Meine Welt ist aus den Fugen geraten

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      Meine Welt ist aus den Fugen geraten

      Seit Montag erleide ich mit etwas auf und ab einen Absturz.

      Wir hatten eine Session, die sich im Laufe des Tages schon aufgebaut hat, indem mein Mann im D/s Gefüge etwas von mir verlangt hat, über den Tag zu tun. Das ist etwas, was wir so bisher nicht getan haben. Üblicherweise waren wir auf Sessions begrenzt. Ich habe es aber für mich annehmen können und mich im großen und ganzen auch ganz gut geschlagen. Aber zum Schluss ist mir doch ein Fehler unterlaufen. Seine Blicke allein haben mich zutiefst bereuen lassen. Da es neu und unvorbereitet für mich war, hätte er es auch darauf bewenden lassen. Aber ich hatte das Bedürfnis, dafür bestraft zu werden, was er dann auch getan hat. Ich habe mich ihm noch nie so tief und innig verbunden gefühlt, wie in diesen Stunden. Es war absolute Unterwerfung und Hingabe.

      Okay dachten wir beide, wir wollen wohl beide einen größeren D/s Anteil als uns bisher klar war. Es fühlte sich einfach rundum gut an...

      ... bis zum nächsten Morgen. Ich bin nach einer unruhigen Nacht aufgewacht und wollte nur noch weg von ihm. Völlig unvermittelt fühlte ich mich einfach nur schrecklich.

      Ich schaffe es seither einfach nicht, dieses Bedürfnis nach Unterwerfung mit mir in Einklang zu bringen. Ich möchte es so gerne zulassen. Wir beide haben uns so unglaublich tief miteinander verbunden gefühlt. Aber dann kommt die Nacht, ich schlafe extrem unruhig und habe sehr verstörende Träume. Ich habe das Gefühl, dass mein psychisches und emotionales Grundgerüst total erschüttert wurde und schaffe es nicht, mich wieder in Einklang zu bringen. Mein Mann versucht mich zu stützen, bekuschelt und umsorgt mich. Dann kann ich mich auch wieder etwas beruhigen, aber ein unbedachtes Wort, ein falscher Gedanke und schon laufen wieder die Tränen.

      Ich musste mir das gerade mal von der Seele schreiben... vielleicht hilft das ja ein wenig
      Je größer der Dachschaden, umso besser sieht man die Sterne
      Och Mensch, das tut mir irre leid für dich. Als ich deinen Text las, fühlte ich auch eine gewisse Hilflosigkeit weil man gar nicht richtig weis was man dir raten soll. Ich bin froh, dass dein Mann dich in dieser schwierigen Situation so versucht zu unterstützen. Ich kann auch nur noch ergänzend zu seinem Verhalten sagen: reden, reden, reden... Versuch viel mit ihm zu reden. Vielleicht lockert das ja ein bisschen deine unguten Gefühle. Fühl dich gedrückt. Gern darfst du auch jederzeit eine pn schreiben.
      emotionale Achterbahn......vielleicht brauchst Du noch etwas mehr "Halt" und "Führung" um Dich zu fangen......mir würd es in solchen Situationen helfen wenn ich gesagt bekomme was ich tun soll - zum Beispiel : nimm ein Bad...ne heiße Dusche.....mach Mittagspause auf dem Sofa mit Wärmflasche......

      klingt nach wenig....hat bei mir aber große Wirkung.

      Es ist ja auch für Dich eine neue Situation, die bearbeitet werden will - das Unterbewusstsein arbeitet und scheinbar gar nicht soo wenig - ein wenig Zeit braucht das aber auch.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Servus venusfalle,

      kannst du für dich eingrenzen wann das angefangen hat? Vermutlich nicht.

      Hat dich was erschreckt? Dein Verhalten oder seines? Vielleicht die Reichweite die
      ihr an dem Tag entdeckt habt? Du schreibst von einer unruhigen Nacht.
      Fordert dich da eine Wiederholung? Machst du dir im Stillen Sorgen die Zügel zu
      verlieren, wenn du mehr Ds zulässt. Ist es verwirrend für dich, dass da mehr zu sein
      scheint als ihr von euch zuvor gefordert habt?

      Wie geht es deinem Mann danach? Sprecht ihr auch da drüber? Möglicherweise
      kommt das zu kurz aufgrund deiner Aufregung und es würde dir helfen zu hören wie
      er den Tag und die folgenden erlebt hat? Vielleicht machst du dir einen Kopf wie du
      auf ihn gewirkt hast?

      Fühlt es sich fremd an für dich wer und wie du da warst - oder er? Ist es in der Summe
      gut? Schlecht? Nicht in Worte zu fassen, aufgrund von fehlender Zuordnung der
      Gefühle?

      Ich hoffe es hilft dich zu sortieren.

      Gruß
      triangel
      <<<Toleranz sollte nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.>>>
      Johann Wolfgang von Goethe
      Liebe Venusfalle,

      ich wünsche dir und Euch viel Kraft für diese Situation.

      Ich kann mich Newbarbie anschließen. Manchmal hilft mehr „Führung“ in der Funktion als Entlastung und Stärkung des Vertrauens. Lass dir etwas Gutes tun oder tue dir selbst etwas gutes.
      Das kann auch darin liegen einfach mal alle Emotionen rauszulassen und zu weinen. Das ist gut und nicht falsch.

      Letzteres schließt daran an, dass es aber manchmal auch hilft sich bewusst Zeit für sich selbst allein zu nehmen oder für den Austausch mit anderen, was du ja aktuell z.B. mit uns tust. Quasi einen Schritt zurück zu gehen um auf die Situation zu schauen und zu Reflektieren. Manchmal benötigt es m.E. diesen Abstand um sich mit einer neuen Erfahrung und seinen Gefühlen dazu zu arrangieren.

      Lieben Gruß
      Klangfarben
      Mein Rat als unprofessioneller Seelentröster wäre sich auf eine neutrale Ebene zusammen zu begeben und mal, wie schon hier gesagt, das Thema D/S hinten anstellen und sich von Mensch zu Mensch empathisch zu begegnen.

      Manches wird im Verlauf der Zeit erst klar und deutlich und nicht jeder Knoten lösst sich sofort, später aber mit Leichtigkeit kommt der Einklang der Dinge. Meine Lebenserfahrung.
      Was der alte Fuchs in sein Herz schließt beschützt er.
      Hey liebe @venusfalle,

      ich würde behaupten, dass das alles zwar gerade ungewohnt und nicht schön, aber völlig in Ordnung und vielleicht sogar normal ist.

      Ich kenne das von meinen Anfängen oder auch manchmal heute noch, wenn wir etwas neues probieren auf das ich mich voll und ganz einlassen kann. Da wird man überrumpelt von seinen tiefen Gefühlen die gar nicht greifbar sind, die einen in den Momenten einfach umhauen und dann kommt man wieder in der "normalen" Welt an und alles ist durcheinander. Die Sensibilität bleibt noch erhalten, die Hormone fahren immer noch Achterbahn, und doch soll man im Hier und Jetzt normal funktionieren...

      Vermeintlich! Ne! Muss man nicht!

      Lass dir die Zeit, damit du verarbeiten kannst was da passiert ist. Rede mit ihm darüber was es immer noch mit dir macht, dass du eben mal ganz gut klar kommst und dann plötzlich bist du wieder unheimlich empfindlich. Das ist alles in Ordnung! Wichtig ist nur, dass dein Partner involviert ist und nicht Rätselraten muss.

      Ich denke auch deine Nächte werden sich bald wieder beruhigen, wenn deine innere Entwicklung, das alles anzunehmen, langsam abgeschlossen ist.

      Gerade DS geht meines Erachtens so tief, dass es einen nicht wundern braucht wenn man mal länger nicht auf Normalspur läuft.
      Mein Tipp wäre auch, zusammen schöne Dinge erleben die nichts mit BDSM, sondern Mann und Frau zutun haben. Sich ablenken und gegenseitig gut tun.

      Es wird bestimmt bald besser!!
      Ihr Lieben,

      Ich danke Euch.

      Ich habe mit dem Schreiben des Posts, mir eigentlich nur etwas von der Seele schreiben wollen. Aber es hat tatsächlich dazu geführt, dass durch Antworten, die ich erhalten habe, ich meinen Blinden Fleck gefunden habe.

      Durch verschiedene Momente in der Session verbunden mit diesem unglaublich tiefen Gefühl, ist etwas aus meiner Vergangenheit getriggert worden, das ich längst für abgeschlossen gehalten habe. Das hat mich regelrecht in Panik versetzt. Ich weiß nun, dass ich mich mit diesem Thema noch einmal auseinander setzen muss und kann entsprechend damit umgehen. Ich hatte endlich eine ruhige Nacht und konnte erholsam schlafen.

      Übrigens habe ich natürlich ganz viel mit meinem Mann darüber geredet. Das war für mich so selbstverständlich, dass ich es nicht nochmals extra erwähnt habe.

      Ich danke Euch, für diese tolle Unterstützung
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