Ich hör immer "Liebe ist..." Wie ist das denn nun wirklich?

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      Ich hör immer "Liebe ist..." Wie ist das denn nun wirklich?

      Hallo wiedermal!

      Fleißigst nehm ich teil, an dem im Titel erwähnten Thread, lese eure Beiträge dazu und wenn mein Herz mal wieder übergeht, werd ich dort los, was ich der Welt grade mitteilen möchte.

      ABER...

      Ich frag mich schon manchmal, und durch meine seltsame Beziehungskonstellation immer häufiger, was jetzt wirklich als Liebe zu bezeichnen ist. Die zu meinen Kindern kann ich unhinterfragt so stehen lassen... aber wie läuft das zwischen zwei Erwachsenen? Der letzte Post "Liebe ist... Kein Handel" hat mich jetzt gezündet. Frag doch die Anderen hier, wie sie das sehn!

      Glaubt ihr an bedingungslose Liebe?
      Ist nicht immer auch ein bisschen Vernunft dabei?
      Kann man einem vernunftbegabten Erwachsenen Berechnung vorwerfen, wenn er nicht einfach davon ausgeht, dass diese Liebe ewig hält?
      Muss man nicht auch die Möglichkeit des Scheiterns in Betracht ziehen und IST es dann überhaupt Liebe?

      Falls ich hier falsch bin, bitte verschieben aber ich wäre sehr gespannt auf rege Beteiligung. Vielleicht können wir hier die wichtigsten Fragen des Universums klären.

      Danke Leute, lg, Izrah!
      Mir hat's doch jetzt dermaßen unter den Fingernägeln gebrannt, dass ich hier mal antworte. :D

      Liebe für mich ist genauso abstrakt wie für dich. Zumal ich noch keine Liebesbeziehung erleben durfte. Ich kann durchaus sagen, ja, für mich ist Liebe etwas, woran ich glauben mag, ein Teil von mir sogar auch die bedingungslose Liebe. Da kommt aber auch besagter vernunftbegabter Mensch mit dazu: zum einen hofft natürlich ein Teil in mir, dass mein erster Partner auch mein letzter sein wird, zum anderen ist mir vollkommen klar, dass man mit den Jahren zusammen wächst und vielleicht auch auseinander wächst, dass nicht immer alles passt und dass man oftmals auch große Kompromisse eingehen muss, damit es weiterhin funktioniert. Genau daran sehe ich aber dann auch die Liebe, dass man gewillt ist, füreinander zu arbeiten und zu kämpfen und wenn es eben nicht klappt, sich auch eingesteht, dass es eben so nicht mehr funktionieren kann.

      Es ist durchaus verständlich, wenn Menschen nicht daran glauben, dass ihre Liebe ewig hält, da das Leben einfach von so unendlich vielen Faktoren bestimmt und/oder beeinflusst ist und man nie weiß, was die Zukunft bringt. Idealerweise wächst man, wie gesagt, zusammen aber hey - wer kann schon sagen: in 10 Jahren weiß ich, wie mein Leben aussieht.

      Und ich denke, es ist der Realist in uns, der die Möglichkeit des Scheiterns in Betracht zieht. Wir wollen uns ja auch ein bisschen davor schützen, unendlich verletzt zu werden, wenn unsere große Liebe sich nicht als ewige Liebe herausstellt. Und wie gesagt: das Leben ist verdammt willkürlich - manchmal treten Dinge in dein Leben ein, mit denen du niemals gerechnet hast. Ich schätze, dann beweist sich am meisten die Liebe zweier Menschen, denn dann sieht man, ob man zusammen noch kann oder eben nicht.
      Ich sehe Liebe als etwas vielseitiges an. Liebe ist wandelbar, im städigen Fluss...Liebe verändert sich mit der Zeit, nimmt mit jedem Partner andere Formen an.
      Habe ich jeden meiner bisherigen Partner geliebt? Ja, definitiv.
      Nicht auf die selbe Art, nicht mit gleicher Tiefe, nicht mit gleichen Zielen. Manche liebe ich noch heute - jedoch eben nicht wie damals. Eine andere Art von Liebe.

      Für mich schliessen sich Liebe und Vernunft nicht aus. Und ich gehe auch nicht davon aus, dass es für immer ist. Ich wünsche und hoffe es mir immer, gar keine Frage. Aber ich setze mich und Andere nicht unter Zwang und Druck, es wäre dann von vorn herein zum Scheitern verurteilt. Meinerseits zumindest.

      Am Ende des Tages gilt für mich also immer, dass Liebe so viele Gestalten haben kann, darf und soll, wie sie will und von uns zugelassen wird. Es gibt nicht die ultimative, eine Liebe, die für alle gilt.
      Und Liebe ist nicht weniger Liebe oder hat geringeren Wert, bloss weil sie nicht mit allen Menschen gleich tief und auf den selben Ebenen (psychisch und physisch) empfunden wird.
      Liebe ist ein Puzzle.

      Ich glaube, Liebe ist nur ein kurzes Wort für unendlich viele Gefühle, Handlungen, Bereitschaften, Interessen usw.

      So, wie beispielsweise 'Kneipe' stehen kann für: die Kneipe ums Eck, ein bestimmtes Restaurant, das Gasthaus an sich usw. usf., steht auch das Wörtchen Liebe für so vieles: familiäre Liebe, freunschaftliche Liebe, sexuelle Liebe etc.

      Deshalb ist das Wörtchen 'Liebe' auch so abstrakt und so wenig greifbar: jeder versteht etwas anderes darunter, abhängig von seinen Erfahrungen und dem, was er gelernt hat, was Liebe ist/ sein kann. Für eine Partnerschaft sollten idealerweise viele Puzzleteile zusammenkommen, vor allem die oben genannten, und ebenso idealerweise ein Bild mit wenig fehlenden Teilen ergeben, welches alle Beteiligten erfüllt und glücklich macht. Die fehlenden Teile ergeben dann den Boden für die Kommunikation :gruebel: .
      Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne, Du bist mir nah! Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. O, wärst du da! <3 [J. W. v. Goethe]
      Und Trost ist nicht, da du mein Trost gewesen; Und Rat ist nicht, da du mein Rat gewesen; Und Schutz ist nicht, da du mein Schutz gewesen; Und Liebe nicht, da ich um deinetwillen; Die Welt geliebt. <3 [Marie Luise Kaschnitz]
      Vor nicht ganz 18 Jahren, hätte ich „ewige Liebe“ auch für absoluten Nonsens gehalten. Hätte man mich damals gefragt, wäre meine Antwort „Alles Schlampen, außer Mutti“ gewesen. Tja und dann lief mir meine Frau über den Weg. Und so kitschig es auch ist, habe ich meine Seelenverwandte gefunden. Das Gefühl angekommen zu sein und das noch immer nach so langer Zeit. Oftmals gehen wir Freunden, Familie und Bekannten gehörig auf den Geist, wenn wir immer noch dauernd wie Teenies in der Öffentlichkeit knutschen und händchenhalten. Umso schöner ist die Bestätigung, wenn gerade ältere Leute auf einen zukommen und sagen „Es ist so schön zu beobachten, wie sie miteinander umgehen“. Sicher ist nicht immer alles „eitel Sonnenschein“, aber wichtig ist es, immer so zu streiten, dass man sich danach noch in die Augen sehen kann und vermeidet den anderen zu verletzen.
      Wichtig ist außerdem, den f*cking Alltag nicht gewinnen zu lassen und immer wieder neue Reizpunkte zu setzen.
      Einige sagen, so eine enge Bindung wäre nicht gesund und ja, als mein Schatz vor 2 Jahren schwer erkrankte, hat es mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Ich weiß nicht, was ich ohne sie tun würde. Letztes Jahr ging es ihr umgekehrt genauso. Und diese schweren Zeiten haben uns umso enger zusammengeschweißt. Eigentlich sagt unser Hochzeitsspruch alles aus: „Wir sind uns im Wort – unser Ring verbindet uns auf ewig.“
      "Borussia Dortmund ist nicht an Attentaten zerbrochen, nicht an der 89. Minute in Wembley und wird auch definitiv nicht wegen dieses Liga-Finales zerbrechen.
      Wir werden daran wachsen und aus diesem Schmerz neue Kraft entwickeln."

      (Hans-Joachim Watzke, Borussia Dortmund)
      Also erstmal der blöde Versuch: Wikipedia sagt, Liebe ist ein Gefühl, dann sagt Wikipedia Gefühl ist eine Gemütsbewegung, dann sagt Wikipedia, eine Gemütsbewegung ist ein psychologischer Terminus wie z.B. Liebe. Aha.
      Aber genau das scheint es mir zu sein, sie ist zu groß, um sie zu erklären.
      Für mich ist sie zum einen ein übergeordnetes Prinzip, dass die Welt durchwirkt wie Luft. Es ist das, was uns Leben verleiht und antreibt. So ähnlich wie der Atem. Wir können zwar Herzen transplantieren, aber warum jeder von uns atmet, wissen wir nicht. Ich würde sagen Liebe ist diejenige Macht, die Bosheit, Gewinnsucht, Mißgunst und Hass entgegensteht und der Grund, warum wir alle nicht verzweifeln. Das, was wir an ihr selbst fühlen können, erkenne ich, wenn ich sie fühle, aber verstehen kann ich sie nicht. Und das muss auch nicht sein. Sie ist zu groß für mein kleines Köpfchen, aber sie passt in mein Herz. Und warum das schlägt, weiss auch keiner. Aber ich bin froh, wenn es das noch eine Weile tut, und wenn es für jemanden schlägt, macht es noch mehr Spaß.
      It's a sad and beautiful world.

      Izrah schrieb:

      Glaubt ihr an bedingungslose Liebe?
      Das ist für mich wie mit der Definition von Freiheit.

      Ich glaube wirklich, dass ich bedingungslos lieben kann. Meine Kinder glaube ich absolut bedingungslos zu lieben. Kein Mensch kann mich davon überzeugen, dass ich es nicht tue - zu keinem Zeitpunkt.

      Gleichzeitig sagt der rationale Teil in mir, wir lieben nicht bedingungslos. Wir fühlen es und können es im Idealfall auch begründen, somit glauben wir bedingungslos zu lieben. Wir glauben geben zu können und wirklich nichts dafür zu erwarten, um zu lieben. Absolut nichts - somit wäre es bedingungslos für mich.
      Aber ist es nicht so, dass das - was wir empfangen/bekommen - eben diese Gefühle an den Glauben von Bedingungslosigkeit in uns nährt? Eine Wechselwirkung, durch die alles aufeinander aufbaut und die Tiefe erst bestimmt/ermöglicht.
      Danke.... Sehr schöne Antworten... Ich möchte noch um ein paar Fragen erweitern und den Fokus auf die unbequeme, pragmatische Sichtweise auf Liebesbeziehungen lenken.

      Wenn ihr wirklich tief liebt und plötzlich feststellt, da tut sich ein Abgrund auf oder irgendwas/jemand ist nicht mit ihm/ihr vereinbar.... Wie geht ihr damit um? (evtl. Charakterschwächen, Meinungen...)
      Zweifelt ihr dann daran, wirklich geliebt zu haben? Könnt ihr Liebe rationalisieren, begründen, warum ihr es tut und warum ihr es nicht (mehr) tut?

      Izrah

      Izrah schrieb:

      Wenn ihr wirklich tief liebt und plötzlich feststellt, da tut sich ein Abgrund auf oder irgendwas/jemand ist nicht mit ihm/ihr vereinbar.... Wie geht ihr damit um? (evtl. Charakterschwächen, Meinungen...)
      Nun, wenn man von Anfang an mit offenen Karten spielt, glaube ich nicht, dass sich dann in einer Liebesbeziehung noch große Abgründe auftun. Ganz am Anfang habe ich z. B. klargemacht, dass es mich nur zusammen mit diesem schwattgelben Verein im Ruhrgebiet gibt, mit allem, was dazu gehört.
      Ich kann jetzt nur für uns sprechen, aber nach so langer Zeit kennt man sich in- und auswendig, da kann ich mir nicht vorstellen, dass es noch negative Überraschungen gibt.
      "Borussia Dortmund ist nicht an Attentaten zerbrochen, nicht an der 89. Minute in Wembley und wird auch definitiv nicht wegen dieses Liga-Finales zerbrechen.
      Wir werden daran wachsen und aus diesem Schmerz neue Kraft entwickeln."

      (Hans-Joachim Watzke, Borussia Dortmund)
      Ich sehe es ähnlich wie @Rina und @'DeepSanguin

      Liebe ist für mich ein Grundprinzip menschlichen Daseins, wenn man so will, eine Kraft oder Energie,
      die jedem von uns inne ist, uns antreibt und überhaupt erst Leben ermöglicht.

      Ich bin bzgl. Glaubens- und Religionsfragen oft recht zwiegespalten, aber bzgl. der Liebe
      ist nach wie vor eine Passage aus den Korintherbriefen für mich die prägnanteste Beschreibung,
      die ich gelesen habe. Da ich nicht sicher bin, ob ich dies hier zitieren darf, schaut selbst mal nach in Korinther 13.

      Wenn also Liebe für mich ein Grundprinzip menschlichen Lebens ist, kann sie niemals an Bedingungen geknüpft sein.
      Liebe ist für mich grundsätzlich bedingungslos, echt und universal.

      Nun trifft dieses Grundprinzip aber auf Realitäten, die unsere jeweiligen Lebenszusammenhänge bestimmen. Sie erfährt quasi
      einen Abgleich mit der Wirklichkeit und DAS ist für mich der Moment, wo sie mal mehr oder mal weniger rationalisiert wird.

      Die Liebe bleibt demnach für mich weiterhin bedingungslos, jedoch kann meine Entscheidung, wie damit umzugehen,
      durchaus an Bedingungen geknüpft sein.

      Womit ich bei Deiner (@Izrah) zweiten Frage wäre: Wenn meine Liebe zu einem Menschen abgeglichen wird mit den vorhandenen Realitäten,
      kann das Gesamtbild ein sehr harmonisches sein.
      Es kann aber ebenso gut getrübt sein, durch Dinge (Ansichten, Gewohnheiten, Verhaltensweisen etc.),
      die uns von dem anderen entfernen lassen. Wie stark wir die Diskrepanz zwischen unserer Liebe zu einem Menschen
      und den realen Schwierigkeiten empfinden, bestimmt aus meiner Sicht, wie weit wir bereit sind,
      trotzdem unseren Weg mit diesem Menschen zu teilen.

      mein Versuch, diese Frage zu abstrahieren :pardon:
      Je größer der Dachschaden, umso besser sieht man die Sterne

      Izrah schrieb:

      Wenn ihr wirklich tief liebt und plötzlich feststellt, da tut sich ein Abgrund auf oder irgendwas/jemand ist nicht mit ihm/ihr vereinbar.... Wie geht ihr damit um? (evtl. Charakterschwächen, Meinungen...)
      Zweifelt ihr dann daran, wirklich geliebt zu haben? Könnt ihr Liebe rationalisieren, begründen, warum ihr es tut und warum ihr es nicht (mehr) tut?
      Liebe ist für mich ein Gefühl, welches beständig da ist, mal stärker, mal schwächer.
      Ob es bedingungslos ist, kann ich nicht klar beantworten, aber es ist geprägt von Toleranz, Akzeptanz, Bewunderung und Anerkennung.
      Ich setze nicht voraus, dass jemand bestimmte Bedingungen erfüllen muss, bevor ich ihn liebe. Ich lerne jemanden kennen, mag ihn und seine Ansichten, seine Denkweise, seine Handlungen und fange irgendwann an, ihn zu lieben.

      Liebe empfinde ich am stärksten für meine Kinder (ja da war es bedingungslos), aber auch für meinen Partner und für meine Freundinnen
      und, so blöd es klingt, auch ab und an für Gegenstände, wie ein Lieblingspulli oder mein Auto oder den geilen Sommer 2018 :pardon:

      Liebe verändert sich, wenn der Mensch oder die Umstände sich verändern.
      Dann zweifel ich nicht, geliebt zu haben, ärger mich auch nicht darüber.
      Auch ehemals geliebte Menschen, die keine Rolle mehr in meinem Leben spielen, behalten für immer einen winzigkleinen Platz in meinem Herzen.

      Ich beeinflusse Liebe nicht, sie entsteht einfach, wächst und verblasst, deswegen kann ich sie nicht rationalisieren oder tun oder nicht tun.

      Auf jeden Fall versuche ich, wenn sich Meinungsverschiedenheiten ergeben, sie respektvoll und verständlich anzusprechen und zu erklären, was es mit mir macht.
      Verändern möchte ich die Menschen nicht, die ich liebe, aber es ergeben sich Konsequenzen, die ich dann kommuniziere.
      Tut mir jemand weh, indem er sich auf eine bestimmte Art und Weise verhält, sei es bewusst oder unbewusst, gehe ich emotional auf Abstand, um mich vor weiteren Verletzungen zu schützen. Auch das passiert von allein, ohne dass ich es beeinflusse.
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Es gibt ein wunderschönes Gedicht von Khalil Gibran mit dem Titel ‚Von der Liebe‘.

      Liebe ist ein Mysterium, das ich weder begründen kann noch hinterfrage ich sie, sondern ich nehme sie an ohne Wenn und Aber.
      Wenn die Liebe dir winkt, folge ihr, sind ihre Wege auch schwer und steil. (Khalil Gibran)

      Was ist Liebe? Eine Hütte nicht gegen einen Palast tauschen wollen, Untugenden und Fehler lächelnd übersehen, Hingabe ohne geringstes Zögern. (Aus China)

      BDSM ist nicht das geschenkte MacBook oder der Luftballon in Hubschrauberform. (Rainha)
      @Izrah wie schön du versuchst "Liebe ist..." zu hinterfragen.
      Da ich derjenige bin, der eben jenen Thread ins Leben gerufen hat, möchte ich auch ein paar Worte dazu schreiben.

      Liebe ist ein Gefühl was sich rational nicht erklären lässt.
      Sie war 31 Jahre lang da, für ein und dieselbe Frau...und doch ist nun, sieben Jahre nach dem Ende nichts mehr davon da.
      Meine Kinder liebe ich alle gleich stark und tief. Da gab es nie Unterschiede. Das war immer so und wird immer so bleiben. Auch wenn die Liebe zu Kindern, Eltern etc. eine etwas anders gelagerte sein mag, als die zu meinem @DEVTeuflischerEngel, es ist DAS Lebensgefühl was mich mich antreibt, was mich mit Leben füllt. (Wie soll man das erklären... Hoffe ihr versteht es)

      Meine Liebe ist nicht berechnend oder an Bedingungen geknüpft, sie ist auch nicht vernünftig. Sie ist urplötzlich da und fest mit diesem einen Menschen verknüpft - oder eben nicht.
      Mit Leidenschaft - Leiden schafft :popo_versohlen:
      Danke @FieserBoesewicht!

      Das siehst du völlig richtig...Ich hinterfrage! Ich finde deinen Thread toll! Ich hab mir unterschiedlichste Beiträge darin durchgelesen und natürlich auch meine eigenen ein bisschen analysiert.

      Mit dem Ergebnis, dass ich der Sache wohl nicht ganz traue. Meine posts dort "erklären" Momente, in denen ich erkenne, dass ich "anders, besonders " empfinde für diesen einen Mann. Ich bleibe dabei in meinem Kopf.... trotz sehr starker Emotionen.

      Da ist diese nagende Bewusstheit, dass man (ich) aus irgendeinem Grund möglicherweise irgendwann die Notbremse ziehen muss, weil es vielleicht, unter Umständen, warum auch immer, eventuell nicht klappen könnte... Aus rational begreifbaren Gründen. Darauf bin ich irgendwie immer gefasst und das geht mir schon seit Jahren so. Was nicht heißt, dass ich nicht sehr tief empfinde.

      Nur... Dieser Zwiespalt ist schwer auszuhalten, zu erklären und viel zu leicht misszuverstehen. Deshalb versuche ich eure Perspektiven zu erfahren, vielleicht kann ich so herausfinden, wie das läuft mit der Liebe.

      Izrah
      Liebe ist überlebenswichtig ...

      Ich persönlich lebe mit dem Glauben, dass alles seine Zeit hat ... das Universum oder wer auch immer entscheidet/beeinflusst wer wie lange in meinem Leben verweilt und wie wir uns gegenseitig helfen.
      An Beispielen:

      Meine erste große Liebe war eine Beziehung über circa sieben Jahre (mit kurzer Unterbrechung). Ich hab diesen Mann geliebt als gäbe es kein Morgen, trotzdessen er mich betrogen und schlecht behandelt hat.
      Ich hab also schmerzlich gelernt, erstmal mich selbst zu lieben.

      Erst einige Jahre später war ich wieder bereit mich fest zu binden, zu lieben und habe geheiratet ... bekanntermaßen habe ich mich vor etwa sechs Wochen getrennt nach etwa vier Jahren. Ich war verliebt in die Vorstellung von ewiger Liebe und hab gelernt, dass ich auch im einer Beziehung auf mich, meine Bedürfnisse und Entwicklung achten muss.

      Aktuell liebe ich von ganzem Herzen meinen Master @Frech_Dachs77 :love:

      Meiner Meinung nach gibt es bedingungslose Liebe (außerhalb von Kind-Eltern-Beziehungen), aber sie ist nicht immer für alle Beteiligten gesund.
      Wenn sich beide ähnlich und mit gleichem Tempo entwickeln, bin ich mir sicher, dass sie auch ewig halten kann.
      Sobald einer leidet und es keine gemeinsame Lösung für die Beendigung des Leids gibt, kann es nicht gesund sein, an solch einer Beziehung festzuhalten.

      Es gibt sie also ganz gewiss diese bedingungslose Liebe, jedoch sollte man sich selbst diese bedingungslose Liebe auch entgegenbringen, sodass man nicht blind durchs Leben läuft und aus bedingungslos dann kompromisslos wird.
      Es ist was es ist, sagt die Liebe <3
      Was es ist, fragt der Verstand.


      Wir versuchen die Liebe mit dem Verstand zu erfassen, Risiken abzuschätzen und Vernunft walten zu lassen.

      Doch wollen wir uns wirklich einlassen, müssen wir vertrauen, uns verletzbar machen indem wir unser Innerstes zeigen und fühlen.

      So sind die Spielregeln :pardon:

      Liebe ist bedingungslos, aber für beide Gewinnbringend weil wir auf das Wohl des anderen bedacht sind.

      Umgang mit Abgründen... reden und versuchen zu verstehen.

      Liebe hat für mich viel mit Achtung zu tun, verliere ich diese, geht auch die Liebe.
      Liebe ist sehr Facettenreich. Sie kann Dich unbesiegbar machen, kann bedingungslos sein und sie kann dich verletzen, sie kann Berge versetzen.

      Meine erste große Liebe hatte ich mit 17. wir waren gleich alt und haben dieses Gefühl gemeinsam entdeckt. Sie ist an seiner Eifersucht gescheitert.

      Ich habe mich danach nicht oft verliebt. Aber wenn, dann hat es mich tief berührt. Gleichzeitig war da auch die Angst, die Kontrolle zu verlieren, verletzt zu werden. Ich versuchte es zu steuern, auch indem ich unbewusst versucht habe, die Beziehung nach meinen Vorstellungen zu formen. Die Liebe hat mich auch eifersüchtig werden lassen.

      Ich habe niemals rational erklären können, warum ich mich in einen bestimmten Menschen verliebt habe. Es war einfach da...

      Heute versuche ich gelassener an die Liebe heranzugehen. Versuche meinen Kopf zurückzunehmen und mir zu gestatten, dass es das Risiko wert ist, verletzlich zu sein. Auch wenn es immer noch ein Stimmchen gibt, dass mich zur übertriebener Vorsicht mahnt.

      Die Liebe scheint so einfach zu sein, dennoch ist sie ein spannendes Mysterium und daher doch so kompliziert.
      Liebe @Sannisa, du sprichst genau das an, was mich daran bewegt. Die Spielregeln... Gutes Wort dafür!

      Das "Verletzbar machen und Vertrauen"... Das widerspricht in sovielen Situationen dem "Vernunft walten Lassen", dass es echt schwer ist. Mit 17, kein Problem, da springst mit beiden Beinen hinein und suhlst dich quasi in dem Cocktail aus körpereigenen Drogen und bist dann völlig perplex, wenn ganz überraschend nur du gehüpft bist. Sobald du älter bist, Kinder hast, vielleicht allein erziehst, wirst vorsichtig und das Abwägen wird lebenswichtig.

      Das Problem daran ist ja, für mich wäre das nur vernünftig, mein Gegenüber spürt aber das Verhaltene,die Vorsicht und missinterpretiert das dann.

      Und @scorpio67... Genau dieses 'sich gestatten, dass es das Risiko wert ist', ist eigentlich ja auch ein Vorgang im Kopf...

      Danke für eure Antworten, ihr seid Spitze.... Bitte nur weiter!

      Izrah

      Izrah schrieb:

      Wenn ihr wirklich tief liebt und plötzlich feststellt, da tut sich ein Abgrund auf oder irgendwas/jemand ist nicht mit ihm/ihr vereinbar.... Wie geht ihr damit um? (evtl. Charakterschwächen, Meinungen...)
      Ich habe mich ein mal von einem Mann getrennt, den ich noch liebte.
      Wir waren 5,5 Jahre zusammen, lebten zusammen, und doch entfernte er sich immer weiter.
      Schuld war Depression, Tinnitus, Stress auf der Arbeitsstelle (bei ihm) und ich habe versucht, das alles aufzufangen.
      Irgendwann habe ich bemerkt, dass es nicht geht; dass ich darunter kaputt gehe.
      Mit dem Wissen von heute hätte ich sicher schon viel eher und nachdrücklicher mit ihm geredet, aber in der damaligen Zeit sah ich nur eine Lösung: die Flucht nach vorne.

      Ich habe uns beide sehr damit verletzt. Allerdings hat es ihn irgendwie wachgerüttelt und er hat sich mittlerweile gut gefangen. Auch ich hatte danach ein wunderschönes Jahr nur mit mir, meiner besten Freundin und unseren Hunden, bevor ich mich in die nächste zum Scheitern veurteilte Beziehung stürzte.

      Wir haben heute wieder Kontakt, und ich liebe ihn immer noch, auf die schon erwähnte andere Weise, er wird immer ein Teil meines Lebens sein.

      In allererster Linie liebe ich mich aber selber und sorge dafür, dass es mir gut geht. Wäre das nicht so, würde es auch meinem Partner nicht gut gehen. Klingt im ersten Moment vielleicht für manche Ohren (wie für die meines Mannes) egoistisch, aber ich habe einfach gelernt, dass ich nicht mal aus Liebe etwas ertragen werde, was mich kaputt macht.
      Wir haben alle irgendeinen Knacks - der Unterschied ist: bei manchen ist er diagnostiziert... :monster: