Machtgefälle aufrechterhalten

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      Machtgefälle aufrechterhalten

      Hallo zusammen,
      ich wende mich an Euch, weil ihr vielleicht Rat wisst.
      Wie manche sicher mitbekommen haben, haben mein Herr und ich vor einigen Monaten beschlossen, dass wir 24/7 ausleben möchten.
      Nun, ich bezeichne das Ganze nach wie vor als Beschluss, denn so richtig klappt es bislang irgendwie nicht. Es kam immer was dazwischen, z.B. ein Umzug, und wir konnten das Machtgefälle nicht aufrecht erhalten. Ich falle regelmäßig aus meiner Rolle, er bestraft das anfangs noch, aber irgendwann ist dann alles wie in einer Vanillabeziehung mit hartem Sex auf Rollenspielbasis.
      Wir möchten das beide nicht, aber irgendwie etabliert sich das Machtgefälle nicht langfristig im Alltag.
      Wie war das denn bei Euch? Habt ihr das direkt hinbekommen? :?:
      Oder habt ihr vielleicht irgendwelche Ratschläge? :)

      Liebe Grüße!
      Wie genau stellt Ihr Euch das denn vor?
      Also was müsste anders sein, @MissMoon zum jetzigen Zustand?
      Für mich bedeutet 24/7 zB nicht, dass Sub nur noch vor Dom auf den Knien kriecht oder keine eigene Ideen und Vorschläge vorbringen darf.
      Es darf auch Diskussionen geben, nur letztendlich hat Dom das letzte Wort.
      Das Machtgefälle ist also immer präsent, muss aber nicht stets äußerlich sichtbare Auswirkungen haben.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      manchmal sind es die kleinen Dinge mit großer Wirkung.

      Welche möglichen Regeln könntet ihr in Euren Alltag einbauen?- die Dir helfen das Machtgefälle zu haben?

      Der Herr setzt sich immer zuerst an den Tisch
      Sub darf erst anfangen zu essen oder trinken, wenn Dom angefangen hat

      Deine Jacke hat an einem bestimmten Platz zu hängen

      Bestimmtes Geschirr/ Handtücher......was auch immer.... darfst Du nicht benutzen

      Doms Badutensilien haben in einer bestimmten Reihenfolge im Bad zu stehen....

      ---------oder....oder......
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Zunächst mal Danke

      @Feuerpferd
      Das, was Du beschreibst, ist das Machtgefüge, dass ich mir/wir uns wünschen, aber nicht aufrecht erhalten.
      Irgendwie geht über das „Normale“, sprich Diskussionen, Kuscheln, nicht-Knien, das ganze Gefälle verloren.
      Das ist sehr suboptimal, kann man sich ja vorstellen, denn sobald mal Besuch oder so da war, klappt das nicht mehr danach.
      Du meinst, dass das Gefühl für das Machtgefälle bei Dir verloren geht?
      Ist das auch bei ihm so?
      Ich stimme da @newbarbie zu, dass es sicher hilft, wenn Ihr Euch tägliche Rituale schafft, die das Machtgefälle wieder hervorrufen.
      Am Morgen ihm auf Knien einen Kaffee darreichen, am Abend vor dem Zubettgehhen vor dem Bett knien, bis er erlaubt, dass Du mit ins Bett gehst oä.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Für mich ist 24/7 immer abrufbares Machtgefälle ohne "Zwang".
      Wäre das nicht ein Einstieg für euch?

      Also quasi neu anfangen und euch nicht etwas auferlegen, sondern ganz langsam hineinwachsen?
      Dom ist Dom, wenn es ihm gerade passt und sub darf z.Bsp. kniend um Machtgefälle bitten evtl. mit Begründung?

      Also möglichst viele "Möglichkeiten" mit möglichst wenig Regeln, welche euch dann evtl. wieder über den Kopf
      wachsen? Man kann damit enorm viel erreichen.

      Ich gebe ein Beispiel, mit meinem ehemaligen Spielpartner unterhalte ich mich auf einer - wie er selber sagt -
      neuen Augenhöhe. Es ist Augenhöhe mit weiterhin gefühltem, leichtem Machtgefälle. Weil sich unsere Neigungen
      nicht verändert haben...
      Zwischen dem, was ich denke, dem, was ich sagen will, dem, was ich zu sagen glaube und dem, was ich wirklich sage und

      dem,

      was Du hören willst, dem, was du wirklich hörst, dem was du zu verstehen glaubst, dem, was Du verstehen willst und dem, was Du wirklich verstehst, gibt es 9 Möglichkeiten, sich nicht zu verstehen.

      Passagno
      Hallo MissMoon,

      wenn das Machtangefälle permanent im Alltag präsent sein soll und dies noch nicht der Fall ist, braucht ihr möglicherweise feste Rituale, also Alltags-Pfeiler, die euch in vielen Situationen die Hierarchie klar vor Augen führen. Das kann eine besondere Form der Begrüßung sein, devote Gesten von dir und dominante von ihm, Kleidervorgaben, Absprachetermine zwischen Dom und Sub (z.B. jeden Tag um 19:00 Uhr), eine untwerwürfige Anrede oder strikte Verbote, z.B. Verbot bestimmte Tätigkeiten durchzuführen oder z.B. Verbot bestimmte Zimmer zu betreten - zumindest zu gewissen Zeiten.
      Am besten braucht ihr einen Regel-Katalog, der dir klar macht, was du tun musst, darfst und was du zu unterlassen hast. Aufgabe deines Dom ist die Einhaltung dieser Regeln von dir klar einzufordern.

      LG L-L
      Wir haben wenige Regeln ( finde ich ).
      Die Regel die mir auch trotz Entfernung jeden Tag zeigt er steht über ist eine banale Kleinigkeit. Ich darf nur 1 Süßigkeit pro Tag essen .
      24/7 entsteht im Kopf . Er kann dich noch so oft und viel bestrafen. Wenn du ihn nicht auf Podest hebst wird er schwer von alleine hoch krabbeln können .
      Rede mit ihm was er sich vorstellt .
      Wenn ihr beide das wollt schafft man das .
      Wir haben zum Beispiel drei Bereich die gehören mir .da ist er nur Berater .Zu Anfang mittlerweile bin ich auch einfach bereit ihm immer mehr Kontrolle zu geben .
      Träume nicht dein Leben
      Lebe deinen Traum
      Ich kenne das Problem, wenn du mich fragst war das immer mit ein Grund warum meine letzten Beziehungen nicht gehalten haben.

      Einen Tipp der wirklich funktioniert kann ich euch/dir also nicht geben. Den ich hab noch nichts davon ausprobieren können.

      Mal ein paar Ideen die ich das nächste Mal anders machen will.
      • Rituale, feste Rituale die immer wieder gemacht werden. Das kann Etwas Kleines sein, wie die Hand zur Begrüßung zu küssen oder das Sub kniet beim Essen oder was auch immer. Wichtig ist das Sie durchgeführt, egal was passiert.
      • Macht Dates miteinander aus. Feste Termine, in denen ihr ein Machtgefälle ganz bewusst aufbaut. Auch wenn vielleicht einem nicht der Kopf danach ist. Klar sollte sein, das wenn es wirklich nicht geht, lieber abgebrochen wird. Aber dafür müsst ihr erstmal anfangen um abzubrechen und nicht vorher schon Nein sagen.
      • Lass ihn/Dom entscheiden. Am besten Etwas Alltägliches, ob das die Farbe des Höschen ist oder wieviel Wasser du trinken sollst. Ob Süßigkeiten oder ein Orgasmus. Sub fragt Dom um Erlaubnis und Dom entscheidet dann für Sub. Denkt aber an Regeln für den Fall das Dom nicht sofort antworten kann. Außerdem sollte bedacht werden das Sub der Willkür des Doms unterliegt und ein gut gesetztes Nein, meist besser ist als einfach Ja zu sagen, damit Sub kurzzeitig glücklich ist.
      • Maintenance Spanking, klingt für mich ganz spannend was es mit Sub's gemacht hat und ist definitiv ein Ritual, das ich ausprobieren will.
      Grundsätzlich gilt, so eine Beziehung ist wie ein Hund. Er muss gefüttert werden, sonst beißt er einen in den Hintern. Man muss mit ihm Gassi gehen, sonst pinkelt und kackt er einem in die Wohnung. Nur das man es nicht gleich riecht oder mitbekommt.
      Und man muss es immer tun ob man will oder nicht. Auch wenn es hagelt und schneit und nicht nur bei friede freude Sonnenschein. Sich dazu aufzuraffen ist nicht immer leicht und kostet Mühe. Diese Mühe ist es aber Wert, wenn ihr mich fragt.
      Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, macht es lieber jetzt. Fangt am besten sofort damit an. Lieber jetzt fünf misslungene Versuche, also einen geplanten Versuch, wenn es zu spät ist.
      In unserer hektischen Welt muss man gelegentlich innehalten,
      um sich in aller Ruhe etwas Unanständiges auszudenken.
      :coffee:
      B. Traven
      Hi!

      Nur mal so eine Frage... Kann es sein, dass man, oder zumindest manche Paare, sowas nicht einfach "beschließen" können?

      Ich führe ja keine 24/7 Beziehung und wenn wir uns sehen, mal häufig, mal weniger häufig, kann ich den größten Teil meiner Verantwortung abgeben an ihn, bleibe aber natürlich trotzdem Mutter, die die Erziehung selbst regelt, Frau, die ihre Arbeit selbst organisiert und Partnerin, die auch mal für ihn da ist, wenn er das braucht und nicht artikulieren kann.

      Er möchte, dass wir irgendwann 24/7 leben aber ich glaub nicht, dass ich einen Schalter umlegen könnte und plötzlich auf ALLES an eigenen Entscheidungen verzichten könnte. Ich versteh vielleicht zu wenig von dieser Art zu leben aber ich stell es mir als Weg vor, den man einfach immer weiter zusammen geht, bis man ein Gefälle erreicht hat, dass sich natürlich anfühlt und wie selbstverständlich Dauerzustand wird.

      Erzwingen kann man vermutlich nichts... Aber wenn etwas sich schneller einschleifen soll, sagt die Päda-Logik, sind Rituale, langsames, konsequentes Vorangehen und vielleicht vereinbarte Zeichen um bewusst mit dem "Umschalten" umzugehen, bis es nicht mehr benötigt wird eine gute Idee. :gruebel:

      Viel Erfolg... Lg, Izrah
      @Feuerpferd
      Ja, genau, das Machtgefälle-Gefühl geht weg. Bzw. es ist ja in gewissen Situationen nicht da, das ist gewollt und auch logisch, wenn das ganze Umfeld nichts weiß. Aber es danach aufzubauen dauert seine Zeit böser gerät irgendwie in Vergessenheit bei mir, sodass ich korrekte Anrede und weitere Regeln vernachlässige.

      @Saubi 63
      Ja, vielleicht wäre das etwas. Ich denke, dass unser Problem einfach ist, dass das Machtgefälle noch nicht tief genug „drin ist“. ^^
      Es baut sich beiepielweise auch wieder auf, wenn dann ein Griff in den Nacken oder so kommt.

      @Lina-Luna
      Theoretisch (!) haben wir diese Pfeiler. Es gibt Kleidervorschriften und dergleichen, aber ich halte mich bei Weitem nicht immer daran, weil ich es einfach vergesse. Das ist ja sozusagen auch ein Teil von meinem Problem. Mich belastet das alles, denn ich will es wirklich.
      Es wirkt da nicht so, aber es stimmt.

      @SklavinPrinzessin
      Auch dir danke.
      Ich weiß nicht, wieso es bei mir manchmal so aussetzt. Ich sehe ihn ja schon auf einer Art Podest, wenn man da so sagen kann.

      Ich glaube, mein Problem ist in der Hauptsache das von @Izrah beschriebene:
      Ich kann nicht einfach den 24/7 Schalter umlegen und mein Herr ebenso wenig.
      Wir fallen immer wieder daraus, merken das, und gucken blöd aus der Wäsche :D
      Es ist ja keine einseitige Sache, ich merke, dass es ihm ähnlich geht.

      @Springfire

      Danke für die Ideen. Unsere Beziehung funktioniert ohne D/s wunderbar, mit nur eben besser.
      Aber wenn alles gut läuft, merkt man gar nicht, dass es besser laufen könnt.
      Bewusst wird mir das Fehlen meist bei Reibereien.
      Wir leben kein 24/7, aber schon ein dauerhaftes Machtgefälle, was jederzeit abgerufen werden kann.
      Auch wir haben feste Rituale, wie die Begrüßung im Chat oder seine Anweisungen, in welcher Form ich ihn bei Treffen zu erwarten habe.

      In ganz seltenen Ausnahmefällen sind diese festen Regeln außer Kraft, z.B. wenn ich krank oder aus anderen Gründen "out of order" bin.
      Mir ist aber wichtig, dass sie ziemlich zügig wieder zum Alltag gehören und vor allem, dass er auf die Einhaltung besteht.

      Würde ich immer wieder machen können, was ich will, ohne, dass es Konsequenzen hat,
      würde ich irgendwann den Respekt verlieren.

      Hier sind also meiner Meinung nach beide Parteien gefragt,
      Sub muss den festen, aufrichtigen Willen haben, das Machtgefälle anzuerkennen und Wege zu finden,
      dies auch in stressigen Zeiten oder versteckt auch unter "Zeugen" hinzubekommen
      und Dom muss den festen Willen haben, Sub dauerhaft zu führen, die Einhaltung der Anweisungen einzufordern
      und die Missachtung des Machtgefälles zu ahnden, auch wenn das anstrengend ist.

      Das heißt nicht, dass ich willens bin, mich z.B. vor Nachbarn oder Arbeitskollegen bloßstellen zu lassen
      und es heißt auch nicht, dass ich nicht diskutieren darf, wenn ich eine Anweisung für überzogen halte,
      aber eine Laissez-Faire-Haltung wäre nicht förderlich, das gilt für beide Seiten :)
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Hallo @MissMoon,

      ihr habt beschlossen das ihr 24/7 leben wollt.

      Hmmm, mir ist kein Schalter bekannt mit dem man das einfach so ein- oder ausschalten kann.
      Die meisten Paare, die ich kenne, die so leben sind da "reingewachsen".
      D.h. sie haben sich dafür Zeit genommen.

      Ich will damit in keiner Weise in Abrede stellen, dass ihr den Willen und den Vorsatz habt das Machtgefälle in euren Alltag zu integrieren.
      So etwas kann man in der Tat beschließen.

      Aber das "Wie" und das "in welcher Weise", das muss wachsen. Meiner Meinung nach.

      Ihr fallt beide raus, weil es euch beiden (noch) nicht in Fleisch und Blut übergegangen ist.
      Und ja, es wird immer wieder Situationen geben, in denen es schwer fällt das Machtgefälle spürbar aufrecht zu halten.

      Rirtuale können helfen.
      Was in meinen Augen aber deutlich wichtiger ist, ist die Bereitschaft der/s Dom/s dieses Machtgefälle einzufordern.
      Auch, und teilweise auch gerade, in Situationen, die alltäglich sind.

      MissMoon schrieb:

      Bzw. es ist ja in gewissen Situationen nicht da, das ist gewollt und auch logisch, wenn das ganze Umfeld nichts weiß.
      Öhm... nö... für mich nicht "logisch" :D

      Frage: Warum sollte das Machtgefälle wegfallen wenn Unbeteiligte anwesend sind? Es soll doch 24/7 sein und nicht 24/7 - "Zeit in der Öffentlichkeit", oder?

      Sorry, aber selbst wenn man sagt "24/7 heißt 'nur' , dass das Machtgefälle jederzeit abrufbar ist", dann heißt das immer noch, das es latent vorhanden ist.
      Bzw. latent vorhanden sein sollte.

      UND, dass es auch vom Führenden abgerufen wird.
      Nicht immer und überall, aber immer wieder mal.

      Du sagst

      MissMoon schrieb:

      Es baut sich beiepielweise auch wieder auf, wenn dann ein Griff in den Nacken oder so kommt.
      Der Griff scheint bei dir ja ein gewisser Trigger zu sein.

      Ok, aber muss es immer "der" Griff in den Nachen sein?
      Warum nicht ein "angedeuteter" Griff um dich und ihn im Machtgefälle zu halten bzw. in das Machtgefälle zu bringen?

      Mal ein "praktisches" Beispiel: Ihr seid auf einer Party, in einer Kneipe, bei Freunden:
      Er legt seine Hand in deinen Nacken und zieht dich für einen Kuss heran.
      Der Daumen von ihm kann dabei an der Kinnlade liegen und dich so dazu "zwingen" den Kopf in den Nacken zu legen, damit er besser deinen Mund küssen kann.
      Oder senkrecht im Nacken, so dass du den Kopf senken musst und er deine Stirn küssen kann.

      Unauffällig und, bei entsprechendem Mindset bei beiden, ein absolut alltagstaugliches Equivalent zum Griff.
      Ein Kuss ist absolut alltagstauglich und allgemein akzeptiert.

      Das Ausleben des Machtgefälles hat für mich nichts mit Kraft und großen Gesten zu tun.
      Es sind die kleinen Gesten, die beide daran erinnern wer wer ist.

      Ein anderes Beispiel: Kaffee und Kuchen bei den (Schwieger)eltern.
      Es wurden ja schon Reglementierungen bezüglich Essen im Allgemeinen und Süßigkeiten im Besonderen angesprochen.
      Warum also nicht auch in dieser Situation?
      Ein kurzer Blick, ein leichtes Nicken oder Kopfschütteln langen aus um festzulegen, ob das Stück Kuchen heute erlaubt ist oder nicht. Wenn es nicht erlaubt ist kannst du dankend den Kuchen ablehnen, oder wenn die (Schwieger)eltern es nicht akzeptieren, dass man heute eben keinen Kuchen haben möchte, nur gerade einen so großen Teil vom Kuchen zu essen dass man den anderen Anwesenden nicht vor den Kopf stößt.

      Dazu muss man aber überein gekommen sein, dass "gesellschaftlich nicht verhandelbare Konventionen" einzuhalten sind. Oder einfacher ausgedrückt, dass man Außenstehenden nicht vor den Kopf stößt. Das müssen beide akzeptieren.

      Man kann das Machtgefälle alltagstauglich und unauffällig gestalten.
      Sogar so alltagstauglich, dass selbst "alte" BDSMler, die einen schon lange kennen, sich fragen "Wer führt? Wer folgt?" 8) .

      Wenn ich das richtig in Erinnerung habe sind hier ja auch einige Reiter und Hundebesitzer anwesend.
      Von daher jetzt einmal der Vergleich:

      Ein Machtgefälle ist wie eine Dressur.
      "Gut gemacht" sieht man die Hilfen nicht.

      Aber auch wie bei der Dressur gilt hier:
      • Es geht nicht über Nacht
      • es geht nur sanft und
      • es geht immer von "Grob" (Einfach) nach "Fein" (Komplex).


      Ich hoffe dir und deinem Partner einige Denkanstöße gegeben zu haben, die euch helfen.
      Und zum Trost: es wird besser und "einfacher".

      Gruß

      imaginary
      Die Gedanken sind frei.
      Denken muss man sich erarbeiten.

      Frei nach Quigley: "ich habe gesagt, daß ich mit `nem Flogger nicht viel anfangen kann, nicht daß ich damit nicht umgehen kann."

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von imaginary () aus folgendem Grund: Typos

      So wie viele schon geschrieben haben ist ein permanentes Machtgefälle, vor allem in einer bereits vorher bestehenden Beziehung nicht einfach so aufzubauen. Von daher könnt ihr euch schon mal den Druck nehmen, dass ihr irgendwie nicht gut genug oder ähnliches seid ;)

      Die Grundvoraussetzung ist das Mindset, das scheint bei euch noch nicht so gefestigt zu sein, was total ok ist!

      Ich bin jemand der die Sachen zB immer wieder auseinander nimmt und diskutiert und von verschiedenen Blickwinkeln betrachtet, damit ich mich dafür oder dagegen entscheiden kann und verinnerlichen kann. Habe ich etwas durchdrungen dann kann ich es auch in mein Fleisch und Blut übergehen lassen.

      Was würde ich also an eurer Stelle tun?

      Ihr wollt beide das gleiche Ziel erreichen, euch ist beiden bewusst,das ihr beide immer mal wieder vom Weg abkommt. Das ist schon mal gut.

      Ich bin ja ein Fan von "Beziehungsgesprächen", ich würde mich also in einem relativ engen Rhytmus mit meinem Partner zusammen setzen und ganz konkret das Machtgefälle besprechen, den Alltag Revue passieren lassen. Was ist gut gelaufen, was war toll für mich, wo bin ich aus der Rolle gefallen und warum. Wie können wir das gemeinsam lösen.

      Ihr müsst verstehen, wie eure neue Beziehung funktioniert und welche Hebel ihr nutzen könnt. Setzt euch kleine Ziele und feiert diese,wenn ihr sie erreicht habt.

      MissMoon schrieb:

      Es baut sich beiepielweise auch wieder auf, wenn dann ein Griff in den Nacken oder so kommt.
      Genau das meinte ich @MissMoon. Und weil dieser Griff in den Nacken mit Freude am Machtgefälle verbunden ist, wird
      er von Dom gerne ausgeführt und von dir gerne angenommen. Diese positiven Gefühle geniesst ihr und damit ist die
      "Türe für mehr" wieder offen. Je präsenter das Machtgefälle für euch tagtäglich mit solchen, für beide schönen Momente
      wieder wird, umso weniger wirst du vergessen, welche Wünsche er z.Bsp. in Sachen Kleidung an dich hat. Und es wird
      dir zum Bedürfnis, diese zu erfüllen. Zu Beginn nur manchmal und irgendwann Tag für Tag! OHNE Ritual und Zwang, sondern
      aus einem tiefen, schönen Gefühl heraus.
      Dies wäre mein Weg, mich langsam in ein 24/7 Tagesablauf einzufinden. Ein freudiger Weg, kein "Muss jetzt sofort".
      Bei mir funktioniert es, wenn ich das Machtgefälle fühle, am Anfang leichter und später immer vertiefter. Und dann geht
      es auch nie wieder ganz weg, selbst wenn - wie in meinem Fall - die Beziehung schon lange vorbei ist. (Was übrigens nicht
      bedeutet, dass er mir noch als Herr Befehle erteilen könnte, sondern einfach nur, dass er immer noch Herr ist und ich sub)

      imaginary schrieb:

      Sorry, aber selbst wenn man sagt "24/7 heißt 'nur' , dass das Machtgefälle jederzeit abrufbar ist", dann heißt das immer noch, das es latent vorhanden ist.
      Bzw. latent vorhanden sein sollte.

      UND, dass es auch vom Führenden abgerufen wird.
      Nicht immer und überall, aber immer wieder mal.
      Genau so :thumbsup:
      Zwischen dem, was ich denke, dem, was ich sagen will, dem, was ich zu sagen glaube und dem, was ich wirklich sage und

      dem,

      was Du hören willst, dem, was du wirklich hörst, dem was du zu verstehen glaubst, dem, was Du verstehen willst und dem, was Du wirklich verstehst, gibt es 9 Möglichkeiten, sich nicht zu verstehen.

      Passagno
      Das ganze ist eine Gewöhnung von beiden Seiten .
      Am Anfang habe ich noch viel öfter ein auf den Platz schicken gebraucht heute ist mir mein Platz von alleine viel bewusster.
      Regeln die mir zu Anfang klar gemacht haben er hat die Hosen an sind heute vollkommen logisch und gehören dazu. Beispiel Erlaubnis zum Haare schneiden. Gibt keine Diskussionen ich weiß was er will und das wird gemacht .Frage nur noch ob ich darf .
      Dafür wird dann heute wenn wir uns sehen. Darf ich auf Toilette darf ich ins Bett mit eingebaut.

      Was ich sagen will verlangt nicht alles auf einmal in der Ruhe liegt die Kraft . Wichtig ist das eure Vorstellung sich decken .
      Und ganz ehrlich ein toller Pärchen Tag ist auch super . Machen wir auch die Sklavin das Objekt rutscht in den Hintergrund die Frau wird gekuschelt und verwöhnt .
      Das verrückte ist das gerade diese Tage mir helfen meinen Herr auf das Podest zu heben . Und ich dann Kopf in seinen Schoß legen und brav neben ihm Knie .
      Andere Sauna Besucher stören da nicht bei
      Träume nicht dein Leben
      Lebe deinen Traum
      Meine fünf Pfennig zum EP: Wenn ihr nicht so in den Rollen verbleiben könnt, wie ihr es eigentlich möchtet, dann ist es nach meinem Empfinden noch zu früh für diese Konstellation.


      Ich denke, dass 24/7 etwas ist, dass "wie von allein" entsteht, wächst und gedeiht, wenn es für beide passt und stimmig ist, und beide offen sind dafür.
      Diese quasi intuitive Entstehungs- und Wachstumsphase, die aus dem Inneren der Beteiligten heraus genährt wird, indem man einfach werden lässt, was da werden möchte, die hebelt man nach meinem Empfinden aus, wenn man man 24/7 per Beschluß einzuführen möchte. In dem Fall ist der Weg ein mehr rationaler.

      Zurück zum EP, eine Möglichkeit ist sicher, über Regeln und Rituale das Rollengefüge im Alltag versuchen stärker zu verankern.
      Eine andere wäre, diesen "Beschluß" zurück zu nehmen, und ohne Druck einfach das Machtgefälle nach und nach in den Alltag schwappen zu lassen, und der Entwicklung (und euch) die Zeit zu geben, die es einfach für euch braucht.

      Wir haben zwei Leben. Das zweite beginnt, wenn du erkennst, dass du nur eins hast.
      ~ Mario de Andrade :coffee:
      Erstmal kurz zu @June, später dann zu allen einzeln.
      Zunächst mal Danke. :)

      Zu früh, ja, darüber hab ich auch nachgedacht. Mein Problem an dieser Stelle:
      D/s schleichend im Alltag durchzusetzen führt bei mir und auch ihm zu Verwirrung.

      Es hat mich furchtbar verwirrt, wenn ich auf einmal etwas gemacht hab, was er so nicht wollte, (z.B. Anrede vergessen), und das dann bestraft wurde, wohingegen es in anderen Situationen okay war.

      Da lag unser oder vor allem mein Problem, sodass wir einen Beschluss gefasst und diesen mit Regeln verankert haben.
      @MissMoon Aber mit Regeln etc scheint es ja auch nicht so ganz zu "funktionieren", deshalb hast du ja den Thread eingestellt.
      Da weder der intuitive noch der rationale Weg derzeit für euch ohne Stolpern und Stocken funktioniert, scheint es derzeit nicht der passende Zeitpunkt zu sein - mein Empfinden zu dem, was du dazu geschrieben hast.
      Das ist nicht bös gemeint, bitte nicht falsch verstehen. :blumen:

      Wir haben zwei Leben. Das zweite beginnt, wenn du erkennst, dass du nur eins hast.
      ~ Mario de Andrade :coffee:

      MissMoon schrieb:

      Es hat mich furchtbar verwirrt, wenn ich auf einmal etwas gemacht hab, was er so nicht wollte, (z.B. Anrede vergessen), und das dann bestraft wurde, wohingegen es in anderen Situationen okay war.
      Vielleicht sollte er Dich in solchen Situationen nicht bestrafen, sondern Dich darauf hinweisen und dann wiederholst Du es korrekt?

      Ich habe das Gefühl, dass Du es gerade zwar vom Verstand her willst, Dein Bauch aber noch nicht hinterherkommt.
      Da hilft nur: Üben, üben, üben!
      Und ich denke, Du brauchst auch positive Bestärkung. Dein Herr sollte Dich mehr loben, wenn Du etwas korrekt machst. Nicht strafen, wenn Du etwas falsch machst.
      Wäre das vielleicht ein Weg?
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud