Darf Dom auch Verletzlichkeit zeigen?

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      Für mich: definitiv JA.

      Meine Beziehung zu meiner süßen Sub ist von tiefem Vertrauen aber auch von tiefer gegenseitiger Hingabe geprägt (auch wenn die Art der Hingabe sehr unterschiedlich ist). Dabei ist Ehrlichkeit von so grundlegender Bedeutung, dass es ein großer Vertrauensbruch wäre, wenn ich versuchen würde meine eigene Verletzlichkeit zu verstecken.
      Sie würde es sowieso merken.
      Außerdem ist sie meine beste und innigste Freundin, wem wenn nicht Ihr kann ich mich ganz so zeigen, wie ich bin?
      Meine Dominanz bzw. Autorität oder Stärke stellt das sicherlich nicht in Frage, denn wie schon einige Vorredner festgestellt haben gehört viel Stärke dazu, auch seine Verletzlichkeit zu zeigen.

      Cheers
      Gwydyon
      Cheers
      Gwydyon

      Bin in der Tat ein geheimnisvoll Holz.
      Es gibt nichts, dass ich noch nicht war.
      Das ist wieder eine der Fragen, auf die es für mich nur eine Antwort gibt: Wir sind in erster Linie Menschen, die zusammen treffen. Und erst in zweiter Linie Dom und Sub.

      Daher darf jeder von beiden auch Mal schwach, traurig und schlecht drauf sein
      Also das Folgende empfinde ich persönlich so und möchte keinesfalls Fakten oder dergleichen raushauen. :blumen:

      Oft empfinde ich, dass Männlichkeit immer noch etwas - und das völlig wertfrei - Fragiles ist oder sein kann. Vor allem die Gesellschaft und Wertansichten spielen da mit rein und haben eben tiefe Spuren hinterlassen; alte Verhaltensmuster lassen sich nicht so leicht ablegen und dass der Mann jahrzehntelang als Brotverdiener und ultimativer Schutz der Familie galt (und teilweise auch noch gilt), kann nicht binnen Jährchen verschwinden. Dann aus der
      „Norm" zu brechen, kann eben dieses Gerüst so leicht zusammenbrechen lassen.


      Klar, Männlichkeit und Dominanz sind nicht eins und man kann das auch nicht alles in einen Quarktopf werfen, aber ich beziehe mich jetzt einfach mal eher auf Dominanz und Männlichkeit.
      In meinem Umfeld kommt es mir so vor, als „dürften" Männer vieles nicht: weinen, über Probleme reden oder Emotionen empfinden, weil das ist ja total weibisch.

      Schwachsinn! Ich vertrete ganz, ganz stark, dass auch Männer all dies haben dürfen und machen dürfen, ja sogar sollen. Weinen, Angst haben und über Probleme reden - all das, wodurch die Männlichkeit vermeintlicherweise angegriffen werden können. Ein Mann, der weint und offen über sich sprechen kann, empfinde ich als besonders stark. Es ist stark, wenn man sich in seinem „schwächsten" und verletzlichstem Moment seinem Gegenüber öffnet, obwohl man die Gefahr einhergeht, verletzt zu werden. Und jeder Mensch trägt mindestens ein Päkchen mit sich herum, oder nicht? Verdammt, warum nicht drüber sprechen, wenn man die richtige Person vor sich hat.


      Ein Dom, der sich auch mal ganz arg schwach fühlt, Halt braucht und auch mal weinen möchte, der ist für mich nicht schwach oder unmännlich. Das macht ihn nur noch stärker und noch anziehender, wenn ich diesen Moment mit ihm teilen darf und für ihn da sein darf. Das stärkt unsere Nähe und unser Vertrauen. Um mich meinen Vorrednern anzuschließen: Es lässt mich ihn noch mehr respektieren. Ich wäre dankbar, für ihn da sein zu dürfen, dass er mir die Möglichkeit dazu gibt. So viel Vertrauen jemanden einzuräumen, ist nicht nur stark .. es ist auch ein Geschenk für mich.


      Ironischerweise sind mir gerade die Tränen gekommen, als ich das geschrieben habe.

      Liebelein schrieb:

      Darf Sub euch, liebe Doms, auch mal in den Arm nehmen und trösten, oder fürchtet ihr dann einen Verlust eurer Dominanz?
      Ja, darf sie selbstverständlich. Mein Vertrauen und Respekt einer Sub gegenüber manifestiert das. Ich nehme sie dann als empathische Person wahr.
      Durch das Vertrauen in ihr (auch Dom muss der Sub vertrauen, dadurch kann erst die Sub dem Dom vertrauen) manifestiert es auch das Machtgefälle.
      danke für die Erklärung, dann manifestiert es nicht das Machtgefälle sondern bietet einen möglichen Nährboden. Wobei ich die These Vertauen=Gegenvertrauen auch für wacklig halte, aber gut, das ist alles weg vom ET.

      zum ET ja darf Dom , muss aber nicht.
      Ich sehe es ähnlich wie @Sannisa
      Dieses Öffnen und Vertrauen das mir ein Mensch entgegenbringt wenn er seine Verletzlichkeit zeigt , berührt mich tief . Setzt mein eigenes Schutzprogramm in Gang - auch Halt und Schutz zu geben , kein Problemausloser sein zu wollen , den Top zu Schützen und zu verteidigen . Es weckt meine Löwin - beschützen , erhalten , verteidigen und kämpfen für ihn .
      Ein sehr verbindender Moment der noch mehr Tiefe generieren kann .
      Kann ?!
      Ja weil es auch manchmal ins Gegenteil schlagen kann . Wenn Top seine Verletzlichkeit immer wieder in die Waagschale wirft um zu manipulieren , oder sie erlebt , weil er selbst die Ursachen nicht angeht . Inkonsequent ist z.B. Sich manipulieren lässt , damit angreifbar macht und es nicht abstellt .
      Dann sind meine Empathien auch mal
      Reduziert - dann Spiegel ich und sehe dann auch schon mal die Gefahr von Respekt und Machtverlust .
      Verletzlichkeit ist definitiv ein Moment der erstmal meine Empathie triggert und Vertiefung forcieren kann - auch und besonders bei und als Sub - aber wenn die Lösungsmöglichkeiten limitiert angegangen werden - eben auch gefährlich für das Machtgefälle erlebt werden .
      Wir leben alle unter dem selben Himmel , aber nicht mit dem gleichen Horizont
      Viele Antworten auf die Frage, ob ein Dom Verletzlichkeit und Schwäche zeigen dürfe, hatten nun den Tenor:

      "Ja, ein/e Dom darf Schwäche zeigen, weil er/sie damit indirekt Stärke zeigt".

      Nun wurde inzwischen in einem anderen Thread ein Dom in einem wirklich wirklich schwachen Moment beschrieben, und viele User rieten der Partnerin und Sub dazu, ihn zu verlassen. Es handelte sich dabei um keine Schwäche, an der ein/e Dom indirekt seine/ihre Stärke zum Ausdruck bringen kann (z.B. indem er/sie demonstriert, wie souverän er/sie mit unverschuldeten Schicksalsschlägen umgeht, weinen kann, Hilfe annehmen kann, Emotionen zeigen kann...)... sondern um echte Schwäche.

      Daher würd ich gerne noch einmal auf die Ausgangsfrage zurückverweisen:

      "Darf ein Dom Schwäche zeigen, und zwar Schwäche, die Schwäche ist?"

      Da einige der betroffenen Sub davon abrieten, Sessions abzuhalten, ehe der Dom sich nicht wieder gefasst hat, schiebe ich eine Frage hinterher:

      Bleibt ein Dom zum Zeitpuntk der echten Schwäche solange Dom im Machtgefälle oder "nur" Partner auf Augenhöhe und der Erotikbereich liegt so lang auf Eis oder wird mit Vanilla-Praktiken überbrückt?

