Dann erschließt sich mir nur nicht, wieso man das "hirnlos" explizit erwähnen muss.

      Oder aber würdest du im TPE grundsätzlich das Gefühl bekommen, Sub/Sklave würde das Hirn abgeben, weil dir diese totale Hinhabe persönlich widerstrebt? - Was auch vollkommen OK ist! Es geht hier um dein ganz persönliches Empfinden. Dieses muss nicht mit dem Empfinden anderer Menschen übereinstimmen und hat vor allem ausdrücklich keine "allgemeingültige" Aussage.
      ~*~ Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden, sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen! ~*~
      (Oliver Wendell Holmes)

      El.Topo schrieb:

      (...)


      Und du kannst mit Sicherheit, ohne Ausnahme, mit all den Extrem- und Einzelfällen, stets von einer solchen Reflektiertheit sprechen? Ich denke nicht.
      (...)

      Das kann ich natürlich nicht, aber diese rhetorische Frage geht am Problem vorbei.

      Vielmehr kann und sollte ich als Außenstehender vom davon ausgehen, so lange mir keine Fakten bekannt sind, die dagegen sprechen.
      Mitmenschen zunächst positiv einschätzen.

      Denn:
      Knallhart angewendet lassen sich mit Deiner Argumentationstechnik beinahe beliebige Vorurteile „begründen“.

      Artepus schrieb:

      Mir fehlen auf Dom wie Sub Seite die Optionen: 'ich/wir leben schon so.'
      Ich gehe einfach davon aus dass man das dann auch in der Zukunft so leben will und würde :)
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Es ist schade, dass wegen der Diskussion um einen einzigen provokanten Beitrag die ernsthaften "Für mich nicht"-Stimmen untergehen.

      Das Argument einer Userin, sie wolle es nicht, da sie ihren Kinderwunsch nicht mit dem Konzept vereinbaren könne z.B... dazu hatte ich mir mehr Reaktionen erhofft. :)
      Ich versuche mich mal daran, was Konstruktives beizutragen.

      Ich kann mir gewisse Vorzüge vorstellen, die TPE mit sich bringt. Mich würde interessieren, ob die sich mit denen der TPE-Interessenten/-Praktizierenden decken?
      Eines davon wäre, das Gefühl, so wie man ist vollkommen gewollt/angenommen zu sein. Sich ganz nach den Wünschen des Partners zu richten, befördert das Gefühl sicherlich. Auch die Verantwortung für die "eigenen" Entscheidungen abgeben zu können, ist sicherlich manchmal sehr angenehm. Was sich beides wahrscheinlich nicht komplett trennen lässt. Sich quasi ganz in ein Regelwerk hinzugeben, und solange man sich an die Regeln hält ist man "perfekt". Das hört sich erleichternd an.

      Für mich spricht aber viel dagegen. Auch wenn das in meinem Kopf noch nicht alles strukturiert ist....
      Es gibt Dinge, die man in meinen Augen selbst entscheiden muss. So tiefgreifende Entscheidungen wie Kinder/Beruf und Co. Für diese Entscheidungen bekommt man manchmal keine zweite Chance. Weder will ich, dass mir jemand da rein pfuscht, noch will ich die Verantwortung für einen anderen Menschen übernehmen.
      Natürlich kann man da sagen "aber der Dom kann sich ja auch nach Subs Wunsch richten", aber irgendwie überzeugt mich das nicht. Er könnte es ja auch verweigern. Wenn man dann doch seine eigenen Meinung bekommen will (für mich: berechtigt), wozu dann TPE? Oder das in TPE einschließen?
      Außer natürlich: Fürs Kopfkino "a la ich gehöre ganz ihm/ihr", das ist für mich ähnlich wie die Spaßstrafen oder "Strafen": Freude am Spiel oder einfach Kopfkino rechtfertigt Vieles. Aber hmpf.... für mich ist es glaube ich leichter es als spannendes Kopfkino zu sehen und zu bezeichnen, als als TPE. Wissen, dass er es mir verbieten "dürfte" - den Reiz kann ich nachvollziehen, solange es mir nicht meine Lebenspläne verbaut. Ich sehe aber auch das Problem, dass der Zauber des Kopfkinos verfliegen könnte, wenn man sich regelmäßig bewusst macht, dass es nur das ist.
      Ich meine das übrigens nicht abwertend und möchte niemandem seinen Lebensstil absprechen oder schlecht reden :blumen:
      Vielleicht kann mich ja jemand da abholen wo ich stehe und mir andere Denkweisen nahebringen.

      Wenn man diese Dinge nicht mit einschließt in die TPE-Beziehung, warum möchte man sie dann als TPE bezeichnen? Nicht, dass ich irgendwem absprechen möchte, dass er TPE betreibt. Jeder soll das so nennen, wie er es für richtig hält, wir sind hier ja kein Amt. Trotzdem beschleicht mich manchmal der Eindruck, dass es nicht allein um die treffendste Beschreibung der Beziehungsform, sondern TPE eine Form von "Auszeichnung" ist, die erstrebenswert ist? Wie sehr es darum um Außen- oder Innenwirkung geht, möchte ich nicht beurteilen. Die Innenwirkung würde ja wiederum zum Zauber des Kopfkinos passen.

