Mr. Rollkragen

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      Esmeralda schrieb:

      Teil 7:
      .....Er steht langsam auf und umrundet den Tisch. Er stützt seine Arme direkt vor mir auf die Tischplatte und sein Gesicht ist meinem so nah, dass ich seinen Atem auf meinen Wangen spüre. Meine Brustwarzen verhärten sich, als er sich tiefer zu mir hinabbeugt und mich küsst. Endlich. Er schmeckt so gut, was er mir hier gibt, ist um Welten besser, als ich mir je ausmahlen könnte. Was zunächst sanft begann, wird immer wilder. Seine Hände greifen in meine Haare und ziehen meinen Kopf in den Nacken. Er hält mich gefangen, während seine Zunge meinen Mund erobert. Oh bitte, lass diesen Kuss niemals enden!





      „So. Da wir das nun geklärt hätten, kannst du mir auch die Wahrheit sagen. Was geht da nur vor in deinem Kopf?“, will er wissen, während ich noch ganz benebelt von diesem Kuss, langsam wieder in die Realität zurückkehre.
      @Esmeralda Deine Geschichte hat mich sehr schnell in den Bann gezogen.....da kann man nur *Wow* sagen und ich hoffe das noch eine Fortsetzung der Geschichte erfolgt. Dies würde mich sehr erfreuen ;)
      Adrian: *hust* Sag mal Esmeralda, wolltest du nicht jeden Abend eine neue Geschichte veröffentlichen?

      Esmeralda: Was? Oh, du bist es - Das war der ursprüngliche Plan, ja.

      Adrian: Aha, demnach bist du bereits EIN GANZES JAHR im Verzug, richtig?

      Esmeralda: Oh verdammt, so viel Zeit ist schon vergangen? Herrje.

      Adrian: Hast du denn wenigstens eine gute Erklärung parat? Oder muss dich jemand übers Knie legen?

      Esmeralda: ...

      Adrian: Ich höre Madame?

      Esmeralda: Na ja, das Wintersemester hatte angefangen und dann hab ich eine Trennung durchgemacht, alles abgebrochen und angefangen in 'ner Bar zu arbeiten, jetzt studiere ich wieder, ich hab einen neuen Mann in meinem Leben und so weiter ...

      Adrian: Aha, ein neuer Kerl also? Verstehe.

      Esmeralda: Nun das war eben alles ziemlich viel für mich. Da kamen solche Sachen wie Geschichten schreiben eben zu kurz wie es aussieht.

      Adrian: Und ich befürchtete schon, du hättest uns vergessen.

      Esmeralda: Quatsch, niemals! Ich hab doch noch so einiges vor mit euch zwei hübschen ;)




      ...


      Teil 8


      Adrian:


      Ihr noch immer benebelter Blick spricht Bände. „Ich … wow.“ Nackt steht sie vor mir und kämpft wie ich mit den Nachbeben dieses Kusses.

      Sie ist wie Wachs in meinen Händen. Auch wenn ein nicht unbedeutender Teil in mir das nur zu gern ausnutzen würde, weiß ich es doch besser. Wir rennen, all das hier geht unglaublich schnell und dringt tief. Wenn ich damit nicht sorgsam umgehe und das Band des Vertrauens nicht vertiefe bevor wir weiter vordringen, geht die ganze Geschichte den Bach runter - von ihrer Psyche ganz zu schweigen.

      „Du hast Gänsehaut kleines, möchtest du dir etwas anziehen bevor wir reden?“

      Was sie jetzt braucht ist Augenhöhe, ehrliche Worte und ein wenig mehr Klarheit über all das, bevor ich sie in der nächsten Stunde allein ins Bett lassen kann.

      Sie nickt dankbar „Kannst du eventuell Tee aufsetzen?“, bittet sie lächelnd.

      Ich nicke und öffne den Küchenschrank, in welchem mir bereits bei der Tellersuche ein Paar Packungen Kräutertee aufgefallen waren. Ich entscheide mich für „Women’s Energy“, schmunzle kurz über die Namensgebung und hoffe insgeheim, dass tatsächlich ein bisschen Energie davon für das kommende Gespräch auf mich abfärbt.

      Mit noch immer nassen Haaren, aber mittlerweile in Leggings und Schlabbershirt bekleidet kommt Elinor zurück ins Wohnzimmer geschlurft.

      „Müde?“ frage ich.

      „Nach unserem Sprint durch den Wald mit anschließender Fressorgie, wunderts dich-? Ähh Sie.“ Ihr Gesicht errötet. „Es tut mir leid, aber das ist alles so neu für mich.“ Sie seufzt.

      „Komm her.“ Sage ich sanft und stelle die Tassen auf den Couchtisch.
      Sie lässt sich neben mir in die Kissen sinken und seufzt nochmals.

      „Wir führen ein Gespräch auf Augenhöhe kleines. Du brauchst mich in normalen Momenten auf keinen Fall zu siezen. Meiner bisherigen Erfahrung nach helfen solche Kleinigkeiten aber, ein Machtgefälle herzustellen und in seiner Rolle zu bleiben.“ Ich mache eine kurze Pause und beobachte, ob sie mir folgt. „Alles was bisher zwischen uns passiert ist, würde ich als herantasten bezeichnen. Wir lernen uns gerade kennen. Offenheit, Ehrlichkeit und Vertrauen sind wichtige Grundbausteine, wenn wir diesen Weg weiterhin gemeinsam gehen möchten. Und auf diesem Weg werden wir – hoffentlich – noch einige Male hier auf dieser Couch sitzen, Tee trinken und ein Gespräch auf Augenhöhe führen.“

      Wissend, dass die oben genannten Grundbausteine womöglich als erstes von meiner Seite aus gesetzt werden müssen, überlasse ich ihr nun das Zepter.

