Mademoiselle bittet um Hilfe: Wie vertrauen?

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      Liebe mademoiselle,

      ich hatte auch so eine Beziehung - 10 lange Jahre.

      Und ich möchte dir sagen, dass du wie eine wunderschöne Blume bist: intelligent, schön, tiefgründig, vielseitig interessiert und das Leben mit allen Sinnen genießend. Wenn du mit deinem Maitre zusammen bleibst, bekommt diese wunderschöne Blume braune, eingerollte Blätter...

      Ich kenne dich nicht, doch ich lese aus deinen Zeilen, dass du lebenshungrig bist. Und wahrscheinlich ist genau das auch der Grund, warum du unter Anderem für deinen Maitre so anziehend bist. So war es bei meinem Mann und mir. Er ist emotional gehemmt und kann, wie mir scheint, keine starken Gefühle erleben. Anders als ich. Und diese Energie, nach Leben, diese Energie, mit der ich lieben kann, hat ihn so angezogen. Doch er wurde durch mich nicht zugänglicher, offener oder emotionaler. Er hat mir einzig mit der Zeit meine ganze Lebensenergie ausgesagt. Bis ich wirklich ganz unten war. Und da war endlich der Punkt erreicht, an dem ich mich trennen konnte. Nun finde ich langsam zu meiner alten Kraft, Energie und vor allem Lebensfreude zurück. Und es fühlt sich soo gut an. Ich bin unendlich dankbar, dass ich nun neu anfangen kann. Er wird immer Teil meines Lebens bleiben, weil er der Vater meiner Kinder ist, aber er kann mir meine Energie nicht mehr nehmen.

      Du kannst so viel geben wie du hast, mademoiselle, du wirst nie die Liebe von ihm bekommen, die du dir wünschst und die du brauchst. Er wird es schlicht nie geben können, auch wenn er es sich selber wünscht, es zu können. Deine Liebe braucht er, sie tut ihm gut, doch das wird alles von dir nehmen und dich immer kleiner werden lassen, bis du nicht mehr die bist, die du anfangs warst. Und selbst an diesem Punkt wird es dir noch eine Freude sein, wenn du mit ihm zusammen bist...

      Mag sein, dass es nicht passt für euch, doch ich fühle mich sehr erinnert an meine destruktive Beziehung.
      Wie gern würde ich mit dir einen Kaffee trinken gehen. :coffee: :)
      Eine Beziehung soll allen Beteiligten gut tun. Das ist in der hier geschilderten nicht der Fall. Denn wenn es so wäre, dann hätte @Mademoiselle diesen Thread nicht zu eröffnen brauchen.
      Es nützt nichts, virtuell Köpfchen zu streicheln, Händchen zu halten und Analysen zu betreiben, denn davon wird das eigentliche Problem nicht gelöst.
      @Mademoiselle, hast du es nötig, dir von Maître die Stimmung verderben und das Leben vermiesen zu lassen?
      Wenn ja, dann mach weiter, aber mit zusammengebissenen Zähnen und ohne zu heulen.
      Wenn nein, dann schick ihn mit A****tritt zu seinen Exen und such dir jemanden, der dich verdient.
      Ich möchte nochmals etwas klarstellen, da ich den Begriff des Narzissten ins Spiel gebracht habe.

      Es lag mir fern, dem besagten Mann zu unterstellen, er wäre ein Narzisst!

      Ich habe es als Frage an @Madmoiselle gestellt und auch nur als Solche gemeint. Ich hatte nicht einmal gedacht, diese hier beantwortet zu finden. Beim Lesen der Ausführungen von @Madmoiselle kam dieser Gedanke allerdings als Möglichkeit bei mir auf.

      Narzissmus bzw. narzisstischer Tendenzen sind meiner Erfahrung nach nicht selten, schwer zu erkennen. Vor allem für diejenigen, die sich in Beziehung mit demjenigen befinden. Ich habe selbst z.T. erlebt und noch viel öfter gelesen, dass es diesen Menschen unglaublich gut gelingt, ihr Umfeld zu ihren Gunsten zu manipulieren. Soweit ich es für mich verstehe, passiert das nicht bewusst, sondern im Rahmen ihrer psychischen Verfassung zur Aufrechterhaltung des eigenen Selbstbildes. Diese Dynamik zu erkennen und zu verstehen dauert manchmal Jahre und ist für die Betroffenen oft sehr schmerzhaft.
      Da doch vieles von dem, was @Madmoiselle geschrieben hat, für mich als Außenstehende nach einer solchen Dynamik klingt, hat es diese Frage in mir ausgelöst.

      Darüber hinaus habe ich meinen post sehr kurz gehalten. Diese Strategie ist etwas, was mein Mann bei mir recht oft benutzt, wenn ich mich mit meinen Gedanken im Kreis drehe. Obwohl ich es kenne, ist es nicht immer angenehm mit klaren Fragen konfrontiert und teilweise auch provoziert zu werden. Aber es ist im Ergebnis immer hilfreich.

      Ganz wichtig für mich ist dabei aber: Es sind Fragen! Keine indirekten Wertungen oder Unterstellungen, die nur als Frage getarnt werden.

      @Madmoiselle möchte ich noch hinzufügen: meine letzte Frage nach dem was bietet der eine für den jeweils anderen ist alles andere als eine Kosten-Nutzen Rechnung. Das hat auch nichts mit Romantiker oder Rationalist zu tun. Meine Denke dabei ist Folgende:

      Jeder Mensch hat seine ganz eigene psychische und seelische Verfassung. Diese hat sehr vielseitige Wurzeln. Innerhalb dieser Verfassung hat jeder von uns Eigenschaften, die er an sich mag oder auch nicht, Eigenschaften, die er als hilfreich empfindet oder die defizitär sind. Ich glaube, dass wir uns in unseren Beziehungen (nicht nur partnerschaftliche) Menschen suchen, die Bedürfnisse in uns befriedigen, die wir selbst nicht befriedigen können. Das ist in aller Regel ein unbewusster Prozess. Nichtsdestotrotz macht es aus meiner Sicht Sinn, sich diesen unbewussten Prozess, bewusst zu machen und in Bezug auf sich selbst zu hinterfragen.

      Aber wie schon gesagt, das ist meine Denke und ein Stück weit ein Einblick in mein Menschenbild.
      Je größer der Dachschaden, umso besser sieht man die Sterne
      Eine Sache wollte ich anmerken da es in verschiedenen Posts angesprochen wurde, daher sich nun nicht auf bestimmte User bezieht. Sehr oft wird gesagt dass man sich ja nicht fuer einen Partner verbiegen solle.

      Das finde ich falsch. Jeder Partner hat Einfluss auf einen, auch jeder Bekannte und Freund. Ich verstehe schon auch was hinter dem Ausdruck eigentlich steckt. Das Kompromisse nicht zu einseitig sein sollen.

      Aber jeder Partner wird einen veraendern - aka verbiegen. Die Frage ist nur wieviel Biegung man bereit ist zuzulassen. Und oft wird man auch seinen Partner biegen wollen, schlicht weil es einem der Partner auch wert ist. Weil man zusammen sein moechte und um das aber gluecklich zu koennen muss man einen Kompromiss finden, wenn einem eine Sache wichtig genug ist. Und so unschoen das klingt, machmal auch erzwingen.
      Durch Diskussion und auch durch Streit.
      Seine Position klarstellen - da dass dann dem Partner auch die Chance gibt sich auf einen einzustellen.
      Ich sehe das Argument mit dem sich nicht biegen wollen oft einfach als Ausrede dafuer dass man diese sehr harte und schmerzhafte Arbeit nicht bereit ist zu investieren.

      Wenn man sich einen Partner ansieht sollte man sich die Frage stellen: Wenn die rosa Brille mal runter sein wird - werde ich bereit sein mich fuer die Person zu verbiegen und wird es mir die Person wert sein dass ich sie biegen will. Werde ich bereit sein (emotionale) Schmerzen zu bereiten und ebenso Schmerzen zu empfangen. Werde ich bereit sein zu kaempfen, zu streiten, gewinnen und zu verlieren und dennoch an diesen einen Menschen glauben, ihn lieben und fuer ihn da sein.
      Das soll keine Missbrauchsbeziehungen rechtfertigen, dass ist ein anderes Thema. ABer. In einem gewissen Masse ist jede Beziehung missbraechlich. Es geht halt nicht immer alles mit Kuscheln, Haendchen halten und Kopf streicheln ab. Auch der Egoismus und das Ich muss seinen Platz haben. und trotzdem kann man seinen Partner lieben. Zumindest fast immer :)
      Das ist meine Meinung dazu.
      Salut chère @Mademoiselle,

      da ich deinen Thread von Anfang an mitverfolgt und im Stillen mitgefühlt habe, möchte ich mich erkundigen, wie es dir geht.

      Mademoiselle schrieb:

      Maître sehe ich leider erst am Wochenende wieder.
      Habt ihr euch gesehen? Und geredet?
      Ich hoffe, ihr hattet eine gute Zeit mit konstruktiven Gesprächen und dass du dich inzwischen wieder etwas besser fühlst!

      Liebe Grüße!
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Bonsoir, mes chers!

      Es war keine böse Absicht, euch in Unwissenheit zu lassen...
      Nur kann eine kleine Mademoiselle eine Entscheidung, wie es zwischen Maître und
      ihr weitergeht oder nicht weitergeht, nicht innerhalb eines Wochenendes treffen
      beziehungsweise entscheidet ein Wochenende nicht über den Verbleib von Maître und
      Mademoiselle. Zumindest nicht dieses.

      Diese zwei Tage bei Maîte waren...ambivalent.
      Einerseits war es schön, ihn wiederzusehen. Wie stets ging es mir unverzüglich besser, so wie ich ihn in Fleisch und Blut vor mir hatte, selbst wenn all die Gedanken in meinem Kopf noch Karussell fuhren. Doch nach einer liebevollen Begrüßung war er aus unerfindlichem Grund abwesend. Er führte mich zum Essen aus, doch er sah mich kaum an dabei und manchmal hatte ich das Gefühl, wir sind Schauspieler in einer Geschichte, deren Ende längst geschrieben ist. Ich kann nur darüber rätseln, was in ihm vorging. Eine kleine Mademoiselle war traurig an diesem Abend, die Portugiesen würden sagen, sie war voll Saudade, einer Sehnsucht, die besonders schmerzvoll ist, da ihr bewusst ist, das Ziel ihrer Begierde niemals erreichen zu können. In Maîtres vier Wänden bewegte ich mich unsicher und überlegte, ob ich nicht einfach wieder fahren sollte. Hatte es denn einen Sinn? Aber Maître las mir meine Gedanken von den Augen ab. Er fragte, woher die Unsicherheit rührte. Abermals erklärte ich mich ihm und abermals bat er mich, nicht weg zu laufen. An diesem Punkt wird es etwas heikel, denn er hat die Aussage - ich liebe dich - relativiert: "Ich glaube, ich liebe dich. Aber ich brauche noch etwas Zeit mit dir."
      Eine kleine Mademoiselle hat ihren Mut zusammen genommen und ihn mit hoch erhobenem Haupt gefragt, was er sich für die Zukunft vorstelle: Ist sie ihm genug? Wünscht er sich etwas, eine Andere? Möchte er vielleicht keine Monogamie und sondern lieber in einer poly Konstellation leben?
      Während er mir diese Fragen beantwortet hat, bin ich innerlich ruhiger geworden. Mittlerweile hatte ich jedoch Zeit
      das Gespräch wieder und wieder Revue passieren zu lassen und ich drehe und wende die Sätze und inzwischen ist die
      Bedeutung so kryptisch als hätte ich nie eine Antwort erhalten. Als habe ich das Gesagte durch mein Sinnieren in Hieroglyphen
      verwandelt. Er hat mir gestanden, dass er gerne anderen Frauen hinterher sieht (es war für ihn unbegreiflich, dass mir das längst klar war, schließlich ist er nicht sonderlich subtil darin, und er hat sich unwarscheinlich geschämt), dass er hier und da einen roten Schopf erblickt,
      ein schönes Tattoo, schmucke Piercings, die ihn begeistern, eine Attitüde, die er mag. Ihm gefallen Einstellungen und Haltungen
      an Frauen, die höchst widersprüchlich sind und die unmöglich von einer Person verkörpert werden könnten. Manchmal käme ihm der
      Gedanke, wie eine Beziehung oder auch nur Sex mit dem Rotschopf, dem schönen Tattoo, dem schmucken Piercing, der Diva sein
      könnte, aber er zensiere sich selbst und hätte häufig ein schlechtes Gewissen nach solchen Vorstellungen. Denn er, so sagt er, möchte
      bei mir sein. Dennoch tue ich mich mit diesen, seinen Vorstellungen schwer. Eine kleine Mademoiselle fühlt und erlebt so anders! Wenn ich in einer Beziehung bin, habe ich einen Blick für meinen Partner und nur für diesen. Andere Männer interessieren mich auf rein menschlicher Ebene und nur auf dieser, ich begegne ihnen nicht mit der Neugierde, mit welcher ich einem potentiellen Partner begegnen würde. Maître schon. Er hat im Verlauf des weiteren Wochenendes stets hervorgehoben, was wir in nächster Zeit alles gemeinsam unternehmen könnten, dass er sich wünsche die Zeit mit mir zu intensivieren, viel mehr Raum für mich zu schaffen...es war ein Versuch, Sicherheit zu geben, denke ich. Er hat sich äußerst zärtlich gezeigt und einfühlsam. Als er dachte, seine kleine Mademoiselle würde schlafen, hat er ihre
      Wangen gestreichelt und einen Kuss auf ihre Stirn gehaucht.