      Ein anderer Gedanke:
      Wieso sollte ich mich einem anderen Menschen, der selbst nicht perfekt ist, unterordnen in der Form, dass wenn ich etwas "in bestem Wissen und Gewissen" verweigere, trotzdem die Beziehungsregeln verletzte oder die Beziehungsform destabilisiere? Schon allein das Risiko, dass ich in diese Verlegenheit kommen könnte, macht TPE für mich sehr unattraktiv.
      Nach dem Motto:
      Dein Vorschlag hört sich für mich nach einer schlechten Idee an. Überzeuge mich vom Gegenteil oder ich mache nicht mit. --> So etwas halte ich für realistisch (zumindest mit mir :) ) und unter Umständen berechtigt. Trotzdem destabilisiert es das Machtgefälle, was ich mir (wenn es gehäuft vorkommt) schwierig vorstelle in einer TPE-Beziehung. Wobei ich mir auch im Klaren darüber bin, dass ich mir mit dieser (kritischen) Einstellung auch weniger "intensive" Spielformen wie Mindfuck verbauen kann. Ist vielleicht auch nicht das Richtige für mich ^^

      Dabei belasse ich es erstmal, sortiere meine Gedanken noch etwas und mache mich auf ins Wochenende :)
      -----
      Ich hoffe, dass ich nicht die Nächste bin, die hier Unruhe reinbringt. Im Gegenteil, ich finde das ein schönes Thema und würde gerne einen spannenden Austausch dazu lesen und mit gestalten.
      Ich kann mir TPE für mich überhaupt nicht vorstellen. Konnte ich noch nie.
      Ich war zweimal verheiratet, und in beiden Ehen spielte BDSM überhaupt keine Rolle; wir wussten nicht mal wirklich was davon.
      Aber beide Ehemänner legten Wert auf genau dieses Konzept: Der Mann ist der absolute Bestimmer in allen Belangen, und die Frau fügt sich.
      Beide Male habe ich mich dagegen verwahrt.
      Bei der ersten Scheidung war ich 24 Jahre alt, bei der zweiten 31. Also ziemlich jung. Aber schon damals war ich der Meinung, eine Partnerschaft nur auf Augenhöhe zu wollen - oder gar nicht.
      Jetzt bin ich knapp 50 und sehe das mit der Partnerschaft auf Augenhöhe immer noch so wie in jüngeren Jahren. Wenn es bisher ohne BDSM niemand geschafft hat, mich total unter seine Herrschaft zu bekommen, dann bin ich auch für den Rest meines Lebens - ob nun mit oder ohne BDSM - für das Konzept TPE verloren. :rofl:

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Landlady_bb ()

      ich kann es mir nicht vorstellen
      es reizt mich auch nicht
      24/ 7 mittlerweile ja, aber nicht so weitgehend das es mein soziales Umfeld , meine Finanzen, meine Beruftätigkeit ect betrifft

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von bastet ()

      Ich habe "Vielleicht" angekreuzt. Ich bin mir nicht sicher, ob es etwas für mich wäre, ich bin halt eine typische Waage, die sich da nicht festlegen will. Es ist sicher eine reizvolle Art, BDSM wirklich zu "leben", andererseits bin ich dafür wahrscheinlich zu selbständig. Aber sag niemals nie, wenn der Richtige kommt und es sich richtig anfühlt, dann eben Vielleicht...

      Rainha
      Wenn die Liebe dir winkt, folge ihr, sind ihre Wege auch schwer und steil. (Khalil Gibran)

      Was ist Liebe? Eine Hütte nicht gegen einen Palast tauschen wollen, Untugenden und Fehler lächelnd übersehen, Hingabe ohne geringstes Zögern. (Aus China)

      BDSM ist nicht das geschenkte MacBook oder der Luftballon in Hubschrauberform. (Rainha)
      Ich schwankte zwischen vielleicht und ich hab mir noch keine abschließende Meinung darüber gebildet. Die zweite Option hat erstmal "gewonnen". Ich sag erstmal, weil ich mir immer sage, mit dem entsprechenden Partner, kann ich mir so Einiges vorstellen. TPE ist ja auch eine Lebensweise, die man sich genau überlegt und die sich zusammen entwickelt. Bis zum passenden Partner bleibt es bei mir halt bei der zweiten Option.
      ~Es ist das Unbekannte was so reizt. Reizt es immer noch, wenn es bekannt ist, dann ist es das Besondere~ Author: Unbekannt
      Die Sache mit diesem Gedankengang "jetzt grad nicht, aber mit dem passenden Partner, mit dem sich genau das richtig anfühlt, ist es vorstellbar" ist halt, dass man das auf einfach alles anwenden kann. Unter dieser Prämisse kann ich mir auch vorstellen, 24/7 FemDom zu werden, nach Australien auszuwandern oder in ein Hausboot zu ziehen... Wenn es sich irgendwann mit irgendwem 100% richtig anfühlt, werd ich dann sicher nicht sagen, dass es falsch ist :pardon: