Lifestyle in Richtung Gor

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      LittleSub schrieb:



      Wenn ich mal ganz ehrlich sein darf: Bisher finde ich die Antworten / Beschreibung doch recht schwammig/ungenau.

      Schließt sich der Kontakt zur Familie (oder allgemein Leuten aus dem "alten" Leben, also vor Gor) grundsätzlich aus oder nicht?
      Grundsätzlich sicher nicht.

      Mitunter ist es aber schwierig bis unmöglich diese aufrecht zu erhalten.
      Manche kajiras brechen dann von sich aus den Kontakt ab oder reduzieren ihn auf ein Minimum.
      Ebenso gut möglich ist es auch, dass der Herr dann zum Wohle seiner kajira Entscheidungen trifft.



      Dass der Herr entscheidet... Grundsätzlich könnte man doch sämtliche Fragen zu dem Lebensstil mit "Der Herr entscheidet." beantworten, oder?
      Nun, so ist es aber in der Praxis.

      Wie siehe das in der Theorie aus - möglich oder unmöglich? Wie wird es im allgemeinen gemacht (in einer Gemeinschaft, kennt man doch sicherlich auch einige andere Paare)? Bleibt man lieber unter sich oder besteht schon noch reger Kontakt mit Nicht-Gor-Anhängern? Wie sieht das mit allgemeinem Kontakt zu Bdsmlern aus, auch eher nicht üblich, dass man z B einen Stammtisch / eine Playparty besucht?
      Für mich favorisiere ich den Kontakt mit Gleichgesinnten, sprich "Goreanern".

      Stammtische habe ich gelegentlich besucht.
      Playpartys in entsprechenden Lokation sind nicht meins.



      Oder gibt es dann mit der Gemeinschaft eigene solcher Veranstaltungen?

      Wir organisieren des öfteren, sowohl kleine private Veranstaltungen,als auch größere.

      Dann wird hier noch öfter von "Ausbildung" und "Vorbereitung" gesprochen, aber mir wird nicht klar, was das genau heißt. Ist das "nur" das Lernen von bestimmten Positionen und Regeln? Ich habe die Bücher nicht gelesen, aber es wird doch auch bestimmt nicht alles haargenau so wie in den Büchern ablaufen, oder?
      Die Gemeinschaft ist also beteiligt an der Ausbildung, wie darf ich mir das vorstellen? Eine Art Prüfung vor allen, die man ablegt und die dann von den anderen Herren mit beurteilt wird?
      Das ist in wenigen Worten schlecht zu beschreiben.
      Als Herr bin ich stolz wenn meine kajira Lehrnerfolge hat, wenn diese auch präsentiert werden können.
      Auch die anderen Herrn können, dürfen insbesondere sollen sich ein Urteil darüber bilden dürfen.

      Vielleicht eine Art Verleih an andere Herren?
      Ja, auch den gibt es.

      Und wie sieht die Vorbereitung aus? Geht es dabei rein um das Ausräumen von Zweifeln? Wenn von einer richtigen "Ausbildung" gesprochen wird, muss da doch noch mehr vorbereitung sein als bei Bdsmlern "üblich" (also Gespräche, Meinungs-/Vorstellungsaustausch)?
      Was ist denn bei Bdsmlern üblich?
      Mir kommt es auf die innere Haltung an.
      Nehmen wir die Sklavenpositionen als Beispiel. Es gibt Herren die üben Positionen ein, die Sklavin kann diese auf Ansage ausführen. Mir ist das zu wenig. Meine kajira weiss wann sie welche Position einzunehmen hat. Das ist nur durch langes Training und Konditionierung möglich. Sie verbindet mit den Positionen Gefühle. Dadurch geht sie wenn bestimmte Gefühle in ihr angesprochen werden, automatisch in die richtige Position, ohne das von mir dazu eine Anweisung kommen muss.
      Dazu ist es allerdings auch wichtig, dieses immer mal wieder zu trainieren und aufzufrischen. So ist es bei allen Dingen die eine kajira tut. Sie muss es fühlen können, was ihr Herr von ihr will, wie sie sich zu verhalten hat ect...


      Um es etwas deutlicher zu machen.
      Am Anfang wird eine Position geübt.
      Diese wird eingenommen für eine Stunde gehalten. Für jemanden der ungeübt ist, ein schwieriges Unterfangen. Es vergeht einige Zeit, bis die Position ohne korrigieren meinerseits eingehalten wird.Erst dann wenn sich nicht mehr darauf konzentriert werden muss, wie die Position gehalten wird, ist es möglich auch ein Gefühl damit zu verbinden.

      Des weiteren lernt eine kajira wie sich lautlos bewegt, wie sie sich anmutig bewegt, da helfen diverse Sportarten.


      Sie lernt wie sie zu bedienen hat.
      Wobei das Augenmerk immer auf dem Fühlen liegt.




      Gibt es vielleicht sogar Gor-Verträge?
      Bei mir nicht. Wozu auch?
      Ich finde auch, dass sich die Vorstellung von "Eigentum" usw. nicht so richtig mit Freigabe vereinbaren lässt (will aber auch keine Grundsatzdiskussion darüber anstoßen!!) Also versuche ich mal das ganze mit mir mehr oder weniger bekannten Beziehungskonzepten zu vergleichen: Wenn sie um Freigabe bittet, ist sie dann automatisch frei (rein von der Regelung her! Wir wollen nicht von einem Herrn ausgehen, der Zwang ausübt!) oder hat da theoretisch der Herr das letzte Wort?
      Es gibt für den Fall, dass eine Sklavin wirklich gehen will, nur die beiden Möglichkeiten. Entweder der Herr lässt sie gehen oder er hält sie gegen ihren Willen fest.

      Kommt es zu diesem Fall, ist vorher etwa schief gelaufen. Eigentlich sollten sich beide darüber im klaren sein, welchen Beziehungsform sie eingehen.


      Wie ist das mit den Finanzen? Wenn sie Eigentum ist und folglich kein Eigentum hat, wie ist das mit eigenem Konto und dergleichen? Gibt es Finanzkontrolle eher so in der Theorie (-> er bestimmt, was (nicht) gekauft wird) oder hat nur er Zugriff auf Geld?
      Nur ich habe den Zugriff.

      Die Frage nach dem Beruf wurde schon gestellt, aber so recht befriedigend finde ich die Antwort nicht. Man muss ja noch nicht alles wissen, aber ihr kennt doch auch noch andere, aus eurer Gemeinschaft, gibts da vielleicht einen allgemeinen Trend zu Vollzeit-Job/Teilzeit-Job/Vollzeit-Kajira? Ist es in der Theorie möglich, den Beruf weiter auszuüben oder schließt sich das aufgrund von bestimmten Alltagsregeln direkt aus?
      Das ist Situationsabhängig, die Tendenz geht in die Richtung, dass ein Herr der es sich leisten kann , seine kajira auch bei sich haben will.

      Die Meine geht stundenweise arbeiten, da es ihr gut tut. Es beeinträchtigt sie nicht. Sollte es sich irgendwann anders entwickeln, würde ich neu entscheiden müssen. Eine Vollzeitbeschäftigung käme bei mir noch in Frage.


      Die spannendste Frage, die sich mir stellt: Was passiert, wenn der Herr stirbt? Übernimmt dann die Gemeinschaft die Verantwortung für Kajira (und ggf. auch dafür, sie zurück in ein normales Leben zu führen, weil sie z B. der alte Lebensstil zu sehr an den Herrn erinnert)? Emotional, finanziell? Oder gibt es andere Absicherungen?
      Für den Fall das mir etwas passiert, kümmert sich ein guter Freund um sie.
      Finanziell ist das abgesichert.
      Die beiden kennnen sich, sie verbleibt auch jetzt dort, wenn ich länger unterwegs bin. Für sie ist es nicht vorstellbar, ein anderes Leben führen zu wollen und ich denke nicht das sich daran etwas ändert.

