20.12. –♥– Inniges Geschenk

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      20.12. –♥– Inniges Geschenk

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      .♥.— 20. Dezember —.♥.

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      Inniges Geschenk

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      von
      @kleine_sub

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      Es war ein trüber Tag. Die weißen Wolken am Himmel warfen ihre kleinen, kalten Flocken nieder. Der Wind pfiff durch die Fenster und mit ihm kam der warme Duft von Plätzchen, Kuchen und Gänsebraten in fremde Häuser. So auch in das Haus von Fabio. Fabio war ein ordentlicher Mann. Müssten andere ihn beschreiben, so würden sie ihn als ruhig beschreiben. Ruhig und harmonisch, so war sein Wesen. Wie andere Menschen an diesem Tag hatte auch er den jährlichen Weihnachtsstress. Doch nicht etwa, weil er Geschenke für seine Liebsten holen musste. Nein, sondern weil seine Kunden riefen. Fabio war Klempner und so kurz vor Weihnachten, kamen immer besonders viele Aufträge rein. So viele, dass der Dezember für ihn nichts mit Besinnlichkeit und Freude zu tun hatte. Er lebte alleine in seinem Haus, konnte niemanden bekochen und auch sonst, konnte er mit niemandem voller Vorfreude auf Weihnachten, gelassen ein Türchen auf dem Adventskalender öffnen.

      Wobei, ganz so stimmte das nicht. Er hatte da noch Veronica. Veronica war der Inbegriff von Weiblichkeit und wie er es immer zu sagen pflegte: seine bessere Hälfte. Sie waren nicht offiziell in einer Beziehung. Vielmehr war es eine Beziehung, von welcher alle wussten, außer den beiden. Sie sahen sich regelmäßig, telefonierten viel und hatten letzten Endes eine Dynamik, welche so echt und Innig war, dass man von ihr nur zu träumen vermochte. Ein Blick reichte, um seine Liebste auf den Knien zu sehen. Ein Handzeichen und sie folgte. Ein Wort und sie gehorchte.

      Doch auch Veronica konnte ihm die Weihnachtsstimmung nicht entlocken. Was brachte ihm seine bessere Hälfte, wenn sie 400 km entfernt wohnte? Beide planten seit Jahren, dass sie ein Weihnachten zusammen verbringen müssten, doch ergeben hatte es sich nie. Er arbeitete in der Vorweihnachtszeit zu viel und sie war an Weihnachten oftmals bei ihrer Familie.

      Fabio schüttelte sich ein wenig, um seine Gedanken zu sortieren. Die Weihnachtsaufträge waren die wichtigsten für ihn, da durfte er einfach nicht neben der Spur stehen. Warm eingepackt hatte er sich in die eiserne Kälte getraut. Der Wind peitschte ihn aus. Die wenigen Leute, die sich auf der Straße statt in den Geschäften befanden, klapperten mit den Zähnen und kleine Kinder rannten schallend durch den Schnee.

      Es war mittlerweile 12 Uhr mittags, nur noch ein Termin stand ihm bevor. Und wie das Schicksal es so wollte, sagte genau der letzte Kunde für diesen Tag seinen Termin ab. „Ob das wohl ein Weihnachtswunder ist?“, dachte sich Fabio lachend.

      Nicht wissend, was er nun mit seiner freien Zeit anfangen sollte, schlenderte er durch die Stadt, beäugte die Schaufenster, welche voll von rotem und goldenem Krimskrams waren, und trank eine Tasse Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt. Während die heiße Flüssigkeit seinen Rachen hinunterrann, schaute er sich interessiert seine Umgebung an. Dabei fielen ihm Pärchen auf, welche eng umschlungen ihren Wein tranken, andere, die sich innig küssten und auch jene, die sich stritten. Sofort kam ihm Veronica wieder in den Kopf. Wie gerne wäre er jetzt bei ihr. Wie gerne würde er ihre zarten Lippen küssen, ihr Gesicht spüren... Seine großen Hände fingen bei dem Gedanken, sie würden nach ihrem Nacken greifen, an zu zucken. Seine Hände würden sie sachte massieren und immer weiter Druck ausüben, bis sie ihren Hals komplett umschlossen hatten. Ja, ihr schlanker Hals, welcher von dem dunklen dichten Haar umschlossen wurde. Seine Ohren meinten schon ein leises Stöhnen wahrzunehmen, doch da gingen seine Gedanken einfach mit ihm durch. Da ihm heute schon ein Weihnachtswunder widerfahren war, wieso sollte er es nicht noch weiter auf die Probe stellen? Für ihn stand fest, er möchte seine Geliebte überraschen! Die Zeit würde reichen, um abends bei ihr zu sein, und da der nächste Kunde erst am nächsten Abend einen Termin hatte, wäre das Übernachten sicherlich auch kein Problem.

      Doch mit leeren Händen konnte sich Fabio gewiss nicht auf den Weg machen. Lange zerbrach er sich den Kopf, was er einer Frau wie Veronica schenken konnte. Einer Frau, die ihn seit Jahren durch dick und dünn begleitet hatte, die sich ihm geschenkt und geöffnet hatte, die ihm die Welt bedeutete. Und je mehr Gedanken er sich darüber machte, was diese Frau für ihn bedeutete, desto klarer wurde die Antwort. Ein Halsband musste her. Langsam aber sicher gestand er sich seine Gefühle ein. Die ganze Welt sollte ruhig davon erfahren. Er liebte diese Frau. Jeder sollte wissen, dass sie seine war. Und vor allem sollte sie es wissen. Das Halsband sollte ihr Fels in der Brandung sein, wenn er es durch die Distanz nicht schaffte bei ihr zu sein. Es sollte ihr all die nötige Kraft geben, um den Alltag zu überwinden. Aber dennoch sollte es auch dazu dienen, ihr in jeder Lebenslage zu zeigen, welchen Rang sie hatte.

      Seine Vorfreude abends bei ihr zu sein, wurde mit jedem Gedanken größer und so ging er in das passende Geschäft und schaute sich jedes dargestellte Modell an. Eines stach ihm besonders ins Auge. Es war robust, um nicht zu sagen, dass es nicht elegant war. Das schmale, schwarze Kunstleder war mit dezenten grünen Smaragden verziert, die perfekt zu Veronicas Augen passten.

      Fabio stapfte wieder durch den Schnee, um sich zuhause noch um zu ziehen. Aus den Geschäften und Ständen erfüllten lauter Weihnachtslieder die kleine Stadt. Die Menschen erledigten noch die letzten Einkäufe, um sich so schnell es geht ins Warme packen zu können und zuhause die letzten Vorbereitungen treffen zu können. So machte es auch der ordentliche Mann, welcher nun wie ein kleines Kind zu Weihnachten über beide Wangen strahlte. Zuhause packte er alles Notwendige in eine Tasche ein. Das Halsband, verpackt in einer Geschenkbox, einige Seile, Schlaginstrumente und lusterfüllende Spielzeuge. Er zog sich seinen besten Anzug an und fuhr los.

      Tausende Gedanke schwirrten ihm im Kopf herum. Hatte er den Schlüssel zur Wohnung mitgenommen? Immerhin hatte Veronica erst vorhin geschrieben, dass sie auf der Arbeit feststeckte und sich demnach erst später einen angenehmen Abend machen konnte. Auch hatte sie schon gefragt, ob sie sich auf eine besondere Art Erleichterung schaffen durfte, da die Kunden auf der Arbeit wohl wieder sehr nervenraubend waren. Diese Frage hatte ihm wie jedes Mal ein Schmunzeln ins Gesicht gebracht. Bilder ihres nackten und schutzlosen Körpers schossen ihm in den Kopf, ihr Stöhnen wurde allmählich zu einer exotischen Melodie und die Atmosphäre brachte ihn in eine völlig andere Welt. Diese Frau verdrehte ihm jeden Tag aufs Neue den Kopf. Inzwischen hatte Fabio den Stau überwunden und drehte mit seiner zittrigen Hand den Schlüssel in der Tür um.

      Seine Liebste hatte die ganze Wohnung festlich geschmückt. Ein großer Weihnachtsbaum erhellte das Wohnzimmer, umgeben von lauter Lichterketten und Kerzen. Er legte die Geschenkbox unter den Weihnachtsbaum, verstaute seine Tasche im Schlafzimmer und suchte sich eine dunkle Ecke aus, in der sie ihn nicht sofort erkennen konnte. Bei jedem seiner großen Schritte knarrte das dunkle Parkett unter seinen Füßen und jedes weitere Knarren trieb seine Aufregung an.

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      Kurz darauf drehte sich wieder ein Schlüssel im Türschloss um. Diesmal war es der von Veronica. Fabio horchte still ihren Schritten zu. Zuerst fiel eine schwere Tasche auf den Boden, danach ging das Licht im Badezimmer an und mit der Zeit, Knarren für Knarren, liefen kleine Schritte zum Wohnzimmer. Veronica spürte sofort, dass etwas anders war. Wie erhofft, sah sie zuerst das dunkle Geschenk unter dem Weihnachtsbaum und nicht ihre bessere Hälfte. Die Box schrie sie förmlich an, sie wollte geöffnet werden, sie wollte ihren Inhalt offenbaren oder waren es Fabios Gedanken, die immer lauter und lauter wurden?

      Etwas verunsichert öffneten Veronicas zarte Hände die rote Schleife. Die Bänder fielen schon fast in Zeitlupe runter. Der Deckel schien plötzlich Tonnen zu wiegen, entblößte sich der jungen Frau jedoch trotzdem. Mit schweißnassen Händen hielt sie das weiche Leder hoch und Fabio sah ein kleines Feuerwerk in ihren Augen.

      „Guten Abend meine Liebe, hast du meine kleine Aufmerksamkeit etwa gefunden?“, brummte er ihr mit einem kleinen Lächeln zu. Erst jetzt erkannte sie ihn und fiel ihm um den Hals. Sie sortierte ihre Gedanken, konnte nur noch brüchig Wörter, wie „Was… aber… wie… und wieso…?“ herausbringen. Die Überraschung schien ein voller Erfolg gewesen zu sein und während Fabio ihr das Halsband an den schmalen Hals legte, hauchte er ihr düster zu: „Du bist mein ein und alles. Du spürst es auch Veronica, wir beide, wir sind mehr als Freunde. Wir beide sind das, was uns in unseren Träumen erscheint und was unser Herz schneller schlagen lässt. Wir gehören zusammen und das soll ruhig jeder wissen.“. Tränen flossen ihr über das Gesicht. Tränen der Freude und Erleichterung. Nichts hatte sie sich mehr zu Weihnachten gewünscht als ein friedliches Leben und das war der Anfang davon. „Vero, du weißt, dass es noch vier Tage bis Weihnachten sind? Du hast dein Geschenk zu früh geöffnet, du warst ein böses Mädchen...“

      Mit einem schüchternen Lächeln und strahlenden Augen flüsterte sie ihm voller Demut nur ein kleines „Dankeschön, mein Herr“ zu.

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