Wissen was man NICHT will... ist das so schlimm?

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      Teufelanna schrieb:

      Ich habe diesen Satz ehrlich gesagt immer anders verstanden. Gar nicht auf die Praktiken bezogen, sondern ob das gegenüber sich in seiner Neigung sicher ist oder welche Art Beziehung es sucht.

      Saubi 63 schrieb:

      Da bin ich ganz bei Teufelanna, auch ich habe diesen Satz anders verstanden.

      SklavinPrinzessin schrieb:

      Ich bin ganz bei Teufelanna.
      Ich schließe mich da mal an.
      Für mich war BDSM, als ich @Pat kennengelernt habe, absolutes Neuland bis auf 2 ONS in der Richtung.
      Er hingegen hatte mir 3 erfahrene Subs und ca. 20 Jahre Erfahrung in dem Bereich voraus.

      Ich sagte anfangs (vor unserem realen Treffen) gebetsmühlenartig immer wieder:
      "Ich stehe nicht auf Schmerzen" und "Ich bin nicht devot" <<< zu diesen Äußerungen sag ich heute nur " :pardon: :D "

      Sehr sehr vorsichtig führte er mich in seine Welt ein und immer wieder überkamen mich Zweifel an dem, was sich da tat zwischen uns,
      auch als ich mich schon längst seine Sub nannte und sowohl meine leicht masochistische Ader als auch das Submissive in mir anerkannt hatte.
      Meistens nach Anweisungen, die mir nicht gefielen und bei denen mein Kopfkino mir vorhersagte, dass er mir später ständig sowas
      oder Schlimmeres auftragen würde, bekam ich einen "Vanillaschub" und zweifelte.

      Irgendwann sagte er dann mal in einem Telefongespräch Folgendes:
      "Viele Menschen gucken sich das Ganze an und rennen dann schreiend wieder weg. Ich möchte aber nicht, dass du schreiend wegrennst.
      Also überlege dir ganz genau, was du willst. Ein bisschen devot geht nämlich genausowenig wie ein bisschen schwanger!"

      Diese Aussage sehe ich in den von dir erwähnten Profiltexten. Es muss für so manch erfahrenen Dom frustrierend sein, wenn er merkt, dass er mit einer unerfahrenen oder ängstlichen Sub 2 Schritte vor und 3 zurück macht, weil einfach das Vertrauen noch nicht da ist, noch nicht dasein kann, weil die Erfahrung fehlt, dass Dom sorgfältig führt und fördert.

      Aber um sicher zu sein, was genau mit der Formulierung gemeint ist, hilft nur, nachzufragen :D
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Nur zu wissen, was man nicht will, finde ich etwas wenig. Es ist ein Anfang, ja.

      Ich für meinen Teil weiß inzwischen, dass mit dem passenden Partner viel möglich und schön sein kann.
      Einige meiner Grenzen haben sich verschoben und lassen sich evtl. noch weiter verschieben, ich bin experimentierfreudig.

      Es gibt aber auch Tabus. Eins wäre z. B. KV. Das ist unumstößlich.
      Und gerade dadurch, dass man sich irrt, findet man manchmal den Weg.

      Vincent van Gogh
      @Isegrim_w_devot und @magenta Ihr beschreibt aber eigentlich das, was ich meine - nämlich eine Entwicklung. Von „Ich weiß was ich nicht will“ über „Könnte ich mir doch vorstellen“ zu „Ich weiß jetzt was ich will“

      Letzteres war - so lese ich es aus Euren Beiträgen heraus - nicht von Anfang an da.

      @magenta Du sagst „Nur zu wissen was man nicht will, findest Du etwas wenig“ Aber es ist ein Anfang...

      Das vermittelt einer unerfahrenen Sub uU das Gefühl noch nicht „richtig“ zu sein. Nicht „Sub“ genug... Ich denke, dass Du es nicht genau so gemeint hast. Aber genau hier liegt mE eine der Gefahren für unerfahrene, etwas unsichere Menschen. Zu den unsicheren Menschen gehöre ich jetzt nicht, aber wir haben schon mehr als einen Erfahrungsbericht lesen müssen, in dem es auf Entsprechendes hinaus lief.

      Dementsprechend: Ich kann mich damit anfreunden, wenn jemand in zB sein Profil schreibt: „Ich brauche für mich jemanden, der bereits Erfahrungen gesammelt hat“
      Eine klare Aussage - auf die ich evtl nachfragen würde, was das im Detail bedeutet. Einfach, weil es mich interessieren würde.

      Wenn aber jemand - sinngemäß - schreibt: „Anfänger nerven mich“, werde ich 'nen Teufel tun und dort nachhaken. Und wenn dann noch die Aussage „ich will keine Fifty-Shades-of-Grey-Sub“ in dem Profil steht, bin ich ohnehin raus aus der Nummer. (Nicht weil ich eine wäre, ich bin ganz klar ein „Fourty-Klecks-of-Pink-Little). Mich persönlich nerven solche abwertenden Aussagen einfach - aber das ist sicherlich Geschmackssache.

      Nur um das nich einmal klar festzuhalten:
      1. Interessiert mich, was es für Euch bedeutet zu wissen, was Ihr NICHT wollt und dann vor allem auch, was es bedeuten könnte zu wissen was man WILL und wie Ihr dahin gekommen seid. Aus den Beiträgen hier habe ich auf jeden Fall schon einige Denkanstöße bekommen.
      2. Bin ich nicht auf der Suche, sondern bin im Zusammenhang mit einem anderen Thread über manche Aussagen und in der Folge über Profile gestolpert. Die Aussagen, die ich beschrieben habe, haben mich stutzig gemacht und zum Nachdenken gebracht.

      (Nur zur Klarstellung, damit @threestripes nicht auf die Idee kommt mich festzuketten und den Kochlöffel über meinem Allerwertesten zu schwingen)

      Wenn jemand sich nicht mit Anfängern abgeben möchte - absolut ok. (Das darf man meiner - persönlichen Meinung nach - aber sehr gerne auch freundlich oder zumindest höflich formulieren).

      Wenn jemand Anfängern suggeriert, dass sie von Anfang an wissen müssen, was sie wollen - wird es für mich schwierig dies nachzuvollziehen.
      Ich kann nur von mir ausgehen, ich hatte lange Jahre keine Ahnung, dass das was mir gefällt und in mir schlummert, BDSM heißt, aber dennoch gab es Dinge, die mich besonders erregt, angesprochen haben. So meinte ich das, Charley00 und die kann man doch auch kommunizieren.
      Und gerade dadurch, dass man sich irrt, findet man manchmal den Weg.

      Vincent van Gogh
      Ich versteh den Satz immer so, dass der Dom eine neugierige sehnsüchtige träumende Sub sucht, die was erleben will... die WILL und JA zum Erleben sagt und nicht erst NEIN. Positiv statt negativ. Voller Hoffnung, Sturm und Drang... Ich fühl mich davon angesprochen...
      Huhu liebe @Charley00

      ich hab jetzt nicht alle Antworten gelesen, will einfach mal aus dem Bauch heraus schreiben
      Die Aussage

      Charley00 schrieb:

      „Wenn Du nicht genau weißt was Du willst, brauchst Du mich nicht kontaktieren“
      zu verstehen, wenn man mit dem jenigen Nicht spricht ist schwer

      Ich kann mir folgendes vorstellen, das dieser Mensch evntl einfach schlechte Erfahrungen gemacht hat, Erfahrungen in die Richtung, dass sein Gegenüber einfach überhaupt nichts beitragen konnte was zu einem Austausch führt

      du schreibst du weisst was du nicht willst, aber eben nicht genau was du willst, weil du eben vieles als Anfängerin nicht kennst

      aber ist es auch so , dass du absolut nicht weisst was du willst? Das kann ich fast nicht glauben, denn irgendetwas reizt dich ja an dem Thema, also hast du auch Vorstellungen auch wenn die noch nicht so klar umrissen sind

      Du weisst dass du rausfinden willst was genau du magst, usw

      auch das Wissen um das was du nicht willst kannst du positiv umschreiben

      deswegen denke ich wenn dich ein Profil insgesamt interessiert und es nur die oder eine ähnliche Aussage ist die dich abschhrekt denjenigen zu kontaktieren musst du gar nicht so zurückhaltend sein

      denn du weisst doch was du willst , nämlich das

      Charley00 schrieb:

      ekannt und bisher war ich der naiven Auffassung, dass ich - zusammen mit meinem Partner - herausfinden kann, was es so für Möglichkeiten gibt. Grundsätzlich bin ich sehr neugierig und - bis auf die Dinge von denen ich weiß, dass ich sie NICHT will - auch durchaus experimentierfreudig.

