Was lernt ein Anfänger Dom wenn er sich als Sub bespielen lässt?

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      Was lernt ein Anfänger Dom wenn er sich als Sub bespielen lässt?

      Der Titel ist etwas verwirrend geschrieben.
      Ich entdecke gerade die dominante Seite in mir als Mann und bin noch recht unbeholfen. Nun wurde öfters gesagt ich soll mir eine Domse suchen und mich bespielen lassen um viel zu lernen.
      Nun fällt es mir schwer mich jemanden komplett hinzugeben aber ich stelle mir gut vor dabei einiges zu lernen.

      Wie sehr ihr das? Habt ihr Erfahrungen sammeln können? Als dominanter in die Rolle eines Sub schlüpfen?
      Also aus meiner Sicht als "Langzeitswitcher" helfen mir manche Erfahrungen,die ich machen durfte,aber (!) ich war damals Sub durch und durch. Würde ich heute versuchen Erfahrungen als Sub zu sammeln ,würde ich kläglich scheitern, weil ich mich nicht selbst in den sub Zustand versetzen kann, die Infos,die bei mir ankämen, wären total falsch. Und das betrifft nur das D/s.
      Ich würde Dir raten ,wenn Du die andere Seite kennen lernen willst ( was ein guter Ansatz ist) dann unterhalte Dich mit ganz unterschiedlichen Subs , frag sie wie sie etwas empfinden, wie sie sich entwickelt haben etc.
      Auch dann wirst Du nur einen Ausschnitt bekommen der möglichen Gefühlswelt eines submissiven Menschen, aber immerhin ist er dann realistisch.
      Ansonsten ist es auch sinnvoll sich einen dominanten Mentor zur Seite zu holen. Die Person kann Dir dann Fragen beantworten oder Dich auf Sachen stossen, damit Du weiter voran gehen kannst.
      Ich habe mein zu Hause auch auf beiden Seiten . Bin mit BDSM jedoch zu erst als Sub in Kontakt gekommen . Als ich anfing auf der anderen Seite der Macht zu spielen habe ich tatsächlich viele Dinge die mir als Sub Spaß machten transferiert in meinen Ideen Katalog - das erleben einzelner Komponenten ist tatsächlich hilfreich sich selbst zu überwinden und weiterzugeben als Neueinsteiger .
      Für mich war eher der moralisch ethische Kontext meiner Erziehung hemmend als die Ideen .
      Dadurch das ich wusste mein Masochismus bzw Devotion ist okay ,weil es kickt , war es leichter dann selbst auszuüben . Meine Sorge vor falsch zu überwinden .
      Technik kommt durch ausüben , Ideen aus dem eigenen Fundus Kopf .
      Wir leben alle unter dem selben Himmel , aber nicht mit dem gleichen Horizont
      Mal von der anderen Seite betrachtet....

      als Anfänger Sub gab es auch Tipps wie
      " probiere mal Klammern etc an Dir selbst aus " oder der Vorschlag " mal den Dom zu hauen". Meine Reaktionen auf diese Vorschläge 8| und meine Antwort " das ist doch nicht mein Job ! " :D mögen seltsam oder flapsig rüberkommen. Aber für mich liegt zu einen der Reiz darin " dass es ein anderer tut" und ich bin nicht dominant :pardon:
      Das ist einfach nicht " meine" Herangehensweise, auch wenn ich ab und zu Workshops besuche um Informationen/ Anleitung zu bestimmten Themen zu bekommen.

      Es kommt wahrscheinlich darauf an wie reizvoll es für Dich ist, was Du daraus ziehst.
      Ob Du vielleicht selbst einen Sub-Anteil hast oder vielleicht dabei entdeckst....

      Mit Hilfe einer Domse Geräte und Praktiken im Rahmen der Selbsterfahrung an Dir zu testen muss ja auch nicht bedeuten, dass Du eine Sub-position einnehmen musst.
      Das wäre vermutlich wie für mich als Sub in einem Workshop. Da fehlt ja auch die " Spielatmosphäre" oder der Submodus und man fühlt die Dinge nochmal anders als zu zweit in einem intimen und vertrauten Rahmen.


      Viel Spass beim Forschen und Entdecken ^^
      Das ist eine gute Frage @Herr B., die ich mir selbst auch schon gestellt habe, wobei ich nicht nur meine dominante Seite entdecke, sondern beide Seiten erforschen will, da ich Interesse in beide Richtungen habe. Nun hatte ich vor kurzen jemanden (eine Sub) kennengelernt, die mir nach einigen Treffen den selben Tipp gegeben hat. Da hatte sich bei mir auch die Frage geformt, ob mir "das Sub sein" auch dabei helfen könnte meine dominante Seite ein wenig zu formen und mir zu helfen nicht mehr so "planlos" vor (m)einer Sub zu stehen in bestimmten Situationen. :pardon:

      Herr B. schrieb:

      Ich entdecke gerade die dominante Seite in mir als Mann und bin noch recht unbeholfen. Nun wurde öfters gesagt ich soll mir eine Domse suchen und mich bespielen lassen um viel zu lernen.
      "Praktische Erfahrungen am eigenen Leib" zu machen, bevor Du das aktiv an anderen anwendest, finde ich grundsätzlich erst mal nicht die schlechteste Idee.
      Mich stört jedoch der Gedanke, dass das "Sich-bespielen-Lassen" vordergründig oder ausschließlich dazu dient, "viel zu lernen". Da scheint mir der andere Mensch - hier die "Domse" zu sehr Mittel zum Zweck zu sein. Es gibt sicher einige, die darin kein Problem sehen - für mich, wäre ich die "Domse", wäre es eins, nicht zuletzt deshalb:

      Herr B. schrieb:

      Nun fällt es mir schwer mich jemanden komplett hinzugeben
      Richtig "komplett" geht doch nicht auf Knopfdruck und bei jedem x-beliebigen Menschen. Wenn Du mich fragst, dann muss das wachsen und braucht seine Zeit - auf beiden Seiten.

      Herr B. schrieb:

      Wie sehr ihr das? Habt ihr Erfahrungen sammeln können? Als dominanter in die Rolle eines Sub schlüpfen?
      Ich berufe mich zunächst mal schnell auf die Erfahrungen eines dominanten Spielgefährten. Der erzählte mir, er habe auf der Sub-Seite angefangen. Geschadet hat ihm das mit Sicherheit nicht, denn ich finde, er kann sich - vielleicht gerade dadurch - gut in submissive Gegenspieler hineinversetzen.
      Wie er mir weiter erzählte, wechselt er auch jetzt noch gern mal auf die Sub-Seite bzw. Maso- bzw. passive Seite, um z. B. neues "Spielzeug" erst mal an sich selbst zu testen. Insofern finde ich Deine Idee, ebenso oder ähnlich 'ranzugehen, eben nicht schlecht.
      Mir sagte unlängst mal jemand, ich sei ein "BDSM-Spielkind", das sich gern auf beiden Seiten ausprobiert. Das stimmt auch. Doch habe ich auf beiden Seiten die Erfahrung gemacht - und da bin ich wieder bei meinen Bedenken eingangs -, dass "praktisches Können" allein nichts nützt, wenn menschlich was fehlt. Haut es zwischen zwei Menschen aber menschlich hin, dann führt das nicht nur zu "praktischem Können", sondern auch zu schönen Erlebnissen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Landlady_bb ()

      Ein Problem, welches ich bei dieser Idee sehe, ist schlicht, dass BDSM sehr stark im Kopf statt findet. Wenn der Kopf nicht mitspielt, ist die beste Spankingsession nix. Wenn der Kopf nicht mitspielt, ist der Typ nicht dominant, sondern nervig. etc.

      Und somit kommt es, dass, wenn jemand nicht switcherisch veranlagt ist, viele BDSM-Praktiken nichts bzw. irgendwas anderes auslösen würden. Wenn mich jemand be-domsen will, werde ich nur sauer. Mir gibt das nix, ich fühle mich dabei nicht wohl. Was kann ich also davon lernen? Ich bin dann im völlig falschen "Mind-Space" dafür. Genauso wenn mich jemand schlägt. Ich hab kein Problem damit, Sachen an mir selbst auszuprobieren, so zur Einschätzung - auch wenn meine Subbie das zum Erblassen bringt, weil ich scheinbar wesentlich mehr aushalte als sie (wobei man imho generell deutlich mehr aushält, wenn man etwas an sich selbst ausprobiert). Aber wenn jemand mich länger schlagen wollte, wäre das ein guter Einstieg in nen Streit, einfach weil mir die Neigung fehlt, das genießen zu können. Dementsprechend würde ich da wenig rausziehen, weil ich nichtmal lernen würde, wie sich das bei Sub anfühlt, weil die ganzen positiven Hormone, etc. bei mir völlig fehlen.

      Für manche mag das also durchaus ne gute Möglichkeit sein - für andere bringt es halt gar nix.
      Mein weg ist es nicht.
      Ich fühle mich nicht gut dabei, im Gegenteil.
      Zumal sich gezeigt hat das es jede Mensch so verschieden ist, das man nicht vom einen auf den anderen schließen kann.
      Selbst die Erfahrungen von anderen Subs helfen mir nur bedingt, denn der Meinige fühlt wieder anders.
      Also .... Frage ich ihn wenn ich wissen will wie es ist.

      Was mir aber hilft ist der Austausch mit anderen Doms, sich Inspiration holen, gemeinsam denken.
      Nie gezählte Tage liegen hinter dir,
      in denen der Moment, so oft,
      so wichtig für dich war.
      Es ist doch dein Traum,
      mit dem du diesen Weg gegangen bist,
      deine Gefühle, die dich haben glauben lassen
      und deine Sehnsucht, die dich noch immer
      nicht zu Ruhe kommen lässt.
      Es ist noch immer dein Weg,
      der zu dir gehört.
      Fang dir deine Träume - Staubkind.
      Vielen Dank für die ehrlichen Antworten. Was ich bisher sagen kann ist, dass ich noch sehr grün hinter den Ohren und etwas dominantes in mir trage aber warscheinlich viel zu liebevoll und sehr fürsorglich bin. Ich könnte einiges an Spielzeug und einen Flogger ausprobieren. Natürlich viel zu sanft-gut so. Ich bin ein gewichtiger Gefühlsmensch und Kopfmensch. Ich muss im Kopf in der Rolle voll drin sein um gute Gefühle zu haben, egal welche Rolle ich einnehme. Fallen lassen und sich bestimmen lassen hat genauso etwas schönes wie kontrollieren und bestimmen können. Die Macht genieße ich, wenn auch nich nicht in Gänze. Ich kann mir schon vorstellen die Rolle des Devoten einzunehmen wenn der Gegenpart zu mir passt und die Chemie stimmt. Jedoch möchte ich jemanden haben um meine dominante Seite ausleben zu können, was mir wohl einfacher fällt als mich selbst hingeben zu können. Ich möchte verstehen wie ein submissiver Mensch denkt und fühlt, welches Mindset er hat und braucht. Wie sie sich fühlt mit einer Spreizstsnge zum Beispiel. Ich kann es ja selbst nur erahnen. Wenn eine Frau sagt ich kann sie richtig heftig schlagen will ich wissen warum wieso und was sie dabei fühlt, um ihrem Wunsch nachzukommen.
      Das reicht erstmal. Vielen Dank für euer Interesse an meinem Kopfkino.
      Klingt, als hättest du zumindest Switcher-Potential. Ist doch gut, ich kenne Leute, die leben das aus - häufig in verschiedenen Beziehungen, seltener in einer einzigen Beziehung (geht aber auch). In dem Fall kannst du tatsächlich was daraus ziehen, z.B. die Spreizstange auszuprobieren, weil ja das Potential da ist, dass es den "passiven" Part in dir anspricht. Bei Leuten, wo dieser Part wenig bis gar nicht ausgeprägt ist, mag hingegen eine Spreizstange einfach nur unbequem sein und keinerlei positive Assoziationen aufkommen lassen.

      Aber natürlich muss man auch vorsichtig sein, weil Menschen immer individuell sind, d.h. auch die Gründe, warum jemand etwas mag, sind verschieden. Um bei deinem Beispiel zu bleiben: Wenn die Frau sagt, du kannst sie richtig heftig schlagen, kann das vielleicht daher kommen, dass sie stark masochistisch ist und das sich so letzten Endes genießen kann. Oder sie ist stark submissiv und zieht etwas daraus, für ihren "Herrn" zu leiden, weil ihm das gefällt. (oder, oder, oder...) Wenn du das nun selbst ausprobierst und z.B. masochistisch bist, aber nicht so submissiv, würdest du eine Möglichkeit kennenlernen - aber nicht automatisch genau das, was bei deiner Sub im Kopf vorgeht, weil das ja genau das andere sein könnte. Das heißt also, du lernst dabei primär dich (was wichtig und gut ist), aber nicht notwendigerweise unbedingt deine Sub besser kennen.

      Herr B. schrieb:

      Was ich bisher sagen kann ist, dass ich noch sehr grün hinter den Ohren und etwas dominantes in mir trage aber warscheinlich viel zu liebevoll und sehr fürsorglich bin. Ich könnte einiges an Spielzeug und einen Flogger ausprobieren. Natürlich viel zu sanft-gut so. Ich bin ein gewichtiger Gefühlsmensch und Kopfmensch.
      "Viel zu liebevoll und sehr fürsorglich" zu sein ist m. E. kein Widerspruch zum Begriff der Dominanz. Warum und wie lange etwa ist jemand bereit, die Kontrolle an jemanden abzugeben, sprich, sich von jemandem beherrschen (= dominieren) zu lassen? - Genau: weil und so lange der andere so liebevoll und fürsorglich ist.

      Herr B. schrieb:

      Ich könnte einiges an Spielzeug und einen Flogger ausprobieren. Natürlich viel zu sanft-gut so.
      Ja, gut so. Ich z. B. hab's schon mehrfach erlebt, dass ich beim Herumprobieren mit Flogger o. ä. als "Baby", als "zu weich" verlacht worden bin. Der Kumpel, der mir den Umgang mit solchen Utensilien beibringt, nimmt mich dann regelmäßig in Schutz und stellt durch, dass es nicht auf Härte um jeden Preis ankommt, sondern dass es in erster Linie Spaß machen soll und dass Vorsicht besser ist als voll loszudreschen. Erst recht als Anfänger.

      Herr B. schrieb:

      Wenn eine Frau sagt ich kann sie richtig heftig schlagen will ich wissen warum wieso und was sie dabei fühlt, um ihrem Wunsch nachzukommen.
      Ja, das frage ich mich auch oft, wenn jemand von mir geschlagen oder sonstwie gepiesackt werden möchte. So richtig erklären konnte es mir bisher niemand.
      Mit dem "Ihrem-Wunsch-Nachkommen" ist das so 'ne Sache. Erst mal grundsätzlich finde ich diese Deine Haltung sympathisch. So ähnlich sehe ich das auch.
      Jedoch, wenn ich der aktive Part bin, etwa mit dem Flogger, dann bestimme in erster Linie ich, wie hart ich damit zulange. Genügt das, was ich tue, meinem passiven Mitspieler nicht, eben weil ich "zu weich" und "zu vorsichtig" bin und mein Mitspieler es sehr viel härter möchte als es mir entspricht - tja, dann haben wir eben Pech miteinander. Gegen mein Naturell einen auf betont hart zu machen, nur um meinem Gegenüber einen Gefallen zu dessen Befriedigung zu tun - nee, das fällt aus.
      Was ich damit sagen möchte: Tu genau das, was sich für Dich als Gefühls- und Kopfmensch gut und richtig anfühlt, und verfälsche Dich nicht anderen zuliebe.
      Ach ja, und nicht das Lachen vergessen.