4.12. –♥– Die Lesung

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      4.12. –♥– Die Lesung

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      .♥.— 4. Dezember —.♥.

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      Die Lesung

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      von
      @treasure

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      GESCHICHTE ZUM ANHÖREN
      Zu dieser Geschichte gibt es hier eine Hörversion:

      Adventskalender 2018 - 4.12.2018 - Die Lesung
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      „Am nächsten Dienstag um 20 Uhr ist im Club eine Lesung. Julia liest dort erotische Geschichten.“ Zaghaft hatte ich am vergangenen Samstag, als wir telefonierten, den Vorschlag gemacht, sich dort zu treffen und einen schönen Abend zu verbringen. Endlich mal wieder ein bisschen Zeit für uns selber haben. Mein Herr und ich leben nicht zusammen, er hat seine Familie und ich bin „nur“ seine Affäre, wenn auch eine ganz Besondere.

      Seine Frau weiß von uns. Nach seinem Geständnis, dass er besondere Bedürfnisse hat, und ihrer Erkenntnis, dass sie diese nicht mit ihm teilen kann und will, erklärte sie sich einverstanden, dass er seine dunkle Seite ausleben kann. Unter der Bedingung, dass Ehefrau und Familie IMMER den Vorrang haben. 
Ich habe sie sogar kennengelernt und wir waren uns nicht unsympathisch. Sie ist allerdings selber sehr dominant und von daher ist klar, dass die Beiden nie ein Machtgefälle zwischen sich haben werden.

      In der Regel treffen wir uns in meiner Wohnung. Aber in seltenen Fällen, wenn seine Frau nicht Zuhause ist, kann ich mit zu ihm. Dann weiß ich immer, dass er eine Session geplant hat, denn inzwischen hat er sich ein kleines Spielzimmer in seinem Haus eingerichtet.

Es war relativ lange her, dass wir ausgegangen waren, uns getroffen hatten, um abzuschalten, und unter mehr oder weniger Gleichgesinnten, einfach nur Spaß zu haben. Die Wochenenden gehören seiner Familie. Unter der Woche gab es, wenn, nur kurze Stippvisiten von ihm bei mir, bei der wir unsere Wünsche so gut es ging auslebten, oder nur beisammen saßen. Manchmal sahen wir ein bisschen Fern oder lasen uns gegenseitig kleine Geschichten vor, die wir selber geschrieben hatten. „Schreib mir deine Fantasien auf, bau‘ sie in eine Geschichte ein und lies sie mir dann laut vor“, hatte er mal gefordert. Eine Geschichte für jede Fantasie! Ja, ich hab schon ein paar Geschichten geschrieben und ihm vorgelesen, aber bisher ist noch weniges davon wahr geworden.

„Dienstag ist der wievielte?“, fragte er und schien zu überlegen. „Der vierte, Herr.“
Immer wenn ich ihn etwas frage, etwas von ihm möchte oder etwas anrege, das mehr auf die D/S-Schiene zielt, dann benutze ich diese Anrede. So weiß er gleich, in welchem Kontext die geäußerte Bitte gemeint ist. Und die Veranstaltung in unserem kleinen Club würde gut in unsere Schiene passen.

      „Puuh, ich weiß nicht, ob ich es schaffe, bis dahin zurück zu sein. Ich hab einen Termin in Hamburg und weiß nicht, wie lange das dauert.“ Er hielt kurz inne. „Wir entscheiden das am Dienstag.“ Damit war das Thema beendet und ich konnte nur abwarten. Wir besprachen noch ein paar andere Dinge, flüsterten uns heiße Worte zu und wünschten eine gute Nacht. Ein leises Klacken in der Leitung und das Telefonat war vorüber. Ich drückte das Handy an meine Brust und schickte ein Stoßgebet zum Himmel.

Der Sonntag war gefüllt mit dem üblichen Haushaltskram, Putzen, Wäsche waschen, halt alles, was unter der Woche liegen geblieben war. Daneben kramte ich die weihnachtliche Dekoration heraus, stellte all die Weihnachtsfiguren, Kerzenleuchter und Wichtel, Sterne und Engel auf, verteilte Lichterketten und Tannengirlanden und legte zum Schluss auf Tische und Schränke bunte Decken und Läufer mit weihnachtlichen Motiven.

      Zwischendurch kamen Nachrichten von ihm mit kleinen Aufgaben, die ich zu verrichten hatte. Ein kleines Ritual, das uns Beiden viel Spaß machte und mich oft an den Rand der Verzweiflung brachte, da es mir strengstens verboten war, mich am Ende selber bis zur Erlösung zu streicheln.