      Edit nach @Feuerpferds Antwort: Im Threadtitel steht "Verletzlichkeit", im Eingangsposting aber "Schwäche", daher bleibt meine Frage so stehen :) auch wenn sie vielleicht weiterführt als der Eingangsthread... Aber es soll hier ja auch NICHT um den Dom aus dem anderen Thread gehen, sondern um schwache Momente im Gegensatz zu "eigentlich starken" Momenten.
      @Freudenschwalbe
      Im besagten Thread ging es tatsächlich um eine Schwäche... aber nicht um Verletzlichkeit.
      Das ist ein ganz gravierender Unterschied.
      Wenn Dom Schwächen hat, die Sub gravierend verletzen, sollte Sub ihn verlassen oder zumindest unächst nicht mehr mit ihm spielen, bis Dom diese Schwäche im Griff hat und Sub nicht mehr verletzt (Verletzung ist hier gemeint im negativen und nicht einvernehmlichen Sinn).
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Hallo zusammen,

      ich finde, als Dom muss man auch den Anspruch haben, an sich selbst und an seinen Schwächen zu arbeiten. Ich behaupte, dass es keinen Dom ohne echte Schwächen gibt. Auch ich habe meine Schwächen, derer ich mir bewusst werden musste und mit denen ich auch teilweise heute noch umzugehen lernen muss. Den fehlerfreien Menschen ohne echte Schwächen gibt es nicht.

      Die Beurteilung einer Schwäche in ihrer Schwere ist immer subjektiv zu treffen. Der eine kann mit etwas umgehen und das akzeptieren, der andere kann das nicht. Und so finden sich irgendwie zwei Menschen zusammen, auch zwischen Dom und Sub, die sich einander ergänzen können. Die Schwächen des einen sind vielleicht sogar die Stärken des anderen. Auch wenn sich meine Dominanz nicht nur durch die Sexualität zieht, so habe ich kein Problem damit, mich in den Bereichen, in denen ich Schwächen habe meiner Sub anzuvertrauen und sie mich ein wenig leiten zu lassen. So kann ich auch dazu lernen und innerhalb einer Beziehung weiter wachsen und mich entwickeln.

      Einen Zacken aus meiner Dom-Krone breche ich mir deshalb nicht. Niemand kann der Überflieger auf jedem Gebiet sein. Wichtig ist immer nur, dass zwei Menschen zusammen passen und miteinander glücklich werden. Egal, was irgendwelche Leute in irgendeinem Forum darüber denken oder wie sehr sie die Nase rümpfen, weil ihnen vor Augen geführt wird, dass die Idealvorstellung der reinen Begriffsdefinition alleine schon durch den Faktor Menschlichkeit nie erreichbar sein wird.

      Viele Grüße
      Arx
      Ja, natürlich. Für mich ist ein Dom nämlich nicht nur Dom, sondern in allererster Linie Mensch. Er darf gute und schlechte Tage haben, er darf auch mal motzen, er darf mit den Katzen kuscheln und herumalbern. Er darf Stärken und Schwächen haben wie jeder andere Mensch in meinem Umfeld auch. Wichtig ist mir nur, dass er beherrscht sein und einen kühlen Kopf behalten kann, wenn es darauf ankommt.

      Einen Überdom würde ich gar nicht wollen. Mir sind bei einem Menschen, den ich in mein Leben lasse, alle Facetten wichtig. Er soll einfach er selbst sein können.
      „and because you want it, too.“
      „I do“, I whisper. „Never… then … never while“. „I know.“ he says

      Elisabeth McNeill

      Liebelein schrieb:

      Ich kann damit sehr gut umgehen, er verliert für mich dadurch nichts von seiner Dominanz, es ist eher so,dass ich ihn noch mehr respektiere, weil er eben auch seine andere, weiche Seite nicht vor mir versteckt. Wir können auch miteinander über seine Probleme reden und eine halbe Stunde später miteinander spielen, ohne dass sich irgendetwas anders anfühlen würde.
      Ich finde das sogar wichtig. Wenn ich mich jemandem unterordne möchte ich das das jemand ist der auch seine Schwäche kennt, der sich kritisch mit sich selbst auseinander setzen kann, zu eigenen Problemen steht und seine Grenzen kennt.

      Ich kann niemandem vertrauen der glaubt das wäre Schwäche.

      lg
      Mia
      Definitiv darf er das…
      Schliesslich kommt der Mensch vor dem Dom, bzw. ist Dom primär Mensch oder wie immer man es formulieren mag.

      Wird das Vertrauen nicht erst dadurch aufgebaut, dass man anfängt einander nicht nur die schönen Seiten zu zeigen, sondern eben auch seine „Schwächen“, Verletzlichkeit, etc.

      Auch fliesst da für mich mit rein, dass eben auch Sub ihre Verantwortung nicht ablegen kann.
      Die feinen Antennen ineinandergreifen…

      Ich persönlich hätte Mühe mit jemanden, der nie Verletzlichkeit zeigt. Weil für mich so ein Mensch gar nicht existiert, was wiederum bedeutet, dass er es mir einfach verwehrt hinter den Vorhang blicken zu dürfen.
      Hallo Liebelein,

      Es ist dich wunderschön, dass ihr beide euch so Nahe seit, auch Schwäche einander zu zeigen und anzunehmen, wiederum Kraft zu geben! Das dein Gegenber es auch kann, diese Seite von ihm auch offen zu kommunizieren und er das Vertrauen hat, mit Dir alles zu teilen♡!
      Schwächen, auch mal eine zögerliche Hand , das etwas schwer fällt - das ist große Stärke, sich selbstbewusst zu sein und zu zeigen, einander und sehr besonders...Menschlichkeit zeigen - das machte es aus bei mir aus, mich fallenzulassen, gerade dadurch erst fühle ich mich sicher und wohl ...meinen HERR vollkommen zu respektieren und anzunehmen, wie er ist, mit allen Ecken und Kanten - als Mann, Mensch! Meine Wertschätzung, Hingabe, Ehre und Verbundenheit hat er mitunter genau dadurch bekommen - nicht allein weil er mir die Peitsche so schön über den Arsxxx zieht !!!! :D
      Seine Dominanz die hat er, wie ich meine Devotion. Daran wird sich am zeigen von Gefühlen nichts ändern, wie gesagt, es wird sich eher noch besser anfühlen im Ganzen!
      Ja, das darf er! Und ich genieße es, wenn er sich an mich kuschelt und ich ihn festhalten und streicheln kann...

      Aber spontan ist mir erst eine andere Situation eingefallen: wir waren in der Therme uns da gab es eine "Dusche" bestehen aus einem unter der Decke hängenden Eimer mit kaltem Wasser... Nachdem ich darunter gestanden und ihn gefragt hatte, ob er auch mal will, meinte er nur, dass er das nicht wolle und hat ein paar Schritte rückwärts gemacht. Er hat sich dann von mir überreden lassen, dass wir uns zusammen darunter stellen...
      So ähnlich muss es sich für ihn anfühlen, wenn ich mich überwinde und für ihn an meine Grenzen gehe... das hat meine Verbindung zu ihm auf jeden Fall gestärkt... :love:

      NadEl schrieb:

      Für mich ist es kein Dürfen sondern ein Müssen. Ich könnte niemanden so dicht an mich ranlassen, meine Seele offenlegen, wenn ich das Gefühl einer Einbahnstraße hätte.
      ich verstehe es warum und das es für Dich daher ein " müssen" ist.Ich sehe es nicht als müssen, eher ein miteinander wachsen auch auf der Ebene.
      Nicht jeder kann sich sofort öffnen - ich nicht, mein Gegenpart auch nicht gleich zu Anfang.Da war tatsächlich einfach direkt ein Gefühl und Vertrauen da. Glückssache- Karna, was auch immer.
      Manchmal brauch es Zeit auch miteinander die emotionalen Grenzen zu verschieben, aufzubrechen ...da es einem schwer fällt.. auch das kenne ich genauso bei meinem HERRN, wie im übrigen bei mir auch, denn es fällt nicht leicht, die verletzliche Seite zu zeigen....das braucht im Kontext , wie im Zwischenmenschlichen...Gleichermaßen.
      Aber das ist nur meine Sichtweise ;-)))
      Jeder ist anders und das ist auch gut und bunt so!♡