Mr. Rollkragen

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      Mr. Rollkragen

      Eine aus aktueller Schreibwut und Prokrastination entstandene Geschichte. Ich weiß noch nicht was für Ausmaße sie annehmen wird, aber eines ist sicher, es wird die längste, die bisher aus meiner Feder entstanden ist. Mag sein, dass es sich mit der Zeit in Richtung FSK18 entwickeln wird, falls ja, freue ich mich, wenn sie jemand umtopft. Sie läuft langsam an und ich hoffe, sie findet Anklang :pardon:

      Elinor:

      Es ist schon 21:30. Nach einem hektischen Blick auf die Uhr stelle ich fest, dass heute weder genügend Zeit, noch der richtige Tag ist, um das Experiment „Eyeliner“ anzugehen. Ich habe mich mit meinem heutigen Outfit ohnehin schon genügend verkleidet. Ein letzter prüfender Blick in den Spiegel und schnell Jacke und Schal übergestreift, machen sich meine Füße auf den Weg. Ich gehe selten abends aus, meine Erfahrung zeigte bislang, dassSpaß und die damit einhergehenden Kosten in absolut miserablem Verhältnis zueinander stehen. Und heute gehe ich dennoch fort, mal wieder. Ich verstehe nach wie vor nicht, weshalb Nadja es schafft mich immer wieder zu überreden, „feiern“ zu gehen. Klar hat sie recht, ich verbringe meine Wochenenden gern zuhause, am besten in meiner Lieblingshose auf der Couch.

      Ich ziehe fröstelnd den Mantel enger und während meine Füße, wie von selbst den Weg zum Bahnhof laufen, schweifen meine Gedanken ab: Wie oft beuge ich mich dem Willen anderer? Wann tue ich wirklich einmal etwas nur für mich? Ich hasse Bahn fahren. Ich hasse Warten. Und am meisten hasse ich mich für mein Kopfkino. Die Bahn kommt beinahe gleichzeitig mit mir am Bahnhof an und Ich setze mich in das letzte freie Abteil und beobachte die Menschen um mich herum. Ganz vorne (zum Glück) einige junge Erwachsene in meinem Alter, fünf Stück, um genau zu sein. Mit im Gepäck: eine Flasche Absolut Vodka, etwas das aussieht wie ein Energydrink zum Mischen und jede Menge Einwegplastikbecher. Da freut sich die Umwelt. Ohne es zu wollen wandert meine linke Braue beinahe bis zum Haaransatz, ein Pokerface konnte ich leider noch nie zu meinen Stärken zählen. Und diese Augenbrauen führen schon ein Eigenleben, seit ich im Alter von vier Jahren, mein Brot nicht aufessen wollte.

      Es steigen zwei Mädchen zu, so knapp bekleidet, dass sie regelrecht um eine Blasenentzündung zu betteln scheinen. Was man jetzt beobachten kann, meine lieben Mitmenschen, ist der Grund, weshalb die meisten jungen Menschen „feiern“ gehen. Die Herren, um sabbernd und sternhagelvoll, Mädchen mit baldiger Blasenentzündung hinterher zu glotzen. Tja und die Damen der Schöpfung? Bestätigung und Drinks für umme, schätze ich. Wenn solches Verhalten mit Mitte Zwanzig normal ist, was bin dann ich?

      Mir entschlüpft ein Seufzen; alles Gründe, weshalb ich absolut ungern ausgehe. Was ich brauche, kann mir keiner dieser Menschen geben. Nicht einer dieser Kids wäre mir und meinen Sehnsüchten gewachsen. Das mag jetzt zynisch und vollkommen oberflächlich klingen, aber das ist meine Wahrheit. Wenn ich an manchen Tagen eine Männerhand sehe, die sich am Haltegriff in der Bahn festhält, dann stelle ich mir vor, wie sie langsam über meinen Körper wandert, frage mich, wie sie sich als Geballte Faust in mir anfühlen würde.Wie lange es wohl dauern mag, bis sie es tatsächlich schafft, komplett in mich einzudringen? Ich nage an meiner Unterlippe und suche nach geeigneten Händen, aber alles was ich sehe ist entweder zu schmal, zu lang, zu ungepflegt oder definitiv und absolut zu jung. Zu jung, wie die Jungs in meinem Alter, die nun endlich den Zug verlassen. Schöne Männerhände sind wirklich eine Rarität.

      Eine Briese gepaart mit kalter Nachtluft, sorgt für ein Prickeln in meinem Nacken. Ich sehe auf und bemerke, wie ein grauer Mantel an vorübergeht und sich zwei Plätze weiter, mir gegenüber niederlässt. Der erste Eindruck wirkt gepflegt, ich schätze ihn auf Anfang Vierzig und studiere ihn von Kopf bis -na ja,soweit, bis die Sitze mir die Sicht versperren. Er trägt schwarze Handschuhe, vermutlich Leder, einen dunklen Rollkragenpullover und vertieft sich in ein kleines, gelbes Buch. Ich kneife die Augen zusammen und versuche den Titel zu entziffern, als sein Blick sich hebt und meinen einfängt. Er erwidert mein Lächeln nicht, verzieht keine Miene, sondern schaut mich nur an mit seinen dunklen Augen. Ich fühle mich ertappt und senke den Blick, ziehe mein Smartphone hervor und scrolle durch belangloses. Ich blicke ab und zu geradeaus, nur um festzustellen, dass Mr. Rollkragen wieder in sein Buch vertieft ist. Was er wohl beruflich macht. Und weshalb fährt so jemand Bahn? Er sieht nicht direkt aus, als müsse er sich dieses Freitagabendtheater antun.

      An der Nächsten Haltestelle muss ich aussteigen, ich stehe auf und laufe zur Tür, als mein Handy vibriert. Eine Nachricht von Nadja; irgendeine Person hat auf ihr Kleid gekotzt, deshalb sei der Abend gelaufen. Wenn ich etwas noch mehr hasse als warten, abends auszugehen und Bahn fahren zusammen, dann sind das spontan geplatzte Verabredungen. Ich wage also einen letzten Blick über die Schulter, um den dunklen Augen nochmals zu begegnen und stelle fest, dass der Platz leer ist. Wann war er ausgestiegen? Bei genauerem Hinsehen bemerke ich, dass er sein Buch vergessen haben muss. Ich greife zu: Aha, Dantes „Göttliche Komödie“ als Reclam Ausgabe. Das Buch unter den Arm geklemmt steige ich aus und wechsele das Gleis, die Anzeigetafel zeigt mir an, dass mein Zug nach Hause in vierzig Minuten eintrifft. Ich setze mich und beginne zu lesen.

      Der Text ist schwere Kost und mal abgesehen davon, dass ich nicht gläubig bin und mir der Begriff „Sünde“ extrem auf die Nerven geht, bin ich in erster Linie enttäuscht. Ich hatte mehr erwartet von der bedeutendsten Dichtung der Italienischen Literatur, aber vielleicht ist es im Moment auch nur ein furchtbar schlechter Zeitpunkt, um sich mit Weltliteratur zu beschäftigen. Während die Buchstaben vor meinen Augen zu tanzen beginnen, schleichen sich ein paar schicke Männerschuhe in mein Blickfeld. Mr. Rollkragen steht vor mir, er hält ausreichend Abstand, ist aber dennoch nahe genug, um Unbehagen in mir auszulösen. Meine Kehle fühlt sich an wie ausgetrocknet und sein Duft strömt mir in die Nase. Sandelholz. Würzig, maskulin, angenehm. Er streckt seine Hand aus, fordert sein Buch zurück, wortlos. Ich schlucke und lege es in diese großen, behandschuhten Hände. Ob sie so gepflegt sind, wie der Rest von ihm? „Danke fürs mitnehmen.“ Er spricht ruhig und klar. Mein Kopf nickt automatisch. „Sind Sie nur wegen des Buches zurückgefahren?“, Mein Mund scheint meinem Kopf zu folgen und einen eigenen Automatismus entwickelt zu haben, aber es stört mich nicht. Ich hätte eine weitaus doofere Frage stellen können, damit ich seine Schuhe noch ein Weilchen länger betrachten kann. Schuhe, die sich wirklich gut in der Nähe meines Gesichts machen würden.

      Er schmunzelt und scheint zu überlegen. „Ich wüsste ja, wo man um diese Uhrzeit tatsächlich noch eine Tasse Tee bekommt. Interessiert an der Geschichte zum Buch?“. Nein, eigentlich wirklich nicht. Aber mal abgesehen davon, dass es prinzipiell eine schlechte Idee ist, mit fremden, großen Männern nachts irgendwo hin zu gehen, will jede Faser meines Körpers genau das tun. Mein Schicksal provozieren, Tee trinken um anschließend als Flussleiche zu enden.

      Bevor mein Hirn weitere Szenarien produzieren kann, dreht sich Mr. Rollkragen auf dem Absatz um und läuft mit zügigen Schritten davon. Ich bin fassungslos, er hat noch nicht einmal meine Antwort abgewartet und zu allem Überfluss hebt er im Gehen den Zeigefinger und bedeutet mir, ihm zu folgen.


      Ich stehe noch immer verdattert und absolut überfordert am Gleis. Mein Blick schwankt zwischen der Anzeigetafel (noch über eine halbe Stunde) zu Mr. Rollkragen, zu meinen Füßen. Mist. Eine Tasse Tee klingt wirklich unfassbar gut, das finden meine kalten Zehen ebenfalls und mein Magen meldet sich auch langsam zu Wort. Warum eigentlich nicht? Also eile ich, dem immer kleiner werdenden, grauem Mantel nach und bin schließlich aus der Puste, als ich ihn erreiche.

      Fortsetzung folgt...
      Teil 2

      Mr. Rollkragen:


      Ich wusste es.
      Manchmal, wenn man Menschen im richtigen Moment tief in die Augen blickt, findet man riesige Brocken Sehnsucht in ihren Blicken. Ich kann nicht erklären weshalb, aber seit sie mich in der Bahn mit diesen großen Augen angesehen hat, habe ich das Bedürfnis, eine Tür in dieser jungen Frau zu öffnen.
      Mir ist klar, dass sie mir nachlaufen wird und wie zur Bestätigung höre ich kleine Trippelschritte näherkommen, gefolgt von einem keuchenden „Warten Sie bitte!“.

      Sie ist zu jung für mich, aber etwas an ihrem Wesen und der Art, wie sie angerannt kommt (in der Gelben, viel zu großen Jacke, den Kulleraugen und rosigen Wangen) berührt mich.
      Zu jung, viel zu jung, aber nun auch zu spät für einen Rückzieher.
      Als sie schließlich bei mir ankommt, kann man ihren inneren Kampf beinahe greifen, so präsent ist er.
      Auch ihre Unsicherheit ist unglaublich einladend, weshalb ich mir den Kommentar:
      „Haben Dir deine Eltern nicht beigebracht, dass man niemals mit Fremden mitgeht?“, nicht verkneifen kann.
      Fies? Kann ich.

      Ihr Mund klappt auf, wieder zu, wieder auf und dann stapft die junge Dame einfach los.

      Ich schmunzle, wirklich sehr erfrischend. „Nun gut, da wir das mit deiner scheinbar unzureichenden Erziehung geklärt hätten, was tust Du um diese Uhrzeit hier draußen allein?“. Um die direkten Worte abzumildern lege ich eine Portion Sorge mit in meinen Tonfall. Wenn ich ehrlich bin, frage ich mich wirklich, aus welchem Grund eine junge Frau nachts allein am Gleis sitzen sollte, um ein liegen gelassenes Buch zu lesen. Zumal man wirklich nicht mit Fremden mitgehen sollte - vor allem nicht mit Fremden, wie mir.

      Ihr empörter Blick ist entzückend, dann holt sie einmal tief Luft und legt los: „Moment mal, erstens bin ich alt genug um selbst zu entscheiden, mit wem ich Tee trinken gehen möchte, wobei ich mir aktuell gar nicht mehr so sicher bin, ob ich das mit Ihnen überhaupt werde - und zweitens, geht Sie meine Erziehung nun wirklich nichts an.“ Beinahe, als wolle sie diese Worte nochmals unterstreichen, schießt ihre Augenbraue bedrohlich in die Höhe.



      Ich hebe abwehrend meine Hände. „Touché, ich habe einen eigenwilligen Humor und darüber hinaus nicht den besten Tag heute, aber Du solltest dich davon wirklich nicht in die Flucht schlagen lassen.“, beschließe ich die Situation zu entschärfen und trete ein paar Schritte zurück. Es wäre besser, die Kleine ihrer Wege zu schicken, aber sie legt den Kopf schief und bleibt mutig. „Also gut Mr. Rollkragen, ich handle einen Deal aus: Sie verraten mir mehr über ihren schlechten Tag und anschließend erzähle ich Ihnen, weshalb mein Abend ruiniert ist.“


      „Wie bitte?“ Eine Rhetorische Frage; hat sie mich gerade allen Ernstes Mr. Rollkragen genannt?
      Ich pruste los: „Komm, den Spitznamen können wir drinnen weiter ergründen“, ich hebe die Tür zu Zorros auf und lasse sie eintreten. Ich mag das Ambiente hier, das Publikum ist gemischt, die Musik nicht zu laut und das gedimmte Licht sorgt für ausreichend Anonymität und Gemütlichkeit.

      Ich mime den Gentleman und helfe Ms. Unerzogen aus ihrem Anorak. Sie trägt ein Bauchfreies, graues Top, Figurbetonte Jeans und Sneaker. Falls es vorher nicht schon offensichtlich genug war, jetzt ist es das: Sie ist zu jung. Die Jacken über dem Arm steuere ich auf einen Tisch im hinteren Bereich der Bar zu, ich dirigiere sie mit der Hand im Rücken in meine gewünschte Richtung und stelle mit erfreuen fest, dass sie schaudert. Ich rücke ihren Stuhl zurecht und streife mit der Hand ihre Schulter. Als ich mich ihr gegenüber niederlasse, habe ich Mühe mein Pokerface aufrecht zu erhalten. Sie trägt keinen BH.


      „Also, da wir das mit meinem Namen bereits geklärt hätten, wäre es doch nur fair, wenn du mir deinen verrätst. Meinst du nicht auch?“, frage ich sie und klopfe mir innerlich auf die Schulter für so viel Selbstbeherrschung.
      „Mein Name ist Elinor.“ Sie kräuselt ihre Nase und fährt fort. „An Tagen wie heute, fühle ich mich tatsächlich so alt, wie sich mein Name anhört. Zumindest, bis sie aufgekreuzt sind. Seit dem fühle ich mich wie eine zwölfjährige.“

      Interessant. Einen Moment überlege ich, zu schweigen, um abzuwarten, ob sie sich weiter öffnet, aber ich will es ihr leicht machen: „Und wie fühlt sich das für dich an, wenn dich jemand herausfordert. Wenn jemand an deiner Fassade kratzt und unverfälschte Reaktionen hervorlockt?.“


      Sie nagt an ihrer Unterlippe. „Schwer zu sagen, es stört mich gewaltig. Aber es tut gut, eben mal nicht vernünftig sein zu müssen. Sie müssen verstehen, ich bringe mich selbst nicht oft in unbequeme Situationen. Mag sein, dass ich dadurch manches verpasse, aber die Jugend von heute hat doch einen eigenartigen Sinn von Spaß. Da erscheint es mir meist sinnvoller, zuhause zu sitzen und ein gutes Buch zu lesen. Bei einer Tasse Tee.“
      Sieh an, es scheint, als rede die kleine Elinor sich hier gerade ein paar Steine von der Seele...

      Auch wenn sie dort ist wo ich sie haben möchte, frage ich mich, ob es nicht langsam an der Zeit wäre, die Handbremse zu ziehen. Andererseits; was ist, wenn sie genau das hier braucht? Ich habe ihren Blick gesehen, merke jetzt schon wie sie auf mich reagiert. Warum eigentlich nicht?
      Mein Leben ist so wunderbar geordnet, genügend Platz für einen kleinen Wirbelwind und eine kleine Dosis Chaos. Weshalb also nicht einfach tief Luft holen und eintauchen.

      Und genau diesen Rat werde ich ihr auch geben.

      „Elinor, es mag Tage geben, die durchaus dafür gemacht sind sich zuhause zu verstecken, aber sie sollten sich nicht anhäufen. Das Leben findet außerhalb der Komfortzone statt und mir scheint, als versteckst du dich beinahe zu oft hinter deiner Vorstellung von Vernunft. Ist es wirklich das was du möchtest, oder ist es einfach nur die bequeme Alternative, zu dem was du nicht willst und das ganz brav und ohne jemandem dabei auf die Füße zu treten.“

      Sie ist schon wieder Sprachlos. Ob sie mir gerade insgeheim zustimmt, oder mich für meine Worte verflucht wüsste ich nur zu gern. Würde sie bereits an meine Seite gehören, hätte ich sicher bessere Methoden, um das ungeschminkte Innere von Elinor hervor zu kitzeln. Ich winke den Kellner herbei und bestelle eine Kanne Pfefferminztee und Knabbereien, während ich das hübsche, grübelnde Mädchen vor mir nicht aus den Augen lasse. Sie schweigt, schürzt die Lippen und scheint irgendwo in der hintersten Ecke ihres Hirns verschwunden zu sein. Sie hat den Kellner nicht einmal registriert …


      „Elinor, ich halte dich absolut nicht für eine Zwölfjährige, deine Erziehung kann ich bisher noch nicht beurteilen…“,ich zwinkere ihr zu „…aber ich liege vermutlich richtig, wenn ich behaupte, dass du froh bist hier zu sein. Es ist definitiv ein Schritt in die richtige Richtung, denn du bist mitgekommen, weil du es wirklich wolltest. Habe ich recht?“. Damit falte ich die Hände und lehne mich zurück.


      Komm Kleines, Spiel mit mir …
      Meine Reaktion auf den ersten Teil war

      ujjj ujjjuj, das ist ja mal "dominant" und hab mich fallen lassen ;)

      nach dem zweiten Teil bin ich wieder misstrauisch und mach mir Sorgen um die Protagonistin... :gruebel:
      jetzt weiss ich nicht, ob ich sagen soll "willkommen zurück, Kopf" ;(

      Diese Ambivalenz aufgrund von nur 2 Geschichtsteilen find ich schon sehr spannend...
      Zwischen dem, was ich denke, dem, was ich sagen will, dem, was ich zu sagen glaube und dem, was ich wirklich sage und

      dem,

      was Du hören willst, dem, was du wirklich hörst, dem was du zu verstehen glaubst, dem, was Du verstehen willst und dem, was Du wirklich verstehst, gibt es 9 Möglichkeiten, sich nicht zu verstehen.

      Passagno
      So, mein Ziel war es eigentlich, jeden Abend einen weiteren Teil zu posten. Mal sehen, ob ich das schaffe, denn ab jetzt habe ich nur noch den Teil für morgen abgetippt ... aber ich verspreche, ich gebe mir Mühe am Ball zu bleiben! *fleißig weitertipp*

      Teil 3

      Elinor:


      Mein Kopf läuft auf Hochtouren. Dieser Mann treibt mich jetzt schon in den Wahnsinn, erst redet er mit mir über meine Erziehung, wie mit einer pubertären Jugendlichen, nur um anschließend seine Handschuhe auszuziehen und mich seine warmen Hände spüren zu lassen. Seine Hände sind unvergleichlich. Groß, mit breiten, langen Fingern, sehr gepflegt und doch wirken sie so, als würde er damit hin und wieder anpacken. Oder zupacken? Sie wären perfekt, wenn er nicht diesen Ring am rechten Finger tragen würde.


      Wenn ich mich aber entscheiden müsste, was mich am meisten irritiert, dann wären das seine Augen. Müde, dunkle Augen mit vielen Lachfältchen. Er hat mir nicht ein einziges Mal auf die Brüste geschaut. Nicht dass es mich stört, im Gegenteil. Diese Beherrschtheit ist nur wirklich ungewohnt. Zugegeben- es stört mich doch ein wenig. Für ein absichtliches Tee-Rendezvous wäre ich bestimmt nicht ohne BH aus dem Haus gegangen und jetzt sitze ich hier und versuche unauffällig meine Brustwarzen zu verstecken. Ich glaube, würde er starren, wäre es leichter für mich, denn dann hätten sie wenigstens einen guten Grund und somit eine Berechtigung, um gegen den Stoff meines Tops zu drücken.


      „Elinor?“, höre ich ihn fragen. „Hm?“. Er holt tief Luft. „Du möchtest doch hier sein, oder liege ich falsch? Es wirkt beinahe, als fühlst du dich unwohl. War ich; bin ich zu direkt?“ Ich sehe auf und zucke mit den Schultern. „Möchtest du, dass ich dir ein Taxi rufe?“ fragt er schon beinahe besorgt. Ich schüttle den Kopf. „Ja. Nein mir geht es gut, ich bin nur an meinen Gedanken hängengeblieben.“ Wenn er bloß wüsste, was in mir los ist. „Und um Ihre Frage zu beantworten: ich bereue es nicht, mich für den Tee und gegen die Kälte entschieden zu haben.“ Als wäre das sein Stichwort gewesen, kommt der Kellner zu Tisch und bringt unser bestelltes. Sein bestelltes. Normalerweise bin immer ich diejenige, die die Initiative ergreifen muss … Er nickt wissend, schweigt aber.


      „Also, was hat es mit dem Buch auf sich?“, Frage ich während ich mir eine Tasse Tee eingieße. „Denn deshalb haben Sie mich doch überhaupt hier haben wollen, oder?“. Er lächelt. „Ja und nein. Das mit dem Buch ist eine längere Geschichte. Du wirst dich zunächst damit zufrieden geben müssen, dass ich es aus einem Bücherschrank habe und es, wie schon beim ersten Mal Lesen, absolut trocken finde. Und was dich betrifft, nun du bist hier, weil du hier sein möchtest. Nicht wegen des Buches.“ Er mustert mich eindringlich und ich glaube, er hat mir nun doch auf die Brüste geschaut. „Ich würde zu gern wissen, weshalb du nachts alleine in diesem Aufzug durch die Gegend spazierst.“, fordert er.


      Ich berichte ihm also von allem, von Nadja, vom ungern Ausgehen, dem Bahn fahren und ja, ich erwähne sogar, dass ich mich unwohl fühle, ohne BH aus dem Haus zu gehen. Er zuckt nicht einmal mit der Wimper sondern hört nur aufmerksam zu. Was mache ich hier bloß. Weshalb fällt es mir so leicht, mich einem Fremden zu öffnen und wie kann es sein, dass er mittlerweile so viel über mich weiß, mich duzt und ich kenne noch nicht einmal seinen Namen. Darüber hinaus ist da dieser Ring an seinem Finger.„Wie heißen Sie eigentlich?“, Frage ich, doch er lächelt nur und antwortet: „Elinor, hier geht es heute nicht um mich. Ich bin deinetwegen hier. Sieh es als Chance, du kannst dir von der Seele reden, was immer du möchtest und wirst in der Hälfte aller Fälle eine Antwort bekommen, die dir nicht gefällt, aber es wird eine vollkommen ehrliche Antwort sein.“


      Er schenkt uns Tee nach und fährt fort „Warum gehst du nicht nochmal tiefer darauf ein, weshalb deine hübschen Brüste, sich in diesem Zustand befinden. Das scheint nämlich ungefähr den Kern des Problems zu treffen.“ Das hat er nicht gesagt. Ich bin unfähig auch nur im Ansatz auf seine Forderung einzugehen. Zu sagen, dass er mich überfordert wäre untertrieben. Es soll also um mich gehen? Schön … „Brauchst du einen Countdown, der langsam herunterzählt, oder wird er nichts bringen, weil deine Neugierige Seite wissen will, was nach null passiert.“ Er grinst und nippt genüsslich an seinem Tee. Verdammt. Ja. Nein. Ja. Ich weiß es nicht!


      „Was passiert bei null?“, ich könnte mich Ohrfeigen, dass ich das tatsächlich gefragt habe. Das Eis wird dünner Elinor. Er schmunzelt. „Das darfst du entscheiden. Dieses eine Mal zumindest. Sieh es als eine Art Joker. Du hast einen Wunsch frei, aber es gibt Bedingungen.“ Er schaut mir ruhig in die Augen. „Um zur Ersten zu kommen;entweder du erzählst mir hier und jetzt von deinen Gedanken, und zwar Ausführlich, oder du bekommst einen Wunsch frei, dieser ist allerdings daran gebunden, dass wir gemeinsam herausfinden werden, was genau in diesem Kopf steckt. Du hast die Wahl.“ Er tippt sich demonstrativ gegen die Schläfen und mir wird zum wiederholten Mal in dieser Nacht klar, dass ich mich mehr als nur an diesem Mann verbrennen werde und er mir absolut und in jeder Hinsicht mehr als überlegen ist.


      Nach seinen Worten will sich mein Geist winden, die Füße in die Hand nehmen und das Weite suchen. Mein Körper jedoch reagiert mit jeder Faser auf seine Worte. Ich spüre ein Ziehen im Unterbauch und will mich in diese wunderbaren Hände schmiegen und sie machen lassen, was immer sie wollen. Was immer er will. Er hat unglaublich viel Geredet, viel um den heißen Brei herumgeschifft, daher will ich es genauer wissen und frage: „Wie wird das nun laufen? Schickst du mich gleich zur Toilette und beauftragst mich, dir mein getragenes Höschen auszuhändigen?“.


      Er greift sich gespielt empört ans Herz „Oh woher wusstest du das bloß. Aber nein, dein Höschen ist an seinem aktuellen Platz bei weitem besser aufgehoben. Für dich habe ich eine andere Aufgabe.“ Er beugt sich vor und greift meine Hand. Während er weiter spricht, fährt seinen Daumen in kreisenden Bewegungen über meinen Handrücken. „Du wirst dir etwas überlegen, eine Art Lektion, für deinen eben unterlaufenen Fehler.“ Ich erschrecke, nicht wegen der „Lektion“, damit hatte ich früher oder später sowieso gerechnet, sondern weil ich mich ernsthaft Frage, welchen Fehler er meinen könnte. Ich schüttle den Kopf: „Ich weiß nicht, welchen Fehler Du m…“ Weiter komme ich nicht, denn er drückt mir seinen Daumennagel in den Handrücken. „Au!“, entfährt es mir. Nicht des Schmerzes wegen, ich bin nur wirklich überrascht.


      „Wenn du das hier wirklich möchtest, dann wirst du es besser beibehalten, mich zu Siezen. Es gefällt mir, was für eine Stimmung dadurch aufkommt und diese würde ich gerne halten.“ Damit streicht er sanft über die leicht gerötete Stelle. Ich habe absolut keine Ahnung, wie er es schafft mich dermaßen aus dem Konzept zu bringen, ich weiß nur, dass ich mehr davon möchte, ja sogar brauche. Ich befeuchte meine Lippen, presse die Knie zusammen und nicke langsam. „Verstehe … Wenn es Sie glücklich macht, dann möchte ich das ebenfalls gern beibehalten. Mr. Rollkragen.“ Er lächelt und sein Daumen zieht weiter seine Kreise über meine Hände. Wenn er nur diesen Verdammten Ring nicht tragen würde.


      Ich entschuldige mich kurz, um nun doch einmal das Bad aufzusuchen. Ich brauche im Moment einfach etwas Luft und Abstand, um einen klaren Gedanken fassen zu können. Als ich aufstehe, bemerke ich meine wackligen Beine und ich glaube, seinen Blick zu spüren, wie er brennend über meinen Körper fährt, mich komplett zu röntgen scheint und sich schließlich an meinen Hintern heftet. Im Bad angekommen blicke ich meinem Spiegelbild entgegen. Meine Augen blitzen förmlich, meine Wangen sind rosig, die Haare zerzaust und ich habe das Bedürfnis, ein halbes Schwimmbad auszutrinken, um meine trockene Kehle zu fluten. Ich schüttle den Kopf und versuche den bisherigen Abend irgendwie zu realisieren. Dort draußen sitzt er, der Mann mit dem vermutlich alles möglich ist.


      Ich weiß nicht mehr wer diesen Satz einst sagte, aber nie kam er mir treffender vor, als in diesem Moment: „Be careful what you wish for, it might come true.“ Ich stehe hier also im Bad und mein Kopf ist absolut leer gefegt. Ich weiß nicht, was genau ich von Mr. Rollkragen will. Aber ich weiß, dass ich definitiv wissen möchte, was nach Null geschieht. Ich weiß aber auch, dass jeder Schritt in diese Richtung Konsequenzen nach sich ziehen wird. Allein schon aufgrund des Ringes an seiner sehr verheirateten rechten Hand ...


      Ich zucke zusammen, als jemand sehr energisch an die Badezimmertüre klopft.
      Teil 4

      Mr. Rollkragen


      Nachdem Elinor aufgestanden war, beglich ich direkt die Rechnung. Ich sollte eventuell schon mal ein Taxi anfordern. Während ich hier also sitze und darauf warte, dass Madame von der Toilette zurück kommt, analysiere ich ihr Verhalten des heutigen Abends. War ich zu forsch? Ist ihr alles eventuell doch zu viel? Mir ist bewusst, dass ich sie überfordere, aber gerade das ist mein Ziel. Es scheint nicht oft zu passieren, dass ihr jemand sagt wo es langgeht, weshalb sie auch wenig Übung darin hat zu widersprechen, ihre Meinung durchzusetzen und dafür einzustehen was sie wirklich will. Und genau das muss ich ändern, wenn wir weitere Schritte in diese Richtung gehen.


      Mir ist außerdem klar, dass sie den Ring bemerkt hat. Ich könnte die Situation natürlich aufklären,aber es ist besser, wenn es sie fürs erste auf Abstand hält. Gut möglich, dass ein solcher Anker zur Realität nicht schadet. Auch für mich ist es ein großer Schritt, den ich hier gehe. Aber das braucht sie nicht zu wissen. Wer weiß, ob ich sie überhaupt irgendwann aufklären werde; gegen Emotionen habe ich nichts einzuwenden, aber das Verlangen mich längerfristig zu binden habe ich nicht. Erst recht nicht an eine junge Frau, die ihr ganzes Leben noch vor sich hat.


      Sie ist für meinen Geschmack schon viel zu lange im Bad. Ich beschließe also, besser nachzusehen, ob sie in Ordnung ist. Womöglich war doch alles etwas viel für einen Abend. Daher mache ich mich auf zu den Damentoiletten und Klopfe an. “Elinor? Alles in Ordnung?“. Sie reagiert nicht.


      Ich öffne die Tür und kann erleichtert aufatmen. Sie steht vor dem Spiegel, die Hände ins Waschbecken gekrallt, starrt sie sich an. Ich schließe die Tür und gehe langsam auf sie zu. Ja, eindeutig zu viel für sie. Ich stelle mich hinter sie und lege meine Hände auf ihre Schultern. „Darf ich?“ Sie schließt die Augen und nickt. Langsam massiere ich ihren Nacken, fahre durch ihre Haare und spüre, wie ihr Körper langsam nachgibt. „So ist gut.“, murmle ich und entlocke ihr ein sanftes Stöhnen, das tiefer in mich dringt, als ich es aktuell gebrauchen kann. „Hast du etwa überlegt, mir doch dein Höschen zu bringen, oder weshalb brauchst du eine Viertelstunde im Bad?“, scherze ich.


      Sie öffnet schlagartig die Augen und unsere Blicke begegnen uns im Spiegelbild. Ein schönes Bild, wie sie vor mir steht, mit diesem völlig gelösten Gesichtsausdruck und meinen Händen auf ihren Schultern. Sie dreht sich um, legt den Kopf in den Nacken und sagt: „Küss mich.“ Woher kam das denn jetzt plötzlich? Ich trete einen Schritt vor, halte sie gefangen zwischen dem Waschbecken und mir. „Wie bitte?“ Frage ich.

      „Küssen Sie mich. Bitte.“, flüstert sie. Ich beuge mich zu ihr herunter und greife ihr Kinn. Sie hat unfassbar weiche Haut. Ich lächle, lasse ihr Kinn los und Tippe ihr auf die Nase. „Kleines, wir sollten das hier nicht noch weiter ausreizen. Das war alles schon unglaublich viel für einen Abend.“ Ich mache eine kurze Pause und schaue in ihr enttäuschtes Gesicht. „Deine Lippen sind wirklich einladend, das ist nicht das Problem, aber ich möchte, dass du dir im Klaren darüber wirst, ob du das hier wirklich willst, bevor wir einen Schritt weiter gehen. Immerhin bin ich ein Fremder Mann.“ Ich schmunzle.


      Die Tür geht auf und zwei Frauen betreten das Bad. Irritiert blicken sie auf die ihnen dargebotene Szene. Die Rothaarige baut sich vor mir auf und stemmt die Hände in die Seiten „Das hier ist das Damenklo!“, zetert sie „Und überhaupt, sind sie nicht viel zu alt für dieses Mädchen? Tztztz“ Sie schüttelt empört den Kopf. Irgendwie erinnert sie mich ein wenig an Molly Weasley aus Harry Potter. Ich schmunzle und entschuldige mich bei den Damen, während ich Elinors Hand nehme und sie aus dem Bad führe.


      Sie kichert, ein schönes Geräusch. Ich drücke ihre Hand „Geht es dir gut?“, frage ich. „ Na ja, abgesehen davon, dass ich um einen Kuss betrogen wurde, ja.“ Da schmollt also jemand? Süß. „Bin ich dir nicht zu alt?“, möchte ich wissen. Sie legt den Kopf schief „Das mit dem Alter ist so eine Sache. Für mich sind Menschen erst dann wirklich alt, wenn sie ihre Lebensfreude verloren haben und nichts mehr wagen.“ Sie wirkt nachdenklich. „Tatsächlich fühle ich mich sehr oft so … Alt eben.“ Mist. „Dann solltest du das ändern und definitiv mehr wagen kleine Elinor.“ Ich helfe ihr in ihre gelbe Jacke, ziehe den Reißverschluss zu und nehme ihr Gesicht in meine Hände „Das Taxi müsste jeden Augenblick hier sein. Ich möchte dich wirklich sehr gerne wiedersehen, aber die Entscheidung liegt bei dir.“.


      „Wie wird das alles weitergehen?“, fragt sie und nagt an ihrer Unterlippe. „Hm, ich würde vorschlagen wir treffen uns das nächste Mal auf neutralem Boden und finden heraus was du dir vorstellst.“, entgegne ich. „Kann ich es nicht vielleicht aufschreiben?“ Herrje immer diese falsche Scheu! „Ja, schreib es auf, wenn dir das leichter fällt. Aber du wirst nicht drumherum kommen, es mir laut vorzulesen.“ Ganz so leicht, kommt sie mir nicht davon. Ich nehme die Hände von ihrem hübschen Gesicht und greife in der Jacke nach meinem Handy.

      „Ich werde dir jetzt meine Nummer geben. Ich möchte, nein ich verlange von dir, dich bei mir zu melden, sobald du sicher Zuhause angekommen bist.“ Sie stimmt zu und speichert meine Nummer ein. Dann klappe ich mein Portemonnaie auf und gebe ihr 50€ fürs Taxi. „Spar dir die Diskussion, ich zahle das gerne.“ Sage ich, bevor sie Einwände erheben kann. „Danke.“, haucht sie.


      Wir treten hinaus in die kühle Nacht, das Taxi steht schon bereit. Ich wechsle kurz zwei Sätze mit dem Taxifahrer, er soll sie gut nach Hause bringen, dann wende ich mich Elinor zu. „Adrian.“ Sie schaut mich völlig verwirrt an. „Es sei denn, du möchtest bei Mr. Rollkragen bleiben.“, lache ich. „Na gut Adrian, dann werde ich Sie mit Vornamen Siezen und hoffen, das es nicht all zu bescheuert klingt.“, Entgegnet sie frech, reckt sich auf die Zehenspitzen und haucht mir einen Kuss auf die Wange. „Geh schon Kleines, das Taxi wartet nicht ewig.“ Damit halte ich ihr die Autotür auf.


      Was für ein Abend. Ich beschließe, noch ein wenig spazieren zu gehen, bevor ich mich auf den Heimweg mache. Gedankenverloren drehe ich an meinem Ring. Ich darf sie auf keinen Fall zu nahe an mich heranlassen. Ich scrolle durch mein Smartphone und tue das, was ich schon vor über einem Jahr hätte tun sollen. Es dauert keine zehn Sekunden und mein Anruf wird angenommen. „Leon, entschuldige, dass ich um die Uhrzeit noch bei dir anrufe. Ich brauche deinen Rat.“ Spreche ich, noch bevor er sich melden kann. „Adrian?“, ertönt es vom anderen Ende der Leitung. „Du gottverdammter Sturkopf, ich bring dich um, das ist dir hoffentlich klar.“ Nun gut, damit war zu rechnen. „Das hat später immer noch Zeit, kann ich vorbeikommen?“, frage ich, während meine Füße sich schon auf den Weg machen.


      Eine Stunde später, mittlerweile ist es schon weit nach ein Uhr, sitze ich bei Leon auf der Couch. Er hat umgeräumt und man merkt, dass diese gewisse Weibliche Note verschwunden ist. Zusammen mit Anna vermute ich, hat er auch einiges an Gemütlichkeit eingebüßt. „Bier?“, fragt Leon. Ich schüttle den Kopf. „Ich bin einfach froh, dass es dir gut geht.“, plappert er weiter. „Nach der ganzen Sache mit deiner Frau …“. Er stockt. „Genau aus dem Grund bin ich hier. Ab wann ist es legitim, weiter zu machen?“. Frage ich.


      Leon hebt erstaunt die Augenbrauen. „Nichts ernstes.“, Füge ich hinzu. Er fährt sich mit einer Hand durch die Haare. „Es ist das erste Mal seit … ?“ Ich nicke, stehe auf und gehe zum Kühlschrank. Ich werde wohl doch ein Bier brauchen wie es aussieht.

      Wird Zeit, dich deinen Dämonen zu stellen, Adrian.

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