Bin ich keine richtige Sklavin?
Meine Geschichte beginnt mit Mitte 20. Spätzünderin, lange auf der Suche nach dem richtigen Namen für meine Neigungen. Dank unzähliger heimlicher Nächte im Internet bekam das diffuse Etwas langsam Konturen – und ich durfte feststellen es gibt noch mehr Menschen wie mich.
Nach langem Zögern traf ich meinen ersten Dom, und eine wunderschöne Reise in eine faszinierende Welt und zu mir selbst begann. Endlich entdeckte auch ich meine Weiblichkeit. Freundschaften entstanden, die zum Teil bis heute halten. Es kamen Partner und Spielpartner – einige gingen und einige blieben.
Dann kam er. Eigentlich wollte ich erstmal garnichts von ihm. Aber zielsicher erfasste er instinktiv meine Schwächen und er erzählte mir genau das, was ich hören wollte. So verliebte ich mich, und in meiner Neugier ließ ich mich auf seine Regeln ein: Sklavin, 24/7.
Zu Beginn eine tolle Sache: die Sessions waren großartig, er bewunderte meine Charakterstärke und meinen Masochismus, an dem er sich endlich mal von der Leine lassen konnte. Doch schleichend – viel zu langsam um es bewusst zu bemerken - änderten sich die Dinge.
Er wollte mehr, er saugte an meiner Persönlichkeit. Bald reichte ihm mein Masochismus nicht mehr aus und die Vorwürfe hielten Einzug in mein Leben. In den Sessions wurden alle Grenzen überschritten, ich stürzte ab und weinte vor Verzweiflung und Wut, wieder und wieder. Aber statt dringend notwendigem Auffangen hagelte es Erniedrigungen. Ich sei nicht mehr die, die ich mal war, ich sei zum Weichei geworden, ja und vor allem sei ich keine richtige Sklavin. Lange hielt ich still, suchte die Schuld bei mir. Sie musste ja auch bei mir liegen, schliesslich betonte er das nur zu gern. In den Sessions wurde ich zur Puppe, versuchte mich geistig zu distanzieren, und letztendlich fraß ich mir den Kummer auf die Rippen.
Im Alltag wurde ich zunehmend isoliert, keine Freunde, keine Hobbies. Denn jedes mal wenn ich einen Schritt in diese Richtung gehen wollte, hagelte es ja nur wieder Vorwürfe.
Irgendwann, beim unzähligsten Streit, fand ich endlich die Kraft zu gehen und die Tür endgültig hinter mir zu schließen.
Also sammelte ich die Trümmer davon auf, was mal meine Persönlichkeit war, und versuchte zu retten was zu retten war. In dieser Situation habe ich gemerkt wer meine wahren Freunde sind, und ja – es gab und gibt sie zum Glück und auf sie kann ich mich verlassen.
Meine erste Entscheidung – nämlich auch dem BDSM den Rücken zuzukehren – habe ich mittlerweile zum Glück wieder verworfen. Mein Weg führt zurück in diese faszinierende und bunte Welt, und davon wird mich nichts und niemand mehr abhalten.
Verfasserin1 will anonym bleiben, wird aber den Thread sicher verfolgen und kann auch über mich antworten ohne sich zu outen.
Meine Geschichte beginnt mit Mitte 20. Spätzünderin, lange auf der Suche nach dem richtigen Namen für meine Neigungen. Dank unzähliger heimlicher Nächte im Internet bekam das diffuse Etwas langsam Konturen – und ich durfte feststellen es gibt noch mehr Menschen wie mich.
Nach langem Zögern traf ich meinen ersten Dom, und eine wunderschöne Reise in eine faszinierende Welt und zu mir selbst begann. Endlich entdeckte auch ich meine Weiblichkeit. Freundschaften entstanden, die zum Teil bis heute halten. Es kamen Partner und Spielpartner – einige gingen und einige blieben.
Dann kam er. Eigentlich wollte ich erstmal garnichts von ihm. Aber zielsicher erfasste er instinktiv meine Schwächen und er erzählte mir genau das, was ich hören wollte. So verliebte ich mich, und in meiner Neugier ließ ich mich auf seine Regeln ein: Sklavin, 24/7.
Zu Beginn eine tolle Sache: die Sessions waren großartig, er bewunderte meine Charakterstärke und meinen Masochismus, an dem er sich endlich mal von der Leine lassen konnte. Doch schleichend – viel zu langsam um es bewusst zu bemerken - änderten sich die Dinge.
Er wollte mehr, er saugte an meiner Persönlichkeit. Bald reichte ihm mein Masochismus nicht mehr aus und die Vorwürfe hielten Einzug in mein Leben. In den Sessions wurden alle Grenzen überschritten, ich stürzte ab und weinte vor Verzweiflung und Wut, wieder und wieder. Aber statt dringend notwendigem Auffangen hagelte es Erniedrigungen. Ich sei nicht mehr die, die ich mal war, ich sei zum Weichei geworden, ja und vor allem sei ich keine richtige Sklavin. Lange hielt ich still, suchte die Schuld bei mir. Sie musste ja auch bei mir liegen, schliesslich betonte er das nur zu gern. In den Sessions wurde ich zur Puppe, versuchte mich geistig zu distanzieren, und letztendlich fraß ich mir den Kummer auf die Rippen.
Im Alltag wurde ich zunehmend isoliert, keine Freunde, keine Hobbies. Denn jedes mal wenn ich einen Schritt in diese Richtung gehen wollte, hagelte es ja nur wieder Vorwürfe.
Irgendwann, beim unzähligsten Streit, fand ich endlich die Kraft zu gehen und die Tür endgültig hinter mir zu schließen.
Also sammelte ich die Trümmer davon auf, was mal meine Persönlichkeit war, und versuchte zu retten was zu retten war. In dieser Situation habe ich gemerkt wer meine wahren Freunde sind, und ja – es gab und gibt sie zum Glück und auf sie kann ich mich verlassen.
Meine erste Entscheidung – nämlich auch dem BDSM den Rücken zuzukehren – habe ich mittlerweile zum Glück wieder verworfen. Mein Weg führt zurück in diese faszinierende und bunte Welt, und davon wird mich nichts und niemand mehr abhalten.
Verfasserin1 will anonym bleiben, wird aber den Thread sicher verfolgen und kann auch über mich antworten ohne sich zu outen.
"Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff