Topping from the bottem

      @Saubi 63:
      „Glaubst du, dass eine sub in einer Spielbeziehung keine sub ist? Keine wertvollen subgefühle hat?
      Und Dom hat in einer Spielbeziehung auch nicht die Neigung zu dominieren?

      Nein, das glaube ich nicht. Ganz im Gegenteil. Ich glaube lediglich, dass es in einer auf Sessions beschränkten Beziehung viel tragischer ist, wenn nicht beide eine schöne Zeit haben.
      Und dann ist für mich das tftb eher Mittel zum Zweck, bzw. nichts schlimmes, wenn Sub mal aktivere Wünsche äußert.
      Man kann ja eine blöde Session dann über lange Zeit nicht unbedingt korrigieren.

      newbarbie schrieb:

      ich kenne den Begriff auch nur im negativem Zusammenhang.

      ...Sub versucht durch manipulatives Verhalten Dom zu gewissen Handlungen zu bewegen.....
      Hmm... das ist für mich noch kein TfB.
      Wenn ich - überspitzt formuliert - auf einer Party mit hautengen Kleid und Strapsen in Highheels vor Tops Nase eindeutig mit dem Hintern wackel, ist das für mich kein TfB. Sondern eher ein nonverbales Signalisieren, dass ich nichts dagegen hätte, diesen netten Hintern mit einer gewissen Coleur nach Hause zu tragen. ;)
      Im Endeffekt manipuliert jeder Mensch IMMER. Dom manipuliert sub, dass sie den Hintern hinhält, dass er Spaß dabei hat, sub manipuliert Dom mit einem gewünschten oder nicht Verhalten, um eine Reaktion bei Dom herauszukitzeln.

      introdom schrieb:

      Topping from the Bottom halte ich in Konstellationen mit Anfänger-Doms sinnvoll, damit ein vorsichtiges Herantasten gewährleistet ist. Somit wird die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass der Dom trotz geringer/keiner Erfahrung die Sub so behandelt, dass ihr Wohlbefinden sichergestellt ist. Anfänger-Dom kann so Sicherheit gewinnen und weiß immer besser, wie er mit Sub umgehen kann und mit der Zeit verschwindet das Topping from the Bottom immer mehr.
      Siehst du das wirklich als TfB? Oder ist es nicht eher ein - zumindest denke ich, dass ein erfahrener sub das so macht - herantasten, was beiden gefallen könnte, und man dadurch ein angenehmes Spielen bekommt? Welches beide Seiten zufrieden stellt?
      Viele Grüße
      safine

      MissMoon schrieb:

      Ich glaube lediglich, dass es in einer auf Sessions beschränkten Beziehung viel tragischer ist, wenn nicht beide eine schöne Zeit haben.
      Danke für die Antwort :blumen: @MissMoon

      Aber wie du bei mir bereits lesen konntest, fühle ich mich bei angewandtem TftB nicht gut und würde es sicherlich nicht bei einer auf Sessions beschränkter Treffen anwenden. Ich hatte bis jetzt erst eine Spielbeziehung und diese konnte sich nicht auf Sessions beschränken. Die zwischen den Sessions stattfindende Kommunikation war ein sehr, sehr wichtiger Teil der Beziehung.

      Absprachen und Abgleichen von Neigung ist für mich nicht TftB sondern einfach nur Kommunikation vorab auf Augenhöhe.

      Deshalb halte ich es für sinnvoll TftB nicht an einer Beziehungsform festzumachen, sondern davon abgekoppelt zu betrachten und wie es der TE gewünscht hat in Bezug zu Neigungsvariationen (gibt es dieses Wort? :D ) zu setzen.
      Zwischen dem, was ich denke, dem, was ich sagen will, dem, was ich zu sagen glaube und dem, was ich wirklich sage und

      dem,

      was Du hören willst, dem, was du wirklich hörst, dem was du zu verstehen glaubst, dem, was Du verstehen willst und dem, was Du wirklich verstehst, gibt es 9 Möglichkeiten, sich nicht zu verstehen.

