TPE, wer kann es sich vorstellen?

      Guten Abend in die Runde,

      leider steht meine Antwort nicht dabei: FemDom: Ja, ich kenne es/ich lebe es aus.

      Greife ich auf das "Würde mich reizen" zurück - ja, es reizt mich und ja, es gefällt mir. Ich habe so gelebt und ich fand es wunderbar. Allerdings bedarf es schon einer sehr gesunden Beziehung und man hat sich gemeinsam dorthin entwickelt. So eine quasi "Über-Nacht-Entscheidung" war es nicht.
      Es gefällt mir, die Kontrolle zu haben, um Erlaubnis gefragt zu werden, über "Ja" und "Nein" zu entscheiden - und hier kommt dann doch meine sadistische Ader durch :D , sprich es gefällt mir, wenn ich sehe, dass mein sub mit meiner Entscheidung "kämpft", sie aber ohne Wenn und Aber akzeptiert. Allerdings weiß er auch, dass ich ihn nicht missbrauche, ausnutze, usw. Also alles mit einem gesunden Menschenverstand.

      Viele Grüße
      Soultouch
      Femdom, kann ich mir für mich nicht vorstellen.
      Wobei ich ehrlicherweise gleich hinzufügen muß, daß ich mir vor einiger Zeit noch so vieles nicht für mich vorstellen habe können, das ich jetzt als normal empfinde.
      Momentan könnte mich höchstens 24/7 reizen und das nur mit edem richtigen Partner.
      Aber wer weiß was die Zeit so bringt ...
      Ja, ich kann es mir vorstellen und ich lebe es eigentlich auch aus.
      Ich kann nicht für jeden hier sprechen aber ich lege 24/7 und TPE so aus, dass mein Herr das letzte Wort in JEDEM Bereich meines Lebens hat. Das bedeutet aber nicht, dass er permanent sagt mach dies, mach jenes. Ja, ich habe meine Regeln die ich permanent beachten muss aber ich darf trotzdem eigene Entscheidungen treffen. Sollte mein Herr der Meinung sein, dass diese Entscheidungen falsch sind, dann hat er das Recht einzuschreiten und dafür zu sorgen, dass es so läuft wie er es haben möchte.
      Ich fühle mich als switch diskriminiert ;)

      Bevor ich switchte lebte ich in einer 24/7 und ziemlich sicher auch nach anderer Leute Definition TPE Beziehung.

      Für mich ein "Never again"!

      Ich werde meine Kontrolle solange ich zurechnungsfähig und mündig bin keinem Menschen mehr dauerhaft abgeben.
      Und ich möchte auch keinen Menschen dauerhaft kontrollieren.
      Viele Grüße
      safine
      Interessant wie sich eigene Meinungen ändern über die Jahre ....

      Vor etwa 15 Jahren, als ich zum ersten mal ein Paar kennenlernen durfte, welches 24/7 gelebt hat, habe ich 24/7 und TPE völlig abgelehnt. Ganz ehrlich? So etwas kam mir völlig krank und irre vor. Ich benutze sehr selten das kleine aber grosse Wörtchen "nie". Doch zu der Zeit hätte ich es benutzt und war überzeugt davon, nie in meinem Leben auch nur daran zu denken, selber in so einer Beziehungsform zu leben.

      Als ich die Umfrage hier sah, habe ich die Antworten vorsichtig durchgelesen. Und kam für mich selber ganz überraschend zu dem Schluss, dass ich mir da wohl noch keine "abschliessende Meinung" gebildet habe. Hä? Wie bitte?

      Tja. Und meine eigene Überraschung hat mich nun sehr ins grübeln gebracht ....

      Vermutlich liegt es daran, dass ich über die Jahre noch weiteren Paaren begegnet bin die eine 24/7 Bdsm-Beziehung führen. Und daran dass ich auch älter und weiser (laaach) geworden bin und diverse Erfahrungen machen konnte. Und vielleicht auch an meiner Beziehung zu meinem Dom und dem Wunsch der oft hoch kommt, diese Beziehung noch viel mehr intensivieren zu können ...

      Und dann ist noch das Paar ein paar Stunden entfernt von mir, die beiden haben letztes Jahr den Schritt gemacht und leben nun TPE. Ich war zuerst wirklich etwas perplex dass sich die Dame des Paares auf "so was" einlässt, da doch Kind, Beruf, Hobbies und anderes auch noch da sind ... aber in der Zwischenzeit habe ich die beiden wieder getroffen und erlebt wie sie miteinander umgehen ... und ich muss zugeben es hat mich fasziniert wie die beiden miteinander umgehen ... und auch immer respektvoll von beiden Seiten her ... ja, wenn man so ein Paar erleben darf, muss ich schnell zugeben, dieser Lebensstil hat einen grossen Reiz auf mich ...

      Doch die Zeit und das Drumherum ist für mich dafür noch nicht reif ... die kommt wohl erst noch ...
      DCP-195
      Diese Lebensformen des BDSM, sind jedoch nicht an eine Monogamie gebunden. ( Doch ich kann dich gut verstehen. )

      Leider Gab es in der Umfrage die Positionen.. Ich Lebe es, ich habe es gelebt- für gut, lebenswert, oder nicht praktikabel, leider nicht.

      ich lebe 24/7- tendenziell TPE Konstellationen, bereits viele Jahre. positiv in einer Mehrfachbelichtung.

      Meine Partnerinnen sind dennoch stark, selbstbewusst ( müssen sie sein) und keineswegs hörig oder marionettenhaft.
      ( nur so als Anmerkung um Vorurteilen vorzugreifen)
      Gruß Marquis le deuxième
      Immer bestrebt, auf sehr liebevolle Weise und meine ganz besondere Art, böse zu sein.
      @MarquisLeDeuxieme

      Sicher ist das nicht an Monogamie gebunden aber für mich kommt nichts anderes in Frage als monogam zu leben. Ich sehe es so, dass man diese Lebensweise gar nicht leben kann ohne Selbstbewusstsein und Stärke. Für mich geht diese Art der Unterwerfung einher mit ganz tiefer Verbundenheit, Vertrauen und LIebe.

      Es gehört schon eine Portion Mut und Selbstbewusstsein dazu als starke Frau zu sagen: Ich nehme mir das Recht schwach zu sein.
      Wir haben mit einer leichten 24/7 Beziehung angefangen. Schnell war klar, dass da mehr sein sollte.
      Als dann noch TPE Einschläge reinkamen, war ich anfangs sehr skeptisch. Liest man doch immer wie fürchterlich und radikal die Einschnitte für den submissiven Teil sein sollen.

      Doch auch hier gilt die Prämisse, dass reden und klare Definitionen helfen können. Er greift zwar nicht in meine finanziellen Geschichten mit Handlungen ein. Er gibt mir aber Tips, die ich umsetzen kann.
      Das ist nichts für mich. Zumindest zur Zeit nicht.

      Ich habe als Neigung Masochistin angegeben. Dabei bleibt es auch zunächst.
      Auch wenn ich hier andere Begrifflichkeiten lese, die mich durchaus interessieren, kann ich mich nicht ad hoc so sehr damit identifizieren, dass ich sie übernehme, um meine Beziehung zu interpretieren bzw. zu erklären.
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.

      Talara schrieb:

      Er greift zwar nicht in meine finanziellen Geschichten mit Handlungen ein
      In unserem TPE habe ich IHR ganz klar die Anweisung gegeben, sich um den finanziellen Kram zu kümmern. So greife ich irgendwie doch ein, in dem sie sich mit meiner Erlaubnis um ihre Finanzen kümmert. Ist schon ein bisschen Augenwischerei, das gebe ich zu aber es entspricht meiner Vorstellung von Verantwortung für meine Sub, das sie existenzielle Dinge auch ohne mich jederzeit regeln kann und es fühlt sich innerhalb unseres Machtgefälles stimmig an.
      Da ich in meinem Umschauen, Suchen, Lernen und Erleben immer wieder über dieses Thema stolpere - ja ich kann es mir sehr gut vorstellen.