      Elinor holt Luft, dreht ihre Teetasse in den Händen und stellt genau die Frage, auf die ich gewartet habe, seit ich meine Handschuhe im Zorro’s ausgezogen hatte.

      „Bist du verheiratet?“

      „Ja. Ich bin verheiratet“, sage ich.

      „Betrügst du deine Frau mit mir?“

      „Ja.“ Antworte ich bitter und nun bin ich derjenige, der in seine Teetasse starrt.

      „Aber wie kannst du von Vertrauen und alledem reden und gleichzeitig deine Frau betrügen? Warum tust du all die Dinge nicht mit ihr?“

      Obwohl ich auf diese Situation mehr oder weniger vorbereitet war, spüre ich wie eine eiserne Faust mein Herz umschließt. Eine verwirrte und doch sehr gefasste junge Frau neben mir sitzen zu haben macht das Ganze nicht gerade leichter. Oder etwa doch? Es scheint fast so, als sei nun ich derjenige, der zu gern einfach weglaufen würde.

      Du musst ihr früher oder später die ganze Wahrheit sagen, das hat sie verdient!

      „Elinor … die Situation. Meine Frau … Das alles ist mehr als kompliziert. Wir hatten das perfekte Leben, wir waren glücklich, konnten uns ausleben, Kinder waren in Planung …“ Ich stocke, als ich plötzlich ihre zarte Hand auf meinem Oberschenkel spüre.

      Sie stellt ihre Tasse beiseite und dreht sich zu mir „Was ist passiert?“

      „Schlaganfall. Vor sieben Jahren.“

      „Fuck …“, entfährt es ihr und sie hebt sich schnell die Hand vor den Mund

      „Ja … Fuck trifft es ziemlich auf den Punkt.“, lächle ich gequält.

      Wir sitzen eine Weile schweigend da und trinken unseren Tee. Irgendwann legt sie ihren Kopf auf meine Schulter. Ihr Haar ist noch ziemlich feucht von der vorherigen Dusche, aber das ist egal.

      „Wie schlimm ist es?“
      „Schlimm.“

      Ich hole Luft „Zu Beginn hatte ich Hoffnung, obwohl die Ärzte mir recht früh klar machten, dass nicht viel zu machen sei. Sie kann nicht selbstständig essen, sie spricht nicht, ihr Hirn hat erhebliche Schäden erlitten, sie kann ihre linke Körperhälfte nicht mehr bewegen.“

      Sie ist ein verdammter Zombie, denke ich im Stillen und hasse mich im selben Moment dafür.
      Wir schweigen wieder und es fühlt sich wie eine Ewigkeit an.

      „Du erkältest dich noch, mit deinen nassen Haaren, kleines.“, murmle ich und hauche ihr einen Kuss auf die Stirn.

      Elinor nickt, ihr Blick dankbar darüber, dass ich die Situation aufgebrochen habe. Es ist wahrhaftig eine schwierige Situation. Ich fühle mich auf der einen Seite befreit und auf der anderen befürchte ich, mit meiner Offenheit eventuell etwas zerstört zu haben, dass gerade dabei war sich aufzubauen. Was, wenn ihr das alles zu viel wird? Klar im Grunde hat sie absolut nichts mit Sarah zu tun und doch wird sie mich auf ewig mit ihr teilen müssen. Weshalb sollte sie das wollen?

      Madame steht auf und geht ins Bad, ich folge ihr und als sie nach Fön und Bürste greift, nehme ich ihr beides aus der Hand und beginne, ihr Haar zu trocknen.

      Wehmut überkommt mich und ich denke an die Anfangszeit, in der ich versucht hatte, die Pflege von Sarah selbst in die Hand zu nehmen. Ich hatte ihr so oft die Haare geföhnt, aber im Vergleich zur jetzigen Situation blickte mich damals ein starres Gesicht mit leblosen Augen aus dem Spiegel heraus an. Elinors Wangen im hier und jetzt sind hitzig, ihr Blick frech und herausfordernd fängt sie den meinen im Spiegelbild auf und ich kann nicht anders, als sie anzulächeln.

      Die Küche war schnell aufgeräumt und wir plauderten noch über belangloses, während sie den Abwasch machte und ich war überrascht, dass sie die Ereignisse des Tages so gut wegsteckte.

      Ich brachte Elinor noch zu Bett, ein schönes großes hat sie und die einladenden Gitterstäbe am Kopfende lassen Raum für Fantasie.

      Sie schläft schnell ein, hat den Kopf an mich geschmiegt und ich liege hier also neben ihr im Bett und lasse unsere gesamte Begegnung Revue passieren, während ich ihr schönes ruhiges Gesicht betrachte.

      Minuten später schaffe ich es mich loszueisen, murmle noch ein leises „Schlaf gut, kleines.“ und mache mich auf den Heimweg.