      Vielen Dank im Vorraus für alle Antworten.
      Um es nicht unter jeden Beitrag schreiben zu müssen. Zwischen mir und den Meinen herrscht Einvernehmen und ich werde niemanden gegen seinen Willen, misshandeln, der Freiheit berauben oder sonst irgendwie Schaden zufügen.
      Ich bin immer wieder völlig perplex bei dem Thema. Meins wäre das nicht aber Respekt, das ihr euren Traum lebt.
      Die Sache mit dem fühlen der im Moment richtigen Position fasziniert mich. Das wäre auch ein Ziel, das ich in meiner Beziehung anstreben möchte. Vielen Dank für diese Anregung.
      Es wird immer wieder betont, dass die "Kajira" "lernt", "ausgebildet wird", "sich entwickelt" usw. In bezug auf den "Herrn" kommen solche Formulierungen jedoch nie vor.
      Bedeutet das, dass der "Herr" in seiner Entwicklung bereits völlig fertig ist? Gibt es für ihn an sich selbst nichts mehr zu "entwickeln", für ihn nichts mehr zu "lernen", und woher nimmt er die Befähigung, einen anderen Menschen zu etwas "auszubilden"?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Landlady_bb ()

      @Landlady_bb
      Anhand deiner Dislikes und deiner Beiträge gehe ich davon aus, dass Ds für dich nicht in Frage kommt.
      Was auch in Ordnung ist.
      Sicher arbeitet auch der Dominante an seiner Entwicklung.
      Es wird ja auch niemand gezwungen sich zu unterwerfen.
      Es ist ein freiwilliger Akt.
      Um es nicht unter jeden Beitrag schreiben zu müssen. Zwischen mir und den Meinen herrscht Einvernehmen und ich werde niemanden gegen seinen Willen, misshandeln, der Freiheit berauben oder sonst irgendwie Schaden zufügen.

      Alduradas schrieb:

      Sicher arbeitet auch der Dominante an seiner Entwicklung.
      In welcher Form, mit welchen Mitteln? Wohin führt diese Entwicklung? Was ist das Ziel?

      PS: DS als klar definiertes Lebens- und Beziehungsmodell kommt für mich nur deshalb nicht in Frage, weil es bisher noch niemand geschafft hat, mich davon wirklich zu überzeugen.

      PPS: Dass meine Art, Zuneigung zu zeigen, devote Züge aufweist, steht auf einem völlig anderen Blatt.
      Liebe @Landlady_bb
      Warum sollte dich jemand von Ds überzeugen wollen, wenn es nicht dein freier Wille ist?
      Warum sollte jemand sich die Mühe geben, dir das näher zu bringen, wenn es für dich nichts ist.
      BDSM ist vielfältig jeder kann seine Form Leben.
      Um es nicht unter jeden Beitrag schreiben zu müssen. Zwischen mir und den Meinen herrscht Einvernehmen und ich werde niemanden gegen seinen Willen, misshandeln, der Freiheit berauben oder sonst irgendwie Schaden zufügen.
      @Alduradas Im Grunde stimme ich dir da zu, vielleicht hat @Landlady_bb es aber auch so gemeint, dass sie D/s nicht prinzipiell abgeneigt ist, also es nicht grundsätzlich ausschließt, aber bisher einfach niemanden an ihrer Seite hatte, der es ihr 'schmackhaft' machen konnte. Schmackhaft in ihrem Sinne, also eine Form von D/s, die ihr zusagt. Das impliziert nicht, dass es auch Formen von D/s gibt, die ihr gefallen könnten. Das weiß ich aber natürlich nicht und ist auch nicht Thema des Threads... ^^

      Also zurück zum Thema... Ein paar Fragen:

      Was ist, wenn eine Kajira zu etwas 'nein' sagt? Darf sie das unter bestimmten Umständen oder bedeutet es automatisch das Aus der Beziehung? Darf sie um etwas bitten? Darf sie Gegenargumente anbringen und damit rechtfertigen, warum sie xyz nicht machen möchte/wird? Darf sie (Gegen-)Vorschläge machen?

      Auch wenn das wohl nicht dem Denken und der Einstellung einer Kajira entspricht (wenn ich es richtig verstanden habe), kann ich mir schon vorstellen, dass irgendwann mal eine Situation entsteht, in der es doch dazu kommt. Es ist schließlich kaum möglich, zu wissen, was in ein paar Jahren ist, da jeder Mensch sich im Laufe des Lebens verändert -und gerade hier wird ja eine ständige Weiterentwicklung gefördert. Lässt sich wirklich ausschließen, dass diese Weiterentwicklung mal nicht exakt so läuft, wie der Herr (und die Gemeinschaft) es wünscht? Wie würde damit dann umgegangen? Welche Konsequenzen hätte es? Oder wird wohlwollend darauf eingegangen, wenn die Kajira wie oben erwähnt etwas verweigert (es aber sinnvoll begründet)?
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.

      Landlady_bb schrieb:

      Es wird immer wieder betont, dass die "Kajira" "lernt", "ausgebildet wird", "sich entwickelt" usw. In bezug auf den "Herrn" kommen solche Formulierungen jedoch nie vor.

      So leid es mir tut, ich erkenne den Sinn in diesem Satz nicht. Er erscheint mir ungefähr so sinnvoll wie "Es heißt immer, der Sklave muss sich unterwerfen, aber keiner sagt, dass die Herrin sich unterwerfen muss." Äh? Ja? Liegt irgendwo in der Natur der Sache, dass "Top" bei bestimmten Spielarten eben dafür sorgt, dass "Bottom" lernt, was dem Top gefällt. Nicht mehr bedeutet doch "Ausbildung" in der Regel in diesem Kontext. Bottom lernt eben, was zu tun ist für Top. Ganz brutal könnte man sagen, was Bottom will, ist ja eh unerheblich ;-). Stimmt aber natürlich nicht, denn jeder kluge Top wird natürlich bemüht sein, zu lernen, was Bottom so will - alleine schon, weil dann die Führung deutlich leichter von der Hand geht. Das nennt man halt nur nicht "Ausbildung" sondern "guten Führungfähigkeiten". Aber da wir hier in sehr vielen Fällen von sexuellen Phantasien und Spielarten reden, wird natürlich der Top als toller Ausbilder und der Bottom als Auszubildender gesehen. Die Realität, dass Top oftmals mind. genauso viel lernen muss, um ein guter Top zu sein, wird dabei natürlich viel seltener thematisiert (weil die Ausbildung von Bottom quasi "sexy" ist (da eben "Spiel"), die "Ausbildung" von Top hingegen langweilig... Ihr wisst schon... Mit Leuten reden, Bücher lesen, etc.)

      Landlady_bb schrieb:

      Bedeutet das, dass der "Herr" in seiner Entwicklung bereits völlig fertig ist? Gibt es für ihn an sich selbst nichts mehr zu "entwickeln", für ihn nichts mehr zu "lernen",

      Gibt es irgendeinen Menschen für den das gilt?

      Landlady_bb schrieb:

      und woher nimmt er die Befähigung, einen anderen Menschen zu etwas "auszubilden"?

      Das ist immer ne gute Frage: Was macht einem zu einen guten Top? Fällt da im weitesten Sinne darunter und natürlich gibt es Leute, die damit hoffnungslos überfordert ist. Zum Glück für diese Leute ist für den Großteil der BDSMler diese ganze Ausbildungs-Sache lediglich ein sexy Vorspiel und dabei fällt nicht auf, wenn ein Top in Wahrheit null ausbilden könnte ;) Bei den seltenen Paaren, wo sowas wirklich passiert - also die eher extremen DS Beziehungen - hingegen steht und fällt natürlich alles mit der Befähigung des Doms, stimmt.
      Vielen Dank für die vielen interessierten Fragen und die offenen Antworten zum Thema Lifestyle in Richtung Gor hier in diesem Thread :blumen:
      Ich freue mich sehr, hier einmal Einblicke in einen Lifestyle zu bekommen, über den es sonst nicht viele frei zugängliche Informationen gibt.

      Eine Frage hat sich bei mir dabei aufgetan, die lässt mir keine Ruhe. Ich zitiere mal aus einem Beitrag weiter oben, da es schon ein Zitat war, kann ich es nicht mit der Zitierfunktion machen:

      "Ich finde auch, dass sich die Vorstellung von "Eigentum" usw. nicht so richtig mit Freigabe vereinbaren lässt (will aber auch keine Grundsatzdiskussion darüber anstoßen!!) Also versuche ich mal das ganze mit mir mehr oder weniger bekannten Beziehungskonzepten zu vergleichen: Wenn sie um Freigabe bittet, ist sie dann automatisch frei (rein von der Regelung her! Wir wollen nicht von einem Herrn ausgehen, der Zwang ausübt!) oder hat da theoretisch der Herr das letzte Wort?
      Es gibt für den Fall, dass eine Sklavin wirklich gehen will, nur die beiden Möglichkeiten. Entweder der Herr lässt sie gehen oder er hält sie gegen ihren Willen fest.

      Kommt es zu diesem Fall, ist vorher etwa schief gelaufen. Eigentlich sollten sich beide darüber im klaren sein, welchen Beziehungsform sie eingehen."

      So, nun kommen wir zu meiner Frage. Eine Kajira will nicht mehr bei ihrem Herrn bleiben. Alduradas, Du schreibst dann gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder der Herr lässt sie gehen oder er hält sie gegen ihren Willen fest. Ich gebe zu, da stellen sich mir ein wenig die Nackenhaare auf. Bedeutet das dann, die Kajira wird zur Gefangenen ihres Herrn? Wird so eine Konstellation von der Gor-Gemeinschaft toleriert?

      Ich hoffe doch, ich habe da etwas falsch verstanden. Denn das widerspricht meiner Meinung nach geltendem Recht und die betreffende Kajira würde ja kreuzunglücklich werden damit :/
      Liebe Nachbarn, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, Familie: Ich bin entsetzt, auf was für Seiten ihr euch rumtreibt! :frech:

      Lernen durch Schmerz ist nicht angenehm, aber unglaublich effektiv... :evilfire:

      Spätzle schrieb:

      Ich hoffe doch, ich habe da etwas falsch verstanden. Denn das widerspricht meiner Meinung nach geltendem Recht und die betreffende Kajira würde ja kreuzunglücklich werden damit
      Ich weiss nicht. Wenn man solche extreme Lebensweise führt dann konsequent, oder? Wenn das Gor-Model auch mit einem Safeword von jetzt auf gleich beendet werden kann sollte man es vielleicht gar nicht erst anfangen. Bitte nicht falsch verstehen aber irgendwann sollte man zu seinen Entscheidungen stehen. Sonst hat die ganze Sache keinen Wert und ist "nur" ein Rollenspiel und kein Lebensweise. Wenn man es ernst meint dann sollten auch die Regeln eingehalten werden -die ich allerdings nicht kenne. Aber ich denke das es für solche Fälle auch eine Gor Regelung gibt. Wer sich dessen nicht bewußt ist sollte vielleicht eine der unzähligen anderen BDSM Spielarten wählen. Für mich wäre die ganze Sachen aus den von Spätzle genannten Problemen nichts, und aus vielen anderen Gründen auch. Aber wenn ich es machen wollte, dann richtig. Mit allen Konsequenzen. Auch wenn es leider in aller Regel die Sklavin seien wird die mit den Konsequenzen leben muss. Aber auch sie hat sich -davon gehe ich zumindest aus- freiwillig und nach genauer Information über die möglichen Probleme und Konsequenzen dafür entschieden. In einer solchen extremen Konstellation kann man glaube ich auch die üblichen BDSM Standards nicht mehr anlegen.

      Gibt es eigentlich auch männliche Kajira? Ich werde mir die Bücher doch mal zulegen müssen.

      Ich möchte nochmals deutlich betonen das das nur meine Meinung ist und ich davon ausgehe, das alle Partner eine Gor Beziehung im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte sind, mündig und gut zum Thema Gor informiert und freiwillig in de Beziehung sind.
      Ganz ehrlich? Schauen wir doch mal auf die Ehe. "Bis dass der Tod euch scheidet" heißt es so schön. Und wie läuft es in der Realität? Tja, Tod... oder eben das Familiengericht. Aber das bedeutet ja nicht, dass man, solange es gut läuft, nicht gemeinsam diesen Traum der "ewigen" Ehe leben kann. Solange es klappt, genießt man das einfach und meint es auch völlig ernst damit, bis zum Tod zusammenbleiben zu wollen, weil man das ja wirklich will. Was anders kann man sich gar nicht vorstellen in diesem, jeden Moment. Aber wenn es irgendwann absolut nicht mehr klappt, ist eben dieser Traum zuende, hat eben nicht geklappt. Und dann zwingt man sich auch nicht dazu, bis zum Ende zusammen zu bleiben, nur aus Prinzip. Die ewige Liebe ist ein toller Traum und solange er gemeinsam geträumt wird, auch was ganz wunderbares. Aber in nicht allen Fällen ist es wirklich ewig.

      Und ähnlich sehe ich das auch bei TPE, GOR und wie sie alle heißen mögen... Solange es klappt, ist es beiden 100% todernst mit dieser absoluten Kontrolle und die Kontrolle ist auch wirklich absolut. Und solange es klappt, ist das auch toll, beide sind happy. Aber wenn es dann mal nicht mehr klappt, ist halt auch dieser Traum vorbei. Sobald Bottom dem Top eben nicht mehr die totale Macht überläßt, sondern ihm gegen's Knie tritt und rausmarschiert, war es das halt. Da könnte man dann auf's Prinzip pochen, aber genausowenig wie eine kaputte Ehe, die nur aus Prinzip gelebt wird, irgendwen am Ende glücklich macht, würde sowas am Ende irgendwas bringen - selbst wenn Bottom sich wegen Ehrgefühl o.ä. darauf einlassen würde.

      Ist halt eine Realität, dass vieles von dem, was wir in einem Moment für unverrückbare Wahrheit halten, in Wahrheit nur eine Illusion ist, eine Seifenblase quasi, die jederzeit platzen kann. Aber das ändert doch nichts daran, dass man genau diesen Moment voll ausleben, voll genießen sollte, solange er andauert. Meine Güte, wer weiß schon, was morgen ist. Vielleicht geht es uns morgen wie den Dinosaurieren? Lebt doch das heute, auch wenn ihr dafür die böse Stimme ignorieren müßt, die euch vor dem übermorgen warnt.

      Dark-Eve schrieb:

      Vielleicht mögt ihr ja berichten, wo es Unterschiede gibt.
      Wo ihr welche seht zu eurer Beziehung.
      Von einer BDSM-Beziehung kann ich (noch) nicht berichten, wohl aber von einer misslungenen Vanilla-Ehe.

      Wenn ich mir das unvorbereitete, undurchdachte Hineinstolpern von meinem damaligen Partner und mir ansehe und mir vergegenwärtige,welches Hickhack um Aufgaben und Zuständigkeiten in der Ehe herrschte, weiß ich, was mich für Beziehungsmodelle wie dieses hier so einnimmt.
      Ich sehe zwei Menschen,die eine Beziehung zueinander aufbauen, mit Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein. Und dass sie sich alle Zeit der Welt damit lassen. Das gefällt mir.
      Ich finde es merkwürdig, eine sich entwickelnde Beziehung wie diese von ihrem schlechtestmöglichen Ende her verstehen zu wollen. Ich finde es gut, wenn man sich gründliche Gedanken dazu macht, wie man eben solch ein Ende verhindern kann.

      'Drum prüfe, wer sich ewig bindet'
      Ich finde folgendes faszinierend - häufig wird nach finanzieller Absicherung von sklavinnen oder hier einer kajira gefragt. Manchmal heißt es dann ein Herr muss sich eine sklavin leisten können. Denkbar ist ja auch das Leben als Herr zu genießen, während sklavin das Geld ran schafft. So es mehrere in einem Haushat gibt ist sogar der Dienst unter Tags abgesichert und kein Komfortverlust von Nöten.
      <<<Toleranz sollte nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.>>>
      Johann Wolfgang von Goethe

      Spätzle schrieb:

      So, nun kommen wir zu meiner Frage. Eine Kajira will nicht mehr bei ihrem Herrn bleiben. Alduradas, Du schreibst dann gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder der Herr lässt sie gehen oder er hält sie gegen ihren Willen fest. Ich gebe zu, da stellen sich mir ein wenig die Nackenhaare auf. Bedeutet das dann, die Kajira wird zur Gefangenen ihres Herrn? Wird so eine Konstellation von der Gor-Gemeinschaft toleriert?
      @Spätzle die Nackenhaare dürfen wieder entspannen. Ich war mit diese Antwort auf den Gedankengang von Little Sub eingegangen. Sie war diejenige die schrieb das es sich nicht vereinbar ist Eigentum zu sein, und freigegeben werden zu können.
      Prinzipiell schätze ich diesen Gedankengang, sie Realität kann unter Umständen allerdings anders aussehen.

      Wie ich es handhaben würde, hatte ich vorher schon beschreiben

      Alduradas schrieb:

      Ebenso wenn ein Mädchen um Freilassung bitten würde.
      Auch da würde ich genau hinsehen.
      Ich hätte dann jemanden in einen Lebensstil geführt, der für ihn nicht geeignet ist.
      Damit würde sich für mich auch die Verantwortung ergeben, ihn wieder herauszuführen.
      Um es nicht unter jeden Beitrag schreiben zu müssen. Zwischen mir und den Meinen herrscht Einvernehmen und ich werde niemanden gegen seinen Willen, misshandeln, der Freiheit berauben oder sonst irgendwie Schaden zufügen.
      Ich muss ehrlich gestehen, ich bin da recht zwiegespalten - oder anders gesagt:
      Bei so mancher Aussage dachte ich mir erst: Um Gottes Willen, mehrere Frauen, die Frau darf so gut wie gar nichts (keinen Kontakt zu Familie und Freunden - Gehirnwäsche!), außer immer zu Diensten sein und lieb und nett nicken und lächeln und wenn der Mann die Nase voll hat, dann gibt er sie ab, tauscht sie aus, oder was auch immer.

      Und dann dachte ich mir: Gut, jeder von uns hier lebt seine Neigungen mehr oder weniger aus, oder träumt zumindest davon, sie auszuleben.
      Die einen in einer Partnerschaft/Ehe, die nächsten in einer (Spiel-)Beziehung neben der Partnerschaft/Ehe, bei manchen weiß der Partner davon, bei anderen nicht, etc.
      Warum also sollte es mir zustehen, über ein Beziehungsmodell zu urteilen, das ich erstens nie selbst durchlebt habe und zweitens nie selbst durchleben werde, nur weil ich es nicht nachvollziehen kann?
      Ich kann ja auch nicht nachvollziehen, warum manche ihren Partner betrügen, polyamor leben oder ihre BDSM-Neigung nur auf sexueller Ebene ausleben und dennoch akzeptiere ich diese Art zu leben, warum fällt es dann vielen bei Gor so schwer? :gruebel:

      Und die Frage stelle ich mir wirklich: Warum fällt es uns so schwer, ein an Gor angelehntes Leben/eine an Gor angelehnte Lebensweise zu akzeptieren/zu verstehen, während andere Lebensweisen für uns ganz natürlich sind?

      Sollte denn nicht jeder leben dürfen, wie er möchte, so lange alle betreffenden Personen damit einverstanden sind?

      Zofe schrieb:


      Was ist, wenn eine Kajira zu etwas 'nein' sagt? Darf sie das unter bestimmten Umständen oder bedeutet es automatisch das Aus der Beziehung? Darf sie um etwas bitten? Darf sie Gegenargumente anbringen und damit rechtfertigen, warum sie xyz nicht machen möchte/wird? Darf sie (Gegen-)Vorschläge machen?
      Das eine kajira auch mal etwas nicht will, kommt auch vor. Mir ist es wichtig warum sich geweigert wird. Dazu ist es natürlich notwendig, dass sie es begründen kann.
      Was meinst du mit Gegenvorschlägen?
      Natürlich ist es nicht das Aus der Beziehung.
      Um es nicht unter jeden Beitrag schreiben zu müssen. Zwischen mir und den Meinen herrscht Einvernehmen und ich werde niemanden gegen seinen Willen, misshandeln, der Freiheit berauben oder sonst irgendwie Schaden zufügen.

      Kleanthes schrieb:

      Ganz ehrlich? Schauen wir doch mal auf die Ehe. "Bis dass der Tod euch scheidet" heißt es so schön. Und wie läuft es in der Realität? Tja, Tod... oder eben das Familiengericht. Aber das bedeutet ja nicht, dass man, solange es gut läuft, nicht gemeinsam diesen Traum der "ewigen" Ehe leben kann.
      Und da sehe ich wie @Kleanthes das Problem ... wenn ich mit meinen 50 Jahren etwas gelernt habe, dann - dass nur wenig für die Ewigkeit hält.

      Was, wenn ich doch irgendwann merke ich habe Dinge verpasst oder da sind Dinge , die ich noch gerne erleben möchte ? Am Anfang einer Beziehung, eines Lifesyles ist eine große Begeisterung da, etwas das einen ganz und gar ausfüllt ... doch kann ich nie wissen wie ich mich weiterentwickle, ob ich nicht doch irgendwann das Gefühl bekomme, dass der Weg den ich eingeschlagen habe doch nicht der Richtige war.
      Ich kann nicht wissen ob meine Gefühle, meine Emotionen ein Leben lang für eine, für mich in diesem Moment gute Sache, anhalten ... finde ich dann wieder ohne Problme in mein früheres Leben zurück ? Komme ich dann überhaupt noch damit klar ?

      Das wären alles Gedanken, die mich im Vorfeld sehr beschäftigen würden ... denn das ist nicht nur ein Spiel, sondern eine Entscheidung die mein Leben tiefgreifend verändern würde.
      Du siehst die Welt nicht wie sie ist, Du siehst die Welt so wie Du bist
      Aber betrifft das nicht das gesamte Leben?
      Fällen wir nicht ständig Entscheidungen, von denen man vorher nicht weiß, wie sie enden werden?
      Das ist das Leben - mit Fort- und Rückschritten.
      Mal ist es positiv, mal nicht so positiv.

      Das hat man, wenn man sich für oder gegen Kinder entscheidet.
      Wenn man sich für oder gegen Partnerschaften entscheidet.
      Für oder gegen einen Beruf.

      Man weiß nie vorher, wohin man sich in einem Jahr entwickelt, oder in zwei Monaten oder auch nur in einem Tag.

      Aber sollte man deshalb etwas nicht wagen, was man gerne würde, weil es ja negativ enden könnte?
      Es kann ja auch alles toll sein und bleiben.

      Natürlich sollte man sich diese Dinge gut überlegen - aber wichtig ist doch, dass man man selbst bleibt. Jeder mit seiner Art zu leben. :)

      Dalina schrieb:


      Ich kann nicht wissen ob meine Gefühle, meine Emotionen ein Leben lang für eine, für mich in diesem Moment gute Sache, anhalten ... finde ich dann wieder ohne Problme in mein früheres Leben zurück ? Komme ich dann überhaupt noch damit klar ?
      Ich habe zu diesem Leben ein zwiespältiges Gefühl.
      Aber - ohne das abzuwerten, jeder Jeck ist anders. Also jedem das seine.
      Meine Info zu dem Thema reicht allenfalls bis Wikipedia..
      Ich finde diesen Einblick aber hoch interessant!
      In unseren BDSM Beziehungen sind die Abhängigkeiten gefühlt grösser als in "Vanilla Beziehungen. Bei dem einen mehr oder weniger.
      Bei diesem Livestyle sehe ich aber, wenn das wirklich jahrelang gelebt wird, eine komplette Abhängigkeit. Was passiert wirklich und in der Realität, wenn das, warum auch immer, beendet wird? Ist die Kajira in der normalen Welt fähig und bereit, das psychisch zu verarbeiten und ein normales Leben zu führen? Mir persönlich würde das Angst machen..
      Das Leben ist kein Ponyhof. Aber geritten wird trotzdem !