Machtgefälle aufrechterhalten

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      Hallo alle miteinander und nochmals danke ^^

      Alle eure Antworten fassen eines sehr gut zusammen, nämlich, dass das Ganze Zeit braucht, und das tröstet mich.
      Ich neige dazu, mich, wenn ich mal einen extrem submissiven Tag hab, Hals über Kopf ins Ganze hinein zu stürzen und mir Ansprüche zu stellen, die extrem hoch sind. Dann ärgere ich mich über mich und so weiter. Das muss ich anscheinend aber nicht ^^

      Ich hab eben mal meinen Herrn darauf hingewiesen, und er meint, dass bei ihm vor allem der Stress durchs Zusammenziehen usw. gemacht hat, dass er wenig Fokus für eine konstante Führung hatte, was ja vollkommen verständlich ist.
      Jetzt ist der ganze Kram getan und wir gehen das ganze entspannt neu an.
      Unter anderem etablieren wir jetzt kontinuierliches Maintenance Spanking, darauf bin ich sehr gespannt :)

      @Feuerpferd
      Er lobt viel, aber straft (bisweilen) sehr sehr wenig.
      Ich hab aber gemerkt, dass mir das langfristig nicht so hilft, wenn Dinge fast willkürlich (so war es nicht, es fühlte sich für mich aber so an) gestraft werden. Habe ich auch so kommuniziert und jetzt ist gut ^^

      Ich bin mal gespannt, wie es jetzt wird.
      Grüß dich MissMoon,

      wenn dein Mann / Herr es will und bereit ist das für sich selbst einschränkend in Kauf zu nehmen - denn er müsste dann zunächst mal seine Bedürfnisse dem Machtgefälle unterstellen und dies als allererstes pflegen - und du möchtest es ebenso, dann liegt es vorrangig bei ihm dafür zu sorgen dir eine Umgebung zu schaffen in der du dich dem unterordnen kannst, dies braucht auch Vermittlung seines Stellenwertes beispielsweise über Kontrollen, ggf. Hilfestellungen und auch Strafen.

      Ich bin überzeugt die Krux liegt oft darin begründet, dass in erster Linie Regeln, Aufgaben etc für sub konstruiert werden, vorausgehend aber Dom seinen Status gegenüber dem Machtgefälle einnehmen und einhalten muss.

      "Ausbrechende" sub kann das aufgrund nicht stabiler Basis.
      <<<Toleranz sollte nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.>>>
      Johann Wolfgang von Goethe
      Hallo @triangel,
      und danke. ^^

      Ich weiß nicht, ob mein Herr seine Bedürfnisse dem Machtgefälle unterordnet. Er geht ja schließlich allem nach, was er sonst auch getan hätte :gruebel:
      Aber vielleicht verstehe ich auch nicht, was du genau meinst ;)

      Ich denke, wenn die Regeln erst mal ein paar Tage/Wochen eingehalten werden, wird es bedeutend einfacher.
      Mein Herr und ich haben zwischen den Weihnachtstagen auch frei, sodass wir da intensiv Zeit haben, und miteinander zu beschäftigen. :yes:
      Ich glaube, @triangel meint folgendes:

      Du, liebe @MissMoon, möchtest Dich Deinem Herrn unterwerfen und nach seinen Regeln leben. Er möchte das grundsätzlich auch so.
      Wenn er aber Regelverstöße nicht ahndet oder nicht einmal bemerkt, fällt es Dir schwer, das umzusetzen. Wenn Du jetzt an Dir arbeitest, um weniger Regeln zu brechen, werden zwar vielleicht am Schluss seine Regeln eingehalten, aber es ist nicht gesagt, dass Ihr beiden dann das Gefühl habt, Du wärst ihm wirklich unterworfen.
      Solange nur Du an der Einhaltung der Regeln arbeitest, bist Du eine Frau mit viel Selbstdisziplin. Das ist bewundernswert. Aber zu BDSM gehören immer mindestens zwei. Er muss Dir signalisieren, dass er Wert auf die Regeln und ihre Einhaltung legt. Sonst fällt für Dich ja auch die Motivation weg, sie einzuhalten.

      Daher muss er seine Bedürfnisse ein Stück weit dem Machtgefälle unterordnen: Wenn er einen Regelverstoß bemerkt, kann die Couch gerade eben noch so bequem sein, er muss ihn ahnden. Das gehört zur Konsequenz. Vielleicht muss das nicht jedes Mal passieren. Aber wenn es nie passiert, wird es für Dich reichlich schwierig werden, auf Dauer D/s zu fühlen.

      Wenn @triangel etwas anderes meinte, bitte ich um Entschuldigung und lasse mich gern eines besseren belehren, dann stellen meine Ausführungen eben nur meine eigene Position dar. ;)
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!
      Hallo @Dominantseptakkord,
      und danke für Deine ausführliche Erklärung, jetzt verstehe ich, was gemeint war oder zumindest, was Du meinst. ^^

      Das, was Du beschreibst, ist für mich Basis von 24/7 oder sogar D/s im Generellen. Ich denke also demnach nicht, dass ich es als „Bedürfnisse unterordnen“ seitens meines Herrn sehe, sondern viel eher als seine Pflicht (und gleichsam etwas für ihn Schönes), als er sich dazu entschieden hat, mich als die Seinige anzunehmen. Das klingt jetzt nicht sonderlich „subbig“, aber nun gut ;)

      Jedenfalls bin ich der Meinung, dass das jetzt auch besser klappen wird, da laut ihm der ganze Stress und auch meine psychische Situationen seiner Komsequenz im Wege standen, was ich total nachvollziehen kann.

      MissMoon schrieb:

      Das, was Du beschreibst, ist für mich Basis von 24/7 oder sogar D/s im Generellen. Ich denke also demnach nicht, dass ich es als „Bedürfnisse unterordnen“ seitens meines Herrn sehe, sondern viel eher als seine Pflicht (und gleichsam etwas für ihn Schönes), als er sich dazu entschieden hat, mich als die Seinige anzunehmen. Das klingt jetzt nicht sonderlich „subbig“, aber nun gut ;)
      Ich sehe da gar keinen Widerspruch. Ja, es ist im Rahmen des D/s seine Pflicht, sich und seine Regeln Dir gegenüber durchzusetzen (im Rahmen Deiner Tabus natürlich, bevor das jetzt jemand falsch versteht). Und dieser Pflicht muss er manchmal andere Bedürfnisse unterordnen, das macht Pflichten nun einmal aus. Das ist auch etwas Schönes, aber selbst die schönste Pflicht ist nicht immer bequem - frag mal Eltern, die mitten in der Nacht aufstehen müssen, weil das Kind schreit. ;)

      Dass das nicht subbig klingt, stört hier gar nicht: Du brauchst diese Konsequenz von ihm ja genau, um Dich subbig fühlen zu können. :)
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!
      Hmm, ob wir das sofort hinbekommen haben, weiß ich gar nicht mehr. Die Übergänge waren rückblickend fließend. Wir sprechen auch nicht über starre Bezeichnungen (24/7 oder so) und vereinbaren diese, sondern reden über unsere Wünsche/Bedürfnisse und schauen da, was wie geht.

      Um das Ganze aufrechtzuerhalten, brauchen wir beide viel Nähe, die...(wie drücke ich mich bloß am besten aus...?)...sich durch Unterwürfigkeit meinerseits auszeichnet. Darüber reden wir gar nicht, häufig besteht nicht einmal Blickkontakt, sondern ich folge einfach meinem Gefühl und finde in ihm das passende Gegenüber, das sexuell und emotional 1000%ig darauf anspringt.

      Das sind häufig kleine, intuitive Sachen...dass ich seine Hand am Kaffeetisch küsse, meinen Kopf bevorzugt auf seine Beine und nicht seinen Oberkörper ablege, ...dass ich mich ihm so klein und flach wie möglich nähere, um angeleint zu werden, ...dass ich ihm gegenüber längeren Blickkontakt nur über die Distanz halten kann und instinktiv weggucke, wenn er sich mir nähert und schließlich vor mir steht, ...dass ich ihm dann nur auf Befehl direkt in die Augen gucke(n kann), sondern eher das Gefühl habe, meinen Kopf noch stärker bei ihm zu verstecken (am liebsten würde ich ganz in ihn hineinkriechen :D )...und so weiter.

      Solche (und andere) kleinen Gesten bestimmen unseren Alltag und halten das Machtgefälle aufrecht. Starre Rituale haben wir kaum, sondern eher Prinzipien, die durch die erzeugte Nähe lebendig gehalten werden und ihm so die Möglichkeit eröffnen, authentisch zu agieren.

      Diese Nähe kann auch durch ihn hergestellt werden, z. B. durch aktive Beherrschung/Unterwerfung. Es bedarf also keinesfalls immer einer von mir ausgehenden Initiative. Bin ich ihm ‚zu weit weg‘, fordert er mich ohne viele Worte ein (das muss nicht immer nur sexueller Natur sein). Auch das funktioniert sehr gut. Es zeigt mir so meinen Platz auf eine ganz althergebrachte Art.

      Egal, was wir mit oder für den anderen tun: Es erfüllt uns gleichsam mit.
      Ich glaube, das ist ein Schlüssel unseres Glücks.
      Hallo MissMoon,


      Ich denke, wenn die Regeln erst mal ein paar Tage/Wochen eingehalten werden, wird es bedeutend einfacher.
      Meiner Erfahrung nach ist das nicht so. Zwar weiß ich nach einer Weile einer neuen Anforderung wie das genau auszusehen hat, aber die Anforderung erhöht sich meiner Meinung nach dadurch, dass es normal wird. Autounfälle passieren oft an Orten die man ganz genau kennt. Weil man weiß was man tut und dann wird man unaufmereksam. Diese Unaufmerksamkeit ist es, die es in Schachzu halten gilt trotz Alltag, Anforderungen von aussen und Erschwernissen wie Krankheit oder oder oder.

      D7 hat prima triangelisch übersetzt (danke dafür) und schrieb:


      Wenn er aber Regelverstöße nicht ahndet oder nicht einmal bemerkt, fällt es Dir schwer, das umzusetzen. Wenn Du jetzt an Dir arbeitest, um weniger Regeln zu brechen, werden zwar vielleicht am Schluss seine Regeln eingehalten, aber es ist nicht gesagt, dass Ihr beiden dann das Gefühl habt, Du wärst ihm wirklich unterworfen.
      Solange nur Du an der Einhaltung der Regeln arbeitest, bist Du eine Frau mit viel Selbstdisziplin. Das ist bewundernswert. Aber zu BDSM gehören immer mindestens zwei. Er muss Dir signalisieren, dass er Wert auf die Regeln und ihre Einhaltung legt.

      Warum meines Erachtens viele Ds Verbindungen kranken ist:

      - Regeln werden konstruiert und basieren nicht auf eigenen Bedürfnissen und Vorstellungen ( beispielsweise beim stumpfen Nachahmen anderer)
      - Wichtigkeit ist nicht primär und essentiell, sondern wird vielleicht auf Drängen des Partners forciert
      - Bequemlichkeit läuft Notwendigkeit den Rang ab.

      Jeder Riss in einem Machtgefälle ist eine Bedrohung. Du baust auch kein Haus mit nur 2 Kellerwänden und du wirst tunlichst dafür sorgen, dass dir im Kellergeschoss nix weggammelt. Dann stürzt dir nämlich die obere Etage mit samt dem Rest ein. Nicht sofort, aber stetig.

      Mit zur Basis gehört Bedürfniserfüllung über Machtfluss zu brauchen, um sich selbst verwirklichen zu können.
      Ist das gegeben passiert genau das von selber - Regeln, Kontrolle, Gehorsam, Regulierung, etc pp

      Du bestätigst durch deinen Gehorsam deinen Willen dazu. Er bestätigt den seinen durch Forderung und entsprechende Wahrnehmung der Ausführung derselbigen. Baust du Mist und er geht zum Dank mit dir fein Essen, weil er grade gern die Pizza um die Ecke möchte bröckelt er am Gefüge rum. Das meine ich mit, wenn Dom das will, muss er ggf. seine Vorstellungen hinter der Notwendigkeit zurückstellen.

      Welche Botschaft, denkst du, hätte er sonst durch Nichthandlung vermittelt?

      Gruß
      triangel
      <<<Toleranz sollte nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.>>>
      Johann Wolfgang von Goethe