      Doch wie ihr seht, mes chers, ein Fazit gibt es nicht. Mademoiselle ist mit dem Zug zurück gefahren.
      In ihrem Gepäck war so viel an Verwirrung wie zuvor. Sie liebt ihren Maître, das steht außer Frage. Ihr schreibt viel, dass er toxisch für die
      Mademoiselle ist. Und ich sehe, dass ich in der Beziehung manchmal leide - manchmal lache ich an einem Tag mit ihm aber so viel wie in einem Monat ohne ihn, manchmal schreibe ich zehn Gedichte an einem Wochenende mit ihm, wo ansonsten höchstens fünf im Monat meiner Feder entspringen. Ich kann Leid ertragen, nur kein unendliches Leid. Schwierige Phasen kann Mademoiselle überstehen, sie kann ihrem Maître Zeit geben. Aber eines Tages - und das nicht zu spät - wünscht sie sich eine Antwort, braucht diese Antwort. Wenn sie wüsste, dass es keine Antwort gibt oder eine solche, die ihr Herz in tausend Scherben schlägt, würde sie sofort gehen. Aber wissen, im Letzten wissen tut sie es nicht. Ein bisschen kann sie noch ausharren und warten. Sie bermerkt ja, dass er sich seit diesem Wochenende um sie bemüht, mehr als zuvor. Aber sie wird nicht ewig warten.

      Es grüßt euch von Herzen,

      eure kleine Mademoiselle.
      You think it's just a puppet
      A puppet on a string
      Loyal marionette to your will

      But beware, master, beware!
      The net you weave
      the strings you play
      may play with you as well

      Mademoiselle schrieb:

      Ich denke, ich kann formulieren, was ich brauche:
      Es mag armeslig klingen, doch ich brauche es geliebt zu werden, von Maître geliebt zu werden.
      Nicht gemocht werden, nicht gelieb gehabt werden, nicht begehrt werden - ich muss vor allen Dingen
      geliebt werden und ich brauche das Gefühl, geliebt zu werden.
      Ich behaupte mal, wir alle brauchen dieses Gefühl, geliebt zu werden und auch selbst lieben zu dürfen/können. Daran ist überhaupt nichts armselig!

      Ich denke aber, deine Liebe ist etwas, das nicht grundsätzlich an eine einzige bestimmte Person zu knüpfen ist oder durch sie gemacht wird.
      Sie kommt viel mehr aus uns selbst und erwächst daraus, dass "bestimmte" Eigenschaften und Verhaltensmuster anderer Menschen unsere Bedürfnisse antriggern,
      so dass wir diese Personen dann mit unserer Liebe assoziieren und ihr ein Gesicht ...

      Ich brauche ebenfalls das Gefühl geliebt zu werden, doch nach mehreren durchaus langjährigen, zeitweilig "glücklichen" aber am Ende doch inkompatiblen Beziehungen weiß ich auch,
      dass meine Liebe nicht nur einen Namen kennt.

      Wie ist das bei dir? Kannst du für dich Grenzen definieren und in der Abwägung zwischen Verlustangst und dem emotionalem Leid, das du innerhalb der Beziehung erfährst differenzieren?

      Die Fragen sind eher rhetorischer Natur, denn ich weiß aus eigener Erfahrung, dass dich keine Interpretation und Beratschlagung von außen zu einer Trennung bewegen könnte, solange
      dein Bewusstsein die Vorstellung nicht akzeptieren will, dass ein anderer Mann als Maitre ein gleichwertiges Gefühl der Liebe in dir hervorrufen könnte.

      Aber Liebe und Leid/Verlustangst sind die beiden Seiten der selben Medaille... Da scheint er wohl auch auf beiden Seiten neue Maßstäbe gesetzt zu haben.

      Ich glaube in dir eine innige Liebe für diesen Mann zu erkennen, aber auch sehr viele Widersprüche und Zweifel, die Leid verursachen...! Dein Leid... Euer Leid?

      Von außen betrachtet frage ich mich, wer sind diese zwei Menschen wirklich? Wo sind die Verbindungen und wo die Unterschiede? Warum kamen sie zusammen und was hat sich verändert?

      Ihr erschient Anfangs als Seelenverwandte und das, obwohl du auch zu diesem Zeitpunkt bereits die "eher zierliche, langhaarige, blonde Frau mit fast Körbchengröße B und vermeintlich zu kleinem Hintern" warst.
      Warum sollte dein angeblich seinen Vorlieben so widersprechendes Äußeres von anfangs nachrangig zu jetzt plötzlich relevant gewechselt haben? Wegen des Vergleichs mit den anderen Frauen? Die kannte er doch vorher schon...

      Warum wollte er dich erst nicht mit zur Hochzeit nehmen, um es dann doch zu tun und dich in der "Öffentlichkeit" besonders gentlemanlike zu behandeln, nur um dich in der Folge wieder tagelang zu ignorieren und
      "auszublenden"?

      Ich kenne ihn nicht und kann sein Verhalten nur durch die von dir wahrnehmungsgefilterten Schilderungen erfassen.

      Wenn ich aber vor diesem Hintergrund meinen Eindruck formulieren müsste, dann würde ich sagen, ihr seit beide Menschen mit einem etwas eingeschränkten Selbstwertgefühl... Vielleicht verbindet euch auch das.

      Du, weil du dich in deinem Sein nicht wirklich akzeptierst, von dir oftmals in der dritten Person sprichst, als wolltest du dich von dir selbst distanzieren und als würde es gar nicht um dich gehen.
      Weil du dir zwar letztendlich deiner Bedürfnisse bewusst bist, dabei aber für mich augenscheinlich völlig die Möglichkeit ausblendest, jemand anderes könnte dich um deiner selbst willen gleichermaßen lieben, wie du ihn.

      Er, weil er zwar sagt, dass er dich liebt, die Aufmerksamkeit durch anderer (Ex)Frauen aber höher priorisiert, als die Tatsache dich durch sein Verhalten wissentlich und wiederholt zu verletzen.
      Natürlich mag es nur "Freundschaft" sein und bestenfalls seinem "Ego" als Mann schmeicheln... Aber welchen Preis ist er bereit, dafür zu bezahlen? Ändert der Umstand, das er es zu erklären versucht irgendetwas daran,
      was es mit dir macht? Dich loslassen kann oder will er aber auch nicht...

      Ich möchte keine Empfehlung für oder gegen eine Trennung aussprechen, denn es ist für euch irrelevant, welche Erkenntnis ich aus den Posts ziehe...

      Mein Rat wäre aber, bevor ihr euch Gedanken darüber macht, wer sich wie weit in welche Richtung verändern müsste, legt euch doch erstmal selbst verbindlich fest...
      Was wollt ihr und was erwartet ihr vom anderen...?

      Ihr seid in eurem Reden und Handeln für mich gefühlt noch weit weg von einem "wir" und der Akzeptanz des eigenen Seins, sowie dem des Anderen.

      Es wird geredet und erklärt... Alles in dem Glauben und der Hoffnung, es könne doch so schön sein, wenn der Andere nur endlich begreifen und erkennen würde... Und doch kann keiner aus seiner Haut...

      So blöd und emotionslos es sich auch zunächst anhören mag, Beziehung ist doch auch ein "Geschäft auf Gegenseitigkeit".
      Dabei geht es nicht um die Verteidigung von Positionen, sondern um echte meßbare Kompromisse, die Verläßlichkeit und "Sicherheit ", sowie in der Folge Vertrauen schaffen...
      Dazu müssen sich beide "bewegen".

      Um aber zwischen Kompromiss und Selbstaufgabe unterscheiden zu können, musst du dir zunächst "selbst bewusst" darüber sein, wo du stehst, was du dir von dieser Beziehung erhoffst und vor allem, worauf du
      auf Dauer verzichten könntest. Erst wenn ihr dies beide in schonungsloser Offenheit tut wird sich zeigen, ob die Schritte, die ihr aufeinander zugehen könnt ausreichen, um die Distanz zu überwinden und sich die Hände in wahrer Liebe zu reichen.

      Er muss nicht permanent für dich erreichbar sein, aber es ist im digitalen Zeitalter möglich und zumutbar, sich innerhalb weniger Stunden zu melden.
      Er darf andere Frauen attraktiv finden und auch Freundschaften zu Ex-Freundinnen pflegen, solange seine Entscheidung für dich, als sein Lieblingsmensch, dadurch unangefochten bleibt.
      Hier wird es aber weniger davon abhängig sein was er sagt, sondern davon ob du in seiner gefühlten Liebe zu dir eine Veränderung spürst.

      Viele Worte und Meinungen in vielen Posts, die es für dich am Ende mit Bedeutung zu füllen gilt...

      Wenn man, wie du sagst, nur "wüsste"... Alles gesschieht und ist im hier und jetzt. Was war ist vergangen und nicht mehr zu ändern, was kommt ist ungewiss... Es wird also zu jedem Zeitpunkt, von jetzt bis zur Unendlichkeit
      einzig davon abhängen, was du glauben magst und welche Entscheidungen du daraus ableitest...

      In der NLP gibt es die These, das jeder Mensch zu jedem Zeitpunkt die ihm, unter Abwägung aller bekannten Umstände und Fakten, bestmögliche Entscheidung trifft.
      Dabei geht es nicht darum, was entschieden wird... Gar nicht so abwegig, wenn man mal darüber nachdenkt. Wer handelt schon gegen seine innere Überzeugung?

      Es ist demnach also eigentlich egal, ob du bei ihm bleibst oder wann das Leid so groß sein wird, das du dich entscheidest zu gehen...
      Wenn es soweit ist, wirst du es wissen und entscheiden...

      Von Herzen alles Gute auf deinem Weg...
      Ich habe versucht, mich komplett durch den thread zu lesen, hab aber sicher nicht alle Details erfasst.

      Fakt scheint zu sein: Du liebst und er kann dir das Gefühl, geliebt zu werden, nicht in dem Mass geben, wie du es dir wünschst. Er kommuniziert unzureichend, anders als du es dir wünschst und wenn er da ist ( auch telefonisch) schmilzt du dahin, wenn er nicht da ist, tut dir das Ganze nicht gut, macht dich klein und unglücklich.

      Etwas ähnliches habe ich Ich bin nicht-BDSM-Kontext erlebt. Wenn er die Treppe hochkam, ging die Sonne auf. Wenn er nicht da war, hat er schleppend bis nicht kommunuziert und mir nicht gut getan. Wir haben das ganze beendet. Weil es nicht gut tat.

      Vor sehr vielen Jahren hat mir eine Freundin einen rat gegeben, den sie selbst vin einer Therapeutin hazte: Man muss Beziehungen beenden, die einem nicht gut tun. Egal, zu wem. Und diese Beziehung tut dir nicht gut.
      @Mademoiselle Kannst Du inzwischen schlafen, petite?

      Vielleicht hilft Dir wie mir, das Monster Eifersucht zu visualisieren: meines bekommt, wenn es ganz fies guckt ein rosa tutu angezogen und eine Mütze mit Reflexionsstreifen - und dann lache ich es aus, was das Monster Selbstzweifel zwar zur Solidarität mit Eifersucht veranlasst, ihm jedoch einen fetten Großmutter-Hut mit grünen Bommeln beschert. Und so flitzen beide in die Nacht hinaus ...
      Salut, mes chers!

      Verzeiht, dass eine Antwort nun so lange auf sich warten ließ.
      Eine kleine Mademoiselle kommt zuletzt nicht viel zum Lesen und Schreiben...
      Es steht viel an! Der Herbstwind raunt, ein neues Semester hat begonnen und es fordert
      eine kleine Mademoiselle sehr. Den Seiltanz zwischen Vergnügen und Verpflichtung muss sie
      erst wieder erlernen, derzeit schwankt sie noch etwas.
      Aber, um @QueenOfClubs Frage zu beantworten: Ja, im Augenblick schläft eine kleine Mademoiselle besser.
      Die Monster aus Unsicherheit, Angst und Zweifel wohnen noch immer bei mir. Aber Maitre bemüht sich derzeit
      sehr, die Unsicherheit zu nehmen. Und Mademoiselle hofft noch zu lernen, Angst und Zweifel zu bändigen.

      Sie grüßt euch herzlich und sagt: A bientôt!
      You think it's just a puppet
      A puppet on a string
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      may play with you as well

      Mademoiselle schrieb:

      Die Monster aus Unsicherheit, Angst und Zweifel wohnen noch immer bei mir. [...] Und Mademoiselle hofft noch zu lernen, Angst und Zweifel zu bändigen.
      @Mademoiselle
      Bonsoir, petite :)
      Die lieben Monster kennen wir alle - und so ganz ausziehen werden sie wahrscheinlich eh nicht: es ist schließlich ihre Aufgabe, Dich vor gefährlichen Situationen zu schützen.

      Vielleicht kannst Du sie trainieren, sodass sie wie wirklich gute Wachhunde nur bei den wichtigen Dingen kurz anschlagen?

      Ein kurzer Dialog mit Zweifel:
      Z: So - da bin ich wieder!
      M: Ja, Zweifel ich habe Dich kommen sehen. Was möchtest Du mir sagen?
      Z: Was ich Dir schon immer gesagt habe - keiner liebt Dich.
      M: Lieber Zweifel, übertreibst Du nicht ein bisschen? Ich kenne mindestens 5 Leute, die mich so mögen wie ich bin. Warum behauptest Du so etwas?

      -- Was wird Dein Zweifel Dir jetzt antworten? Meiner wird rot, schüchtern und gibt zu, dass er mich erschrecken wollte ...

      Bonne nuit :empathy: