BDSM, nützliche Tipps für die (noch unerfahrenen) Sub

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      BDSM, nützliche Tipps für die (noch unerfahrenen) Sub

      1. Basics
      • Für die meisten BDSM Spielarten reicht der gesunde Menschenverstand aus. Dennoch solltest du dich vor deinem Einstieg über die Basics informieren. Im Forum und in der Com findest du dazu zahlreiche Informationen. (z.B. Themensammlung und Übersichten, Grundlagen)
      • Dein Kopfkino gibt dir eine grobe Richtung vor, wobei es zwischen Fantasie und Realität Unterschiede gibt. Daher sei nicht traurig, wenn dir manche Dinge nicht so gefallen. BDSM ist bunt und du wirst die richtigen Spielarten für dich finden.
      • Nicht nur jeder Mensch, sondern auch jeder Dom ist anders. Ziehe keine Vergleiche von fiktiven Geschichten zur Realität. Es gibt viele Faktoren, die das gemeinsame Spiel beeinflussen können, selbst wenn man schon häufiger miteinander gespielt hat.
      • Sei dir bewusst, dass deine Unterwerfung keine Selbstverständlichkeit ist, daher schaue dir deinen potentiellen Dom/Spielpartner vorher genau an.
      • Verwechsle nicht die Lust an der Unterwerfung mit Liebe, es ist zum Teil ein äußerst intensives Gefühl, aber grundsätzlich etwas ganz anders.
      • Suche lieber etwas länger und schaue ob dein Gegenüber wirklich zu dir passt.
      • Nimm Widersprüche im Profil oder bei seinen Schreiben/Beiträgen nicht kommentarlos hin, sondern frage nach.
      • Geh mit deinen persönlichen Informationen bei virtuellen Kontakten vorsichtig um. Achte beim Mailen darauf, dass dort eben nicht dein vollständiger Name als Absender erscheint, hilfreich kann auch eine ganz neue Mailadresse sein. Auch eine Prepaidhandykarte ist keine schlechte Idee.
      • Falls du dich vor neugierigen Bekannten nicht indirekt outen willst solltest du in den Social Communitys keine Nutzer als Freunde adden die eindeutige Profile haben, einige Bekannte neigen dazu sich deine neuen Freunde genau anzuschauen.
      • Höre auf dein Bauchgefühl und deinen Verstand. Wenn dir etwas nicht klar ist, frage nach und lass dich nicht durch Sprüche wie “so verhält sich keine echte Sub“, “das gehört sich nicht für eine Sub“ etc. abschrecken/einschüchtern.
      • Achte darauf, ob dich dein Gegenüber als Mensch oder nur als Objekt zu seiner Lustbefriedigung wahrnimmt.
      • Das erste Treffen sollte immer an einem öffentlichen Ort stattfinden.
      • Überlege dir, ob du dich bei den ersten Treffen covern lässt. Das Covern bietet zwar keine 100%tige Sicherheit, jedoch weiß deine Verabredung, dass du entsprechende Sicherheitsmaßnahmen getroffen hast. Hier gibt es einige lesenswerte Informationen zum Thema Covern
      • Suche aktiv und warte nicht darauf, dass du angeschrieben wirst, denn hierbei besteht die Gefahr, dass du viele Anschreiben von Frischfleischjägern bekommst.
      • Wenn du online auf der Suche bist, dann gestalte dein Profil mit einen entsprechenden Profiltext und wenn du magst mit einem Foto.
      • Denke darüber nach, ob du Fotos oder Videos austauschen möchtest, insbesondere was für welche wenn du die Person noch gar nicht wirklich real kennst.
      • Teile deine Wünsche und Fantasien mit deinem Dom und habe keine Scheu, auch mal etwas Ungewöhnliches oder Lustiges anzusprechen.
      • Frage deinen Spielpartner nach seinen Wünschen und Fantasien.
      • Doms sind nicht unfehlbar, sollten aber zu ihren Fehlern stehen.
      • Besprecht in welche Richtung sich eure Dom-Sub Beziehung entwickeln soll und vergesst dabei nicht, dass viele kleine Schritte und manchmal auch kleine Umwege ans Ziel führen können.
      • Jeder von euch hat das Recht, aus einer Session sofort auszusteigen und beiden Seiten müssen das Nein des Partners akzeptieren.
      • Sei nicht enttäuscht, wenn mal etwas schiefgeht oder nicht so geht wie du es dir vorgestellt hast.
      • Versuche nicht alles sofort zu haben und umzusetzen.
      • Sei dir bewusst, dass auch mal etwas schiefgehen kann, mit dem keiner gerechnet hat. Entscheidet dann gemeinsam, ob die Session weitergeht und ihr danach darüber redet oder ob ihr abbrecht und sofort darüber redet.
      • Dein Dom ist in erster Linie Mensch und damit nicht unfehlbar. Er kann keine Gedanken lesen und ist somit auf deine Emotionen und Ehrlichkeit angewiesen. Er entscheidet, wie er sich in denen von dir vorgegebenen Grenzen bewegt.
      • Vergiss nicht, Sub zu sein entbindet dich nicht von deiner Eigenverantwortung!
      2. Vor der Session
      • Gerade am Anfang möchte man ganz viel ausprobieren und am besten sofort erleben. Versuche, deine Erwartungen etwas zu bremsen und nicht alles in der ersten Session/in den ersten Sessions erleben zu wollen. Weniger ist manchmal mehr und eine Aneinanderreihung von Praktiken kann eher eine Enttäuschung, als ein Lustgewinn sein.
      • Tauscht euch über eure Fantasien aus, nur so könnt ihr euch kennenlernen und gegenseitig einschätzen.
      • Klärt eure Tabus und Grenzen, es macht Sinn diese schriftlich zu fixieren, denn so habt ihr die Gelegenheit, diese bei Bedarf noch einmal nachzulesen. Des Weiteren kann es spannend sein, diese nach einiger Zeit noch einmal gemeinsam zu betrachten und zu schauen, ob sich Grenzen und sogar vielleicht Tabus verschoben haben oder weggefallen sind.
      • Kläre deine Rettungsanker, tauscht euch über Safeword, Slowword, Ampelfarben, Gestiken etc. aus.
      • Sag ihm, was du nach der Session (Aftercare) gerne und was du gar nicht magst.
      • Ganz wichtig, sprecht über Krankheiten, Allergien, Einschränkungen etc. die während einer Session relevant sein können. Dies sind sehr wichtige Informationen für beide Seiten.
      • Bei Spielarten, die gewisse Gefahren bergen, solltet ihr euch ebenfalls über Notfallmaßnahmen austauschen. Achte darauf, ob dein Dom für solche Sicherheitsaspekte offen ist und ggf. auch die entsprechenden Hilfsmittel zur Hand hat und damit umgehen kann.
      • Am besten spielt es sich ohne Rauschmittel und mit einem nicht zu leeren aber auch nicht zu vollem Magen und einer ebensolchen Blase.
      • Sprecht über Hygiene und über die zur Verwendung kommenden Toys/Hilfsmittel. Überlege dir, ob du nur mit deinen Toys spielen möchtest und/oder bei Bedarf neue Toys dafür anschaffen möchtest.
      • Da das Ambiente viel zur Stimmung bei einer Session beitragen kann, rede mit deinem Dom darüber. Raumtemperatur, Musik und Lichtverhältnisse können sich positiv sowie negativ, je nach Geschmack, auf eine Session auswirken.
      3. Während der Session
      • Achte auf deinen Körper und deine Psyche.
      • Versuche nicht die Starke zu spielen. Damit tust du weder dir noch deinem Dom einen Gefallen.
      • Teile deinem Dom umgehend mit, wenn du dich unwohl (Übelkeit, Schwindel, Taubheitsgefühl, Atemnot etc.) fühlst.
      • Zeige deinem Dom dein Wohlbefinden oder auch deine Schwäche/Grenzen. Nur so kannst du ihm das nötige Feedback geben, um die Session für beide Seiten positiv zu gestalten.
      • Wenn du für eine Sache noch nicht bereit bist, kommuniziere es.
      • Hab keine Angst, deine Rettungsanker (Safeword, Slowword, Ampelfarbe) zu benutzen.
      • Bedenke, der Weg ist das Ziel. Du tust weder dir noch ihm einen Gefallen, wenn du alles emotionslos hinnimmst und ihm keine verbale oder nonverbale Rückmeldung gibst.
      • Habe keine Bedenken, eine Session auch mal abzubrechen, wenn du das Gefühl hast, das Spiel könnte für euch beide oder einen von euch im Nachhinein zu Problemen führen.
      • Auch wenn manche zum Spielen in den Keller gehen, es kann auch während einer Session etwas geschehen, das einen oder beide zum Lachen bringt.
      4. Nach der Session
      • Versuche mit deinem Dom über die Session zu reden und sage ihm, was dir gefallen hat und wobei du dich unwohl gefühlt hast. Manchmal braucht es Zeit und einen gewissen Abstand, um seine Gefühle und Empfindungen zu sortieren.
      • Daher solltet ihr Kontakt zwischen den Sessions haben um euch darüber zeitnah austauschen zu können.
      • Es darf auch gekuschelt werden.
      • Bedenke, nicht nur als Sub brauchst du Aftercare. Gerade nach intensiven Sessions oder nach Sessions, in denen ihr etwas Neues ausprobiert habt, kann dein Feedback und deine Unterstützung auch für deinen Dom sehr wichtig sein.
      • Bedenke ebenfalls, Doms sind auch nur Menschen und können nicht hellsehen. Sie können dich nur durch dein offenes und ehrliches Feedback kennen und lesen lernen. Daher kannst und solltest du sie an deinen Empfindungen, Gefühlen und auch Ängsten teilhaben lassen.
      • Solltet ihr beide an weiteren Sessions interessiert sein, schaut, welche Schritte ihr gemeinsam zusammen gehen wollt. Achtet darauf, dass ihr diese Schritte zusammen und im gleichen Tempo geht. Es ist auch kein Beinbruch, wenn man mal wieder einen Schritt zurück geht, weil einer von euch noch nicht so weit ist.
      • Habt Spaß miteinander und achtet gegenseitig auf euch
      Dieser Ratgeber wurden von den Mitgliedern der Gentledom Community geschrieben und von decorum zusammengefasst.

      Zu den Tipps für die Doms geht es hier.

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      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff