Bescheidenheit

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      Bescheidenheit

      Wie sehr ihr das, mit der Bescheidenheit einer Sklavin / Sub?
      Wie viel Bescheidenheit wird gefordert?
      In dem Thema um die Kopfrasur wurde es erwähnt, dass Bescheidenheit einer Sklavin steht. Ich möchte ungern den Thread damit sprengen, deshalb hier als separates Thema.

      Welche Bescheidenheit habt ihr bei eurem Äusseren?
      Welche bei Wünschen?
      An welchem Punkt würdet ihr Bescheidenheit komplett ablehnen.

      Bei mir und dem Herrn ist es so, dass es keine Gardrobe braucht, keine Halterlosen, keine Heels, Corsagen ect... die Sklavin ist
      unbekleidet.
      Sowohl privat als auch auf Veranstaltungen.

      Es gibt keine Kosmetik, ich verzichte auf Haarstyling das verklebt. Also ganz Natura.

      Ich fühle mich damit sehr wohl, habe jetzt allerdings auch keinen Fetisch für LLL.
      Für mich passt dieses Erscheinungsbild zu meiner Position.
      Ja ich finde Bescheidenheit steht einer Sklavin. Sehe das aber eher als Eigenschaft und nicht optisch .
      Meine Wünsche stehen immer hinten an . Das hat für mich der Grundstein der Sklavin. Er will aber auch das es mir gut geht weil ich Partnerin bin und daher werde auch meine Wünsche Bedürfnis von ihm in den Vordergrund geholt ...
      Optisch schlicht aber schick aber bitte geschminkt.
      Träume nicht dein Leben
      Lebe deinen Traum
      als sub empfinde ich es als einen Gewinn, wenn die Erziehung Bescheidenheit fördert, sie aber nicht zur "Pflicht" sondern
      zur "Kür" macht.
      Ich bin z.Bsp. meist ungeschminkt, aber nicht aus Bescheidenheit, sondern aus Stolz. Es ist mein Wunsch, wo wie ich bin
      geschätzt zu werden. Ist das der Fall, dann "schmücke" (schminke) ich mich gerne, um Dom stolz zu machen.
      Auch nackt zu sein, hat für mich nicht zwingend etwas mit Bescheidenheit zu tun, weil die weiblichen Reize schliesslich
      locken und damit eher ein Machtinstrument sind.

      Insofern wäre für mich eine optische Verhässlichung (nicht dauerhaft) eher ein Bescheidenheitstraining mit dem Ziel, dass
      sub sich eben nicht so wichtig nimmt. Nun frage ich mich, geht es nicht eher darum, echte Demut zu fühlen? Je nach Schwächen
      von sub/sklavin würde der Umgang anders aussehen.
      Sich zu zügeln lernen, dass wäre für mich Training... Da kann die Optik ein Hilfsmittel sein, mehr aber auch nicht.

      Das mit den Wünschen ist so eine Sache, der Wunsch nach Bescheidenheit ist z.Bsp. eben auch unbescheiden... und nicht
      altruistisch. Ich glaube, wenn ich unter Rahmenbedingungen, die mir nicht entsprechen, mit innerer Zufriedenheit leben könnte,
      also mit wirklich wenig glücklich sein könnte, dann wäre ich bescheiden. Bescheidenheit und Demut geht für mich Hand in
      Hand, irgendwie...
      Zwischen dem, was ich denke, dem, was ich sagen will, dem, was ich zu sagen glaube und dem, was ich wirklich sage und

      dem,

      was Du hören willst, dem, was du wirklich hörst, dem was du zu verstehen glaubst, dem, was Du verstehen willst und dem, was Du wirklich verstehst, gibt es 9 Möglichkeiten, sich nicht zu verstehen.

      Passagno
      also ich sehe das anders ehrlich gesagt.Ich möchte nicht, dass mein Sub bescheiden ist im Sinne von bewusst reduziert oder extra zurück haltend etc. Mein Ideal ist ein selbstbewusster und authentischer Sub. Egal, ob das bedeutet, dass er sich schmückt oder dass er nackt im Sinne von natürlich ist.
      Bei der Wahl meines Äußeren bin ich im Rahmen der Kleidungsvorschriften vollkommen frei. Ebenso bei Dingen wie Kopfhaar, Schminke, Schmuck. Obwohl mein einziger Schmuck zumeist mein Halsband ist, was ich dauerhaft trage.

      Was Bescheidenheit als innere Haltung angeht sieht es schon anders aus. Als mein Herr und ich uns kennenlernten stellten wir gemeinsam fest, dass ich bei Stress zu Übersprungshandlungen bzw. zu Kompensationshandlungen neige.
      So kaufte ich, als wir gemeinsam unterwegs waren aus Lust und Laune heraus ein Kleidungsstück für einen hohen Preis, der eigentlich nicht meinem Budget gerecht kam.
      Mein Herr hatte mir geraten noch einen Tag über den Kauf nachzudenken, ich war aber so verliebt in die Situation, die Stimmung und das Kleidungsstück, dass ich es sofort haben musste und mich über diesen Rat hinwegsetzte.
      Ähnlich geht/ging es mir bei anderen Alltagsentscheidungen. Manchmal treffe ich sie zu schnell aus Stress heraus und weniger wohlüberlegt.

      Für den überstürzten Kauf und den ausgeschlagenen Rat gab es damals eine gehörige Strafe und ein langes Gespräch über das Lernziel Bescheidenheit und Demut. Dem folgten einvernehmlich aufgestellte Regeln zum Umgang mit Habseligkeiten und Neuanschaffungen. Da wir beide uns für Minimalismus und nachhaltigen Konsum interessieren wurden diese Regeln bald Selbstläufer.
      Ausgaben für Kleidung, die "unnötig", im Sinne von sie ersetzt nichts Kaputtes oder muss wegen eines speziellen Anlasses angeschafft werden (Unterwäsche, Socken etc. ausgenommen) jenseits eines gewissen Betrages habe ich nun bei meinem Herren anzumelden und deren Notwendigkeit zu begründen.
      Und allein diese Regel hat mich im vergangenen Jahr dahingehend sehr besonnen und bescheiden werden lassen.

      Es klingt für manch einen eventuell banal, aber durch diese Beschränkung meinerseits wurde mir mental bewusst, wie sehr ich emotionale Schwankungen mit dem Kauf von schönen, aber zumeist unnötigen Dingen zu stabilisieren versuchte.
      Es auch ohne schaffen zu können hat mich tatsächlich sehr viel Demut vor mir selbst und anderen lernen lassen, da ich so gezwungen war auf mich und die Ursachen dieser emotionalen Unruhe zu sehen und mir andere Strategien überlegen musste.

      Um beim Thema Minimalismus und Kleidung zu bleiben; ich würde es ablehnen mit einer bestimmten festgelegten Anzahl an Kleidungsstücken zwangsweise auskommen zu müssen. Ich würde es ablehnen alles, was meinem Wohlbefinden zuträglich ist (Körperpflege, Art und Weise der Körperhaartrimmung etc.) aufgeben zu müssen.
      Das heißt nicht, dass man alles genau so beibehält, aber ich spüre genau in mich hinein und ab dem Punkt, wo es tatsächlich ins Unwohlsein kippt, wäre bei mir Schluss mit Bescheidenheit und auch mit Demut. Ebenso ab dem Punkt, an dem ich mir verkleidet vorkäme.

      Auf Veranstaltungen sind wir meistens in Abendgarderobe unterwegs und ich trage Dessous. Jedoch haben wir einen Fundus, der immer wieder neu kombiniert und getragen wird, wo ich vor eins, zwei Jahren geneigt gewesen wäre, diesen ständig zu erweitern.
      “Everything has been figured out, except how to live.” (Jean-Paul Sartre)
      wie definiert man überhaupt bescheiden sein, Bescheidenheit ?
      Bin ich bescheiden weil ich micht nicht schminke? aber dafür die teuerste hautpfle benutze

      Bin ich unbescheiden weil ich mich hübsch mache, aber vileicht die Drogerie Produke und nicht die von Este Lauder verwende

      Was ist daran bescheiden schlichte Kleidung zu tragen, vileicht steht das Label Escada drin ?

      ich bin nicht bescheiden, will es auch nicht sein
      Ach seht mal an... ich hatte beim Lesen des Titel erst gar nicht an Kleidung und Schminke gedacht, sondern daran, ob man auf eigene Leistungen stolz ist und sie gern auch von außen anerkennen lässt - oder ob man sein Licht lieber unter einen Scheffel stellt, lieber aus dem Schatten agiert und verschweigt, wenn man etwas Großartiges geschafft hat oder dafür gelobt worden ist... Gute Noten, den größten Anteil an einem großen beruflichen Projekt getragen, lobend hervorgehoben worden in einem Zeitungsartikel über den Verein o.ä...

      Wenn es ums Äußere geht, so bin ich (keine Sklavin, aber Sub einer Person und Bottom weiterer Personen) sehr zufrieden mit meinem Aussehen und schminke mich gerne und täglich. Auch, wenn ich allein im Haus bin. Ich mag mich einfach gern im Spiegel so sehen, wie ich es am liebsten mag und selber "herstelle". Einen eigenen Kleidungsstil hab ich auch und ich freue mich, wenn ich ein Kleidungsstück finde, das zu mir passt, eine gute Qualität hat, das ich gern sehen und anfassen mag - und es dann von meinem eigenen Geld zu kaufen und zum ersten Mal zu tragen, ist ein schönes Gefühl. Ich bekomme aber auch gerne Geschenke. Und ich gebe meinem einen Spielpartner immer sein Essen aus nach unseren Treffen. Ich mache gerne Geschenke.

      Was genau ist dann nun (Un)Bescheidenheit... das Geben und damit Zeigen, was ich alles Tolles kann oder kaufen kann? Das Annehmen von Materiellem? Ich weiß es nicht, was ihr daran jeweils bescheiden oder nicht-bescheiden findet ;) aber ich mag sowohl Leistungsfähigkeit als auch Materielles, an mir und am Partner, und genieße all das, sowohl gebend als auch nehmend. Und mein Dom sagt in solchen Momenten "ich mag es, wenn du dich über Dinge freust" etc... es scheint mich zu zieren ;)

      Freudenschwalbe schrieb:

      Ach seht mal an... ich hatte beim Lesen des Titel erst gar nicht an Kleidung und Schminke gedacht, sondern daran, ob man auf eigene Leistungen stolz ist und sie gern auch von außen anerkennen lässt - oder ob man sein Licht lieber unter einen Scheffel stellt, lieber aus dem Schatten agiert und verschweigt, wenn man etwas Großartiges geschafft hat oder dafür gelobt worden ist... Gute Noten, den größten Anteil an einem großen beruflichen Projekt getragen, lobend hervorgehoben worden in einem Zeitungsartikel über den Verein o.ä...
      An diesen Aspekt dachte ich auch zunächst, habe aber anhand des Eingangspostings erst einmal andere Dinge formuliert.

      Ich denke dahingehend ist das Maß das Entscheidende. Ich finde es nicht unbescheiden, wenn man auf eigene Leistungen stolz ist, sich über Lob und Anerkennung freut. Sich selbst immer hintenanzustellen und eigene Leistungen am besten noch negieren und klein machen ist für mich keineswegs Bescheidenheit, sondern Selbstsabotage und Ausdruck eines negativen Selbstbildes.

      Bescheidenheit würde ich da eher so anlegen, dass man sich dem Anlass entsprechend sowohl über eigens erbrachte Leistungen/Taten und Komplimente freuen kann, aber auch ohne dieses Lob, diese Anerkennung und die Komplimente mit sich zufrieden ist und diese sich auch selbst geben kann. Also wohl eher eine Selbstgenügsamkeit, die ohne Taten auskommt, die lediglich dazu dienen Lob und Anerkennung zu bekommen, weil sonst das positive Selbstbild leidet.

      Und zu wissen, wann es an der Zeit ist sich auch mal etwas zurückzunehmen, obwohl man hervorstechen könnte und anderen die "Bühne" zu überlassen und sich mit ihnen und ihren Erfolgen zu freuen und auch Lob und Anerkennung spenden zu können, gönnen zu können, dass auch andere mal im Licht stehen, auch das subsumiere ich unter Bescheidenheit und Demut. Also echtes Understatement. Kein Aufgesetztes aus falscher Bescheidenheit und Selbstaufgabe, aber auch keine Überhöhung des Selbst und der eigenen Leistungen.
      “Everything has been figured out, except how to live.” (Jean-Paul Sartre)

      bastet schrieb:

      wie definiert man überhaupt bescheiden sein, Bescheidenheit ?
      ich sehe da mehrere Aspekte:

      materiell: Wieviel Geld darf/kann ich ausgeben...wie "pompös" soll Kleidung Make up sein.....Schmuck....

      und die mentale Ebene:

      wie Zurückhaltend bin ich.....wie genügsam kann ich sein...wie ist mein Anspruch an meine Umgebung...meinen Herrn.


      dornenspiel schrieb:

      Welche Bescheidenheit habt ihr bei eurem Äusseren?
      Welche bei Wünschen?
      An welchem Punkt würdet ihr Bescheidenheit komplett ablehnen.

      ich möchte immer dem Anlass entsprechend gekleidet sein...hat jetzt wenig mit Markenklamotten für mich zu tun.

      Wünsche ...da bin ich dann eher zurückhaltend...also dann bescheiden

      Wann würde ich das ablehnen: wenn es mir überhaupt nicht mehr gut tut und ich merke, dass es negative Folgen hat
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Bescheidenheit ist für mich erst mal positiv besetzt, etwas negatives kann ich daran nicht finden.


      Viva schrieb:

      Mein Ideal ist ein selbstbewusster und authentischer Sub

      @Viva In wie fern steht ein bescheidenes Verhalten denn dem Selbstbewusstsein im Weg?

      Ich würde es eher umgekehrt sehen.

      Bescheidenheit bezieht sich für mich auch nicht rein auf materielle Dinge oder Leistung, für mich hat es eher mit gesamten inneren Haltung zu tun.

      Bei uns ist es im übrigen auch kein Zwang, sondern freiwillig. Schon vor dem ersten Kaffee haben wir festgestellt, dass wir da ähnliche bis gleiche Ansichten haben.

      Bescheidenheit hat für mich damit zu tun, nicht im Mittelpunkt stehen zu müssen (sich zurücknehmen), nicht zu fordern, unaufdringlich.

      Viva schrieb:

      also ich sehe das anders ehrlich gesagt.Ich möchte nicht, dass mein Sub bescheiden ist im Sinne von bewusst reduziert oder extra zurück haltend etc. Mein Ideal ist ein selbstbewusster und authentischer Sub. Egal, ob das bedeutet, dass er sich schmückt oder dass er nackt im Sinne von natürlich ist.

      Wichtig ist hier der vorausgehende Satz!

      Bei mir kam es im anderen Thema und auch hier teils so an, als ob es für einen Sub besonders erstrebenswert oder womöglich noch eine Grundvoraussetzung sein sollte bescheiden zu sein ( es ist jetzt überspitzt dargestellt ;) ) . Und reflexartig war meine erste Assoziation von einem sehr religiösen Touch (keine Ahnung warum und nein ich hab kein Problem mit Religion)

      Es wird so viel mit der Aussenwirkung argumentiert und ich finde es sollte wenn dann aus dem Innern heraus kommen und wie es sich verkleidet, ob geschmückt oder nackt ist im Grunde egal.

      Ich spreche also einer bescheidenen Person auf gar keinen Fall Selbstbewustsein ab, setze sie aber auch nicht automatisch voraus.

      Ich finde was Chat noir geschrieben hat für mich sehr passend:

      Chat.Noir schrieb:


      Bescheidenheit würde ich da eher so anlegen, dass man sich dem Anlass entsprechend sowohl über eigens erbrachte Leistungen/Taten und Komplimente freuen kann, aber auch ohne dieses Lob, diese Anerkennung und die Komplimente mit sich zufrieden ist und diese sich auch selbst geben kann. Also wohl eher eine Selbstgenügsamkeit, die ohne Taten auskommt, die lediglich dazu dienen Lob und Anerkennung zu bekommen, weil sonst das positive Selbstbild leidet.

      Und zu wissen, wann es an der Zeit ist sich auch mal etwas zurückzunehmen, obwohl man hervorstechen könnte und anderen die "Bühne" zu überlassen und sich mit ihnen und ihren Erfolgen zu freuen und auch Lob und Anerkennung spenden zu können, gönnen zu können, dass auch andere mal im Licht stehen, auch das subsumiere ich unter Bescheidenheit und Demut. Also echtes Understatement. Kein Aufgesetztes aus falscher Bescheidenheit und Selbstaufgabe, aber auch keine Überhöhung des Selbst und der eigenen Leistungen.
      Wobei diese sich selbst genügende Selbstsicherheit ( Erkenntnis was man ist und kann und stolz darauf zu sein) und auch das wohlwollende Verhalten anderen ihr Glück zu lassen, für mich bisher nichts mit Bescheidenheit zu tun hat, sondern mit in sich ruhen.

      Aber ich habe auch grad kurz im Netz quergelesen was man unter Bescheidenheit versteht und da bin ich wohl mit meinem sehr laienhaften klerikalen Bild nicht sehr korrekt von der Begrifflichkeit. Vielleicht hat es auch einfach was zu tun damit, dass in meinen Augen zu wenig Selbstliebe zugelassen wird.
      Ich kann jetzt ehrlich gesagt momentan noch zwischen der hier beschriebenen idealisierten "Bescheidenheit einer Sub" keine Unterschiede feststellen zu dem, was hier immer über "wahre Dominanz" gesagt wird. Angemessenes Verhalten, Selbstgenügsamkeit, Unabhängigkeit von der Anerkennung anderer, Souveränität... sind alles Eigenschaften einer ruhigen Person, mit der man gerne zusammen ist und auf die man bauen kann. Aber was das jetzt mit BDSM zu tun hat und mit welchem Ende der Hierarchieleiter, bleibt mir unklar.
      Ich bin wirklich nur bescheiden wenn es darum geht das die Wünsche und Bedürfnisse meiner lieben über mir stehen .
      Oder ist das dann eher selbstlos ??
      Ach keine Ahnung .
      Sonst bin ich schon eher der Typ Mensch der schöne Dinge mag ....
      Shoppen reisen Wellness Bücher ausgehen ein wenig bling bling in den Alltag bringen .
      Träume nicht dein Leben
      Lebe deinen Traum
      Guten Morgen,


      SklavinPrinzessin schrieb:

      Ich bin wirklich nur bescheiden wenn es darum geht das die Wünsche und Bedürfnisse meiner lieben über mir stehen .

      ich sehe das auch so wie @SklavinPrinzessin

      Ich arbeite sehr hart und für dieses Geld möchte ich mir auch Wünsche und Bedürfnisse finanzieren dürfen.
      Ich bin kein Mensch, der ständig neue Klamotten, Schmuck oder Kosmetik braucht, da lebe ich eher minimalistisch ... aber ich möchte mich in meiner Haut wohlfühlen und sehe keinen Sinn darin mir schöne Dinge zu verwehren oder an mir selbst zu knausern.

      Ich lebe in diesem Körper nur einmal, warum sollte ich mich in dieser Zeit in Sack und Asche kleiden und wie ein stilles Mäuschen durchs Leben gehen ? Ich bin auf der Welt um Freude zu erleben :)
      Du siehst die Welt nicht wie sie ist, Du siehst die Welt so wie Du bist
      Für mich persönlich hat Bescheidenheit und Devotion viele gemeinsame Schnittmengen, sie gehen Hand und Hand.
      Damit beziehe ich mich auf mich und meine Person und mein persönliches Empfinden von Devotion.

      Es ist allerdings immer sehr schwer, ein Thema einzufangen, dass in eine ganz andere Richtung geht.

      Noch schwerer wird es wenn ein Begriff dann ganz unterschiedlich aufgefasst wird.

      @Freudenschwalbe
      Wo wird hier denn idealisiert?

      Eigentlich wollte ich eine ganz normale Diskussion, einen Autausch, nicht mehr und nicht weniger.

      Freudenschwalbe schrieb:

      Ich kann jetzt ehrlich gesagt momentan noch zwischen der hier beschriebenen idealisierten "Bescheidenheit einer Sub" keine Unterschiede feststellen zu dem, was hier immer über "wahre Dominanz" gesagt wird.


      Angemessenes Verhalten, Selbstgenügsamkeit, Unabhängigkeit von der Anerkennung anderer, Souveränität... sind alles Eigenschaften einer ruhigen Person, mit der man gerne zusammen ist und auf die man bauen kann.


      Aber was das jetzt mit BDSM zu tun hat und mit welchem Ende der Hierarchieleiter, bleibt mir unklar.
      Ich glaube, dass die von uns Beiden ins Feld geführten Eigenschaften im BDSM - wenn überhaupt - doch noch eher auf der "klassischen" Maledom Seite erwartet werden und weniger auf der "klassischen" Femsub Seite.

      Sicher sind das erstmal menschliche Eigenschaften, unabhängig von der Neigung. Aber ich denke dadurch, dass man im BDSM und egal mit welcher Neigung dieses "Menscheln" mit in die BDSM Dynamik bringt, schlagen eben diverse Eigenschaften doch durch bzw. bestimmen die Dynamik mit.

      Und ich denke, je nachdem wie man für sich Führung/Dominanz definiert, an sich selbst feststellt und ausüben möchte, umso interessanter ist es mitunter die obigen Eigenschaften in einer potenziellen Sub zu erwecken, zu fördern und zu kultivieren. Dies würde aber logischerweise voraussetzen, dass diese Eigenschaften in ihrer Anlage noch nicht oder unmerklich für Sub vorhanden sind und dass diese durch Dom erst hervorgebracht werden müssen.

      Ich denke viele Doms sehen genau darin den Reiz und kämen, entsprechend ihrer Neigungsausprägung wohl weniger in Resonanz mit Subs, welche diese Eigenschaften schon für sich kultiviert haben oder in eine andere Resonanz wegen anderer Eigenschaften.

      Und ähnlich wird es auch Subs gehen, die eine bestimmte Art und Weise von Dominanz anziehend und erfüllend finden. Ich bin auch der Typ Sub, der generell einen Dom mit allen oben genannten Eigenschaften bevorzugt, wenn er noch eine Spur ordentlichen Sexualsadismus mitbringt, umso besser.
      Ich schätze ebenso einen bescheidenen, in sich selbst ruhenden Dom, wie andere eben einen eher fordernden Dom schätzen.
      Ebenso ist es aber auch mein Anspruch an mich selbst, meinem Dom und Partner ebenso einen bescheidenen, in sich selbst ruhenden und trotzdem auf sich und sein Wesen stolzen Menschen/eine stolze Sub zu bieten.

      Am Ende denke ich aber, dass - zumindest unbewusst - noch Verhaltensmuster hinsichtlich weiblicher und männlicher Polarität, biologischen Mechanismen plus anerzogenen Stereotypen eine Rolle spielen.
      Und Bescheidenheit ist eine Eigenschaft, mit denen Frauen vieler vorangegangener Generationen groß geworden sind. Ebenso wie viele Männer mit Vorpreschen/zu sich stehen groß geworden sind. Dementsprechend nehmen wir manche Eigenschaften als positiv, andere als negativ an Menschen bzw. an Männlein und Weiblein wahr. Lediglich, weil es uns so vertraut ist oder gehen eben eher/eher nicht in Resonanz, was Anziehung und BDSM Kompatibilität betrifft.

      Das muss nicht zwangsläufig Einzug in das individuelle BDSM und in die individuellen Vorstellungen von Dom/Sub halten, ich denke dass es das aber oftmals sehr wohl bewusst und unbewusst tut.
      Denn selten lese ich von Eigenschaften wie Bescheidenheit, Selbstgenügsamkeit, In-sich-Ruhen etc. wenn es um Subs hinsichtlich von Grundvoraussetzungen für eine potenzielle BDSM (Spiel)Beziehung geht. Sondern lediglich dann, wenn es um etwas geht, was in der Entwicklung gewünscht bzw. durch Dom hervorgebracht werden soll.
      Seltener lese ich, dass es Dom daran gelegen ist, in seiner Sub Stolz auf sich selbst, Würde zu erwecken und zu kultivieren; sie zum Strahlen zu bringen.
      Das mag sicher individuellen Vorlieben/Dynamiken geschuldet sein; ich werde aber oft das Gefühl nicht los, dass gerade in BDSM Kreisen viel unbewusst klassische 1950er Jahre Mann/Frau Rollenbilder gepflegt und kultiviert; nein eher unbewusst erwartet werden. Nichts gegen Menschen, die das für sich alles reflektieren und sich ganz bewusst dafür entscheiden! Aber ich denke Viele tun dies eben unbewusst.

      Ich hoffe, dass wir uns alle in Zukunft einfach selbst reflektieren und auch sehen, woher Erwartungen an Menschen, an Geschlechter und überhaupt an Zwischenmenschliches und damit auch an individuelles BDSM kommen.
      Und dahingehend gebe ich @Viva Recht; es wird noch zu wenig Selbstliebe; und zwar gesunde! praktiziert.
      “Everything has been figured out, except how to live.” (Jean-Paul Sartre)

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      @dornenspiel, du hast ja in deinem ET bewusst den Einstieg über BDSM gewählt, auch wenn du dich sehr allgemein ausgedrückt hast.

      dornenspiel schrieb:

      Wie sehr ihr das, mit der Bescheidenheit einer Sklavin / Sub?
      Bescheidenheit im Rahmen von BDSM bedeutet für mich Zurückhaltung in Bezug auf meine eigenen Wünsche.

      dornenspiel schrieb:

      Für mich persönlich hat Bescheidenheit und Devotion viele gemeinsame Schnittmengen, sie gehen Hand und Hand.
      Kann ich so unterschreiben...

      dornenspiel schrieb:

      Noch schwerer wird es wenn ein Begriff dann ganz unterschiedlich aufgefasst wird.
      Ich finde es trotzdem sehr spannend und lesenswert, was der Begriff für Assoziationen hervorruft.

      Definition lt. Wikipedia:

      Die Behauptung eines Menschen, er bzw. ein anderer sei „bescheiden“, kann
      1. eine freiwillige Selbstbeschränkung,
      2. eine unfreiwillige (womöglich „schicksalhafte“) Einschränkung der Persönlichkeit oder der Lebensverhältnisse oder
      3. Ironie oder Unaufrichtigkeit
      ausdrücken.
      Im Rahmen von BDSM trifft für mich Punkt 1 zu.
      Das hat übrigens nichts mit der Einschränkung der Wahl der Klamotten, Schminke usw zu tun. a geht es für mich eher um innere Werte.

      Ich sehe Bescheidenheit allgemein als Charakterzug im Gegensatz zu Geltungssucht, Überheblichkeit usw.
      Und da wird das Thema eben wieder übergreifend auf alle Bereiche des Lebens.
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.
      Ich habe jetzt nicht alle Kommentare ausführlich gelesen sondern zum Teil quer.

      Für mich kommt Bescheidenheit aus dem Inneren heraus. Im Kontext mit materiellen Dingen macht es sicherlich Sinn ob ich jetzt dieses oder jenes anschaffen muss. Ich stimme @Dalina zu und bin für mich der Meinung, dass ich mein verdientes Geld auch mal gern in schicke Kleidung oder Kosmetika investiere.

      Wenn ich mit meinem Herrn zusammen bin und wir auf Augenhöhe sind, dann sprechen wir gleichberechtigt und das finden wir beide sehr gut. Er möchte kein scheues Mäuschen. Was ich allerdings für mich noch stärker verinnerlichen möchte ist, sobald er mir das Halsband anlegt, mich mehr zurückzunehmen und mehr Bescheidenheit zeigen. Ihn z.B. nicht mehr in Dessous zu empfangen, sondern nackt nur mit Heels und Halterlosen, so wie er es wünscht. Damit habe ich überhaupt kein Problem, im Gegenteil, zeigt es mir auch u. a. Wo mein Platz ist.

      Viva schrieb:

      Viva schrieb:

      Bei mir kam es im anderen Thema und auch hier teils so an, als ob es für einen Sub besonders erstrebenswert oder womöglich noch eine Grundvoraussetzung sein sollte bescheiden zu sein ( es ist jetzt überspitzt dargestellt ;) ) . Und reflexartig war meine erste Assoziation von einem sehr religiösen Touch (keine Ahnung warum

      Komisch, denselben Reflex hatte auch ich, und der Zusammenhang zwischen Kopfrasur, Bescheidenheit und eben diesem sehr religiösen Touch war mir zuviel.
      Beim Stichwort Bescheidenheit fiel mir in meiner frechen Art spontan dieser hier ein: "Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr."
      Spaß beiseite. Mir wurde tatsächlich mal vorgeworfen, zu bescheiden zu sein und zu wenig aus mir zu machen, sowohl im Hinblick auf Äußerlichkeiten als auch etwa in bezug auf berufliche und sonstige Karriere.
      Na gut, an der Sache mit der Optik könnte was dran sein, aber ansonsten mag ich mich und lege z. B. auf 'ne dolle Karriere keinen Wert. Mir genügt es, das, was ich tue, gut und gern zu tun und mein Ein- und Auskommen zu haben.
      Auch mein Herzensmensch meint, ich sei, so gesehen, zu bescheiden, auch zu ihm. Er meint damit, dass ich mich ihm gegenüber oft zu sehr zurücknehme, ihn zu sehr verwöhne und mich dafür zu wenig. Mir selbst scheint das gar nicht so, aber wenn er das so sieht ...
      Ich denke gerade wieder über den Zusammenhang zwischen bewusster Bescheidenheit in Äußerlichkeiten und dem Selbstverständnis als Sub nach, finde für mich keinen und stimme ebenfalls @Dalina zu.
      In diesem Forum wird viel über Hingabe, Demut und sogar Bedingungslosigkeit gesprochen.
      Für meinen Geschmack zu viel, zu idealisiert und zu abstrakt.

      Dann geben zwei, drei Submissive (auch ich) zu erkennen, dass sie sich für ihre Herrn beschränken, auch konkret was Kleidung und Frisur etc. angeht, dass das für sie etwas mit Bescheidenheit zu tun hat und ein Ausdruck ihrer Devotion ist.

      Aus den Reaktionen lese ich viel Unverständnis, Abgrenzung und seltsame Vorurteile heraus. Ich gewinne den Eindruck, dass hier ein bestimmtes Bild vorherrscht, wie Submission sich zu äußern hat. Subs, in deren DS-Beziehung die Beschränkung auch in materiellen Dingen / Äußerlichkeiten eine wichtige Rolle spielt, sind anscheinend irgendwie suspekt, wohingegen viele andere Arten, wie Devotion sich äußern kann, hier wie selbstverständlich goutiert werden.

      @dornenspiel, ich hab mich gestern sehr über deinen EP gefreut, weil wir unser DS anscheinend in Teilen sehr ähnlich leben.

      Hätte mein Herr eine Vorliebe für das ganz große Kino, dann würde ich ihm das mit derselben Freude "bieten" wie die jetzige Natürlichkeit. Und ich werde das Gefühl nicht los, dass ich mich dafür rechtfertigen sollte. Dass mir hier einige, wenn sie das lesen, unterstellen werden, ich wäre u.a. wohl nicht besonders stolz oder selbstbewusst. Aber warum? Gibt es hier nicht massenweise zu lesen, dass Devotheit in ihren verschiedensten Ausprägungen nichts mit mangelndem Stolz oder anderen Mängeln zu tun haben muss?