LittleSub schrieb:
Wenn ich mal ganz ehrlich sein darf: Bisher finde ich die Antworten / Beschreibung doch recht schwammig/ungenau.
Schließt sich der Kontakt zur Familie (oder allgemein Leuten aus dem "alten" Leben, also vor Gor) grundsätzlich aus oder nicht?
Grundsätzlich sicher nicht.
Mitunter ist es aber schwierig bis unmöglich diese aufrecht zu erhalten.
Manche kajiras brechen dann von sich aus den Kontakt ab oder reduzieren ihn auf ein Minimum.
Ebenso gut möglich ist es auch, dass der Herr dann zum Wohle seiner kajira Entscheidungen trifft.
Dass der Herr entscheidet... Grundsätzlich könnte man doch sämtliche Fragen zu dem Lebensstil mit "Der Herr entscheidet." beantworten, oder?
Nun, so ist es aber in der Praxis.
Wie siehe das in der Theorie aus - möglich oder unmöglich? Wie wird es im allgemeinen gemacht (in einer Gemeinschaft, kennt man doch sicherlich auch einige andere Paare)? Bleibt man lieber unter sich oder besteht schon noch reger Kontakt mit Nicht-Gor-Anhängern? Wie sieht das mit allgemeinem Kontakt zu Bdsmlern aus, auch eher nicht üblich, dass man z B einen Stammtisch / eine Playparty besucht?
Für mich favorisiere ich den Kontakt mit Gleichgesinnten, sprich "Goreanern".
Stammtische habe ich gelegentlich besucht.
Playpartys in entsprechenden Lokation sind nicht meins.
Oder gibt es dann mit der Gemeinschaft eigene solcher Veranstaltungen?
Wir organisieren des öfteren, sowohl kleine private Veranstaltungen,als auch größere.
Dann wird hier noch öfter von "Ausbildung" und "Vorbereitung" gesprochen, aber mir wird nicht klar, was das genau heißt. Ist das "nur" das Lernen von bestimmten Positionen und Regeln? Ich habe die Bücher nicht gelesen, aber es wird doch auch bestimmt nicht alles haargenau so wie in den Büchern ablaufen, oder?
Die Gemeinschaft ist also beteiligt an der Ausbildung, wie darf ich mir das vorstellen? Eine Art Prüfung vor allen, die man ablegt und die dann von den anderen Herren mit beurteilt wird?
Das ist in wenigen Worten schlecht zu beschreiben.
Als Herr bin ich stolz wenn meine kajira Lehrnerfolge hat, wenn diese auch präsentiert werden können.
Auch die anderen Herrn können, dürfen insbesondere sollen sich ein Urteil darüber bilden dürfen.
Vielleicht eine Art Verleih an andere Herren?
Ja, auch den gibt es.
Und wie sieht die Vorbereitung aus? Geht es dabei rein um das Ausräumen von Zweifeln? Wenn von einer richtigen "Ausbildung" gesprochen wird, muss da doch noch mehr vorbereitung sein als bei Bdsmlern "üblich" (also Gespräche, Meinungs-/Vorstellungsaustausch)?
Was ist denn bei Bdsmlern üblich?
Mir kommt es auf die innere Haltung an.
Nehmen wir die Sklavenpositionen als Beispiel. Es gibt Herren die üben Positionen ein, die Sklavin kann diese auf Ansage ausführen. Mir ist das zu wenig. Meine kajira weiss wann sie welche Position einzunehmen hat. Das ist nur durch langes Training und Konditionierung möglich. Sie verbindet mit den Positionen Gefühle. Dadurch geht sie wenn bestimmte Gefühle in ihr angesprochen werden, automatisch in die richtige Position, ohne das von mir dazu eine Anweisung kommen muss.
Dazu ist es allerdings auch wichtig, dieses immer mal wieder zu trainieren und aufzufrischen. So ist es bei allen Dingen die eine kajira tut. Sie muss es fühlen können, was ihr Herr von ihr will, wie sie sich zu verhalten hat ect...
Um es etwas deutlicher zu machen.
Am Anfang wird eine Position geübt.
Diese wird eingenommen für eine Stunde gehalten. Für jemanden der ungeübt ist, ein schwieriges Unterfangen. Es vergeht einige Zeit, bis die Position ohne korrigieren meinerseits eingehalten wird.Erst dann wenn sich nicht mehr darauf konzentriert werden muss, wie die Position gehalten wird, ist es möglich auch ein Gefühl damit zu verbinden.
Des weiteren lernt eine kajira wie sich lautlos bewegt, wie sie sich anmutig bewegt, da helfen diverse Sportarten.
Sie lernt wie sie zu bedienen hat.
Wobei das Augenmerk immer auf dem Fühlen liegt.
Gibt es vielleicht sogar Gor-Verträge?
Bei mir nicht. Wozu auch?
Ich finde auch, dass sich die Vorstellung von "Eigentum" usw. nicht so richtig mit Freigabe vereinbaren lässt (will aber auch keine Grundsatzdiskussion darüber anstoßen!!) Also versuche ich mal das ganze mit mir mehr oder weniger bekannten Beziehungskonzepten zu vergleichen: Wenn sie um Freigabe bittet, ist sie dann automatisch frei (rein von der Regelung her! Wir wollen nicht von einem Herrn ausgehen, der Zwang ausübt!) oder hat da theoretisch der Herr das letzte Wort?
Es gibt für den Fall, dass eine Sklavin wirklich gehen will, nur die beiden Möglichkeiten. Entweder der Herr lässt sie gehen oder er hält sie gegen ihren Willen fest.
Kommt es zu diesem Fall, ist vorher etwa schief gelaufen. Eigentlich sollten sich beide darüber im klaren sein, welchen Beziehungsform sie eingehen.
Wie ist das mit den Finanzen? Wenn sie Eigentum ist und folglich kein Eigentum hat, wie ist das mit eigenem Konto und dergleichen? Gibt es Finanzkontrolle eher so in der Theorie (-> er bestimmt, was (nicht) gekauft wird) oder hat nur er Zugriff auf Geld?
Nur ich habe den Zugriff.
Die Frage nach dem Beruf wurde schon gestellt, aber so recht befriedigend finde ich die Antwort nicht. Man muss ja noch nicht alles wissen, aber ihr kennt doch auch noch andere, aus eurer Gemeinschaft, gibts da vielleicht einen allgemeinen Trend zu Vollzeit-Job/Teilzeit-Job/Vollzeit-Kajira? Ist es in der Theorie möglich, den Beruf weiter auszuüben oder schließt sich das aufgrund von bestimmten Alltagsregeln direkt aus?
Das ist Situationsabhängig, die Tendenz geht in die Richtung, dass ein Herr der es sich leisten kann , seine kajira auch bei sich haben will.
Die Meine geht stundenweise arbeiten, da es ihr gut tut. Es beeinträchtigt sie nicht. Sollte es sich irgendwann anders entwickeln, würde ich neu entscheiden müssen. Eine Vollzeitbeschäftigung käme bei mir noch in Frage.
Die spannendste Frage, die sich mir stellt: Was passiert, wenn der Herr stirbt? Übernimmt dann die Gemeinschaft die Verantwortung für Kajira (und ggf. auch dafür, sie zurück in ein normales Leben zu führen, weil sie z B. der alte Lebensstil zu sehr an den Herrn erinnert)? Emotional, finanziell? Oder gibt es andere Absicherungen?
Für den Fall das mir etwas passiert, kümmert sich ein guter Freund um sie.
Finanziell ist das abgesichert.
Die beiden kennnen sich, sie verbleibt auch jetzt dort, wenn ich länger unterwegs bin. Für sie ist es nicht vorstellbar, ein anderes Leben führen zu wollen und ich denke nicht das sich daran etwas ändert.
Vielen Dank im Vorraus für alle Antworten.
Um es nicht unter jeden Beitrag schreiben zu müssen. Zwischen mir und den Meinen herrscht Einvernehmen und ich werde niemanden gegen seinen Willen, misshandeln, der Freiheit berauben oder sonst irgendwie Schaden zufügen.