      Charley00 schrieb:

      ekannt und bisher war ich der naiven Auffassung, dass ich - zusammen mit meinem Partner - herausfinden kann, was es so für Möglichkeiten gibt. Grundsätzlich bin ich sehr neugierig und - bis auf die Dinge von denen ich weiß, dass ich sie NICHT will - auch durchaus experimentierfreudig.
      ups doppelt

      mit diesen Deinen Vorstellungen ist doch ein Austausch möglich, jedenfalls ist das meine Meinung

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von bastet ()

      Charley00 schrieb:

      Ich frage mich deshalb, weil ich schon durchaus den abschließenden Satz (sinngemäß) „Wenn Du nicht genau weißt was Du willst, brauchst Du mich nicht kontaktieren“ gelesen habe.
      Steht da wirklich das Wort "genau"? Das hab ich dann so noch nie gesehen...steht da nicht eher sowas wie "wenn du gar nicht weißt..." oder so?

      bastet schrieb:



      aber ist es auch so , dass du absolut nicht weisst was du willst? Das kann ich fast nicht glauben, denn irgendetwas reizt dich ja an dem Thema, also hast du auch Vorstellungen auch wenn die noch nicht so klar umrissen sind

      Du weisst dass du rausfinden willst was genau du magst, usw

      auch das Wissen um das was du nicht willst kannst du positiv umschreiben

      Dankeschön, das ist auch ein guter Hinweis und es stimmt, bei einem ansprechenden Profil würde ich tatsächlich nachfragen.

      In der Theorie habe ich natürlich Vorstellungen, aber ob die sich in der Praxis entsprechend anfühlen oder sogar zum Problem werden können, weiß ich natürlich noch nicht. Ich nehme hier noch einmal das Thema Breathplay: In der Theorie reizvoll und in der Praxis evtl eine Panikattacke...

      Also wäre man auch da wieder auf einen Partner angewiesen, der flexibel genug ist.

      Verstehst Du was ich meine? Ich denke als Anfänger kann man von seinen Fantasien sprechen. Ich glaube aber nicht, dass man sich darauf einlassen kann, sich festzulegen.

      Man kann vielleicht auch - wenn man sich selbst schon gut genug kennt - seine Neigung und die diesbezüglichen Wünsche/Träume formulieren. Aber ob man den Vorstellungen einer Sklavin entspricht, die der andere hat, kann man doch auch erst nach einiger Zeit feststellen. Oder bin ich da auf dem Holzweg?
      @Hannemarie Ich möchte es vermeiden ein ganz bestimmtest Profil exakt zu zitieren, denn ich möchte nicht, dass hier der Eindruck entsteht, dass es um eine einzige - ganz bestimmte - Person geht.

      Es geht auch nicht in erster Linie um das Thema Profile, sondern ua darum, ob und wann man wirklich wissen kann was man will. Ggfs - quasi in der Erweiterung - ob und wann das Gegenüber erwaten kann, dass dieses klar kommuniziert wird. Letzteres steht für mich aber nicht primär im Vordergrund.

      Die Profiltexte - bzw die Aussagen, die ich ihnen persönlich entnehme - dienen lediglich als Hintergrund dafür, warum ich mir um dieses Thema überhaupt Gedanken gemacht habe.

      Charley00 schrieb:

      Man kann vielleicht auch - wenn man sich selbst schon gut genug kennt - seine Neigung und die diesbezüglichen Wünsche/Träume formulieren. Aber ob man den Vorstellungen einer Sklavin entspricht, die der andere hat, kann man doch auch erst nach einiger Zeit feststellen. Oder bin ich da auf dem Holzweg?
      neee, bist du nicht

      aber das kannst du nur rausfinden wenn du mit den Menschen redest
      Ich hab schon oft festgestellt dass manche Aussagen in Profilen auch eher so der Wunschtraum sind, aber dennoch nicht in Stein gemeisselt, dass auch andere genau mit den gleichen Unsicherheiten umgehen, und wenn man im Gespräch ist sich eben nicht an diesen Begrifflichkeiten selbst vileicht ins aus schiesst

      Charley00 schrieb:

      Verstehst Du was ich meine? Ich denke als Anfänger kann man von seinen Fantasien sprechen. Ich glaube aber nicht, dass man sich darauf einlassen kann, sich festzulegen.
      Ich finde, dieser Satz fasst sehr gut zusammen, um was es dir in diesem Thread geht.
      Und das macht dich keineswegs zur Wunschzettel-Sub.
      Selbst wenn man kein Anfänger mehr ist, hat doch fast jeder schon mal festgestellt, dass Fantasie und Realität nicht immer deckungsgleich sind.

      Es ist wie z.B. bei einem neuen Gericht, dass ich noch nie gegessen habe. Ob es mir schmeckt oder nicht, kann ich doch erst sagen, wenn ich es probiert habe.

      bastet schrieb:

      Ich hab schon oft festgestellt dass manche Aussagen in Profilen auch eher so der Wunschtraum sind, aber dennoch nicht in Stein gemeisselt, dass auch andere genau mit den gleichen Unsicherheiten umgehen, und wenn man im Gespräch ist sich eben nicht an diesen Begrifflichkeiten selbst vileicht ins aus schiesst
      Das ist für mich auch ein wichtiger Punkt. Es geht ja nicht immer darum, dass ein Dom in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht. Und selbst ein "erfahrener" Dom kann sich im Gespräch als Anfänger"outen".

      Dazu fällt mir @Andoraghs Beitrag in einem anderen Thread ein (sorry, kann mal wieder nicht verlinken):
      "Wenn ich 10 Jahre BDSM betreibe und dabei nur Blödsinn mache, hab ich nicht 10 Jahre Erfahrung sondern es bleibt Blödsinn."
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.
      Wenn du sagst das du etwas willst, wer gibt dann die garantie das du das mit derjenigen Person dann indem Moment wo es dazu kommen könnte, wirklich immernoch willst.
      Imo. bespricht man das dann, wenn man schon in einer Beziehung ist, dann weiß man schon was man noch ausprobieren wollen würde. Und viele Ideen kommen dann auch erst durch den passenden Partner.

      Es gibt sicher Menschen die ticken anders, und die blenden einfachmal die möglichen Folgen aus, und sagen gleich alles was sie machen und dann ist das so punkt. aber wenn du ncih so bist, musst du ja nicht auf die hören.


      Charley00 schrieb:

      Ich frage mich deshalb, weil ich schon durchaus den abschließenden Satz (sinngemäß) „Wenn Du nicht genau weißt was Du willst, brauchst Du mich nicht kontaktieren“ gelesen habe.
      Solche Sätze sin für mich nur momentaufnahmen von emotionen, deren Bedeutung nur der/die VerfasserIn kennt. Wahrscheinlich hat er oder sie nach längeren Kontakten mit anderen nun schon zum 5.mal nen Korb kassiert.
      Als ich das erste Mal im leichten Stress das Thema gelesen habe. Dachte ich „Nein, es ist nicht schlimm“ und „wenn du wissen willst was der Profilbesitzer damit meint frag einfach nach“
      Damit war das Thema abgehakt für mich.
      Tja, wie bei vielen guten Dingen in meinem Leben, brauch ich da immer Etwas um zu merken das es wichtig ist. So kam ich immer wieder zu dem Thema zurück.
      Die Frage die ich mir erstmal stellte war vermeintlich simpel: Würde ich so einen Satz in mein Profil schreiben? - Klare Antwort, Jein.
      Ja, weil es mir zu wenig ist, wenn jemand nur mir sagt was er nicht will.
      Nein, weil ich damit Menschen wie @Charley00 abschrecke, mich bei mir zu melden und das will ich nicht.
      Also Thema wieder auf den Erledigt Stapel gelegt.
      Und dann spuckte es wieder in meinem Kopf rum. :ninja: (Das durch viele Antworten immer wieder auf dem Dashboard erschien hat es nicht besser gemacht. :lesen: )
      Also das ganze nochmal gelesen. Mir Gedanken über Wunschzettel-, 50SoG-, Anfänger-Subs, Beziehungsformen, Tabellen und Essen gemacht.
      Warum Essen? Erstens ich hab Hunger :secret: und Zweitens mag ich Vergleiche und Essen erscheint mir hier ein guter Vergleich. :pardon:

      Zu wissen und zu sagen was man nicht mag ist so als würde ich Allergien (Tabus), Unverträglichkeiten (harte Grenzen, die unter den richtigen Umständen verschiebbar sind) und die Sachen aufzählen die ich nicht esse, weil ich Sie nicht mag.
      Manches hab ich schon gemacht und kann deswegen sagen, das ich es nicht mag. Anderes wie Fenchel kann ich nicht mal riechen ohne das mir Schlecht wird <X

      Klar als Anfänger war das noch nicht so ganz klar auf meiner Seite, außer vielleicht ein paar Tabus. Aber ich hatte Fantasien und Wünsche, die realen Erfahrungen kamen dann später.
      Deswegen ist es für mich auch nicht schlimm, wenn Sub einen Wunschzettel hat. Ich muss die Wünsche ihr nicht erfüllen. Bin ja schließlich nicht der Weihnachtsmann :geschenk: Außerdem macht es mir das Leben als Dom einfacher. Bei 50SoG-Subs ist das was Anderes. Bloß weil ich Twilight angeschaut habe, macht das aus mir auch kein Vampir. Da sollte ich vorher schon mal drüber nachgedacht haben ein Geschöpf der Nacht zu werden. :monster: Wenn der Film aber die Initialzündung dazu war doch endlich mal im Sarg zu schlafen und mir die Zähne spitz zu schleifen ist das was Anderes.

      Um wieder zum Essen zu kommen. :cake:
      Ja ich brauche mehr als nur die No-Go‘s auf Sub und meiner Seite. Ich brauch auch die Lieblingsgerichte (wenn die Erfahrung da ist, ansonsten nur...) das von was man träumt (Christstollen wie bei Oma :love: ) und das was man ausprobieren will (Ratatouille, wo Alles in feine Scheiben geschnitten ist, im Backofen gebacken :sabber:: )
      So kommt es dann zu einem Menü:

      Ohne Erdnüsse, wegen der Allergie.
      Ohne Gluten, wegen Unverträglichkeit.

      Thai-Curry, das man noch nicht probiert hat, aber schon etliche Rezepte darüber gelesen.

      Ein Weißwein, obwohl ihr Roter lieber ist. Ihn aber für mich trinkt.

      Und zum Dessert ein Schokopudding, weil der immer schmeckt und lecker ist.

      Egal wie gut ich aber kochen kann, an manche Sachen komme ich nicht heran. Wie die Rouladen meiner Oma. Egal ob ich das Rezept kenne, den ich bin nicht Sie. :crying:

      Was ich mit all dem sagen will ist. Ich will nicht nur wissen was Sub nicht mag, sondern auch was Sie mag, was Sie noch machen will, welche Fantasien sie schon länger hat und sich wünscht.

      Und was die Anfänger angeht, für mich findet BDSM im Kopf statt. Das heißt jeder Traum, jedes Kopfkino, jeder Tagtraum ist eine Erfahrung im BDSM. Auch wenn man noch nicht wie ein Weihnachtsgeschenk verschnürt war, :ketten: noch nicht den Hintern voll bekommen hat :popo_versohlen: oder Sub mit Halsband vor einem Dom gekniet hat. :knien: So hat man trotzdem BDSM-Erfahrungen.
      In unserer hektischen Welt muss man gelegentlich innehalten,
      um sich in aller Ruhe etwas Unanständiges auszudenken.
      :coffee:
      B. Traven
      manchmal muss man das Pferd ja von hinten aufzäumen........umständlicher - aber - auch ein Weg.

      Wenn ich also nicht so genau weiß was ich will - aber - recht genau sagen kann was ich nicht will kommt man der Sache doch auch näher.

      @Bener hat das gut ausgedrückt...also...die Leinwand ist leer aber ich weiß grün soll es nicht werden.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.

      Springfire schrieb:

      Und was die Anfänger angeht, für mich findet BDSM im Kopf statt. Das heißt jeder Traum, jedes Kopfkino, jeder Tagtraum ist eine Erfahrung im BDSM. Auch wenn man noch nicht wie ein Weihnachtsgeschenk verschnürt war, noch nicht den Hintern voll bekommen hat oder Sub mit Halsband vor einem Dom gekniet hat. So hat man trotzdem BDSM-Erfahrungen.
      Nur was ist, wenn einem die eigenen Fantasien so peinlich sind, dass man die auf keinen Fall jemandem sagen kann? Schon gar nicht jemandem, den man gerade erst kennen lernt?
      Oder einem so viel in der Theorie gefällt, dass man das nicht wirklich artikulieren kann, weil man sich eben nicht damit auskennt, was dann genau passiert, so dass einfach nur ein diffuses Durcheinander im Kopf ist?
      Zudem habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich manche Dinge mag, die ich einfach nicht beschreiben kann: ZB ein bestimmter Ton in der Stimme (wie soll ich sagen, welcher?), eine bestimmte Art, zu sprechen etc.pp.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      @Springfire Dein Beitrag gefällt mir sehr gut, ich hatte viel Freude beim Lesen.

      Springfire schrieb:

      Außerdem macht es mir das Leben als Dom einfacher. Bei 50SoG-Subs ist das was Anderes. Bloß weil ich Twilight angeschaut habe, macht das aus mir auch kein Vampir.
      Vermutlich ist das einer der Gründe, warum mancher mit ähnlichen Aussagen wie

      Charley00 schrieb:

      „Wenn Du nicht genau weißt was Du willst, brauchst Du mich nicht kontaktieren“ gelesen habe.
      oder dem Vorwurf der Wunschzettelsub reagiert. Dahinter verbirgt sich mitunter die "leicht genervte Reaktion" auf Menschen, die völlig unreflektiert jedem "Trend" hinterherlaufen
      aber auch Unsicherheit, Frustration oder Vorverurteilung.
      Mancher hat verlernt oder war schon zuvor nicht gut darin sich auf einen Menschen einzulassen.

      Neugierig zu sein, wie ist der Mensch, der mir da gegenüber sitzt wird durch negative (oder als Pendant die positive) Projektion ersetzt.
      Die "Gefahr" des Fakes könnte an jeder Ecke lauern :P

      Nun ist niemand frei von Fehleinschätzungen und niemand hat immer gute Laune, wenn sich der Wunsch nach Beziehung scheinbar so gar nicht erfüllen lässt. Jedoch ist ein Teil dieser Phänomene auf die veränderte Wahrnehmung bei der Nutzung von Plattformen etc. zurückzuführen. Ich weiß nicht, ob das immer noch so ist, aber vor einigen Jahren habe ich an die 1.000 E-Mails innerhalb von ein bis zwei Wochen auf eine einfache Online-Dating-Suche ohne Fotos erhalten. Abgesehen davon, dass mich das schlicht und einfach überfordert hätte auf jeden Menschen mit der gleichen Aufmerksamkeit zu reagieren machte ich mir auch vorschnell ein Bild von den Menschen, die geschrieben hatten. Einfach nur um für mich eine Sortierung zu bekommen ohne in Stress zu geraten.

      Neue Muster und Anforderungen adäquat zu verarbeiten ist ein Lernprozess, der noch lange nicht abgeschlossen ist. Hinzu kommen Missverständnisse in der Kommunikation. Kompetenzen der schriftlichen Kommunikation. Konzentration, Tagesform, Befindlichkeiten sind nur einige Gründe, warum ein Mensch anders wahrgenommen wird als er vielleicht ist. Das passiert nun mal von "beiden Seiten".

      Das wird wohl auch bei einigen Doms dazu führen, dass der Eindruck entsteht es gäbe so unglaublich viele ShadesofGreys und Wunschzettelsubs oder Frauen, die gar nicht wissen, was sie wollen. BDSM steht dabei meist gar nicht im Vordergrund.


      Charley00 schrieb:

      „Wenn Du nicht genau weißt was Du willst, brauchst Du mich nicht kontaktieren“ gelesen habe.Man kann vielleicht auch - wenn man sich selbst schon gut genug kennt - seine Neigung und die diesbezüglichen Wünsche/Träume formulieren. Aber ob man den Vorstellungen einer Sklavin entspricht, die der andere hat, kann man doch auch erst nach einiger Zeit feststellen. Oder bin ich da auf dem Holzweg?
      Das an jeder Ecke Subs laueren, die nur mit Freude darauf warten innerhalb von einigen wenigen Treffen eine "tabulose 24/7 Vollblutsklavin" ohne eigene Wünsche und Bedürfnisse zu werden ist in meinen Augen eine weitere Illusion. Wobei diese Wunschvorstellung schon vor vielen Jahren nicht so häufig erfüllt worden ist oder sich erst nach etlichen Jahren BDSM-Beziehung im Schneckentempo an die Wunschvorstellung angenähert hat.

      Ich habe da so einige Bücher/Studien etc. im Kopf, in denen auf dieses Ungleichgewicht an die Anforderungen von der Seite der Doms und die real vorhandenen Passiven hingewiesen wurde. Dazu wurde z.B. um die 1996 im SM-Handbuch, Schlagzeilen etc. ausgeführt, dass die Anforderungen eher einer geilen Fantasie entsprechen, die der Realität nicht standhält und bei der Schwierigkeiten bei der Partnersuche vorprogrammiert sind. Manches ändert sich nicht, wird nur heute durch die Präsenz einiger Berichte und öffentlichen Diskussionen anders dargestellt.




      Gerade im BDSM lebt die Leidenschaft und die Faszination u.a. von der Fantasie und es ist herrlich sich frei und ohne Scham wie die personifizierte O zu fühlen. Wen juckt es da, ob man dem wirklich vollständig entspricht ^^ Bitte das nicht falsch zu verstehen. Ich möchte niemanden etwas unterstellen oder Menschen die Ernsthaftigkeit absprechen. Ich denke nur, das gilt es bei der Einordnung von Erfahrungen und Berichten zu berücksichtigen.
      Es bleibt legitim nur einen Menschen nach klaren Anforderungsprofil auch bis ins Detail interessant zu finden, genauso wie es legitim ist sich bei der Entwicklung und der Entscheidung sehr viel Zeit zu lassen.
      Hauptsache ist sowieso zwei oder mehr Menschen sind glücklich mit ihrer Vorstellung und der Art zu leben.

      Da sich immer noch etliche Paare finden und glücklich miteinander sind, zeigt sich aber auch, dass manches nicht so heiß gegessen wie gekocht wird.

      Springfire schrieb:

      Und was die Anfänger angeht, für mich findet BDSM im Kopf statt. Das heißt jeder Traum, jedes Kopfkino, jeder Tagtraum ist eine Erfahrung im BDSM. Auch wenn man noch nicht wie ein Weihnachtsgeschenk verschnürt war,
      Das ist ein guter Gedanke von Springfire.
      Auch, wenn ich an dieser Stelle nicht vollständig konform gehe, stimmt es, dass die Fantasie mit Mindfuck etc. seinen "realen wichtigen Platz der Erfahrungen" innerhalb von BDSM hat.

      Feuerpferd schrieb:

      Springfire schrieb:

      Und was die Anfänger angeht, für mich findet BDSM im Kopf statt. Das heißt jeder Traum, jedes Kopfkino, jeder Tagtraum ist eine Erfahrung im BDSM. Auch wenn man noch nicht wie ein Weihnachtsgeschenk verschnürt war, noch nicht den Hintern voll bekommen hat oder Sub mit Halsband vor einem Dom gekniet hat. So hat man trotzdem BDSM-Erfahrungen.
      Nur was ist, wenn einem die eigenen Fantasien so peinlich sind, dass man die auf keinen Fall jemandem sagen kann?
      Dies dem Gegenüber genau so sagen. Dann weiß dieses, eine seiner ersten Aufgaben ist es, zu helfen, diese Peinlichkeit zu überwinden. Ich halte es für eine schlechte, gefährliche Idee, etwas mit jemandem ausleben zu wollen, was man noch nicht einmal ansatzweise mit dieser Person besprechen kann! Doms sind Menschen, keine telepathischen Geheimste-Fantasien-Leser.

      Feuerpferd schrieb:

      Oder einem so viel in der Theorie gefällt, dass man das nicht wirklich artikulieren kann, weil man sich eben nicht damit auskennt, was dann genau passiert, so dass einfach nur ein diffuses Durcheinander im Kopf ist?
      Auch hier der Standardrat: darüber reden, und auch die Artikulationsschwierigkeiten dann eben so ausdrücken. "Dieses Thema reizt mich, aber es verwirrt mich auch." So weiß das Gegenüber, dass es hier entweder vorab in Gesprächen zur Klärung beitragen kann, oder sich einfach sehr behutsam (und verbunden mit vielen Vorbereitungs- und Feedback-Gesprächen) herantasten darf.

      Feuerpferd schrieb:

      Zudem habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich manche Dinge mag, die ich einfach nicht beschreiben kann: ZB ein bestimmter Ton in der Stimme (wie soll ich sagen, welcher?), eine bestimmte Art, zu sprechen etc.pp.
      Versuch, zu beschreiben, ausprobieren, Feedback geben, ob es gepasst hat (wenn nicht, sich bewusst sein, dass dies vielleicht an der schwierigen Beschreibung lag.) Bei den gewählten Beispielen sehe ich aber zusätzlich das Hindernis, dass ein Ton und eine Sprechweise bei einer Person gut und authentisch klingen, bei einer anderen Person nur aufgesetzt. Das sind eher Beispiele, wo man nur lernen kann, das Gegenüber als Individuum zu schätzen und zusammen mit ihm etwas zu finden, was zu beiden auch wirklich passt.
      Werde, der du bist. (Pindar)

      Feuerpferd schrieb:

      Nur was ist, wenn einem die eigenen Fantasien so peinlich sind, dass man die auf keinen Fall jemandem sagen kann?
      Ich gehe jetzt mal von meiner relativ schambefreiten Perspektive aus und stelle die Gegenfrage: Warum sollte sich jemand auf einer BDSM-Plattform für seine BDSM-Fantasien schämen?

      Das ist ungefähr so als würde sich ein Schwuler in einer Schwulenbar dafür schämen das er den Kerl zwei Hocker weiter hübscher und anziehender findet als die Barfrau vor ihm.

      Feuerpferd schrieb:

      Schon gar nicht jemandem, den man gerade erst kennen lernt?
      Ich rede ja auch nicht davon jedem gleich am Anfang seine ganzen Vorlieben zu erzählen. Auch wenn das auf manchen Seiten möglich ist im Profil diese anzugeben. Manches davon braucht auch einfach Zeit. Zeit um sich selbst zuzutrauen es zu sagen und Zeit um gegenseitig Vertrauen aufzubauen.

      Feuerpferd schrieb:

      Oder einem so viel in der Theorie gefällt, dass man das nicht wirklich artikulieren kann, weil man sich eben nicht damit auskennt, was dann genau passiert, so dass einfach nur ein diffuses Durcheinander im Kopf ist?
      Ich weiß gerade als Anfänger hat man einen Haufen Sachen im Kopf mit denen man selbst erstmal klar kommen muss und diese sortieren. Wenn man sich das erste Mal mit BDSM beschäftigt, dann wird das meist nicht besser sondern eher schlimmer, weil noch viel mehr auf einen einprasselt. Ging mir in meiner Anfangszeit nicht anders.
      Da sehe ich aber nur das Problem das man es eben nicht wirklich artikulieren kann. Die Fantasien sind dann nur für denjenigen der nicht leicht verständlich dem man es erzählt. Für einen Selbst sollten Sie klar sein, auch wenn man keinen Namen dafür hat oder selbst nicht ganz damit klar kommt.


      Feuerpferd schrieb:

      Zudem habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich manche Dinge mag, die ich einfach nicht beschreiben kann: ZB ein bestimmter Ton in der Stimme (wie soll ich sagen, welcher?), eine bestimmte Art, zu sprechen etc.pp.
      Wenn du diese Dinge unbeschreiblichen Dinge brauchst um eine BDSM-Beziehung mit dieser Person aufzubauen. Dann wird das nix mit allen die diese Dinge nicht haben oder?
      Das einzige was du dann halt auch nicht kannst ist Jemanden sagen, was du genau magst, weil du es nicht beschreiben kannst. Obwohl ich es da persönlich immer auf den Versuch ankommen lassen würde es trotzdem versuchen zu erklären. Die meisten bekommen gerade in einem persönlichen Gespräch auf einem Stammi, trotzdem eine Vorstellung oder ein Gefühl für das was du sagst.

      Ich bleibe hier trotzdem bei der Aussage, das eine Fantasie so pervers Sie vermeintlich auch ist. Trotzdem eine Erfahrung ist. Oder wie erklärt ihr die ganzen Online-BDSMler bei denen Alles im Kopf nur stattfindet? Sind das dann keine BDSMler, weil das Alles noch nie real erlebt wurde?
      In unserer hektischen Welt muss man gelegentlich innehalten,
      um sich in aller Ruhe etwas Unanständiges auszudenken.
      :coffee:
      B. Traven
      Das man seine Fantasien unabhängig von der realen Erfahrung mitteilen kann sehe ich genauso. Insoweit wäre es gut zu wissen, was man will. Es reicht da nicht nur zu sagen, dass ich A-Z nicht will, zumindest für mich nicht. Eigenverantwortung der Sub oder es findet sich halt bei der passenden Chemie zwischen zwei Menschen. Darin sehe ich kein Problem.

      Wenn ich Charley00 inzwischen richtig verstanden habe geht es in dem Beitrag letztlich um die "starre Erwartungshaltung". Das hat für mich weniger mit BDSM zu tun. Zu finden sind die Ansprüche und überzogenen Erwartungen auf Dom und Sub Seite, da möchte ich keine Seite bevorzugen ^^