In der Position als Sklavin bleiben

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      hallo @DomMacherin

      als absoluter newcomer im Forum habe ich mich aus gegebenem Anlass (Schwierigkeiten ins Thema DS einzusteigen) durchs Forum gelesen und muss jetzt eher spontan ein Kompliment loswerden.

      Dein obiger Beitrag ist eine der schönsten Beschreibungen für das Verhalten einer Sub Ihrem Dom gegenüber die ich je gelesen habe. Sas hat mich spontan berührt und beschreibt auchvein wenig unsere Probleme die wir so miteinander haben. Dazu aber an anderer Stelle noch mehr.

      Nur soviel; Ich lebe mit meiner Frau und Sub (sie bevorzugt den Begriff Sklavin im Sinne 24/7) seit 18 Jahren zusammen und auch wir stoßen immer wieder an besagte Grenzen und haben mit entsprechenden Schwierigkeiten zu kämpfen diese zu überwinden. Insofern hat mir Dein Beitrag tatsächlich aus der Seele gesprochen.

      Liebe Grüße
      Peter

      Stara schrieb:

      Das macht er jedoch nicht weil es nichts bringt. Eine Ohrfeige bringt bei mir erst etwas wenn ich eingesehen habe was ich gerade verbockt habe und hindert mich dann daran in ein Loch zu rutschen in das ich gerne rutschen würde weil ich mich für mein Verhalten so schäme.
      Vielleicht brauchst du gerade dieses Loch, um dich in deiner Position wiederfinden zu können.
      Eine Beziehung die einem klaren Führungsverhältnis unterliegt hat ganz wesentliche Bestandteile. Eine Person führt, eine Person nimmt Führung an. Der Herr leitet an, legt Mittel, Wege und Geschwindigkeit fest. Er kontrolliert, plant, unterstützt, agiert, korrigiert und er bereitet auf alle möglichen Situationen vor und und und ... er arbeitet mit und an den jeweiligen Stärken und Schwächen und er legt sein Handeln anhand seinen Vorlieben, Vorstellungen, aber eben auch anhand er aktuellen Vorgänge fest. Er unterliegt damit den Schwingungen der Verbindung und ist beiweitem kein Konsument.

      Das Problem ist in zwei Bereiche aufgeteilt.


      Der erste Bereich ist wenn wir nicht zusammen sind. Wenn ich mich in etwas hineinsteigere dann helfen ein Großteil der Vorschläge/Maßnahmen (Stille Treppe, Ohrfeigen, runterdrücken usw) einfach nicht weil mein Herr es wegen Abwesenheit nicht umsetzen kann



      Ich sehe das nicht so, dass dein Herr seinen Eingriff nicht umsetzen kann. Er kann es nur nicht auf diese Weise tun.

      Sollte dein Herr deine von dir beobachteten Schwierigkeiten genauso betrachten ist es einfach an ihm Bedingungen zu schaffen, die auch in seiner Abwesenheit deine niedere Position aufrecht erhalten.



      Meißtens erzähle ich ihm automatisch dass dieser Punkt gerade eingetroffen ist..

      Das funktioniert ja offenbar nicht. Wenn die Situation bereits da ist ist es für Vorbereitung zu spät. Führung heisst dich durch eine Situatiion hindurchzugeleiten und nicht dich hinauszuzerren.
      Packst du dies nicht muss die Situation weniger fordernd angesetzt werden. Schlechte Erfahrungen lassen sich nur müssig durch vielmehr positive mit der Zeit neu bewertet verinnerlichen.


      Der zweite Bereich ist wenn wir Zuhause sind und wir an ein Problem stoßen. Hier muss mein Herr auf seine Entscheidungsgewalt beharren und ab einem gewissen Punkt funktioniert das einfach nicht mehr. Zuletzt hat er deshalb etwas konfliktscheu reagiert. Damit hat er die Probleme aber nur aufgeschoben und der Frust ist geblieben.
      Ich denke das ist Kappes. Er muss nicht auf seiner Position beharren, denn er nimmt sie sich nicht. Kann er nicht. Machtgefällebeziehungen auch die verschrienen nonkon Verbindungen fußen auf dem Anerkennen der erhöhten Positin des Gegenübers.

      Hat er die Position nicht kann er sich auf den Boden werfen und mit den Füßen zappeln. Du hast ihn entmachtet. Ab dem Zeitpunkt kann er gar nichts.

      Konfliktscheu - es darf gar nicht bis zu einem wirklichen Konfikt kommen. Denn dann besteht keine klare Positionenverteilung mehr.

      Was du als konfliktscheu wahrnimmst ist vielleicht das blanke Wissen oder Ahnen, dass die Basis des Machtgefälles nicht stabil ist und ihm die Legitimation flöten geht.

      Gruß
      triangel
      <<<Toleranz sollte nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.>>>
      Johann Wolfgang von Goethe

      Intruder schrieb:

      dein Herr schickt dich in die Ecke,
      Da muss ich lächeln... Ja, so haben wir das früher auch gelöst. Diese Lösung war genau abgesprochen, und Subbi war damit einverstanden. Sie trat in Kraft, wenn ich fand, dass Subbi zu aufmüpfig wurde.
      Allerdings ist ganz wichtig, dass nach den 10 Minuten - oder 30 Minuten, je nachdem - ein sachliches Gespäch stattfindet. Sonst grummelt jeder weiter vor sich hin und das eigentliche Problem ist nicht beseitigt. Auch das muss abgesprochen sein. Jeder muss während der "Auszeit" wissen, dass danach geredet wird.
      Lächeln musste ich auch bei der Ursache des Problems, die ich gut kenne. Man zieht zusammen, freut sich auf ein gemeinsames Leben Tag und Nacht, und dann kommen die Alltagsprobleme... Ist das nicht bei allen Paaren so?
      Jeder Paartherapeut wird raten: wer bemerkt, dass er die sachliche Ebene verlässt, wird emotional und verletzt den Partner und sich selbst. Zurück zur Sachdiskussion! Worum geht es eigentlich? Welche Lösung ist besser? Finden wir einen Kompromiss? Was hat dich/mich veranlasst, so zu reagieren?

      Stara schrieb:

      Es braucht einfach seine Zeit.
      Da hast du schon selbst den richtigen Ansatz. Lass dir die Zeit. Jede Partnerschaft muss reifen. Du wirst einen Weg finden.
      Jetzt, nach vielen Jahren, kommt bei uns das "In die Ecke stehen" nur noch ganz selten vor. Subbi hat gelernt, sich zu kontrollieren.
      Ja ramiera, es ist sicher wichtig, eine bestimmte Zeitspanne zu haben (schon vorher festgelegt oder im Zusammenhang ausgesprochen ("Du gehst jetzt 10 Minuten in die Ecke"))

      und dann Fehlverhalten aufklären/aufarbeiten.

      Danke für die Präzisierung. :blumen:
      Die Frauen kosten uns achtzig Prozent unserer Kraft, aber ohne Sie hätten wir gar keine.


      Dieter Noll, "Kippenberg"
      Sie war von Anfang an 24/7 und ging immer weiter in Richtung TPE bis ich ihm letztendlich eines Tages die Erlaubnis gab ALLES in meinem Leben bestimmen zu dürfen.

      Hier scheint das Kernproblem der derzeitigen Situation zu liegen. Eine TPE Beziehung ist ein Entwicklungsprozess. Je gründlicher man die einzelnen Schritte (die dazu führen) auf sich wirken lässt, desto stärker wird nicht nur das Machtgefälle und die Vertrauensbasis sondern auch die Überforderung beider wird vermieden. Wie solltest du auch durchgehend TPE Sub/Sklavinnen Position bleiben können wenn sich das nicht im Laufe der Zeit herausbilden konnte. In einer 24/7 Beziehung besteht ein permanentes Machtgefälle (das sehen nicht alle so) das entwickelt sich langsam. Sobald es sich etabliert hat wären viele der von dir beschriebenen Situationen bereits gegenstandslos. Genauso hätte dein Herr dadurch Zeit gefunden sich in seiner Aufgabe einzurichten.

      Aber leider ist der Kämpfer in mir zu stark und muss nun von mir selbst etwas gebändigt werden.

      Die schrittweise Weiterentwicklung hätte dazu geführt das der Kämpfer in dir auf eine vertretbare Weise überwunden worden wäre. Der Kämpfer muss von dir nicht selbst etwas gebändigt werden.
      Eine TPE Beziehung müssen nicht nur beide wollen sondern auch beide daran gemeinsam arbeiten.
      „ Etwas gebändigt werden“ zeigt deutlich das Dilemma in dem ihr steckt. Triangel hat zurecht gesagt das ein zurückrudern und von vorne beginnen keine sinnvolle Lösung sein kann. Ihr solltet eine Bestandsaufnahme der Probleme durchführen und die notwendigen Anpassungen durchführen.

      Ich lebe jetzt 18 Jahre in einer TPE Beziehung und es dauerte fast drei Jahre das aus unserer weit über eine Spielbeziehung hinausgehende Bindung als TPE bezeichnet werden konnte. Das galt für uns beide.

      LG
      Max

      NS.: Der schönste Teil meines BDSM war der Weg zum TPE
      Meine Beiträge sind meine persönliche Meinung und stellen keine Verallgemeinerung dar.
      Jede Form des Bdsm ist richtig. Selbstverständlich hat die körperliche und seelische Unversehrtheit der Partnerin absoluten Vorrang. Wird falls nötig weiter ergänzt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Oblomow ()

      Liebe Stara,

      Ich kenne dein Problem sehr gut. Der Wille sich zu fügen ist eigentlich da aber dann entscheidet Dom etwas oder plant etwas von dem man selbst denkt es ist der vollkommene Schwachsinn und man weiß es besser. Man möchte Dom eigentlich vor Unheil bewahren.
      Und dann versucht man es vernünftig und ruhig und höflich zu erklären und denkt, so auf solch einleuchtende Argumente muss Sie/Er ja jetzt endlich zur Vernunft kommen. Aber es bleibt bei der Entcheidung und man denkt sich, das gibts jetzt nicht und man bringt seine Argumente noch einmal jetzt nicht mehr ganz so ruhig...
      Ich habe dann jahrelang immer gleich reagiert - mit einer Eruption an Gefühlen und gedacht ich bin halt so und das ist ja gar nicht so schlecht, weil ich beschütze in unserem Fall meine geliebte Frau damit irgendwie vor Ihren eigenen Fehlentscheidungen.

      Und dann habe ich vor einiger Zeit bewußt etwas neues ausprobiert: Ich habe mich bewußt dafür entschieden auch in dieser Situation Ihre Führung anzuerkennen auch wenn es uns jetzt in das vermeintliche Unglück stürzen wird und wir wie die Titanic auf den Eisberg zuschippern.

      Ich habe mich also vor Sie hingekniet und Ihr gesagt, bitte verzeih mir ich bin anderer Meinung, aber ich weiß, dass Du es bist die in unserer Beziehung bestimmt und ich gehorche Dir.

      Das hat übrigens beim erstenmal fast so weh getan wie eine Strafe mit dem Rohrstock und war furchtbar demütigend für mich. Aber auch durch das knien, haben sich meine Gefühle recht bald beruhigt.

