Gnade oder Strafe muss sein während Festtagen

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      Gnade oder Strafe muss sein während Festtagen

      Hallo liebe Community

      Ich hoffe Ihr hattet eine besinnliche Weihnachtszeit und ein paar erholsame Tage ^^

      Ich selber hatte ein frohes Weihnachtsfest. Leider habe ich aber auch was ausgefressen und meine Herrin hat mich dafür nun auch bestraft ;( . Sie verfolgt den Grundsatz „Strafe muss sein“ und ich hatte insgeheim die Hoffnung, dass sie über die Festtage etwas milder gestimmt ist und über einen Fehler hinweg sehen kann. Doch die Regeln gelten das ganze Jahr und deshalb muss Strafe auch dann sein, meinte sie.

      Nun meine Frage an Euch, wie erlebt Ihr das bzw. wie handhabt Ihr das? Seid Ihr während den Festtagen (oder auch bei Sub‘s Geburtstag) milder und vergibt schneller, oder gilt bei Euch auch eher der Grundsatz Strafe muss sein?

      Ich bin gespannt auf die Antworten ^^ .

      Beste Grüsse
      Venegas
      Letztes Jahr war ich in der irrigen Annahme, dass ich meinen Herrn nicht,
      wie gefordert, virtuell im Chat auf Knien begrüßen müsste,
      weil ja Weihnachten war und ich ihn lieber virtuell anhüpfen wollte.
      Das mache ich nie wieder. :spank:
      Jetzt die Tage hab ich brav die gewünschte Position eingenommen, Weihnachten hin oder her.

      Ich muss in meinem Tagebuch aufschreiben, was mir gefällt und was es in mir auslöst.
      Ich hab eben nochmal nachgesehen:
      Dass das Fehlverhalten Konsequenzen haben wird, fand ich gut, hat Respekt und Wonneangst ausgelöst :yes:

      Das gehört zum Beispiel zu den Dompflichten, finde ich.
      Konsequent sein, auch wenn es grad unbequem ist,
      es sei denn, die Regeln wurden explizit vorher gelockert für bestimmte Anlässe oder ich hab gefragt.
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Hallo @Venegas,

      in meiner Beziehung gibt es keine Strafen, daher kann ich nicht aus Erfahrung sprechen. Gedanken habe ich mir allerdings schon häufig darüber gemacht und kann daher ganz klar sagen, dass ich diese Konsequenz, wie du sie beschreibst, unbedingt bräuchte. Es würde mir sonst schwer fallen, meinen Herrn in dieser Hinsicht zukünftig noch ernst zu nehmen.

      Regeln sind Regeln. Daran muss und möchte ich mich halten - unabhängig davon, was für ein Tag gerade ist. Regeln geben mir Struktur, Sicherheit, Kraft und festigen mich im Alltag. Wenn meinem Herr unsere Regeln heute wichtig sind und es morgen plötzlich nicht mehr wären (z. B. weil ein Feiertag oder Geburtstag oder so ist) und danach vielleicht doch wieder...das würde mich irritieren/durcheinander bringen, mir nicht gut tun und höchstwahrscheinlich würde ich mich (zumindest in diesem Moment) nicht mehr sicher und gehalten fühlen.

      Ausnahmen werden nur gemacht, wenn ich etwas wirklich nicht kann, weil es mir entweder psychisch oder körperlich nicht möglich ist. Das wiederum tut mir gut und gibt mir ein Gefühl von Geborgenheit und verstanden-werden!
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Früher hab ich das eher so gesehen wie du @Venegas zu Weihnachten, Geburtstag oder anderen Festen, lieber mal Gnade zeigen und nicht bestrafen.

      Mittlerweile hat sich das geändert. In der Beziehung, die ich mir erhoffe gelten die (manche) Regeln immer. Also unabhängig von Ort, Datum, Umgebung oder sogar beiderseitiger Lust. Das heißt Regelverstöße stehen jederzeit unter Strafe.
      Natürlich kann ich an besonderen Anlässen eine mildere Strafe ansetzen und werde die Strafe nicht unbedingt unmittelbar umsetzen.

      Sagen wir also eine Regel die immer gilt ist das Sie um Erlaubnis zu fragen hat ob Sie einen Nachtisch essen darf.
      Wir sitzen nun beim Familien-Weihnachtsessen. Aber Sie fragt nicht (weder verbal noch nonverbal). Damit hat Sie sich eine Strafe eingehandelt. Diese kann statt 20 eben nur 10 Schläge mit der Gerte sein. Und Sie direkt vor Allen gleich übers Knie legen, wäre auch Etwas übertrieben.
      Um die Strafe kommt Sie trotzdem nicht herum.
      Diese immer geltenden Regeln sind vorher besprochen worden und beide Parteien sind sich einig, das eine Strafe darauf unter allen Umständen folgt.
      Genauso gibt es dann auch Regeln, die nicht beim Familienessen gelten. Sie kann also so frech sein zu mir wie Sie will, weil die Regel dies nicht zu sein, in Anwesenheit von der Familie oder Freunden nicht gilt.
      In unserer hektischen Welt muss man gelegentlich innehalten,
      um sich in aller Ruhe etwas Unanständiges auszudenken.
      :coffee:
      B. Traven
      Mein Herr schreibt mich in letzter Zeit oft in der dritten Person an oder sogar als Neutrum ("soso, will sie das also?", "Das sollte es besser nicht tun... "), was ich nicht gern mag
      Aber ich werd da besonders schnell wieder brav, weil ich wieder ein Du sein wil. Da haben wir neulich aucj drüber geredet, wie das auf mich wirkt.

      Heiligabend hat er mich "du wunderbare Frau" genannt. Das war das schönste Weihnachtsgeschenk von allen.
      Vielleicht sollte man sich auch einmal vor Augen halten wozu eine Strafe da ist. Ist sie nur Selbstzewck, oder soll sie etwas bewirken? Wenn sie dazu da ist ein Fehlverhalten zu korrigieren - und davon gehe ich mal aus, dann macht es auch Sinn sie konsequent umzusetzen. Das soll Subbi wissen, nur dann kann er/sie sich auch drauf einstellen. Und subbi wird es zu schätzen lernen, wenn Dom konsequent ist.
      Ob die Umsetzung der Strafe dann vielleicht feiertägliche milder ausfällt, liegt dann ja auch noch im Ermessensspielraum. Aber grundsätzlich denke ich, dass sie duchgezogen werden sollte.
      Eine Sub kann himmlisch lachen, göttlich verwöhnen und Paradiese schenken dem, den sie liebt :saint:
      eine Regel ist eine Regel....Verkehrsregeln gelten ja auch an Feiertagen :love: ....( war das jetzt doppeldeutig ?( :engel: )

      Regelbruch bedeutet Strafe...ob diese Strafe dann direkt erfolgt liegt im ermessen von Dom.

      Ich würde mich auch nicht wohl fühlen, wenn die Regeln dann plötzlich nur weil Weihnachten ist nicht mehr gelten.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      hm...
      Ich persönlich finde zwar, dass Dom gerne auch mal Gnade vor Recht walten lassen darf :lesen:
      dann z.B. in Form einer abgemilderten Strafe...

      Oder aber es ist vorher abgesprochen, dass die Regeln und somit auch Strafen für einen bestimmten Anlass oder zeitlich befristet ausgesetzt/abgemildert werden.

      Aber ansonsten bin ich jemand, der die Konsequenz des Dom auch benötigt um mich in "Sub-Spur" zu halten. Wenn ich merke, dass Dom nicht konsequent ist und das auch wiederholt (und ja, dann lege ich es durchaus auch darauf an, das zu "testen" :whistling: ), dann ist das eigentlich schon so ziemlich das Ende....
      Optimismus heißt rückwärts sumsi mit po :yes: :saint:
      Ich wünsche allen ein frohes Weihnachtsfest gehabt zu haben.

      Zum Thema möchte ich erst ein klein wenig von mir erzählen und wie ich BDSM lebe, zum besseren Verständnis meiner Antwort, am Ende meines Beitrages.
      Ich persönlich praktiziere in der Regel, keine aktiven Strafspiele, d.h., Strafe als Session zu definieren und praktizieren. (wobei ich diese Form jedoch durchaus legitim sehe, für BDSM ler welche diese Spielart halt eben mögen.) Ich bin bekennender, durchaus triebhafter Sadist und mag die Willkürlichkeit in meinen Aktionen zu meiner Freude und natürlich auch der Freude meines masochistischen Gegenübers.

      Ich umgebe mich gerne mit Menschen, welche ihre Neigungen, gleich ob auf auf der masochistischen Seite, so auch auf der DS Seite realitätsnah ausleben möchten und entsprechend denken und handeln. Pseudo renitente Bottom welche Fehler machen um eine Strafe zu erhalten, passen nicht zu meinem Lebensstil.

      Ich lehre und lasse lernen so es irgend möglich ist, über Belohnung, gemeinsame Freude, Spaß und überwiegend Aktivitäten, welche die Meinen sich wünschen und gerne erleben möchten. Wobei, das erfahrungsgemäß oft völlig non-BDSM-ige Aktivitäten sind, wie zum Beispiel Reisen zu bestimmten Orten, Kino, Theater, oder auch Outdoor, Bushcraft und Surivival-Abenteuer, Party Besuche, Kreativ-Projekte und vieles mehr.
      Was nicht bedeutet, dass für diese Aktivitäten, ein von mir und bei mir gelebtes Macht ohne Machtgefälle dadurch außer Kraft setzen.
      Ich habe Gesetze, Regeln und Rituale.
      Gesetze und Regeln, haben keine Feiertage oder Auszeiten. Verstöße gegen diese haben Konsequenzen. (Doch wie schon bereits angemerkt, eher nicht auf BDSM spielerischer Ebene, sprich in Form einer Session. Diese sehe ich eher als Belohnung, Freude, Spaß. Also zum gemeinsamen Vergnügen und verdient.)

      Rituale, sind in der überwiegenden Zahl, bestimmte Bewegungsabläufe, Umgangsformen, Zeremonien.
      Diese können öffentlich, ( da ich kein Top bin, welcher seine Bottom und sich selbst gern in der Öffentlichkeit publiziert. Ungern die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf das Ausleben seiner Neigungen oder die seiner Bottom lenkt) durchaus in geminderter oder versteckter Form ausgeführt oder den Umständen nach ganz weggelassen werden.

      Um das zu verdeutlichen.
      Ich habe nur sehr wenige Gesetze, doch wer ein solches bricht, muss sich von mir trennen. (Wobei ich anmerken möchte, dass ich eher selten definierte Spielbeziehungen habe, sondern immer eine mindest längerfristige, bzw. feste Beziehung angestrebt ist, bzw auch besteht. Wer mich im realen kennengelernt, mich als Top haben möchte, lernt meine Regeln, Rituale sehr zeitnah kennen und kann für sich entscheiden, bevor ich ein JA bekomme ob diese, das beinhalten, was gerne ausgelebt werden möchte.)
      Regeln, haben wie ich oben angesprochen habe keine Auszeiten oder Feiertage. Und ein Verstoß gegen jene, hat in jedem Fall Konsequenzen.
      Rituale, können je nach Situation, gemindert oder gar ausgesetzt werden. (Wobei ich diese durchaus auch schon mal ganz gerne zum Anlass nehme um eine Session mit diversen lustigen Übung-Fragmenten, darauf aufzubauen. Das jedoch nur im privaten Rahmen)

      Zum Beispiel: eine Regel ist es, dass ich immer und überall mit einem Handkuss begrüßt werde.
      Das Ritual dazu, ist ein wirklich perfekter Hofknicks mit Handkuss (der Art wie er im 17. Jahrhundert zu Hofe gelehrt wurde)
      Würde ich jetzt zum Beispiel eine der meinen, auf einer Betriebs - Weihnachtsfeier besuchen oder abholen. Bleibt die Regel bestehen. Könnte jedoch der Art spielerisch ausgeführt werden, z.b. dass sie unauffällig meine Hand zu ihrer Wange führt und bei dieser Gelegenheit ihre Begrüßung kurz darauf haucht oder ähnlich. Oder eine Regel ist es; ich werde generell gefragt ob sich die Meine zum Zwecke von XY, aus meinem Dunstkreis entfernen darf. Das Ritual dazu, ist eine förmliche Ansprache in der 3. Form mit einer entsprechend artikulierten Frage. Auf der Betriebsfeier zum Beispiel, würde es durchaus reichen zu fragen wenn andere Betriebsangehörige dabei stehen und lange Ohren machen;" Ich möchte mal eben da drüben mit XY sprechen, Du entschuldigst mich bitte einen Augenblick?"

      Somit sind die Regeln in jedem Fall eingehalten, die Rituale der Situation angepasst, ab gemindert oder ausgesetzt.

      Um die ursprüngliche Frage im Eingang-Posting aus meiner persönlichen Sicht zu beantworten. Nein Feiertage sind kein Grund, Sanktionen abzumildern oder gar auszusetzen so, das nicht in irgendeiner Form vorher, seitens des Top bestimmt war.

      Als Anmerkung;
      Aus meiner Erfahrung heraus, sehe ich es jedoch extremst wichtig, (zumindest wenn eine BDSM Beziehung von beiden Seiten langfristig ausgelebt und gelebt werden möchte) dass Regeln, Rituale, Gebote und Verbote, auch einen tatsächlichen Sinn enthalten, welche die, Beziehung an sich in der Basis stärken, den Umgang miteinander positiv fördern und letztendlich die Möglichkeit bieten, um Neigungen und Veranlagungen, auf einer schönen fairen Ebene, möglichst stilvoll, spannend, exzessiv, langfristig, gemeinsam auszuleben.
      Noch wichtiger vielleicht sogar, dass der passive Part, in diesen Vorgaben oder Verboten auch den Sinn erkennt, versteht und seine Neigungen dahingehend geprägt sind, diese auch erfüllen und ausleben zu wollen. (Was nicht zwingend bedeutet, dass sie alle gut schmecken müssen oder gar leicht umzusetzen sind.)
      Gruß Marquis le deuxième
      Immer bestrebt, auf sehr liebevolle Weise und meine ganz besondere Art, böse zu sein.
      Ich glaube auch, dass Konsequenz etwas durchgängig wichtiges ist.
      Zumindest für mich als Sub. Es mag da sicherlich wie überall Ausnahmen geben und das ist ja auch legitim, für mich wäre das aber nichts.
      Gerade gestern hat mein Herr mich erst bestrafen müssen und er hat sich definitiv nicht wegen Weihnachten zurückgehalten, was ich aber vollkommen angebracht finde.
      Alles andere würde mich ziemlich direkt aus meiner Position als die Seinige „rauswerfen“, wobei ich aber denke, dass der auch damit zusammenhängt, dass unser durchgängiges Machtgefälle sowie die damit einhergehenden Regeln wie der gesenkte Blick noch nicht allzu gefestigt sind.
      Vielen herzlichen Dank für die vielen und sehr ausführlichen Antworten :thumbsup: .

      Nun ich fasse zusammen: es herrscht Einigkeit darüber, dass auch an Fest- oder Geburtstagen eine Strafe für Fehlverhalten notwendig ist. Einige würden zumindest über eine abgemilderte Bestrafung nachdenken..

      Nun Eure Sichtweisen, Argumente und Vergleiche waren sehr überzeugend und ich denke deshalb, dass ich es wohl verdient habe, bestraft zu werden.

      Bei uns ist es so, dass ich für einen Orgasmus ihre Erlaubnis benötige. In der Regel bekomme ich die auch immer. Wenn eine Strafe ausgesprochen werden muss, dann bestraft sie mich meist mit Orgasmusentzug. So auch dieses Mal :empathy: . Ich werde also für die nächsten zwei Wochen ohne Orgasmus auskommen müssen, eine Strafmilderung gabs in meinem Fall nicht. Ich weiss, für einige ist das nicht eine wahnsinnig lange Zeit, aber ich habe sonst mehr oder minder täglich einen Orgasmus und es stellt für mich das dar, was es sein muss, nämlich eine Strafe ;( .

      Aber ich werde die Suppe auslöffeln und bald sind die zwei Wochen auch wieder um ^^ .

      Beste Grüsse
      Venegas
      Auch ich habe schon mal eine Strafe zu Weihnachten bekommen.
      Hin und wieder habe ich Nachrichten gelöscht, die ich meinem Spielpartner geschickt habe, bevor er sie richtig lesen konnte.
      Zweimal hat er mich ermahnt es sein zu lassen aber ich hab es erneut getan und es ihm gestanden.

      Und zu Weihnachten habe ich meine Strafe dafür erhalten.

      Zuerst habe ich gar kein Weihnachtsgeschenk erhalten, dann überraschenderweise doch eines und dann wurde es mir wieder genommen.

      Als die Emotionen abgeklungen sind (große Traurigkeit und Ärger) konnte ich seine Strafe akzeptieren.

      Als ich die Strafe erhielt fand ich sie zu hart und es tat sehr weh. Es auch für ihn nicht leicht weil er wusste das mir das weh tun wurde aber ich habe mich bereit erklärt ihm zu gehorchen und daher war die Strafe berechtigt und effektiv war sie in dem Sinn, das ich bisher nicht mal daran dachte eine Nachricht zu löschen ganz gleich ob sie evtl. unglücklich formuliert ist oder nicht.
      Auf gewisse Weise hat die Strafe auch mein Vertrauen in ihn verstärkt.

      So oder so, war es ein sehr eindrucksvolles Erlebnis.

      LG, Adriane

      Lady Adriane schrieb:

      Auf gewisse Weise hat die Strafe auch mein Vertrauen in ihn verstärkt.
      das genau ist der Punkt.......wenn Strafen öfters ausgesetzt werden verlieren sie ihre Glaubwürdigkeit und damit für mich auch die Sicherheit Dom ist da/Dom reagiert "sicher" auf mich und mein Verhalten - Vertrauen eben.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.