Was bedeutet Stino im Kontext BDSM?

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      Was bedeutet Stino im Kontext BDSM?

      Ich verstehe unter "Stino" (Abkürzung für stinknormal) dasselbe wie unter "Vanilla". Beide Begriffe mag ich nicht besonders, sondern verwende stattdessen lieber "kein BDSMler" oder "Nicht-BDSMler" bzw. als Adjektiv "nicht BDSM-bezogen".

      Wenn Personen als Stino oder Vanilla bezeichnet werden, verstehe ich das so, dass diese Person eben nichts mit BDSM am Hut hat - vielleicht interessiert ist, aber unsere Neigung nicht teilt.
      Die Grenzen sind natürlich fließend. Ein Klaps auf den Hintern oder Plüschhandschellen sind längst Sitcom-tauglich und vermutlich in vielen Schlafzimmern zu finden, deren Besitzer alles, was ihrer Ansicht nach mit BDSM zu tun haben könnte, strikt und kategorisch ablehnen. Ich würde selbst nicht jeden Klaps auf den Hintern als BDSM bezeichnen. Wenn aber jemand sonst nichts BDSM-lastiges tut und sich trotzdem BDSMler nennt, steht es mir auch nicht zu, da zu widersprechen. So bunt, wie wir sind, muss man auch Farben gelten lassen, die man selbst gar nicht als Farbe bezeichnet hätte.

      Da BDSM nicht mein Leben definiert, finde ich auch viele Nicht-BDSMler nicht stinknormal. Zumal das im Umkehrschluss bedeuten würde, dass ich als BDSMler eben nicht normal sei. Das fühlt sich für mich wie eine unsinnig strikte Abgrenzung an. Niemand käme hoffentlich auf die Idee, heterosexuelle Menschen als stinknormal zu bezeichnen (als "normal" werden sie zuweilen bezeichnet, das weiß ich, lehne ich aber aus denselben Gründen auch ab). Niemand käme auf die Idee, einen Nicht-Fußballfan als stinknormal zu bezeichnen. Oder jemanden mit braunen Augen (laut Wikipedia weltweit rund 90%).
      Darüberhinaus: Ist ein Swinger, der mit BDSM nichts anfangen kann, noch stinknormal? Oder jemand mit einem Fetisch für bestimmte Kleidungsstücke?
      Wir BDSMler haben Neigungen und Interessen, die statistisch gesehen anormal sind, ja. Witzigerweise hat wohl jeder Mensch irgendeine Neigung oder ein Interesse, das statistisch nicht so häufig ist. Was ist dann noch normal? Es gibt vermutlich mehr BDSMler als Grünäugige und weniger BDSMler als Fußballmuffel. Und jetzt? Das ganze Konzept von gesellschaftlicher Normalität schürt Vorurteile, gegen die wir uns dann mühsam wehren (müssen).

      Da nenne ich die Dinge lieber beim Namen: Ich bin BDSMler, jemand anderes nicht. Also Nicht-BDSMler. Dann gibts auch keine Verwirrung.



      Zusammenfassend: "Stino" bezeichnet "Nicht-BDSM" in einem nach meinem Dafürhalten sehr abwertenden Sprachgebrauch.


      Neugierig auf weitere Begriffe, dann zurück zur Übersichtsseite: Das BDSM Lexikon - Praktiken und Begriffe, alles auf einen Blick
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

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      Ich verstehe unter "Stino" (Abkürzung für stinknormal) dasselbe wie unter "Vanilla". Beide Begriffe mag ich nicht besonders, sondern verwende stattdessen lieber "kein BDSMler" oder "Nicht-BDSMler" bzw. als Adjektiv "nicht BDSM-bezogen".

      Wenn Personen als Stino oder Vanilla bezeichnet werden, verstehe ich das so, dass diese Person eben nichts mit BDSM am Hut hat - vielleicht interessiert ist, aber unsere Neigung nicht teilt.
      Die Grenzen sind natürlich fließend. Ein Klaps auf den Hintern oder Plüschhandschellen sind längst Sitcom-tauglich und vermutlich in vielen Schlafzimmern zu finden, deren Besitzer alles, was ihrer Ansicht nach mit BDSM zu tun haben könnte, strikt und kategorisch ablehnen. Ich würde selbst nicht jeden Klaps auf den Hintern als BDSM bezeichnen. Wenn aber jemand sonst nichts BDSM-lastiges tut und sich trotzdem BDSMler nennt, steht es mir auch nicht zu, da zu widersprechen. So bunt, wie wir sind, muss man auch Farben gelten lassen, die man selbst gar nicht als Farbe bezeichnet hätte. ;)

      Da BDSM nicht mein Leben definiert, finde ich auch viele Nicht-BDSMler nicht stinknormal. Zumal das im Umkehrschluss bedeuten würde, dass ich als BDSMler eben nicht normal sei. Das fühlt sich für mich wie eine unsinnig strikte Abgrenzung an. Niemand käme hoffentlich auf die Idee, heterosexuelle Menschen als stinknormal zu bezeichnen (als "normal" werden sie zuweilen bezeichnet, das weiß ich, lehne ich aber aus denselben Gründen auch ab). Niemand käme auf die Idee, einen Nicht-Fußballfan als stinknormal zu bezeichnen. Oder jemanden mit braunen Augen (laut Wikipedia weltweit rund 90%).
      Darüberhinaus: Ist ein Swinger, der mit BDSM nichts anfangen kann, noch stinknormal? Oder jemand mit einem Fetisch für bestimmte Kleidungsstücke?
      Wir BDSMler haben Neigungen und Interessen, die statistisch gesehen anormal sind, ja. Witzigerweise hat wohl jeder Mensch irgendeine Neigung oder ein Interesse, das statistisch nicht so häufig ist. Was ist dann noch normal? Es gibt vermutlich mehr BDSMler als Grünäugige und weniger BDSMler als Fußballmuffel. Und jetzt? Das ganze Konzept von gesellschaftlicher Normalität schürt Vorurteile, gegen die wir uns dann mühsam wehren (müssen).

      Da nenne ich die Dinge lieber beim Namen: Ich bin BDSMler, jemand anderes nicht. Also Nicht-BDSMler. Dann gibts auch keine Verwirrung.


      "Vanilla" lehne ich übrigens aus demselben Grund ab. Es klingt zwar deutlich schmeichelhafter als stinknormal, aber es sagt nach meinem Empfinden dasselbe aus. Der einzige andere Kontext, in dem ich das Wort Vanilla kenne (außer natürlich im kulinarischen Bereich), sind Videospiele. Da wird eine Spielversion ohne Erweiterungen (Modifikationen, Mods) als vanilla bezeichnet. Auch hier ist der Tenor also wieder: vanilla ist "normal" und das Gegenteil von "aufregend modifiziert". Das sind Kategorien, die ich auf Sexualität nicht anwenden möchte; auf Persönlichkeit noch viel weniger.


      Zusammenfassend: "Stino" bezeichnet "Nicht-BDSM" in einem nach meinem Dafürhalten sehr abwertenden Sprachgebrauch.


      Edit: Änderungen in dominantem Grün vorgenommen, weil mir einfiel, dass es auch Spielerweiterungen gibt, die es weniger aufregend machen. Richtiger ist daher der Gedanke des Erweiterns oder Bereicherns. Wenn ich aber BDSM als Modifikation der Sexualität bezeichne, komme ich wieder dahin, BDSM-freien Sex als Ausgangspunkt, also als normal bezeichnen zu müssen. Ich möchte gerne auch meine Sexualität normal finden und so bezeichnen.


      Edit: Beitrag als aktuelle Definition aufgenommen
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!

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      Ich schließe mich @Dominantseptakkord an:

      STINO = stinknormal

      Ist mir bisher aber auch nur im BDSM-Kontext begegnet.

      Auch für mich hat das Wort einen negativen Klang, was wahrscheinlich am „stinken“ liegt. Das Wort „normal“ ist dagegen meist positiv behaftet, da die meisten Leute gerne „normal“ sein möchten und sich keiner gerne als „unnormal“ beschreiben lässt. Wobei, ist normal nicht manchmal auch langweilig? ;)
      STINO ist eine von BDSMlern gebrauchte Bezeichnung für Nicht-BDSMler. Es kürzt das Adjektiv "stinknormal" ab und
      wird meist in einem leicht abwertenden Kontext benutzt. Ein etwas neutralerer, freundlicherer Ausdruck ist "Vanilla",
      stellvertretend für die meistgegessene, aber nicht herausragendste Eissorte.
      Zwischen dem, was ich denke, dem, was ich sagen will, dem, was ich zu sagen glaube und dem, was ich wirklich sage und

      dem,

      was Du hören willst, dem, was du wirklich hörst, dem was du zu verstehen glaubst, dem, was Du verstehen willst und dem, was Du wirklich verstehst, gibt es 9 Möglichkeiten, sich nicht zu verstehen.

      Passagno
      Der Begriff Stino wird von einigen BDSMlern gemieden, andere nutzen ihn recht oft. Wofür die Abkürzung von Stinknormal genau stehen soll wird dabei recht unterschiedlich ausgelegt. Die einen meinen es sind alle NichtBDSMler gemeint, andere wiederum wollen damit nur die Gruppe derer mit einer nicht normabweichenden Sexualität verstanden wissen. Man könnte sagen, "Stino" ist das Pendant zu "Perverser". Der Begriff Stino wir von diversen Subkulturen zur Abgrenzung genutzt und sogar der Mainstream verwendet ihn um eine Person zu umschreiben, die durch ihr Handeln in der Gesellschaft einfach nicht auffällt und konturenlos mit der Masse mitschwimmt. Kurz es geht um einen "Normalo" von dem man sich über das Vorschalten des "stink" aber positiv abheben/abgrenzen will.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Stino wird eigentlich von allen Subkulturen zur Abgrenzung von Aussenstehenden benutzt. Auch gerne in der Gothic-Szene z.B.

      Stink-Normal weil die die der Sub-Kultur angehören natürlich alle extrem individuelle Avantgardisten und Mainstreamverweigerer sind. :D

      Ich nenne Stinos eigentlich nur Sterbliche :whistling: es muss sich doch fürs Ego lohnen elitär zu sein 8)

      Was "Normal" angeht habe ich mal mit einer Freundin erkannt das wir beide die einzigen normalen Menschen sind :yes: ;)