      Passagno

      safine schrieb:

      Siehst du das wirklich als TfB? Oder ist es nicht eher ein - zumindest denke ich, dass ein erfahrener sub das so macht - herantasten, was beiden gefallen könnte, und man dadurch ein angenehmes Spielen bekommt? Welches beide Seiten zufrieden stellt?
      Ich bestehe da jetzt nicht so auf der Begriffsdefinition, eben weil ich noch keine Erfahrung habe und es möglich ist, dass andere erfahrene Leute da bessere Begriffe für finden. Wenn TfB, dann im positiven Sinne. Man kann das auch gerne anders bezeichnen.

      Ich habe das nur in einem Buch (Die Kunst der weiblichen Unterwerfung) gelesen, dass bei Anfänger-Doms die Sub Topping from the bottom machen sollte.
      Danke schön für die ganzen Antworten.
      Ich hätte nicht vermutet, dass Tftb wirklich negativ aufgenommen wird.
      Das werde ich in Zukunft im Hinterkopf behalten.

      Das hier von @Shayleigh und @Saubi 63 erwähnte Verhalten hat für mich auch nichts mit Topping zu tun.

      Das ist für mich Beziehungsdynamik.
      Es geht ja nicht ums provozieren sonder um Neckereien, Albereien, wenn ich es richtig verstanden habe.

      Das mag ich in einem bestimmten Rahmen auch :saint: allerdings nur so lange es um Spaß geht, ich die Grenzen meines Gegenübers nicht überschreite.

      @introdom Bei einem Jungdom in Verbindung mit erfahrener Sub, würde ich dir Zustimmen.
      Sicherlich kommt es auch auf den Charakter beider an.
      Für mich wäre, bei einem unerfahren Dom ein Mentor wichtig gewesen und ich hätte darauf bestanden.
      Aber auch das eine Sache der eigenen Vorlieben und Einstellungen.

      Feuerpferd schrieb:

      Für mich ist "Topping from the bottom" eindeutig negativ besetzt.
      Denn es bedeutet für mich, dass Sub mit Vorsatz Dom zu etwas bringt, dass Dom an und für sich nicht will. Dom macht es, weil Sub ihn (wie auch immer) manipuliert und ihm keine Entscheidung läßt. Sub ist in dem Moment Dom. Eine Umkehr der Machtverhältnisse, auch wenn nach außen hin die Begriffe bleiben. Dom ist dann nur noch Wunscherfüller von Sub.
      Wenn Sub dagegen im normalen DS-Verhältnis Wünsche äußert, obliegt Dom im Endeffekt die Entscheidung, ob und wann der Wunsch in Erfüllung geht. Diese Entscheidungsgewalt fehlt mMn bei Tftb.
      Deswegen hat das auch nichts mit Brat zu tun. Brat fordert Dom zwar immer wieder heraus, will aber dennoch, dass Dom die Entscheidung trifft.
      Ich finde das trifft es für mich sehr gut. Für mich hat TftB immer mit diesem bewussten Druck machen von Subseite zu tun.

      Klar habe ich als Sub Grenzen und Tabus sowie Wünsche, was ich gerne mit Dom erleben wollen würde.
      Aber es sind eben Wünsche und keine Erwartungen á la "Wenn Dom das nicht macht, dann zicke/quengle/etc. ich so lange, bis ich ihn soweit habe, dass er/sie es macht". Eben, wie es @Feuerpferd so schön abgegrenzt hat.
      Dazu kommt für mich immer noch so ein "Dienstleistungsgedanke" von Sub, welcher im schlimmsten Fall dazu führt, dass Beide aneinander vorbei oder gar nicht (mehr) spielen, weil bei Dom der Leistung- bzw. Ableistungsdruck so hoch ist, dass er/sie innerlich blockiert.

      Für mich hängen die Begriffe Wunschzettelsub und TftB übrigens zusammen; sind aber nicht unbedingt per se negativ behaftet; ist halt nur nicht meine/unsere Art des BDSM. Es gibt durchaus Doms, die es mögen ihren Subs jeden Wunsch von den Augen abzulesen.
      “Everything has been figured out, except how to live.” (Jean-Paul Sartre)

      dornenspiel schrieb:

      ich die Grenzen meines Gegenübers nicht überschreite.
      als Brat passiert mir das manchmal :whistling: , es ist aber gewünscht von mir, dass er das sanktioniert, damit ich weiter
      den Rahmen spüre. "Sie" soll ja eben nicht überborden, muss einfach ihre Existenzberechtigung im Gefüge haben, weil sie
      Teil von mir ist. Das ist der Grund dafür, dass mein Dom auch etwas Brattamer in sich tragen sollte :rot: .

      Genau @dornenspiel, ich glaube nicht, dass TftB bei einem Brattamer überhaupt funktioniert. Hast du diesen Aspekt schon
      mal berücksichtigt? Er schätzt und will ja dieses Verhalten, um seine Neigung leben zu können.
      Zwischen dem, was ich denke, dem, was ich sagen will, dem, was ich zu sagen glaube und dem, was ich wirklich sage und

      dem,

      was Du hören willst, dem, was du wirklich hörst, dem was du zu verstehen glaubst, dem, was Du verstehen willst und dem, was Du wirklich verstehst, gibt es 9 Möglichkeiten, sich nicht zu verstehen.

      Passagno
      Was für eine Begriffswuselei, macht mich bald total irre und kirre. Die Begriffe
      immer wieder neu zu benennen verwirrt mehr, als dass sie sich inhaltlich ändern
      oder? War für Brat nicht früher das Wort Kampfsubbie im Raum?


      @dornenspiel
      Sich im Formulieren verbiegen um es allen recht zu machen, keine Chance. Es
      wird immer wieder jemanden geben, dem etwas am Schreiben eines anderen
      mißfällt. Dafür kann man ja ergänzend erklären wenn Missverständnisse
      aufkommen sollten und gut ist :-).



      Topping f..., für mich ist dieser Begriff auch negativ besetzt.


      1.
      Für mich bedeutet es Dom manipulativ zu etwas zu "ZWINGEN", ohne
      Ausweichmöglichkeit!

      Beispiel: Wenn du nicht die weiche geflochtene Peitsche bei xy kaufst und an
      mir probierst, habe ich das Gefühl ich bin es dir nicht wert. So auf der
      emotionalen Schiene, sprich emotionale Erpressung.

      oder
      Wenn du mir den Hintern nach so einem Provozieren nicht versohlst, kannst du
      gar nicht wirklich Dom sein ... usw.



      und



      2.
      Weil es gern mal zweckentfremdend gegenüber " lockend, aufmüpfigen Subs"
      benutzt wird, da man die eigene Art vom Ausleben als wertvolleres BDSM zur
      Schau stellen oder gar zur Norm erheben möchte und somit anderen Facetten
      weder Respekt noch Toleranz entgegenbringt.


      introdom schrieb:

      Topping from the Bottom halte ich in Konstellationen mit Anfänger-Doms sinnvoll, damit ein vorsichtiges Herantasten gewährleistet ist.

      Aufgrund meiner Interpretation von tftB empfehle ich hier eher andere Wege.
      Zum Beipiel durch das Führen eines Tagebuches mit Vorgaben zum inhaltlichen
      und emotionalen Feadback.
      Oder in einer bestimmten Situation einen kurzen temporären Rollenwechsel und Sub dabei
      fragen wie sie, wenn sie Dom gewesen wäre reagiert, gestraft usw. hätte.
      Kann man gleich gut als Aufgabe verpacken ;)
      Daraus kann man meines Erachtens auch leichter schlussfolgern welche
      Vorstellungen so in der Luft knistern.


      Shayleigh schrieb:

      Als brat ärgere ich meinen Dom TROTZ der Konsequenzen. Beim tftb ärgere ich ihn WEGEN der Konsequenzen.


      Ich necke aus beiden Gründen, mal wegen der Konsequenzen mal wegen den
      herrlichen Reaktionen in der Mimik und Gestik. Momente die einfach göttlich
      sind. Bin ich jetzt (k)ein saftiger Brat_ en? :D