      Abseits der vielen Meinungen, Definitionen und Diskussionen über den Begriff (inklusive allem weiteren wie DEBRIS, Metakonsens usw.), macht meine Idee davon für mich Sinn (natürlich) und würde meinem Leben eine wunderbare schließende Klammer geben

      Der Begriff ist aber so phänomenologisch überladen, dass es fast unmöglich ist, sich darüber auszutauschen. Außer mit deinem passenden Partner, mit sich dieses komplexe Puzzle namens 'TPE' zusammensetzen lässt.
      Be blessed and unstoppable!
      Ich krame das alte Thema mal hoch, weil es mich gerade beschäftigt :fegen:

      Die Option "been there, done that" fehlt mir auch, und ich habe stattdessen "würde mich reizen" angeklickt.

      Ich beleuchte das Thema TPE für mich so:

      Grobe Definition: Entscheidungs-Option des Doms in allen Lebensbereichen des Subs.
      Option ist keine Verpflichtung, also fällt das oft von dominanter Seite als Nachteil/Befürchtung genannte Micro-Management gar nicht an. Man kann, aber man muss nicht entscheiden bzw eingreifen.



      Auf der Seite des Sub entfällt die Pflicht, mitzudenken und vor allem auf mögliche Schäden für sich zu achten, auch bei TPE nicht- meine Meinung. Wenn ich eine potentiell problematische Situation erkenne, dann kommuniziere ich das meinem Dom. Meine Wünsche, Gefühle und Ansichten kommuniziere ich sowieso, denn Kristallkugeln und Gedankenleserei sind selbst bei Doms keine Standard-Ausstattung ;)

      Wenn ich sogar einen möglichen Schaden bei mir voraussehe und das mitteile, ist die Grenze von TPE meiner Ansicht nach eh erreicht und der totale Machtaustausch greift nicht mehr. Wenn mir irgendein Dom in dem Moment sagen würde "ist mir egal ob du Schaden nimmst" oder gar "hey, geil, ich steh drauf dir zu schaden", statt meinen Hinweis zu berücksichtigen, dann ist meine nächste Handlung sowieso, dass ich schnellstens das Weite suche :golly: :LA2:

      Deswegen finde ich TPE gar nicht so dramatisch und "groß". Ich hatte meinem Partner mit der Zeit die Entscheidungsgewalt über eigentlich alles übergeben, inklusive meinen kompletten Finanzen, was meinem Faible für Daddy-Little-Konstellationen sehr entgegen kam.
      Ich mag es einfach, wenn ich Daddy fragen kann/muss, ob er mir ein Eis kauft oder ob ich mir Artikel XY im Internet bestellen darf :love:
      Für mich als FemSub kommt TPE überhaupt nicht infrage. Eine Zeit lang fand ich es zumindest gedanklich reizvoll aber ich hab mich gerade in den letzten Jahren besser kennengelernt. Und ich hab gelernt, dazu zu stehen wie ich bin.
      Manchen Menschen tun Regeln gut, sie fühlen sich damit wohl und geborgen und dann passt das auch mit entsprechendem Partner.
      Mich würden Regeln und Aufgaben jedoch einengen und früher oder später würd ich dagegen rebellieren. Das weiß ich mittlerweile genau. Von daher lehne ich es von vornherein ab.
      In meiner Anfangszeit fand ich die Vorstellung wahnsinnig reizvoll. Es kommt sehr auf den Gegenpart dabei an. Es ist sehr viel Verantwortung für den dominanten Teil. Ich habe mich weiterentwickelt. Ob ich das könnte und wollte, würde sehr vom Partner abhängen.
      Klares: Ich weiß es nicht.
      Und gerade dadurch, dass man sich irrt, findet man manchmal den Weg.

      Vincent van Gogh