      Sie hat dann auch immer gemacht was Sie ursprünglich vorhatte und es sind zwei Dinge passiert: Meistens hatte sie recht und wir sind gar nicht wie die Titanic untergegangen und ich musste feststellen dass Ihre Entscheidung sehr gut war und ich einfach nicht alles weiß und nicht immer richtig liege. Bei ganz wenigen Gelegenheiten hat Sie bemerkt dass Ihre Entscheidung nicht optimal ist und diese dann irgendwann von sich aus revidiert. (In so einem Fall ist es zumindest in unserer Beziehung für sub eine sehr schlechte Idee zu sagen: „Ha - ich habs Dir ja gesagt!“)

      Ich glaube man darf als sub durchaus davon ausgehen, dass Dom in einer TPE Beziehung die richtigen Entscheidungen trifft und diese auch reflektiert (sonst würde man sich als sub ja gar nicht so weit (TPE) auf diese/diesen Dom einlassen wenn nicht ein Grundvertrauen da ist was man in der Regel nur einer gefestigten Persönlichkeit entgegenbringen kann).

      LG
      @Chevalier du plaisir - genau so soll es sein. Du hast deinen Platz gefunden und akzeptiert.
      Ab und zu ist es gar nicht schlecht, wenn man mal seinen Fokus ein bisschen nachjustiert. Denn Sub kann sich doch nur fallen- und führen lassen, wenn er Kontrolle abgibt. Und solange man sich nicht schrankenlos öffnen und vertrauen kann, wird der dominante Teil auch niemals so agieren können, wie Sub es sich doch eigentlich erhofft. Das ist ein bisschen so als versuche man die Quadratur des Kreises. Man will dominiert werden, will loslassen, will vertrauen, will sich hingeben.... aber bitte schön mit Hintertür bzw. Notausgang. Solange man das so sieht, hat man seinen Platz in einem gewollten 24/7 oder TPE Machtgefälle einfach noch nicht wirklich gefunden.
      Daran zu arbeiten, dass jeder seinen Platz einnimmt, ist übrigens Aufgabe beider Seiten!
      Eine Sub kann himmlisch lachen, göttlich verwöhnen und Paradiese schenken dem, den sie liebt :saint:

      Chevalier du plaisir schrieb:

      Ich glaube man darf als sub durchaus davon ausgehen, dass Dom in einer TPE Beziehung die richtigen Entscheidungen trifft...
      Da muss ich entschieden widersprechen! Doms sind auch nur Menschen, sie können sich irren wie jeder andere auch, schätzen eine Situation nicht richtig ein, haben nicht ausreichend Informationen oder treffen eine falsche Entscheidung.
      Ich maße mir als Dom nicht an, unfehlbar zu sein! Und als verantwortungsvoller Mensch erwarte ich von meiner Sub nicht, dass sie alles mitmacht, ohne selbst zu denken. Wir sind schon lange zusammen, und es gab immer wieder Situationen, in denen ich meine Entscheidung revidieren musste - so wie jeder Mensch.
      Wichtige Dinge werden sowieso auf Augenhöhe entschieden. Wenn sie mich sachlich auf Falscheinsätzungen hinweist, bin ich ihr dankbar. Das hat nichts mit fehlendem Grundvertrauen zu tun, sondern es ist einfach vernünftig.

      ramira schrieb:

      Chevalier du plaisir schrieb:

      Ich glaube man darf als sub durchaus davon ausgehen, dass Dom in einer TPE Beziehung die richtigen Entscheidungen trifft...
      Wichtige Dinge werden sowieso auf Augenhöhe entschieden. Wenn sie mich sachlich auf Falscheinsätzungen hinweist, bin ich ihr dankbar. Das hat nichts mit fehlendem Grundvertrauen zu tun, sondern es ist einfach vernünftig.
      Chevalier du plaisir hat ausdrücklich von einer TPE Beziehung geschrieben, da gibt es keine Augenhöhe. Ein anderes Konzept, als das, das ihr offensichtlich lebt. Und in seinem Kontext ist diese genau richtig formuliert.
      @'Viva
      Ja, das habe ich schon verstanden. Aber ist ein Dom ein einer TPE Beziehung grundsätzlich unfehlbar? Macht er immer alles richtig? Verändert er sich vielleicht?

      Ich mache mal ein Beispiel: Dom hat eine Schwäche für teure Autos. Er kauft sich für irrsiniges Geld einen teuren Schlitten, verschuldet sich auf Jahrzehnte und alle Ersparnisse, die Sub vielleicht mitverdient hat, sind weg. Muss Sub das in einer solchen Beziehung einfach akzeptieren? "Wir haben alles verloren, aber mein Dom will das so und deshalb ist es gut."

      Noch ein Beispiel: Sub geht eine TPE Beziehung ein, das Grundvertrauen ist da und alles ist gut. Nach Jahren verändert sich Dom, wird alkoholabhängig, verspielt sein Geld beim Glücksspiel, behandelt Sub schlecht. Muss Sub das nun alles mitmachen? "Ich habe mich hingegeben und das Schicksal will es so, schließlich bestimmt er/sie über mich und mein Leben."
      In einer TPE Beziehung besteht idR der Konsens, dass die Entscheidungsgewalt beim Dom liegt. Die Szenarien,die Du hier auftischt würden eher zu einem Ende der TPE Beziehung führen, denn niemand sagt,dass Subs in TPE Beziehungen ihren gesunden Menschenverstand verlieren.
      Servus ramira,

      Ich mache mal ein Beispiel: Dom hat eine Schwäche für teure Autos. Er kauft sich für irrsiniges Geld einen teuren Schlitten, verschuldet sich auf Jahrzehnte und alle Ersparnisse, die Sub vielleicht mitverdient hat, sind weg. Muss Sub das in einer solchen Beziehung einfach akzeptieren?
      in einer TPE Beziehung? Sub muss es nicht nur hinnehmen und akzeptieren, es geht sub faktisch nichts an was der Herr tut. Was immer der Herr tut muss für sub okay sein.

      Deine Fragestellung impliziert einen Mitanspruch an das Bruttosozialprodukt des Haushaltes des Herrn. Ein solcher besteht zu dem Zeitpunkt nicht mehr, auch nicht wenn sub mitverdient oder gar alleine die Kassen füllt. Da liegt die Krux. Absolut un-gleich-berechtigt. Ist doch ganz einfach. :)
      <<<Toleranz sollte nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.>>>
      Johann Wolfgang von Goethe

      triangel schrieb:

      Absolut un-gleich-berechtigt. Ist doch ganz einfach.
      ...
      Was immer der Herr tut muss für sub okay sein.
      Wir haben das Thema inzwischen auch ausführlich diskutiert. Ganz so einfach ist es doch nicht. Wir haben zwar keine solche Beziehung, aber auch Subbi ist der Meinung, dass es auch in einer TPE-Beziehung Grenzen gibt. In dem Moment, wo Sub von Dom schlecht behandelt wird, wo Gesundheit, Leben oder soziales Wohlbefinden auf dem Spiel stehen, muss Sub eine Möglichkeit haben, die Beziehung zu beenden.
      Beispiele habe ich schon genannt, und ich könnte mir noch schlimmere vorstellen.
      Gute und böse Menschen, brave und kriminelle gibt es überall, und auch Doms gehören zu den Menschen.
      @ramira Sub hat selbstverständlich alle Rechte die sie haben will.
      Nur wenn sie sich für eine TPE Beziehung entscheidet, dann gibt sie diese Rechte ab.
      Ist das nichts für Sub oder Dom führt man eine 24/7 Beziehung oder eine Beziehung auf Augenhöhe oder irgendwas ganz anderes.
      Alle die sich dann für eine TPE Beziehung entscheiden, kann man dann so leben lassen, ohne jedes mal Einwände vorzubringen, was alles passieren kann. Da haben die Beteiligten sich im Vorfeld schon Gedanken zu gemacht und sich ihren Partner sorgfältig ausgesucht.
      Ich möchte mich folgendes zu @dornenspiel Ausführungen zufügen und damit auf @ramira antworten.
      In Deutschland gibt es keine Sklaverei und somit ist TPE immer Beziehungskonsens (mindestens) zweier Menschen, genau wie jede andere BDSM-Spielart.
      Sub/Sklavin/whatever hat zu jedem erdenklichen Zeitpunkt die Möglichkeit, diese Beziehung zu beenden und damit aus dem TPE-Machtverhältnis auszusteigen.

      Natürlich gibt es auch im BDSM-Bereich missbräuchliche, schädliche Beziehungen, wie es diese auch außerhalb gibt (ich erinnere nur an die Nachrichten gestern abend, in denen es um in der Ehe missbrauchte Frauen ging). Dies aber als Warnung immer vornean zu stellen ist nicht hilfreich.
      Grundsätzlich unterstelle ich (auch) in einer BDSM-Beziehung, dass Dom (als der Machthabende) der Sub wohlwollend, wertschätzend und positiv gegenüber eingestellt ist und ihr nicht schaden möchte. Gleiches gilt für TPE. Daher gehe ich erstmal nicht davon aus, dass Dom eine Entscheidung für Sub trifft, um ihr zu schaden.

      Daher sind die Warnungen in dieser Allgemeingültigkeit gegenüber TPE nicht angebracht.

      Anmerkung: Ich selber will kein TPE, erkenne nur einfach an, dass das eine frei gewählte Beziehungsform sein kann.

      Eifelkind70 schrieb:

      Daher sind die Warnungen in dieser Allgemeingültigkeit gegenüber TPE nicht angebracht.
      Hallo @Eifelkind70, da möchte ich Dir widersprechen. Ich bin schon der Meinungen, dass Warnungen angebracht sind. Vor allem "allgemeingültige", denn ins Innenverhältnisse kann ich von außen eh nicht schauen.

      Diejenigen, die allgemeingültige Fragen haben zu TPE, sind in der Regel die, welche noch wenig bis nichts davon gehört haben. Diesen jetzt in rosa Farben davon erzählen, wie toll und sicher TPE ist, halte ich für grob fahrlässig. Gerade auch weil wir die Beteiligten nicht kennen. Eine gesunde Vorsicht anzuraten halte ich schon fast für meine Pflicht, genau so, wie ich einem jungen Menschen zu einem Verhüterli rate, egal, ob er/ sie das in der Schule schon zwanzig Mal gehört hat.

      Diese Fragen, die hier zu TPE kommen, zeugen meist davon, dass dem/ der Fragenden entweder eine leblose Worthülse vorgesetzt wurde oder - im besseren Fall - wird der Fragende angeregt, sich noch andere Meinungen zum Thema zu holen. Im ersten Fall wäre mein Rat: "lass es bleiben.". Im Zweiten Fall wäre mein Rat: "sieh Dir alles genau an: Mensch, Umfeld, Familie, Freunde - und lass Dir dafür viel Zeit (das T in TPE kann nämlich vieles anstellen mit dem Leben, dem Geist, dem Körper, der Seele - Positives wie Negatives)."

      Und in keine andere Richtung gehen meine Warnungen, die ich für angebracht, richtig und wichtig halte. Denn Fragen kommen in den seltensten Fällen von denjenigen, die ihr TPE in einer gesunden, glücklichen Beziehung leben, sondern im Gegenteil meist von Personen, welche damit das erste mal konfrontiert werden.
      Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne, Du bist mir nah! Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. O, wärst du da! <3 [J. W. v. Goethe]
      Und Trost ist nicht, da du mein Trost gewesen; Und Rat ist nicht, da du mein Rat gewesen; Und Schutz ist nicht, da du mein Schutz gewesen; Und Liebe nicht, da ich um deinetwillen; Die Welt geliebt. <3 [Marie Luise Kaschnitz]
      Hi!

      Auch wenn ich mich ein bisschen unbeliebt mache, muss ich ehrlich gesagt anbringen, dass das was wir hier tun, also unsere sexuellen Neigungen auszuleben und Beziehungsformen selbst zu wählen, abseits von Konventionen, in Wirklichkeit eingeschränkt umsetzbar sind und eigentlich alle unsere Entscheidungen immer, absolut immer ein rechtliches Fangnetz haben.

      Völlig einerlei ob wir aus vollem Herzen auf unsere Rechte verzichten und jedes Schriftstück unterschreiben würden, um dies kundzutun, es GIBT einen rechtlichen Rahmen und wie bereits gesagt wurde, keine legale Sklaverei im deutschsprachigen Raum. Wenn einer der Beiden irgendwann sagt STOP, is stop.

      Abgesehen davon, und ich weiß, ich wiederhole mich, sind es immer erst zwei Menschen, die eine Beziehung eingehen. Lebensabschnitte kommen und gehen und es gibt keine Garantien und keine Ansprüche auf totale Macht.
      Ich würde niemandem die Ernsthaftigkeit und die guten Absichten, die Vernunft oder das Verantwortungsgefühl absprechen wollen.
      Soll jeder leben wie er will aber ich muss vehement widersprechen, dass es von vornherein in einer TPE - Beziehung keine Augenhöhe gibt, wenn die nicht zu irgendeinem Zeitpunkt gegeben war, ist es kein gegenseitiges Einverständnis gewesen.

      Izrah

      Izrah schrieb:

      Abgesehen davon, und ich weiß, ich wiederhole mich, sind es immer erst zwei Menschen, die eine Beziehung eingehen. Lebensabschnitte kommen und gehen und es gibt keine Garantien und keine Ansprüche auf totale Macht.
      Ja, aber .... je nachdem, wer da am Hebel der Macht sitzt, ist dann, wenn die Verliebtheit und die Geilheit weniger werden oder gar ganz verschwinden, das Kind in den Brunnen gefallen. Job weg, Wohnung weg, Freunde weg, Familie angepisst. Je nachdem, wie die Person dann psychisch aufgestellt ist, ist es leichter oder schwieriger, sich aus diesem Morast wieder selbst herauszuziehen, ggf. erst mal gänzlich ohne Unterstützung, denn die TPE-Freundschaften bleiben evtl. für die Sklavin auf der Strecke und frühere Freunschaften sind zerbrochen, weil Sklavin sich nicht mehr melden durfte. Sich Hilfe zu holen bei Beratungsstellen o.ä. ist auch ein Kraftakt, der dann erst mal bewältigt werden will.

      Ja, mir ist bewusst, dass all dies auch durchaus ohne TPE, 24/7 etc. geschehen kann, genau so wie mir bewusst ist, dass es ganz wundervolle, harmonische, glückliche TPE-Beziehungen gibt. Auch GV ohne Gummi geht ganz oft gut, es werden keinen Krankheiten übertragen und entstehen keine ungewollten Schwangerschaften und ungeschützter Verkehr macht Spass. Dennoch ist es wichtig und legitim, vor ungeschütztem Verkehr zu warnen, gerade "Neulinge". Nicht anders sehe ich es bei TPE.

      Wie oft lesen wir hier fragen wie "Muss ich ....? Darf Dom ....?" Im Grunde könnten wir jedes Mal einfach antworten: "Du musst nur atmen und essen/ trinken etc.". Wäre der Fragenden damit geholfen? Wäre ihre Frage damit beantwortet?
      Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne, Du bist mir nah! Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. O, wärst du da! <3 [J. W. v. Goethe]
      Und Trost ist nicht, da du mein Trost gewesen; Und Rat ist nicht, da du mein Rat gewesen; Und Schutz ist nicht, da du mein Schutz gewesen; Und Liebe nicht, da ich um deinetwillen; Die Welt geliebt. <3 [Marie Luise Kaschnitz]