      Und dann wartete am Ende des Tages auch noch der übliche, sonntägliche Bügelmarathon auf mich, damit all die frischgewaschenen Sachen für die kommende Woche wieder griffbereit im Schrank hingen. Dabei kann ich immer meinen Gedanken freien Lauf lassen. Dieses Mal dachte ich an die Lesung am Dienstag. Meine Freundin Julia hatte mir verraten, dass ein paar der Geschichten „nicht ganz ohne waren“ und sicher für Gesprächsstoff sorgen würden. Manche Köpfe würden bestimmt heiß debattieren. Mehr wollte sie mir aber partout nicht verraten und ich überlegte, welche Themen sie wohl ausgewählt hatte. Ich kenne ja ihre Vorlieben und Kinks, war mir aber sicher, dass sie auch solche auswählen würde, die nicht ihrem persönlichen Profil entsprachen.

      Am Ende war es egal. Mir war nur wichtig, dass mein Herr und ich gemeinsam dabei sein konnten. Zu selten hatten wir Gelegenheit uns für einen intensiveren Abend zu treffen und ich hoffte so sehr, dass an dem Abend noch etwas mehr passieren würde.

      Beim abendlichen Telefonat sprach ich das Thema Lesung noch einmal an. „Wenn Du später aus Hamburg los kommst, dann könnte ich doch schon mal vorgehen und für uns einen Platz reservieren. Und Du kommst nach, sobald Du hier bist?“, schlug ich vor. „Schau‘n wir mal“, war alles, was ich als Antwort bekam und wusste aus Erfahrung, dass es keinen Sinn hatte, weiter zu bohren.

Der Montag forderte mich bei der Arbeit ungewöhnlich hart und ich war froh, als ich um 17 Uhr endlich ins Auto steigen und heimfahren konnte. Zuhause angekommen, konzentrierte mich auf die Aufgabe, die mir mein Herr für den Abend gestellt hatte. Er hatte geschrieben, ich sollte mich schon mal für den Fall der Fälle vorbereiten und einen Extra-Körperpflege-Abend einlegen. Ich war mir nun sicher, dass er es schaffen würde, mit zur Lesung zu kommen. Und, dass mein Wunsch nach intensiver Zweisamkeit sogar in Erfüllung gehen könnte.

Eine ungeduldige Vorfreude packte mich. Ich enthaarte meinen Körper von oben bis unten gründlich, machte eine sorgfältige Mani- und Pediküre, lackierte mir die Fingernägel in einem dezenten Farbton. Schließlich sollte ich am nächsten Tag noch ins Büro und da war das knallige Rot, welches ich schon auf die Zehennägel aufgetragen hatte, absolut unpassend.

      Bei unserem abendlichen Telefonat widerstand ich der Versuchung, ihn auf den nächsten Abend anzusprechen. Ich wusste, dass es keinen Zweck hatte. „Gute Nacht und bis morgen“, sagte ich nur und legte dann schnell auf, ehe er noch etwas erwidern konnte. Hoffentlich war das kein Fehler gewesen. Ich schluckte und mir lag irgendetwas schwer im Magen. Der Umgang zwischen uns in den letzten Tagen hatte sich fast unmerklich gewandelt. Er wirkte irgendwie strikter auf mich. Wo wir sonst eher mal gealbert hatten, war von seiner Seite eine Direktheit und Ernsthaftigkeit zu spüren und hören, die mich total anmachte und ich war Wachs in seinen Händen.

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      Der Dienstag kam und ich saß auf der Arbeit wie auf Kohlen. Zum Glück konnte ich bereits um 16 Uhr Feierabend machen. Ich weiß nicht welcher Teufel mich geritten hat, aber ich hatte mich spontan entschlossen, in dem kleinen Secondhand-Laden um die Ecke zu schauen, ob ich da etwas Hübsches zum Anziehen finde. Hübsch und praktisch im besten Fall. Wobei meine Gedanken bezüglich „praktisch“ da in eine gänzlich andere Richtung zielten, als es sonst allgemein üblich ist. Und ich wurde auch fündig. „Da haben Sie etwas sehr Extravagantes gefunden, ich wünsche Ihnen viel Freude damit.“ Der Kommentar der Verkäuferin ließ mich einen Moment stutzen. Dachte sie etwa in die gleiche Richtung wie ich? Aber wie sollte sie?

      Daheim angekommen wartete ich nun auf seinen Anruf. Das Outfit aus dem Secondhand-Laden wollte ich anziehen, wenn ich sicher wüsste, ob er zur Lesung käme. Er hatte mir am Morgen eine kurze Nachricht geschickt, dass er sich melden würde, sobald er auf dem Rückweg wäre. Ich machte mich also frisch, suchte mir ein hübsches Wäscheset und passende Strümpfe heraus und zog dann bequeme Klamotten drüber. Laut sang ich dabei zu der Musik im Radio mit. Ich hatte das Gefühl, dass sich alles gut fügen würde und war optimistisch, dass der Abend schön werden würde.

      Die Zeit verstrich. Und ich wartete auf seinen Anruf. Ich hatte inzwischen meine Nägel neu lackiert, sie trugen nun ebenfalls dieses kräftige Rot, das wider Erwarten gut mit der Farbe des Outfits harmonierte. Meine Haare waren unauffällig auffällig gestylt und ein fast dezentes Make-Up war aufgelegt, wohl wissend dass die ganze Mühe eventuell umsonst wäre. Meine Unruhe stieg. Ich kochte mir einen Tee und setze mich in meinen Lieblingssessel und träumte vor mich hin. Im Laufe des Spätnachmittags hatte Julia mich schon gefragt, ob wir auch kommen würden, nur leider konnte ich es ihr nicht versprechen.

      Und dann kam endlich das erlösende Klingeln. Seine Nachricht teilte mir kurz und knapp mit, dass ich schon mal los gehen und dort auf ihn warten sollte. Er sei zwar schon unterwegs, würde mit Sicherheit aber zu spät kommen, doch wolle er Julia und mir die kleine Freude machen und zumindest teilweise bei der Lesung dabei sein. Ich solle noch das Halsband umlegen, das wäre doch eine gute Gelegenheit, es mal wieder auszuführen. Und ganz passend in der Umgebung, fügte er noch hinzu. Ich schickte ihm ein kurzes „DANKE mein Herr, ich freue mich“ und ein Kuss-Emoji.

      Eilig zog ich nun das extravagante Outfit an und ich musste kichern, als ich an die Verkäuferin dachte, die mir leicht pikiert viel Vergnügen damit gewünscht hatte. Wenn sie wüsste, wie viel Vergnügen ich mir davon erhoffte! Dann schlüpfte ich in meine hohen Stiefeletten, legte das Halsband um, zog die Lippen mit einem zum Nagellack passenden Lippenstift nach und betrachtete mich im Spiegel. Fast andächtig strich ich über das Band um meinem Hals, ließ das seltsame Glücksgefühl, dass mich in dem Moment ergriff, ein paar Sekunden auf mich wirken, ehe ich mir einen Mantel überwarf und mich auf den Weg machte. Ein Blick auf die Uhr sagte mir, dass auch ich nicht mehr ganz pünktlich da sein würde. Für einen Moment schalt ich mich selber, dass ich nicht einfach schon zeitig losgegangen war, aber ich hätte damit seinen Ärger provoziert, wenn er entschieden hätte, lieber daheim zu bleiben und mich zu sich bestellt hätte.

      Der Club war gut besucht und es war ungewöhnlich still, als ich eintrat. Lediglich leises Gemurmel von der Theke und Julias klare Stimme waren zu hören. Ich schaute mich um, sah sie auf der kleinen Bühne auf einem Hocker sitzen, einen Stapel Zettel in der Hand. Und sah dann jemanden winken und Handzeichen geben. Ich erkannte Julius, Julias Bruder, und steuerte zielstrebig auf ihn zu. Er half mir galant aus dem Mantel und sein anerkennender Blick sowie leise Pfiffe, der um uns Stehenden, sagten mir, dass sich die Mühe gelohnt hatte. „Du siehst heiß aus, Mädel. Pass bloß auf, dass dich hier keiner anfällt.“ Er lachte leise. Nun fieberte ich umso mehr der Reaktion meines Herrn entgegen.

 Julius sagte mir noch, dass er die Plätze auf Julias Geheiß für uns freigehalten hatte und er sich nun wieder zu seiner Freundin begeben würde. Ich dankte ihm und winkte dann Julia zu, die mein Erscheinen zur Kenntnis genommen hatte, sich in ihrem Lesefluss aber nicht ablenken ließ. Es war erst das zweite Mal, dass sie so eine Lesung machte, aber man merkte, dass sie sich gut vorbereitet hatte. Ihre Nervosität vom ersten Mal war heute nicht zu spüren.

      Gebannt lauschten alle der aktuellen Geschichte, die bei einigen Kopfschütteln hervorriefen, war es doch ein Thema der härteren Gangart. Sie entsprach nicht unbedingt meinem Kopfkino, aber das stand ja nicht zu Debatte. Plötzlich bewegte sich was am Eingang, jemand wurde begrüßt und ich erkannte die Stimme sofort. ER war da.

      Unbändige Freunde breitete sich in mir aus und ich erhob mich, um ihm zu winken. Zielstrebig steuerte er auf mich zu und sein Blick sprach Bände, Missfallen sprach keinesfalls daraus. Mein Herz tat einen kleinen aufgeregten Hüpfer. Ich bleib neben dem Tisch stehen und wartete auf ihn, nur um dann vor ihm auf die Knie zu gehen und ihn mit unserem üblichen kleinen Ritual zu begrüßen. Hier machte es mir nichts aus, da es keine Aufmerksamkeit erregte, da ja alle hier irgendwie den gleichen Spleen hatten. Er drückte mich an sich und ich schnurrte vor Freude. Dann setzte er sich und sah mich an. Unruhig trat ich von einem Fuß auf den anderen. Endlich ergriff er mein Hand und zog mich neben sich in die Bank. „Ich bin angenehm überrascht. Du hast dich wirklich schön herausgeputzt. Es gefällt mir gut“, raunte er mir ins Ohr und ich kuschelte mich an ihn, ein feines Grinsen im Gesicht. „Danke, mein Herr“, flüsterte ich und gemeinsam lauschten wir dann den weiteren Geschichten.

      Julia verstand es diese mit gekonnt gesetzter Betonung und manchmal etwas verstellter Stimme zum Leben zu erwecken und das Publikum ging mit. Wie schon gedacht, gab es am Ende zum Teil hitzige Debatten um die Geschichten, aber wir beteiligten uns nicht. Wir warteten in Ruhe ab, bis Julia alle Fragen beantwortet und ihre Siebensachen von der kleinen Bühne, die in einer Ecke des Club angesiedelt war, zusammen gepackt hatte und sich zu uns setzte. Sie lächelte meinen Herrn und mich an, schien sich über den Erfolg zu freuen.

      Mein Herr erzählte kurz über seinen Tag in Hamburg. Dann plauderten wir über die Geschichten und darüber, was man beim nächsten Mal noch anders machen könnte.

      Plötzlich stand Julia auf, ging zur Theke und sprach kurz mit dem Chef des Ladens. Die laute rockige Musik verstummte für einen Moment und dann setzen ruhige Klänge ein. Ich stutzte. Ich kannte die Musik. Sie wurde immer dann gespielt, wenn etwas Besonderes kommen oder eine besondere Präsentation auf der Bühne stattfinden sollte. Hatte ich etwas übersehen? Mir war nicht bekannt, dass es noch eine weitere Lesung geben sollte. Neugierig drehte ich den Kopf in Richtung der Bühne und wollte sehen, was dort passiert, als mein Herr meine Hand nahm und mich von der Bank zog.

      Er sah mich an und schaute mir tief in die Augen und mir wurde heiß und kalt. Ich spürte einen leichten Zug an meinem Halsband und hörte ein leises Klicken, er hatte eine Leine in den Ring des Halsbandes eingeklinkt. Ich liebte es und es erregte mich sehr, wenn er das tat, und die übliche Reaktion ließ auch nicht lange auf sich warten. Das bekannte Kribbeln breitete sich aus und ich bekam wie üblich einen roten Kopf, was ihm natürlich nicht entging und er grinste breit und süffisant. Und dann schrillten bei mir alle Alarmglocken, als er sich plötzlich in Bewegung setze.

Den anderen Gästen im Club erging es ähnlich, auch sie erkannten die Melodie und auch sie drehten die Köpfe. Allgemein fragendes Gemurmel erfüllte den Raum, welches bald durch ein Raunen ersetzt wurde.

      Zielstrebig ging mein Herr in Richtung Bühne, mich an der Leine hinter sich her ziehend. Mir wurde ganz mulmig, als mir aufging was er vorhatte. Wir hatten öfters darüber gesprochen, dass mich die Vorstellung einer Vorführung enorm kickt, was wäre, wenn es wirklich passiert, und dass das etwas wäre, das ich mir nur mit ihm vorstellen könnte. Er hat dann immer gesagt, dass er es sich überlegt, dass wir so etwas aber nicht überstürzen wollen. Ich vertraue ihm so weit, dass ich sicher bin – er weiß, was er tut.

Nun stolperte ich also hinter ihm her, die drei Stufen zur Bühne hinauf und ich merkte, dass mich eine leichte Panik erfasste. Was hatte er vor? Und, verdammt, ich hätte mir doch etwas Dezenteres angezogen. Das Outfit hatte ich doch nur für ihn gekauft und nicht als Anschauungsobjekt für alle hier im Laden. Im gleichen Moment wurde mir dann schlagartig klar, dass das, was ich an hatte, völlig egal war, da ich das eh nicht mehr lange tragen würde.

      Er zog bzw. schob mich über die Bühne an einen Platz von dem aus wir das gesamte Lokal überblicken konnte, genauso aber auch von überall gesehen wurden. Ich schaute mich verstohlen um und eine steile Falte stellte sich auf meiner Stirn auf: Wie kam denn der Werkzeugkoffer meines Herrn hierher? Wer hat den hierher gebracht, er ist doch direkt von seinem Termin in Hamburg hierher gekommen? Oder sollte er...? Dieser Schuft!!

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      Mir wurde der Hals eng und ich schluckte. Eine Erregung ergriff von mir Besitz, die ich lange nicht gespürt hatte. Hilfe – wo ist das nächste Mausloch! Himmel – wie mich das antörnte! Allein, jetzt hier neben ihm auf der Bühne zu stehen, und sich auszumalen, was alles passieren könnte. Ich hatte das Gefühl ich würde gleich umkippen. Zum Glück hatte er seinen Arm um mich gelegt, merkte meine plötzliche Unsicherheit und aufsteigende Furcht und flüsterte mir beruhigend ins Ohr: „Hab keine Angst, alles ist gut. Es passiert nichts, das du nicht willst.“ Er meinte es wirklich ernst! Heute war der Tag der Tage.

      Nichts, was ich nicht will? „Ich will das nicht, nicht jetzt!“, wollte ich ihm ins Gesicht schreien. Die Angst vor der eigenen Courage hatte mich einen Moment lang voll im Griff.
Doch seine Hand in meinem Rücken, die beruhigend auf- und abfuhr und seine geflüsterten Worte schafften es dann, dass ich wieder ruhiger wurde. „Halte dich gerade“, raunte er mir zu. Ich holte mehrmals tief Luft, straffte meinen Körper und richtete mich gerade auf. Seine Hand auf meinem Rücken verschwand, er trat zwei Schritte zur Seite und schaute mich an, nickte mir leise lächelnd und aufmunternd zu.

      Zu unseren Füßen hatte sich mittlerweile eine kleine Traube gebildet. Die Besucher des Clubs hatten bemerkt, dass ihnen heute noch eine besondere Show geboten werden würde. Die Blicke gingen über meinen Körper, musterten mich, wieder leise Pfiffe der Anerkennung, Eine Frau sagte zu der neben ihr stehenden: „Das ist mal ein heißer Fummel, kann sie aber auch gut tragen.“ Ich wurde rot, als ich das hörte. Die Stimmung war fröhlich und aufgeräumt und bald kamen die ersten Kommentare. „Hey, wen haben wir denn da?“ – „Los, mach dich nackig Mädel!“ – „Ist deine Kleine jetzt reif, Robert?“ – Ein finsterer Blick meines Herrn ging über die Menge. Er stellte sich an den Rand der Bühne, direkt vor mich, und hob die Hand, um die Gesellschaft zur Ruhe zu rufen.

      „Meine Herrschaften! Darf ich um Ihre Aufmerksamkeit bitten!“ Das muntere Volksgemurmel verstummte allmählich. „Meine Damen, mein Herren, ich möchte Ihnen heute Jemanden vorstellen!“ Das Herz kloppte mir bis zum Hals, meinen Blick hatte ich an den Boden geheftet. Jetzt bloß nicht hoch schauen. Mir war heiß und kalt gleichzeitig, und meine Knie waren butterweich, auch wenn ich sie durchgestreckt hatte. Ich stand da und zitterte innerlich, die Füße in Schulterbreite auseinander, gerader Rücken mit herausgestreckter Brust und auf dem Rücken verschränkten Armen. Genau so, wie mein Herr es mir beigebracht hatte.

Ich stand, im wahrsten Sinne des Wortes, auf dem Präsentierteller. Und ich war so froh, dass ich dem ersten Impuls nach gegeben und mir was Hübsches angezogen hatte. Sogar nicht nur hübsch, sondern heiß!

      Jetzt zeigte sich, das ich intuitiv das richtige gewählt hatte. Das extravagante Outfit aus dem Secondhandladen bestand aus drei Teilen: Ein lockeres schlichtes, durchscheinendes Top, welches auf den Schultern durch Knoten gehalten und vorne durch drei Schleifen geschlossen wurde, dabei den Bauch teilweise frei ließ. Ein knapper Minirock, der nur so eben den Po bedeckte und vorne geknöpft werden konnte und eine lange, leichte, nicht verschließbare Jacke, die übergeworfen werden konnte und das Outfit damit etwas entschärfte. Und das alles dann in meiner Lieblingsfarbe Weinrot. Drunter trug ich ein Wäscheset aus schwarzer Spitze. Dazu hatte ich halterlose schwarze Nylons an und meine schwarzen Lieblingsstiefeletten. Komplettiert wurde es durch das schwarze Lederhalsband mit dem Ring vorne.

      Mein Herr ging einmal um mich herum, bleib dann vor mir stehen und hob mein Kinn an, schaute mich an. Die in seinen Augen stehende und tonlos mit den Lippen geformte Frage beantwortete ich schief lächelnd mit einem kaum wahrnehmbaren Nicken und einem ebenso tonlosen „Ja!“. Er lächelte mich an, strich mit den Fingerspitzen sanft über meine Wangen, langte dann in meinen Nacken und raubte sich einen heftigen Kuss, was die Gruppe vor der Bühne mit lautem Johlen quittierte. Meine Gefühle fuhren Achterbahn, einerseits genoss ich es, andererseits wollte ich im Erdboden versinken. Er ließ von mir ab, grinste mich an „Jetzt geht’s rund meine Süße.“ und wandte sich dann an das Publikum.

      „Das hübsche Ding hier“, er zeigte auf mich, „ist Anna. MEINE Anna!“ Er betonte das „meine“ auf eine Art, dass es mir den Rücken runter lief. „Die meisten von euch kennen sie hier aus dem Club. Aber so wie heute, hat sie sich hier noch niemandem gezeigt. Und das soll sie auch nicht, der Anblick darf gerne mir vorbehalten bleiben.“ Lachend sagte er den letzten Satz. „Aber heute ist ein besonderer Tag, für mich und für Anna.“

      Er drehte sich wieder zu mir um, und sagte nur „Zeig dich!“ Als hätte ich darauf gewartet, schnellte ich in die von ihm geforderte Position, stellte mich leicht breitbeinig hin und verschränkte die Hände im Nacken, drückte die Ellenbogen nach hinten und schob dadurch die Oberweite in ein günstiges Licht. Dann schloss ich die Augen.

      Währenddessen ging er ein paar Schritte zurück, kramte in dem bereitgestellten Koffer, und stellte sich dann hinter mich. Ich spürte, wie er nach meinen Handgelenken griff, und dann das weiche Leder der Armmanschetten, erst um dem einen, dann um dem anderen Handgelenk. Dann steifte er mir die Jacke von den Schultern. Erst als die Luft an meine erhitzte Haut kam, merkte ich, wie warm mir inzwischen geworden war. Ein leises Klicken und leichter Zug an den Gelenken verriet mir, dass er die Manschetten mit einer kurzen Kette verband. Ein Kribbeln sauste durch meinen Körper und ich holte tief Luft. Wie selbstverständlich nahm ich die Hände wieder in den Nacken.

Dann spürte ich ihn zu meinen Füßen. Das Kribbeln verstärkte sich und sammelte sich tief in meinem Inneren, ließ mich feucht werden. Eine feine Röte zog sich über meine Wangen. Mir war klar, dass er mich riechen können würde, als er da so vor mir hockte.

      Und ja, er legte mir die Fußmanschetten an und schob meine Füße noch einen Tick weiter auseinander. Das metallische Klirren bestätigte mein Vermutung, dass er auch die Spreizstange anlegen wollte. Ich kämpfte mit dem Gleichgewicht, denn ich hatte weiterhin die Augen geschlossen und es fiel mir dadurch schwerer still und gerade zu stehen.

Seine Hände strichen an meinen Beinen entlang, langsam wanderten sie nach oben. Kurz hielten sie vor meinem Schritt und dann landeten ein paar gezielte Schläge auf meiner Kehrseite. Ich hätte verrückt werden können! Er spielte auf einer Klaviatur, die er perfekt beherrschte. Er wusste genau, was mich erregte, wie er mich zum Wahnsinn treiben konnte, und nutze dieses Wissen jetzt ungeniert. Ich zitterte am ganzen Körper. Lieber Himmel, er hatte gerade erst angefangen und ich war jetzt schon völlig hinüber. Die Situation kickte mich dermaßen. Viel mehr als in meiner Fantasie. Ich öffnete die Augen und schaute auf.

      Er stand jetzt vor mich, langte mir ungeniert in den Schritt und strich über den klatschnassen Stoff meines Slips. Ich stöhnte auf und er lachte. Dieser Schuft! Er führte mich hier wirklich vor, im doppelten Sinne. Er hielt mir seine, nun feuchten, Finger unter die Nase und ich konnte den Duft sehr wohl wahrnehmen. Als er sie dann noch unter seine eigene Nase hielt und gespielt dramatisch den Duft einsog, musste ich schlucken. Die Menge johlte! Ich wollte nur in ein Mauseloch. Und er lachte. Und gönnte sich und mir den nächsten Akt.

      Seine Hände fuhren über meiner Haut, streichelten meinen Bauch, schoben sich dann unter das Top. „Was für eine Verschwendung“, murmelte er nun, schaute auf meine, durch das Oberteil verdeckten, Brüste. Er drehte sich zum Publikum, öffnete die Schleifen und die Knoten an der Schulter und das Top rutschte an meinem Körper herab, streichelte sanft über die Haut um als kleine zarte Wolke zu meinen Füßen zu landen. Mein schwarzer Spitzen-BH kam zum Vorschein.

      Er strich zart über die kleinen Hügel oberhalb der Spitzenkante und ich hätte in die Knie gehen können. Ehe ich mich versah, hatte er den Verschluss, der sich bei diesem Modell vorne befindet, geöffnet und schob die Schalen des BH beiseite. Seine Fingerspitzen ergriffen die Spitzen meine Brüste und drehten diese hart, zogen sie unbarmherzig in die Länge. Ich schrie auf. Augenblicklich ließ er die Nippel los und schlug dann kräftig drei Mal auf meine Brüste. Wieder schrie ich auf. Die Haut brannte und ich spürte Tränen aufsteigen, kämpfte sie jedoch nieder. Der Punkt ging an ihn, er hatte mich eiskalt erwischt.

      Ich biss die Zähne zusammen und knurrte leise, was er mit einem Lachen quittierte. „Schaut sie euch an, meine kleine Raubkatze!“ Sein fröhliches Lachen irritierte mich für einen Moment, aber ich hatte nicht lange Zeit mir Gedanken zu machen. „Das macht dich doch an“, knurrte er. „Also zeig unserem Publikum das. Keine Hemmungen meine Kleine!“ Er langte über mich und zog einen Karabiner zu sich, und ehe ich mich versah, hatte er die Kette zwischen meinen Handmanschetten eingehängt und meine Hände wurden nach oben gezogen. So hoch, dass ich selbst in den Heels auf Zehenspitzen stehen musste. Dann ging ein Ruck durch meinen Körper, mit einer heftigen Handbewegung hatte er mir den Rock von den Hüften gerissen.

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      Da stand ich nun gefesselt und fast entblößt auf der Bühne eines kleinen Clubs mitten in der Pampa, begafft von mindestens 20 Augenpaaren – und fand es einfach nur geil.
Wenn ich mir früher vorgestellt hatte, dass uns jemand zuschaute, hatte es mich immer irgendwie gereizt. Aber das ich es so sehr genießen können würde, dass es mich so sehr anmachte, das hatte ich nicht erwartet. Ich lernte gerade neue Seiten an mir kennen.

Meinem Herrn entging es natürlich nicht und er nutzte es mit sichtlicher Begeisterung aus. Sein Grinsen war fast nicht mehr aus dem Gesicht zu bekommen. Er schien sich seiner Sache sicher gewesen zu sein, wie sich das entwickeln würde. Wieder langte er mit einer Hand in meinen Schritt und kniff mir mit der anderen in die linke Brustwarze, drehte sie und zog sie in die Länge. Dabei war er, weiß Gott, nicht sanft und ich jaulte auf. Ich hatte mittlerweile völlig ausgeblendet, dass wir nicht allein waren und das Publikum machte es mir leicht, da es fast schweigsam der Vorstellung folgte. Wenn jetzt irgendwelche Kommentare gekommen wären, ich hätte sie nicht wahr genommen.

      Er stellte sich wieder vor mich. Wieder glitten sein Hände über meine erhitzte Haut, sanft küsste er meinen Hals, biss leicht in meinen Nacken. Und immer wieder verteilte er Schläge auf meinem Po und auf meinen Brüsten. Jede Berührung machte mich irre, ich wand und drehte mich, konnte ihm nicht entfliehen, da ich ja am Flaschenzug hing. Das Kribbeln und Pochen in meinem Schritt war fast unerträglich, es kroch langsam das Rückgrat hinauf und ich fand keinen Weg mir Erleichterung zu verschaffen. Durch die Spreizstange konnte ich die Schenkel nicht zusammen pressen, und immer wieder strich er über den nassen Stoff, rieb über meine nun geschwollenen Schamlippen. Und dann schob er seine Hand unter den dünnen Stoff und berührte ganz leicht meinen empfindlichsten Punkt. Mein Körper erbebte, ich wimmerte.

      Und dann setzte er "zum finalen Schlag" an. Er legte seine Hand ganz locker an meinen Hals, langte dann mit 2 Fingern in das Halsband. Langsam zog er daran, beugte sich leicht vor und zog mich dichter zu sich heran. Seine Lippen legten sich auf meine und er verschloss mir den Mund, raubte mir mit seinem Kuss den Atem. Es fiel mir immer schwerer mich auf den Beinen, besser Zehenspitzen zu halten. Ich wankte, hatte das Gefühl den Boden unter den den Füßen zu verlieren, fing an angstvoll zu zappeln, die mich haltenden Ketten völlig aus dem Blick verloren. Sein Mund gab meinen frei und ich atmete keuchend ein und aus. „Sch..., Sch... – keine Angst, alles ist gut“, beruhigte er mich, und lockerte den Zug am Halsband ein wenig. Seine Hand in meinem Höschen wurde wieder aktiv und es dauerte nicht lange bis ich mich unter seinen kundigen Fingern wand wie ein Aal. Und dann zog er mich plötzlich wieder am Halsband ganz dicht an sich, hielt mich da wo er mich haben wollte und redete unentwegt auf mich ein. „Alles ist okay, keine Angst. Lass dich fallen. Tu es für mich. Es passiert dir nichts. Lass dich fallen. Komm!“ Das letzte Wort kam fast wie ein Befehl. Wieder und wieder flüsterte er es mir ins Ohr. Er trieb mich vorwärts, höher und höher. Ich fasste keine klaren Gedanken mehr, vergaß fast zu atmen, bis das Blut in meinen Ohren rauschte und mir langsam leicht schummerig wurde. Ein leichter Klaps auf die Wange holte mich wieder zurück "Atme Mädel, atme!" raunte er mir zu. Und dann trieb er mich weiter und weiter, mein Körper reagierte nur noch ohne dass ich irgendetwas dagegen tun konnte. „Komm, meine Schöne, Komm. Lass los. Gib es mir.“

      Da war es mit meiner Selbstbeherrschung vorbei. Ich hing in meinen Handfesseln an der Kette, war ein zuckendes, geiles Bündel Mensch und schrie, jaulte, wimmerte. Und ließ den Dingen ihren Lauf, ließ die Welle anrollen und mich in die Tiefe reißen, gab ihm alles was er von mir wollte. Am Ende hing ich schlaff wie ein nasser Sack in der Kette, kraftlos zu keiner Bewegung mehr fähig, atemlos nach Luft schnappend wie ein Fisch auf dem Trocknen.

      Irgendwann realisierte ich, dass das Brausen in meinen Ohren nicht von meinem Kreislauf kam, sondern dass die Leute im Club applaudierten. Wieder ein Zeitpunkt, an dem ich normalerweise gewünscht hätte, dass sich der Erdboden auf täte. Aber in diesem Moment war es mir völlig egal. Ich war leer, ausgelaugt und zu keiner Reaktion fähig und wünschte mir nur, das ich mich irgendwo hinlegen und einrollen könnte.

      Als könnte er meine Gedanken lesen, löste mein Herr die Kette an den Handmanschetten und ließ sich mit mir in seinem Arm auf den Boden sinken. Beruhigend flüsterte er auf mich ein. Wie toll ich das gemacht hätte und dass er stolz auf mich wäre und dass alles gut wäre, und, und, und.

      Irgendjemand brachte eine Wolldecke, in die ich eingehüllt wurde, damit ich nicht kalt werden sollte. Ich verhielt mich völlig passiv, kuschelte mich nur an ihn und versuchte zu begreifen, was da mit mir passiert war. Eine Fantasie war in die Tat umgesetzt worden und es war schöner, als in meinen kühnsten Träumen.

      Als ich wieder wach und auf den Beinen war und wir an unserem Tisch saßen, kam Julia zu uns, grinste wie ein Honigkuchenpferd und tauschte verschwörerische Blicke mit meinem Herrn. „Du Biest, das hast du alles mit ihm ausgeheckt, gib es zu!“, funkelte ich sie an, war ihr aber in keiner Weise böse. Im Gegenteil. Mein Herr hatte sie zu seiner Komplizin gemacht, damit sein Plan auch wirklich gelingen würde. Wir zwinkerten uns zu und lachten.


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